Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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Come on boys get out of here!

sagte endlich eine Stimme über ihnen eine junge Stimme die vielleicht sogar gutmütig klang sie rappelten sich vorsichtig auf

The small guy too — oh, shit!

Achmed rührte sich einfach nicht mehr er lag so still und in sich eingerollt auf dem Asphalt wie ein kleines gestorbenes Tier

erklärte Sami nach zwei Tagen in denen er willenlos im Hof und in seinem Zimmer gesessen hatte sprachlos wie Jasmin so lange Zeit als wartete er darauf dass ihn noch hier die ihm zugeteilte Kugel treffen würde weshalb ausgerechnet Achmed weshalb der Onkel

die Frau auf dem Mond

kehrt durch die Trümmerlandschaft zu uns zurück sie hat einige Lehrbücher in der Beuge ihres linken Arms und geht so selbstverständlich und gemessen das Ende ihres Schuttwegs vor der halb zerstörten Autobahnbrücke dass man selbst unverhofft ruhig wird und fast nicht anders kann als Hoffnung zu schöpfen Samira studiert mehrere Sprachen sie hat ein Gehirn wie ein Computer oder ein Schachgroßmeister und ihr fester breiter Körper scheint der dafür notwendige stabile Rahmen der es vor jeder Erschütterung bewahrt

mach die Musik leiser willst du uns umbringen

sagt sie zu Naji dem Fahrer der mit seiner schwarzen Hose und dem weißen Hemd heute besonders professionell aussieht aber um so schlechter fährt besonders jenseits der Hauptstraßen in dem Viertel in dem unsere beiden Medizinstudentinnen abgesetzt werden müssen unmittelbar hinter einer gepflegten Häuserzeile mit Gärten und Garagen gerät man auf breite schlaglochreiche Pisten auf denen verkohlte Autowracks liegen dort fahren die Leute so planlos wie in einer Baugrube umher

langsam ruhiger langsam tritt auf die Bremse vorsichtig lächle du Idiot stopp das hier ist keine Entführung das ist eine Kontrolle stopp gut so lächeln lass deine Hände ruhig auf dem Steuerrad

durch die staubverschleierte Scheibe des Fensters sehe ich wie durch einen Nebel in der Julihitze eine Stacheldrahtwalze die graugrüne Blende eines Panzerwagens dann Uniformjacken und Patronengurte immer näher kommend bis sie fast an das Glas stoßen

Samiras ruhige feste Stimme aber hat den fahrigen Naji perfekt ferngesteuert er hielt ohne Ruck an

Students! Only women! Baghdad-University! These are our books!

in der Stille eines rätselhaften Wartens (denn wir müssen nichts weiter herzeigen werden nicht herausgebeten und nicht durchsucht) halten wir nur starr unsere Hefte und Bücher in die Höhe und denken an die Geschichten von Todesfällen bei solchen Kontrollen von denen wir alle zur Genüge gehört haben es gab Aufnahmen im Fernsehen man hatte die Leichen einer ganzen Familie gesehen die erst Stunden später aus einem von Kugeln durchsiebten Wagen geborgen werden konnten ich erinnere mich schrecklich genau

langsam

vorsichtig

zweiter Gang jetzt was

bist du für ein Blödmann reiß dich zusammen jetzt nach links pass auf das Taxi ruhig ruhiger jetzt gut

gemacht

die Frau vom Mond lehnt sich zurück Schweiß perlt über ihr festes dezent geschminktes Gesicht sie hat uns alle gerettet (oder es übertrieben wer weiß das schon) ich bedanke mich wenigstens und lege eine Hand kurz auf den kräftigen Unterarm dessen Zittern mich ebenso sehr erschreckt wie eine Minute zuvor noch der Blick in die abgeschabte Mündung des Laufs einer Maschinenpistole der gegen das Autofenster schlug

Achmed sitzt mir gegenüber in der Sonne auf dem Dach der Rikabis

er zeigt seine dicken Ärmchen er schwärmt von Fußballspielern er legt seinen Wuschelkopf auf die Oberschenkel seiner großen Schwester nur vier Monate hat er den Tod seines Vaters überlebt die Familie des stillen Gärtners (Frau Rikabi und Achmeds Großvater) musste beide Leichen identifizieren die

Ginko- und Orangenbäumchen auf dem Dach sind weiterhin gepflegt denn Hind erinnert sich an jede Handbewegung ihres Vaters in dem kleinen Gärtchen auf dem Haus den Ginko muss ich schneiden sonst wird er dreißig Meter hoch sagt sie ich weiß gar nicht wie ich immer die Kraft aufbrachte ihre traurigen Briefe zu beantworten (mein Vater war so sanft meine Mutter ist so allein ich vermisse Achmed so ich kann es nicht ertragen wie mein Bruder Yusuf jeden Tag wütender wird wie sieht das Paradies für Mädchen aus) aber vielleicht half es mir auch und schließlich gab es in jedem Umschlag auch eine Nachricht von Dir

am Nachmittag liegen die beiden alten Häuser unheimlich still in der Hitze weiße Backsteine im Glutofen der Stadt ich bin als Vorletzte aus dem Bus gestiegen meine Knie zittern noch immer früher stellte ich mir jene zwei babylonischen Löwen an meinen Seiten vor die mich beschützten aber heute hätte ich vor ihnen Angst wenn ich Tarik von der Straßenkontrolle erzähle (und ich muss das tun) wird er mich nach Wasiriya zurückschicken da er es ja schon ständig erwägt und mir schon angekündigt hat dass ich allenfalls noch bis zum Semesterende in Betawiyn bleiben könne ohne Professor Fahmi hat es ja auch keinen Sinn mehr aber

was dann

Sami hat keine Nachricht hinterlassen Tarik kommt oft spät in der Nacht

vom Haus der Rikabis her hört man nichts es ist ja ohnehin still geworden in eines der Zimmer zog eine missmutige ältere Schwester des toten Gärtners als Aufpasserin wodurch es möglich wurde dass Du bliebst und Dein Onkel weiterhin den Rikabis die dringend benötigte Miete zahlt

das gedrückte Schweigen der beiden Häuser es ist als wäre es vom Lärm der Stadt ausgespart als wäre eine unsichtbare Dämmung oder Isolierung um uns herum geschlossen ich wasche mich langsam wie einen Säugling

die Orangenbäumchen tragen Früchte auf dem Dach

immer noch kann ich meine Hände nicht ruhig lassen nur ihr Seifenduft beruhigt mich ein wenig ich weiß dass man mich bald wieder verbergen und

schützen

wird

aber stell Dir vor Du flögest einmal (ohne Segel ohne Flügel) in diese Nachmittagsluft hinein

ein kurzes Stück nur mehr Kraft mehr Fantasie brauchst du gar nicht

und im Sprung erinnert sich etwas in Deinem Körper an den Garten der seit eintausendvierhundert Jahren mitten in Bagdad liegt an einem Tigris-Ufer das nur die Liebenden betreten dürfen die Wiesen leuchten unter Dir wie ganze Felder von ausgeschütteten Smaragden die Bäume blühen weiß und rosa Mandeln und Granatäpfel Orangen und Feigen die Blüten ungeahnter unerkannter Früchte empfangen dämpfen umschließen Deinen Fall Du siehst riechst spürst Blumen

Krokusse Narzissen Veilchen Rosen Lilien und Hyazinth-Anemonen Tulpen Jasmin

der Mohn

meiner kleinen Nächte

die blütenzarte Glätte die verborgenen

Spiegel

meines Körpers die sich öffnen es gibt keinen Tag mehr jenseits dieses Gartens glaub mir

für heute

Geliebter! deshalb bist Du geflogen und deshalb sprichst Du nicht und betest heute nur noch auf meinen Lippen was geschehen ist und was kommen wird hat der Blütenduft betäubt die Zeit ruht in der Narkose unserer großen

Sekunde

Du fällst in

Blüten und Licht in ein Meer davon und

niemals

warst Du so sehr am Leben dies ist Dein wachester Augenblick und Dein Leben davor und Dein Leben danach bleiben für immer ein Schlaf

einmal

musste es so kommen einmal mussten alle gegangen sein und die alten Häuser für uns leer stehen als käme niemand mehr heim Dein Herz jagt vor Angst aber nicht der Löwe des Kriegs schlägt es sondern die Gepardin ich

bin der Falke der Adler

das Lamm unter dem Löwen das sich nicht fürchtet sie

zerbrachen meine Schwester aber jetzt

bin Ich da

im Brand in den Flammen auf dem Gipfel dieses Nachmittags der Garten ist ein Turm über dem Krieg eine blühende Säule ein grün wirbelnder Wasserfall nur wenn Du springst wenn Du fliegst und wenn Du fällst kannst Du darin spazieren gehen und kommst Du

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