Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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— Ist schon okay, sagte sie mit einem hinreißenden Lächeln. Gehören Sie auch zu den Skilift-Leuten?

— Skilift? Nein. Ich bin hier nur auf Besuch.

— Ach so, sagte die Frau, anscheinend ein wenig enttäuscht. Aber gut, es sind ja auch schon so viele Leute da wegen dem Skilift, ja … Das wird langsam ein bisschen unheimlich. Aber Sie besuchen jemanden, fein, fein …

Sie legte das Formular in eine Schublade und suchte nach dem Zimmerschlüssel. Sie fand ihn unter einem kleinen Frühstücksteller, den offenbar jemand hier in ihrem Arbeitsbereich abgestellt hatte. Seufzend stellte sie den Teller neben den Käfig, wodurch der exotische Vogel aus seinem Dämmerzustand gerissen wurde und auf seinem Käfigast ein paar Schritte seitwärts ging. Skeptisch beäugte er die eigenartige Welt hinter den Gitterstäben.

— Zimmer 14. Das ist im ersten Stock. Der Lift ist da hinten rechts.

— Danke, sagte ich. Ich hätte noch eine Frage.

— Bitte.

— Kennen Sie sich in der Gegend hier aus?

— Klar, sagte sie und nickte. Wo müssen S’ denn hin?

— Ich hab’s mir hier aufgeschrieben … Da muss ich morgen früh hin … Augenblick …

Ich kramte nach dem Zettel in meiner Manteltasche, machte die ganze Sache noch etwas spannender, indem ich so tat, als fände ich ihn nicht auf Anhieb, probierte die eine Tasche, dann die andere. In Wirklichkeit wusste ich die Adresse auswendig und hatte sogar das Satellitenbild im Internet studiert, aber hier, in diesem kleinen Ort, in dem jeder jeden kannte, war es bestimmt aufschlussreich zu erfahren, wie die Leute zur Familie Stennitzer standen.

Ich schob der jungen Frau den Zettel hin und konzentrierte mich auf ihr Gesicht.

Fam. Stennitzer

Glockenhofweg 1

8910 Gillingen

Der Blick der Frau wurde leer, dann wachsam, dann schien sie sich wieder zu entspannen. Informationen wurden abgerufen. Vielleicht sagt ihr der Name nichts, dachte ich. Unwahrscheinlich, aber möglich. Als sie zu sprechen begann, war ihr anzumerken, dass ich mich in ihren Augen soeben in etwas Unheimliches verwandelt hatte.

— Da gehen Sie am besten hier gleich raus, also vor das Haus, ja? Also, nein, noch mal, Sie gehen aus dem Haus, ja? Und dann rechts, die Straße rauf bis zum Hügel und dort dann links, also immer rauf … bergauf, das müsste eigentlich …

Sie legte eine Hand auf den Schlüssel, schob ihn mir hin.

— Vielen Dank, sagte ich.

— Die wohnen ziemlich weit draußen, sagte sie.

Es klang ein wenig wie eine Warnung, deshalb sagte ich:

— Das werde ich sicher schaffen. Was meinen Sie?

— Bitte?

— Ich meine, zu Fuß. Das geht doch, zu Fuß, oder?

— Ja, sicher, das geht alles. Ganz oben auf dem Hügel. Einfach immer weiter bergauf und …

Ich hielt ihrem Blick stand und tat so, als müsste ich die wichtigen Informationen, die sie mir gegeben hatte, erst einmal abspeichern. Als der Vogel in seinem Käfig ein ratschendes Geräusch von sich gab, zuckte die Frau heftig zusammen.

— Danke, sagte ich und ging zum Lift.

Während ich wartete, schaute ich noch mal zur Frau hinüber. Sie streckte durch die offene Käfigtür dem Vogel einen Finger entgegen, der sie aber nicht weiter beachtete.

— Na, du? hörte ich sie leise sagen. Hast dich erschreckt, hm?

Der Schlüssel hing an einem kleinen Holzstück, auf dem Jenga stand. Ich stellte mir vor, wie ein frustrierter Mensch nach dem Kollaps seines Jenga-Turmes die Steine durch das Zimmer schmeißt und beschließt, sie alle zu Schlüsselanhängern zu verarbeiten.

Das Zimmer war klein und roch minzig.

Der Lichtschalter im Badezimmer aktivierte, neben zwei flackernden Leuchtstoffröhren über dem Spiegel, auch eine Entlüftung, deren Ton ein wenig an das Brummen von Laubgebläsemaschinen im Herbst erinnerte. Im Waschbecken stand eine Blumenvase, halb mit Wasser gefüllt.

Wie immer, wenn ich abends allein in einem Hotelzimmer war, schaltete ich den Fernseher ein. Harmlose Stimmen, Menschen und Vorgänge, die nichts mit mir zu tun hatten, machten das Zimmer ein wenig wärmer. Erst dann konnte ich die Vorhänge zuziehen, ohne dass eine leichte Einsamkeitspanik von mir Besitz ergriff.

Ich setzte mich in den breiten Sessel vor dem Fenster und schaute hinaus, in die Gegend im Abendlicht. Dieses Gefühl, wenn man aus einiger Entfernung auf eine Landschaft oder eine Stadt blickt, in der man einen bestimmten Menschen vermutet. Die eigentümliche Färbung, wie die an Unterwasseraufnahmen erinnernden TV-Bilder aus den Siebzigerjahren mit ihren ineinander übergehenden Farben, ihren abgerundeten Ecken und dem hellen, unnatürlich flimmernden Orange, in das sich gewöhnliches Sonnenlicht verwandelt. Die Gewissheit: In einem dieser Häuser, in einer dieser Straßen. Hervorstechende Bauelemente beginnen zu winken, dunkle Flecken senden Signale. Bäume stehen still wie für ein Gruppenfoto. Gillingen: eine Kirchturmspitze, ein paar Häuser, eine Handvoll Geschäfte. Bewaldete Hügel in der Umgebung. Dies also war die Heimatstadt von Christoph Stennitzer, vierzehn Jahre alt, seit seinem ersten Lebensjahr hochgradig vom Indigo-Syndrom betroffen. Seiner Mutter gehörte ein mittelgroßer Holzverarbeitungsbetrieb, das heißt, vor einigen Jahren hatte sie ihn in mehreren Schritten verkauft, als Christophs Zustand schlimmer und schlimmer geworden war.

Genau diese Worte hatte Gudrun Stennitzer in der E-Mail, die sie mir geschickt hatte, verwendet: Als Cs Zustand dann schlimmer und schlimmer wurde. Natürlich war Christoph ein gesundes, äußerlich nicht weiter auffälliges Kind. Einmal hatte er die Masern gehabt, ein andermal eine schwere Grippe mit einer leichten Lungenentzündung, derentwegen er für eine Woche ins Krankenhaus musste, aber davon abgesehen war alles mit ihm in Ordnung. Würde man ihn in einem Videofilm sehen, könnte man nicht den geringsten Unterschied zu anderen Kindern feststellen. Das Problem, der Zustand , lag woanders.

Christoph wohnte in einem eigenen etwa vierzig Quadratmeter großen Haus, das über Bad und WC verfügte und sogar — wie ich dem Foto im E-Mail-Anhang entnehmen konnte — über eine Satellitenschüssel, die auf dem Dach montiert war. Er hatte es an seinem dritten Geburtstag bezogen. Er war begeistert, hatte mir seine Mutter geschrieben. Ein eigenes kleines Häuschen, nur für ihn.

Nachdem ich die Vorhänge zugezogen hatte, kam das unangenehme Hotelzimmergefühl doch noch und schnürte mir die Kehle zu, also konzentrierte ich mich einige Minuten lang auf die Bilder im Fernseher und wartete, bis es vorüberging. Dann schaltete ich die Leselampe auf dem Nachtkästchen neben dem Bett ein und setzte mich davor. Unter dem friedlichen Hintergrundgemurmel der Fernsehsendung, in der es um das Leben der Reptilien in einem Kölner Tierpark ging, sah ich noch einmal alle meine Notizen durch und ordnete sie ein wenig für morgen. Denn ich hatte vor, gleich nach dem Aufstehen zu den Stennitzers zu gehen. Wir hatten keine genaue Uhrzeit vereinbart. Wir sind ja immer da, wo sollen wir denn hin.

Schon in der ersten E-Mail von Frau Stennitzer (die ich, wie alle anderen, ausgedruckt und zu meinen Notizen gelegt hatte) war mir der tendenziell dramatische Ton aufgefallen, den sie alle paar Zeilen anschlug, der Ton eines Menschen, der schon lange mit niemandem mehr über seine Probleme sprach und davon ausging, dass er ohnehin nicht mehr verstanden werden würde, jetzt, nachdem er so lange im Verborgenen gelitten hatte. Aber möglicherweise steckte auch noch etwas anderes dahinter, denn die Stennitzers lebten, wie es schien, gar nicht isoliert. Gudrun Stennitzer erwähnte an mehreren Stellen ihren Nachbarn, der oft zu Besuch komme, und auch einen niederländischen Mediziner, der sie vor einem Jahr wegen einer Forschungsarbeit alle paar Monate aufgesucht habe.

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