Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Da fiel mir auf, dass ich noch immer die weißen knopfförmigen iPod-Kopfhörer um den Hals hängen hatte. Ich steckte sie schnell weg. Du liebe Zeit, deutete ich durch eine entschuldigende Geste in Richtung des Mannes. An seinem aggressiven Starren änderte das nichts. Zumindest hob er seinen Zeigefinger an seine Schläfe und grüßte. Ich grüßte zurück.

Auf dem Holzkreuz an Christophs Grab waren seine Initialen groß hervorgehoben. C. S.

Im Herrn angekommen, stand darunter.

Ich taumelte ein paar Schritte zurück und trat aus Versehen jemandem auf den Schuh.

Nach dem Begräbnis gingen die Verwandten und Bekannten auseinander, nur wenige Menschen versammelten sich um Frau Stennitzer. Sie beäugte mich aus der Ferne. Ich vermutete, dass sie mir, wenn ich noch mal auf sie zugehen würde, einen Arm oder vielleicht ein Auge ausreißen würde.

Sie deutete in meine Richtung, und ein Mann mit einem komischen hohen Hut, der vor ihr stand, drehte sich auf unauffällige Weise zu mir um. Ich hob die Hand.

Ich schloss mich keiner Gruppe an, sondern ging allein in das Wirtshaus gegenüber der Pension Tachler. Die Pension selbst war geschlossen. Ich setzte mich in einen finsteren Winkel und bestellte einen Orangensaft. Nach einigen Minuten trat jemand an meinen Tisch. Da die Gestalt vor den hellen Fenstern stand, erkannte ich nur eine Silhouette. Ein hoher Hut wurde vor mir auf den Tisch gestellt.

— Darf ich Sie kurz stören?

Ich blickte den Unbekannten an, unfähig, etwas Sinnvolles zu antworten. Was hatte er vor? Wollte er mich aus dem Lokal werfen? Oder eine Schlägerei anzetteln?

— Ich wollte nur … äh … ob Sie das hier signieren könnten …

Zum Hut gesellte sich eine Ausgabe des National Geographic. Der Mann beugte sich nach vorne, so dass ich sein Gesicht sehen konnte, feuchtete seinen Mittelfinger mit der Zunge an und blätterte das Heft auf. Als er beim Artikel In der Zone angelangt war, deutete er auf meinen Namen und sagte:

— Wenn’s geht, hier … bitte …

Ich machte eine verlorene Geste mit beiden Armen, eine Mischung aus Achselzucken und Hände hoch!

— Oh, entschuldigen Sie, natürlich, sagte der Mann und klopfte seine Brust ab.

Er fasste in seine Jackentasche und holte eine wunderschöne, alt und erfahren aussehende Füllfeder heraus. Er drückte sie mir in die Hand und deutete noch einmal auf dieselbe Stelle.

— So etwas … äh … na ja, wie soll man sagen, so etwas macht natürlich die Runde in einem relativ kleinen Ort wie hier, hahaha, Sie verstehen.

Ich setzte die Füllfeder auf das Papier, und unter ihrer Spitze entstand ein Tintenpunkt, der langsam größer und größer wurde.

— Kommt ja nicht alle Tage vor, sagte der Mann im exakt gleichen Tonfall, dass jemand so etwas für uns tut, gewissermaßen.

Mein Name stand da. Ich hatte ihn automatisch geschrieben. Ich überlegte, ob ich den Artikel und das ganze National-Geographic- Heft auf der Stelle zerreißen sollte, aber der Mann nahm mir Heft und Füllfeder sanft aus der Hand und verbeugte sich.

— Einen schönen Tag noch. Ah …

Er stutzte, legte die Zeitschrift aufgeschlagen zurück auf den Tisch.

— Das mittlere Initial, das haben Sie vergessen, meinte er.

Er tippte mit dem Zeigefinger auf den Autornamen unterhalb der Titelzeile.

Mit zitternden Fingern malte ich einen dicken Regenschirmgriff zwischen meinen Vor- und Nachnamen. Immer dicker malte ich ihn, bis mir der Mann die Füllfeder lachend aus der Hand nahm und das Heft forttrug.

— Haha, sagte er im Weggehen. Ja, so. Haha.

Ein Kellner brachte mir meinen Orangensaft. Obwohl mir ein wenig übel war, bestellte ich dazu noch einen Käsetoast. Als ich an der Perforation der winzigen Ketchuptüte riss und ein dünner roter, überraschend flüssiger Strahl auf den Teller spritzte, hatte ich für einen Augenblick das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Um den Anfall abzuwehren, konzentrierte ich mich auf meine Knie und berührte und betastete sie, auch meine Zehen ließ ich wackeln und stellte mir vor, wie sie in den Schuhen aussahen.

Als ich bezahlen wollte, verbeugte sich der Kellner vor mir und sagte, das gehe selbstverständlich in Ordnung. Der Bürgermeister habe das erledigt.

— Der Bürgermeister, wiederholte ich.

— Ja, grad eben, als er hinausgegangen ist. Er ist extra noch einmal zurückgekommen. Der passt immer auf, dass nichts unerledigt bleibt.

Der Wirt klopfte mir auf die Schulter.

— Man kommt sich ja direkt berühmt vor, sagte er. Wenn man in so einer Enthüllung vorkommt. Aber Enthüllen ist eben notwendig, sonst wird das Übel nicht erkannt.

Kaum zurück auf der Straße und im Sonnenlicht, wurde ich von einem anderen Menschen angesprochen. Erst nach einigen Sekunden bemerkte ich, dass es eine Frau war. Eine ältere Frau mit einem Kopftuch. Ich griff in die Innentasche meines Mantels und umklammerte meinen Bleistift. Wo rammt man einen Bleistift am besten hinein? Ins Dritte Auge? Durch die Unterlippe ins Zahnfleisch? In die Schläfe?

Aber die Frau wollte nur wissen, wo der Bahnhof sei. Ich zeigte in die richtige Richtung, und sie nickte und bedankte sich.

Langsam setzte ich mich in Bewegung, in Richtung Glockenhofweg. Ich wollte nur noch einen Blick auf das verbrannte Häuschen im Garten werfen und dann von hier verschwinden.

Im Ort war niemand mehr unterwegs. Frau Stennitzer war bestimmt mit ihren Verwandten zum Leichenschmaus in einen der größeren Gasthöfe gegangen. Ich steckte meine iPod-Kopfhörer in die Ohren und hörte mir, um in eine etwas respektvollere Stimmung zu geraten, Arvo Pärts meditatives Klavierstück Für Alina an.

Als ich beim Haus Glockenhofweg 1 ankam, stand Frau Stennitzer am Gartentor, als hätte sie mich schon erwartet. Ich erschrak ein wenig und zupfte mir sofort die Kopfhörer aus den Ohren.

— Ja, ich, ich wollte mich noch von Ihnen verabschieden, sagte ich.

Sie machte mir das Gartentor auf.

— Sind Sie gar nicht bei Ihren Verwandten? fragte ich.

Dass Frau Stennitzer so kurz nach dem Begräbnis hier in ihrem Garten stand, kam mir wie eine rätselhafte Verdoppelung ihrer Person vor. Ein Déjà-vu. Ein Fehler in der Matrix.

— Nein, sagte sie. Kommen Sie rein.

Ich folgte ihr ins Haus.

— Sie wollten sich verabschieden, sagte sie. Das ist nett von Ihnen.

— Und ich wollte Ihnen sagen, dass Sie, falls es irgendetwas gibt, das ich für Sie tun kann, egal was …

— Hm, machte sie.

Es klang wie ein sehr müdes, kraftloses Husten.

— Warum sind Sie zurückgekommen? fragte sie dann.

— Um mich zu verabschieden.

— Nein, nein, ich meine nicht das, ich meine … Ich habe Sie doch angerufen, in Ihrem Hotelzimmer in Brüssel, erinnern Sie sich?

— Woher wissen Sie –

— Ach, bitte, sagte Frau Stennitzer. Lassen Sie das. Reden wir wie vernünftige Menschen, in Ordnung? Während unseres Telefongesprächs, da haben Sie ganz verändert gewirkt, Herr Setz. Sie haben die Ankunft von Christoph bestätigt.

— Wie bitte?

— Warum haben Sie das gemacht? Es hat mich verwirrt.

— Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen.

Sie seufzte.

— Ich will Sie nicht in die Ecke drängen, Herr Setz. Es war nicht ganz deutlich. Es war sehr subtil. Aber doch eindeutig.

— Was war eindeutig?

Ihr Gesicht verzerrte sich vor Ekel.

— Ich bitte Sie, seien Sie nicht so … Er hat es mir erzählt. Er hat mir alles erzählt. Sogar, dass Sie ihn gebeten haben, Ihnen zu beschreiben, was auf so einem Video zu sehen ist! Ich will ja nicht über Sie urteilen, aber ich finde das ziemlich widerwärtig, muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen.

— Was? Aber nein, das war nicht so –

— Ich finde das absolut voyeuristisch und noch eine Reihe ganz anderer Dinge, von denen ich jetzt lieber gar nicht anfangen mag. Wieso haben Sie ihn darum gebeten? Das ist so –

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