Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Er überlegte, ob er einen Satz sagen sollte, der den Techniker vollends entsetzen, aber dennoch zur stummen Kenntnisnahme und Untätigkeit verurteilen würde, etwas Seltsames und zugleich Folgerichtiges, etwas wie: Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass der Himmel draußen rot geworden ist? Oder: Haben Sie jemals Gott in Ihr Leben gelassen? Es war so einfach. Er musste nicht einmal das Gesicht des Technikers anschauen.

— Wie heißt er?

— Der Affe? Didi.

— Schöner Name, sagte Robert.

Und er fügte, in der deutschen Synchronstimme von Adam West, hinzu:

— Da siehst du, Robin, es ist immer wieder wichtig, Tieren einen Namen zu geben. Denn sie sind unsere Freunde.

Sie schwiegen eine Weile. Dann sagte der Techniker:

— Hm, das ist witzig. Malen Sie eigentlich auch nach Fotos?

An seiner gefassteren Stimme, das Angstfenster schloss sich langsam wieder, hörte Robert, dass er seine Zigarette zu Ende geraucht hatte. Nichts bringt das Selbstvertrauen so schnell zurück wie das Ausdrücken einer Zigarette, während die Welt sich um ihre Achse dreht und irgendwo weit entfernt Sonnen zu roten Zwergen zusammenschrumpfen.

— Ich habe fotografiert, sagte Robert. Manchmal. Aber ich hab damit aufgehört, seit mir irgendein Irrer seine Fotos schickt. Vor einem Jahr oder so hat das angefangen. Die kommen einfach mit der Post. Immer von einem anderen Absender, natürlich alle erfunden, nichtexistent.

— Krass, sagte der Techniker. Was ist auf den Bildern?

Robert ging blitzschnell einen Katalog des Unheimlichen durch, Sexualakte zwischen gesichtslosen Wesen, Nahaufnahmen von menschlicher Haut, Fotos der eigenen Wohnung, aus unmöglichen Winkeln aufgenommen, Fotos von Verwandten, die längst tot sind, Fotos von Leichen auf Operationstischen — aber dann sagte er doch die Wahrheit:

— Ach, nichts Besonderes, einfach nur Landschaftsaufnahmen. Allerdings komisch verwischt, alle Details verschwommen. Man sieht nur das große Ganze.

Der Techniker gab einen anerkennenden Zischlaut von sich, die unartikulierte Version von krass .

— Meiner Freundin machen die Briefe Angst, murmelte Robert. Aber gut, das …

Er schwieg und ließ den Pinsel sein uraltes Flüsteridiom sprechen.

Die wunderbare innere Ruhe, die erste seit sehr langer Zeit, verrauchte sofort, als er aus dem Gebäude trat. Neunundzwanzig Jahre auf dem Planeten und davon wahrscheinlich insgesamt vier Stunden vollkommene Ruhe. Während der Jahre in der Helianau waren es insgesamt bestimmt nicht mehr als drei Minuten gewesen. Schlaf nicht mitgerechnet.

Das Gemälde musste er mit einiger Vorsicht bis zum Auto tragen, aber diese Vorsicht war auf den letzten Schritten so schwer aufrechtzuerhalten, dass er das Bild am liebsten wie ein Frisbee von sich geschleudert hätte. Das Auto zirpte fröhlich, als es ihn näher kommen fühlte.

Als er hinter dem Lenkrad saß, wuschelte er sich mit den Fingern durch die Haare, bis er das Gefühl hatte, zerzaust genug zu sein.

Dann fuhr ihn der Wagen nach Hause.

Wie immer klingelte er zuerst bei sich selbst, bevor er die Wohnungstür aufsperrte. So empfing ihn das sanfte Echo des aus drei in einem D-Dur-Akkord absteigenden Tönen bestehenden Motivs wie eine Willkommensmelodie.

Willkommen, du ausgebrannte Glühbirne … deine Wohnung steht bereit für dich.

Er stand am Fenster und schaute in den Hof hinunter. Der Himmel hatte sich über etwas geärgert und zeigte der Erde nun seinen grimmigen grauen Hinterkopf. Das Blau war verschwunden. Ein Gewitter kündigte sich an. Die weißen Hemden, die auf den Wäscheleinen im Hof hingen, gestikulierten aufgeregt und versuchten, sich wie nervöse Hunde von ihren Bändern loszureißen. Die Fensterläden der Nachbarhäuser waren lebendig geworden und begannen zu klopfen, rattern und quietschen, wie Gefängnisinsassen in nebeneinanderliegenden Einzelzellen, wenn der Wärter vorbeigeht; einige wurden durch einen raschen Zugriff von innen gebändigt, andere klapperten weiter mürrisch vor sich hin oder schlugen mit einem lauten Knall zu, um kurz darauf wieder aufzugehen, leicht benommen und erstaunt darüber, dass ihre Scheibe heil geblieben war. Auf den alten Pflastersteinen (inzwischen vom Magistrat mit einer Art Denkmalschutz beladen, der jedoch nichts als ein Bannfluch war, weil er ihnen verbot, ihre erschöpften mittelalterlichen Seelen in neue, frische Steine zu verpflanzen) schob der Wind etwas umher, was wie Plastikbesteck aussah, biegsame Messerchen, Gabeln und Pappteller, begleitet von einem aufgeregten Heer flatternder Servietten. Robert stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf sein Rad zu werfen, dem es im aufkommenden Sturm bestimmt nicht gut ging. Er spürte den sich langsam blähenden Ball in seiner Brust. Mit jedem Einatmen wurde der Hohlraum etwas größer.

Einige Münker mit mattroten, fast schwarzen Schnauzen streunten unten um die Mülltonnen.

Jetzt fühlte er den ersten Donner, er war noch unhörbar, aber die feineren Nerven der Gebäude hatten ihn erfasst und leiteten ihn weiter. Robert wurde angriffslustig. Er musste sich vom Fenster abwenden — und ging stattdessen auf den kleinen Bonsai-Baum los, der auf dem Küchentisch stand. Ich sollte das nicht tun. Aber der Baum war so klein, und außerdem war er eine Beleidigung für jedes perspektivisch geschulte Auge, denn egal, wo er in einem Zimmer stand, immer erschien er mehrere hundert Meter weit entfernt, als wäre an dieser Stelle der Raum verkrümmt und mit einer Pinzette in die Ferne gezogen worden. So etwas sollte gar nicht existieren, dachte er. Und er dachte auch an den Affen, an seinen Blick, der ihn so ruhig gemacht hatte, der kleine Versuch einer Notbremse, aber der Affe war gemalt, fertig, die Ruhe war dahin, außerdem würden gleich Tonnen von Wasser vom Himmel fallen, dicht wie Studioregen in alten Stummfilmen, wild hin und her peitschende Flüssigkeitsfäden, die Hüte von kahlen Menschenköpfen fegen oder Sonnenschirme umstoßen oder ganze Häuserfassaden binnen weniger Sekunden in dunkle, glänzende Spiegelbilder der Straßenbeleuchtung verwandeln können.

Hör auf, hör auf.

Batman, ich will diesen kleinen Baum zerstören. — Ja, weißt du, Robin, manchmal müssen wir tun, was uns unsere innere Stimme sagt.

Gerade in dem Moment, als er nach der lächerlich winzigen Tasse griff, in der der japanische Miniaturbaum existierte, war die Melodie der Klingel zu hören, der absteigende Dur-Dreiklang, und von der Wohnungstür ging augenblicklich der starke Magnetismus aus, den ein noch unsichtbarer Besucher ausstrahlte.

— Ja bitte?

— Hallo, Herr Tätzel. Ich bin die Mutter von … vom …

— Oh, schon klar, okay, sagte Robert.

Er bat die Nachbarin nicht herein, sondern stellte sich demonstrativ in die Tür. Ihr Name war Rabl, den Vornamen kannte er nicht. Auch den ihres Sohnes nicht — obwohl er genau wusste, dass es um ihn ging. Vor ein paar Tagen waren die Kinder, die im Hof spielten, vor Robert zurückgewichen, als er zu seinem Auto ging, und hatten ihm etwas zugerufen. Okay, er war deswegen nicht wirklich sauer gewesen. Er hatte nicht einmal verstanden, was sie gesagt hatten.

— Ja, sagte die Frau, ich wollte mich bei Ihnen für meinen Sohn entschuldigen.

— Was hat er gemacht?

– Äh … Na ja, wegen voriger Woche … Er hat es mir erst jetzt gebeichtet, wissen Sie. Und ich erziehe ihn auch nicht so, deshalb hat es mich entsetzt. Was er da zu Ihnen gesagt hat.

Gesagt?

Robert machte die Tür etwas weiter auf. Das Ohrenspitzen eines stellvertretenden Gegenstandes.

– Äh, ich möchte es natürlich nicht wiederholen, ich …

— Nein, sagte Robert, sagen Sie’s ruhig, denn ich weiß es nicht mehr, ehrlich. Ich bekomme ziemlich viel zu hören. Was hat er denn gesagt?

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