Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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nieder zur Erde

Die Waage

Schwebt Wasser in der Hitze

der flirrenden Luft?

Sind die Flügel des Raben vor deinen Augen

die Nacht?

Liest die Vergangenheit die Wünsche

von den Lippen der Zukunft?

Steigt oder sinkt der Ball

auf der Waage der Fotografie?

Indizien oder Beweise?

Ertrinke am Durst.

Darbe in der Fülle.

Schließ deine Augen und sieh!

Martin

Auch das Abgenutzte und Schäbige der Flugzeuge die im inländischen Verkehr eingesetzt werden kann zur Nostalgie des Wahl-Amerikaners beitragen ich falle (erstaunlicherweise glücklicherweise) immer wieder für Minuten oder Viertelstunden sogar in eine Art emotionalen Trott in dem mir alles wie vor zehn Jahren zu sein scheint auf meinem Flug von New York City nach Boston als würde ich am Logan Airport in meinen längst gestohlenen alten Ford steigen und nach Amherst fahren können zurück in ein mir heute so unbeschädigt vorkommendes Leben dass es ohnehin bald zerplatzen müsste wie eine überreife Weinbeere oder eine zu prall aufgeblasene Disney-Figur

dass du das Haus in Amherst verkauft hast

sagte Seymour

hat mich wirklich beeindruckt

es wartet also nichts (keine weiteren Gegenstände oder Immobilien) auf mich als die enge Wohnung beim Campus von Tufts und ich hätte doch nicht

gequält und verzückt die halbe Nacht

von Amanda träumen müssen es ist aber so (wie Seymour gestern nicht umhin konnte zu bemerken) dass ich auch um Amanda trauern muss dass ich durch das

Verpanzerungsgefühl

sie sei bei einer Katastrophe ums Leben gekommen die sich bereits etliche Jahre vor Sabrinas Tod ereignet habe

hindurch muss zu dem ganzen Ausmaß des

simultanen doppelten Verlusts

ich hätte vielleicht nicht mit Seymour zu Abend essen sollen obwohl mein Transatlantikflug von Frankfurt nach New York City ging mit zwei Stunden Aufenthalt wäre ich gleich nach Boston weitergekommen aber ich hatte es doch auch gewollt ich wechsle jeden Monat eine E-Mail mit Seymour und brauche mich meines Bedürfnisses ihn zu treffen nicht zu schämen auch wenn Amanda in seinem Leben (reziprokes emotionales Koordinatensystem) wohl später verunglückte als meine Tochter

Seymour (schwarzes kurzärmeliges Hemd graue Hose gut rasiert und gepflegt aber blässer dünner als früher vielleicht auch wieder gesünder) holte mich an der Penn Station ab wir wechselten einige Floskeln und gingen hinaus der dröhnende Sommerabend im Garment District überfiel uns die Vertikalen der Sixth Avenue schienen im ersten Augenblick wie gerade fallende Mikadostäbe vom Lot abzuweichen und sich zu kreuzen unheimlich und doch vertraut war mir das fast als kehrte Gulliver ins Land der Riesen zurück

WAIT

FOR

WALK

SIGNAL

mein schlechtes Gewissen wurde betäubt durch das gemeinsame rasche Vorangehen es konnte nur Luisa sein vor der ich mich schämte wo hatte ich einmal etwas gelesen was damit zusammenhing bei Walter Benjamin fiel mir ein es war eine Meditation über die toten Frauen der Geschichte deren Reize und Schönheit wir niemals erfahren haben und erfahren werden war ich nicht deshalb oder auf ähnlichem Wege auf mein Projekt Goethe lieben gekommen

an Bord eines veralteten Flugzeugs irgendwo über Connecticut kann ich mir auch die Einsamkeit die Angst und schließlich die

(unangebrachte) Wut auf Luisa

eingestehen die mich vergangene Nacht Amanda wieder begehren ließen selbst jetzt noch mit offenen Augen durch das Bordfenster in die stahlblaue Luft starrend kann ich kurze erregende Zwischenbilder erzeugen es ist eine Art hastigen erotischen Rückblätterns in meinem Leben dieses Mal aber zu den (wenigen) Frauen vor Amanda zu einigen

daguerreotypisierten Miniaturen

meiner ehemaligen körperlichen Leidenschaft

wie geht es dir WIRKLICH fragte mich Seymour gestern vor Macy’s

THE WORLD’S LARGEST STORE

und fast hätte ich ihm von meiner dummen Berliner Affäre im Frühjahr 2003 erzählt diese animalische glücklose Ausflucht mit der Krankenschwester die mir Luisa zunächst leichthin verziehen zu haben schien (aber wie hätte sie es denn so rasch bewältigen können) der Jetlag wirkte fast wie ein Rausch diese absurd erscheinende Müdigkeit am frühen Abend der reine Alkohol verdrehter Zeit stieg mir zu Kopf und machte mich immer offener und leutseliger anlehnungsbedürftig infolge eines interkontinentalen Schwindelgefühls (im Grunde mein Zustand seit dreißig Jahren) ich wollte mich trotz Seymours Angebot nicht ausruhen sondern gleich auf die Ortszeit umstellen wir konnten uns frei bewegen weil ich meinen Koffer in einem Schließfach an der Penn Station untergebracht hatte und nur einen Daypack mit dem Nötigsten für eine Übernachtung trug

die Anlage ist viel schöner heutzutage aber sonst ist es wie in den Siebzigern

meinte Seymour als wir uns an einen grün lackierten Metalltisch im Bryant Park setzten fast hätte ich widersprochen weil ich in meinem Zustand (es war etwa ein Uhr morgens und die Julisonne schien noch kräftig durch die Baumblätter über uns und auf die Front der Public Library) annahm die Siebziger seien jene Zeit gewesen in der Seymour und ich uns so oft hier gesehen hatten

eine prekäre Wirtschaftslage und der Krieg fuhr Seymour fort damals gab es hier vor allem Drogendealer und Junkies jetzt haben wir jeden Mittag einen großen Lunch von sauberen Touristen und sauberen Geschäftsleuten nur der Krieg wird allmählich so dreckig wie der in Vietnam ich muss dir (aber mehr noch Luisa) Abbitte leisten weil mich die Drohungen mit den irakischen Massenvernichtungswaffen und Al-Qaida-Verbindungen doch beeindruckt hatten es ist furchtbar und was mich besonders wahnsinnig macht ist dass uns nun die gleichen Leute die vor 9/11 die Gefahr eines großen Terroranschlags heruntergespielt haben mit der gleichen Chuzpe versichern sie hätten die Entwicklung im Irak im Griff was sagst du

dasselbe (sagte ich) ziemlich erstaunt über die Entwicklung meines

Leidensgenossen

es ist eine große Scheiße fuhr er fort

THE BIG SHIT

und das war nun wirklich genug um von unseren Gartenstühlen aus emporzuschweben bis auf die Haupttreppe vor den weißen Säulen der Public Library wo wir dann wie weiland Dean Martin und Frank Sinatra unser

MESOPOTAMISCHES KRIEGSDUETT

vortrugen

in oratorischer Manier (völlig reimlos aber nicht disharmonisch)

SEYMOUR alles in Ordnung? nichts ist in Ordnung!

MARTIN der Zivilverwalter macht sich zwei Tage vor seinem offiziellen Abgang aus dem Staub

SEYMOUR (hastige Übergabe des gesamten Landes als heißes Eisen in die ausgestreckten nackten Hände der Einheimischen)

MARTIN so musste er nicht befürchten zu den Opfern von 2000 Anschlägen in seinem Abschiedsmonat zu gehören

SEYMOUR was ist schon geschehen?

MARTIN die stärkste Armee der Welt erobert in drei Wochen die Hauptstadt eines Dritte-Welt-Landes vertreibt den blutigen Diktator seine Geheimdienste die Armee Partei und Polizei und wartet auf den Applaus der nicht kommt

SEYMOUR stattdessen zerbricht das Land in die Stücke

MARTIN die die Experten schon vorher kannten

SEYMOUR die meisten Bewohner fühlen sich nicht befreit

MARTIN sondern überfallen und besetzt

SEYMOUR ein Guerilla-Krieg bricht aus

MARTIN auf den man weder gefasst noch vorbereitet ist

SEYMOUR der von der hiesigen Regierung so lange ignoriert und verharmlost wird

MARTIN bis das vergossene Blut und das Versagen der zivilen und militärischen Besetzer zum Himmel (der internationalen Presse) schreit

SEYMOUR aber jetzt gehört der Porzellanladen wirklich UNS und WIR stehen mittendrin

MARTIN mit einem wütenden Kampfhund einem Care-Paket und einer Blindenbinde am Arm

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