Clemens Setz - Indigo

Здесь есть возможность читать онлайн «Clemens Setz - Indigo» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2012, Издательство: Suhrkamp Verlag, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Indigo»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

Indigo — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Indigo», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

— Okay, sagte ich. War denn diese Studie dafür verantwortlich, dass das Schulprojekt für betroffene Kinder, das in Riegersdorf geplant war, dann doch nicht zustande kam?

— Das Tunnelprojekt. Na ja, das ist an vielen Faktoren gescheitert.

Sie nahm den Fächer wieder in die Hand, bewegte ihr Gesicht im sanften Luftstrom hin und her. Eine kleine Haarsträhne flatterte hinter ihrem Ohr.

— Wirklich? Die Studie ist doch ungefähr zur gleichen Zeit erschienen, Ende 2005, da gab es schon die Genehmigungen der Baubehörde für den Gebäudekomplex und die Tunnelsysteme, und die Subventionen waren auch bereits bewilligt. Aber trotzdem ist nichts passiert. Natürlich bekommt man widersprüchliche Auskünfte, aber soweit ich weiß, ist das Indigo-Schulprojekt Riegersdorf abgeblasen, oder?

— Ja, möglich. Man verliert so leicht den Überblick.

Meine einzige echte Frage drängte sich nach vorne. Sie hatte lange genug gewartet und wollte jetzt gestellt werden. Ich ließ einen Augenblick vorexplosiver Leere vergehen, bevor ich zu sprechen begann.

— Eine Frage, Frau Häusler. Während meiner Arbeit am Institut sind manche Schüler mitten im Schuljahr weggezogen und waren hinterher nur sehr schwer oder gar nicht mehr –

— Ja?

— Und einmal habe ich gesehen, wie eines der Kinder, ein gewisser Max Schaufler, von einem Mann abgeholt wurde. Und er, das heißt Max, er hat … na ja, er war als Rauchfangkehrer verkleidet. So mit rußigem Gesicht und … Ich weiß nicht, ich habe Dr. Rudolph natürlich gefragt, aber der hat nur gesagt, dass er reloziert worden ist. Und dass er fürs Institut nicht mehr tragbar ist.

— Und?

Eine kurze Pause.

— Na ja, ist das nicht seltsam? sagte ich. Ich meine, ich habe so etwas noch nie gesehen, es war richtig gespenstisch, dieser Aufzug.

— Das wird oft gemacht, unterbrach sie mich sanft. Verkleidungen helfen Kindern, mit einer schwierigen Situation umzugehen. Ich nehme an, dass das ein traumatischer Moment für den D… für diesen, wie war der Name? Max? Na ja, für den Schüler gewesen ist.

— Okay, aber –

— Man sieht es oft auf Friedhöfen, bei Beerdigungen. Ein Kind mit einem geschminkten Gesicht. Als Katze oder … oder es trägt einen komischen Hut. Sieht man oft.

— Gut, es geht mir gar nicht so sehr um die Verkleidung, es ist eher die Tatsache, dass so viele Schüler des Instituts versetzt oder …

— Reloziert?

— Ja.

— Dazu kann ich Ihnen nichts sagen, Herr Setz. Aber ich schreibe Ihnen jemanden auf, den Sie besuchen könnten. Die Frau war mal bei mir in Behandlung. Nach der Geburt ihres Sohnes. Alleinerziehend. Inding… Indigo-Kind. Depressiv. Das ganze Programm. Sie wohnt in der Südsteiermark.

Sie griff nach ihrem Organizer und suchte den Eintrag. Dann schrieb sie alle Angaben auf ein Blatt Papier. Gudrun Stennitzer. Sohn: Christoph. Glockenhofweg 1, 8910 Gillingen. Darunter eine Mobiltelefonnummer.Frau Häusler-Zinnbret fächelte sich weiter Luft zu. Ihr Gesicht hatte ein wenig zu glänzen begonnen.

— Ich weiß, die Daten früherer Patienten, normalerweise … (sie machte eine Bewegung, als verscheuche sie mehrere Fliegen). Aber es ist okay. Sie redet wirklich gern über das Thema. Sie hat ihren Sohn deswegen sogar zu Hause unterrichten lassen. Wegen dem Problem. Das natürlich in der Di… in der Community ziemlich verbreitet ist, wie man sich denken kann.

— Welches Problem? Das der Relokationen?

Fächerbewegungen, wippende Haarsträhnen. Dann atmete sie aus und sagte leise, mit einem sanften Kopfschütteln:

— Rauchfangkehrer, ts … Aber wer weiß, na ja, bestimmt freut sich Frau Stennitzer, wenn Sie sie besuchen und in Ihrem Artikel erwähnen. Sie interagiert gerne, wissen Sie. Mit anderen Menschen und so. Tut ihr auch gut, innerlich und äußerlich.

— Okay, vielen Dank.

— Möchten Sie noch ein Glas Wasser, Herr Setz?

— Nein danke. Nur noch eine letzte Frage.

Sie lachte auf.

— Entschuldigung, sagte sie. Aber Sie haben sich gerade so an die Stirn gefasst wie Columbo. Als Sie das gesagt haben. Hahaha.

— Haben Sie schon mal von Ferenc gehört?

Sie hörte auf, den Fächer zu bewegen, und ließ ihn neben ihrem Gesicht stehen, als benötige sie ein drittes Ohr, um zu verstehen, was ich von ihr wollte.

— Wie bitte?

— Den Namen. Ferenc.

— Das ist ein Spiel, sagte sie. Soweit ich weiß.

Eine kleine Pause.

— Ja, sagte Frau Häusler-Zinnbret noch einmal. Ein Spiel.

— Ein Spiel?

— Ja.

— So wie Reise nach Jerusalem ?

— Ungefähr so.

Der Fächer setzte sich leicht in Bewegung.

— Gott sei Dank betreue ich heute keine I-Familien mehr, sagte Frau Häusler-Zinnbret. Das liegt hinter mir.

— Darf ich fragen, warum Sie damit aufgehört haben?

Sie klappte den Fächer zusammen und legte ihn vor sich auf den Tisch.

— Die Mütter, sagte sie. Vor allem die Mütter. Das hält man nur eine gewisse Zeit aus, wissen Sie. Diese dunklen Augenringe, die verkrümmten Finger, die verklebten und ungewaschenen Haare, diese anklagenden Lippen, die immer ein bisschen zittern, burnt out, burnt out, und dann die absurden Vorstellungen, die sie haben … Aber gut, sie können natürlich nicht anders, sie wollen, dass es ihren Kindern genauso gut geht wie anderen, normalen Kindern. Aber man hält diese Mütter eben nur eine Zeitlang aus. Wie sie dasitzen und nur von ihrer Erschöpfung erzählen … und dieser leidende Ton, den sie dabei immer anschlagen, das können wohl nur Frauen.

Sie lachte.

— Nein, fügte sie hinzu, ich hab auch genug junge Väter kennengelernt, die mit den Nerven am Ende waren. Aber natürlich waren es auch die Kinder selbst. Dieses kalte, distanzierte … Wie sie alles aushalten, egal, was man ihnen antut, das …

Sie schaute wieder auf mein leeres Glas und fragte zum zweiten Mal:

— Sie möchten wirklich nicht noch …?

— Nein danke, sagte ich. Was wollten Sie noch über die I-Kinder sagen?

— Sie haben sie doch selbst kennengelernt.

— Nun ja, nur aus der Ferne.

Sie lachte.

— I-Kinder, wiederholte sie, das klingt so harmlos … Sie haben kein Mitleid. Ich meine, die ausgebrannten Fälle, die können sich mitunter noch ein wenig regenerieren mit der Zeit, aber die anderen … treiben immer weiter raus, in ihrer Raumkapsel.

Sie verstummte. Ich wartete, bis sie weitersprach.

— Nun, es ist erfreulich, sagte Frau Häusler-Zinnbret schließlich, dass Sie sich doch ein wenig in die Materie eingelesen haben, bevor Sie zu mir gekommen sind. Viele Besucher tun das nämlich überhaupt nicht, wissen Sie. Aber ich empfange sie natürlich alle, ausnahmslos, es sei denn, sie werden wirklich unverschämt. Das heißt so richtig, richtig unverschämt. Aber das kommt Gott sei Dank kaum vor.

Sie lehnte sich vor und nahm das Buch, das sie mir geschenkt hatte, in die Hand. Aus der Seitentasche ihrer Strickweste zog sie einen Kugelschreiber. Sie schlug die erste Seite auf.

— Soll ich etwas für Sie hineinschreiben …?

Da ich nicht wusste, was ich antworten sollte, nickte ich einfach und schlug mein Notizbuch zu. Frau Häusler-Zinnbret schrieb eine Widmung, setzte eine schwungvolle, ein wenig an Spirograph-Bilder erinnernde Unterschrift darunter und fragte mich dann nach dem Datum.

— Heute ist der …?

— Einundzwanzigste.

Sie schrieb das Datum dazu, blies unerklärlicherweise auf die Buchseite und übergab mir das Geschenk.

— Vielen Dank.

— Wie Sie sehen, hat die Schreibschrift gewisse Vorteile, sagte sie und deutete auf ihre Unterschrift. Sie sollten sie üben. Jeden Tag eine halbe Stunde oder einfach nur zehn Minuten, es spielt keine Rolle, solange Sie es wirklich jeden Tag machen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Indigo»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Indigo» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Indigo»

Обсуждение, отзывы о книге «Indigo» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x