Thomas Lehr - September. Fata Morgana

Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Lehr - September. Fata Morgana» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2010, Издательство: Hanser, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «September. Fata Morgana»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

September. Fata Morgana — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «September. Fata Morgana», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

SEYMOUR stolpert nicht über die leeren Benzinkanister!

MARTIN do no bodycounts!

SEYMOUR aber jede Schwundstufe eures Nicht-Denkens kostet Zehntausende das Leben

MARTIN (sehr hegelianisch ausgedrückt mein Lieber)

SEYMOUR aber nur so in etwa — denn hier übergeben wir

MARTIN an die Statistiker Historiker und Richter der Zukunft

SEYMOUR mögen sie es besser wissen als wir

MARTIN die wir zusahen

SEYMOUR und MARTIN Amen!

bist du eingeschlafen? was träumst du? Seymour wirkte belustigt und schien unser Duett gleich nach dem Schlussakkord wieder vergessen zu haben

deshalb musste ich mich gewissermaßen kneifen und sagen: ich war leider nicht so entschieden gegen den Krieg wie Luisa

wie geht es ihr?

seit vier Wochen (gab ich gegen einen größeren Widerstand zu) hatte ich kein Wort mehr von ihr gehört und jetzt wusste ich nicht –

Seymour sah mich auffordernd an und so erklärte ich mit einem Mal dass das was ich nicht wisse die richtige Entscheidung darüber sei ob man nach einem wiederholten Wahlsieg von Bush das Land verlassen solle

ganz Bagdad wird aufatmen wenn du das tust und Rumsfeld wird dir einen Zettel auf den Koffer kleben» Old Europe goes home!«Seymour hob seinen Pappbecher mit Kaffee (während des Kriegsduetts hatten wir uns beide einen solchen besorgt) und fuhr mit einem deutschen Satz fort: Schuster wo ist deine Leisten? dahinten oder etwa nicht? (auf die Public Library deutend) deine Studenten sitzen auf den Treppenstufen und warten auf Erklärungen du kannst mich als Gastredner einladen der erklärt dass die Ölindustrie keinen Wert darauf legt Gefangene zu foltern

Stuart Weingart sollte dort sitzen dachte ich im schon diffusen und wie staubigen Sommerabendlicht konnte meine Jetlag-geschädigte Fantasie ihn aber nicht mehr heraufbeschwören ich hatte mich mit dem Duett verausgabt und alles blieb wie es war nur ich selbst drohte in mir einzusinken als löste etwas meine Muskeln auf und plötzlich fiel mir ein dass sich unter dem schwarzen Hemd das Seymour trug große OP-Narben befinden mussten dennoch trank er normalen Kaffee

die Aussage des Waffenexperten der nach einjähriger Untersuchung im Irak festgestellt habe man sei darauf hereingefallen dass das Saddam-Regime so getan hätte als besitze es Massenvernichtungswaffen fasziniere ihn noch immer und noch mehr dieser Paul Bremer III der sich nun nach einem Jahr verabschiedet habe anscheinend ohne den geringsten Kratzer an seinem missionarischen Selbstbewusstsein zu nehmen als God’s own man gewiss um in Ruhe ein Buch zu schreiben so wie es ja allgemein üblich geworden wäre bei den hohen Funktionsträgern sogar bei dem militärischen Oberbefehlshaber der kaum habe der Krieg begonnen in Rente gegangen sei um in seinen Memoiren weiterzukämpfen

du redest wie Luisa (und hättest doch tatsächlich mit mir singen können) konnte ich mir nicht verkneifen festzustellen

mag sein — aber was denkst du

das Sich-zurückziehen-Können das ist das was ich mit TURM meine sagte ich (wie eingemauert in meine Reisemüdigkeit) sie fungieren als Staatsorgane und ziehen sich dann als Bürger hinter die Mauern zurück der Staat oder Goyas Riese das ist der Titan der in der Geschichte agiert er lebt davon oder dadurch dass er seinen Bürgern glaubhaft macht er sei die stärkste Gewalt der größte der für sie verfügbaren Türme und er versorge sie mit allem ohne dass ihnen viel dabei geschieht

aber dann dürfte er doch keinen Krieg führen

keinen verheerenden Krieg für uns — unter normalen Umständen — aber unter unseren Umständen musste man oder mussten WIR einen Krieg führen damit alle Welt wieder glaubt dass wir der hegemoniale Turm sind und nie wieder so verletzt werden können wie wir verletzt wurden — einige von uns — wir –

danke (sagte Seymour) aber deine Theorie gefällt mir nicht

weil es eine Theorie ist und für dich im Grunde etwas Frivoles

nein (er trank seinen Kaffee mit sehr kleinen Schlucken als schadete er ihm dann weniger) das ist es nicht was mich stört mir gefällt nicht dass diese Theorie rein formal ist ohne Inhalt bei deinem Modell kann ich nicht unterscheiden ob ich in einer Demokratie lebe oder in einer Diktatur

eben darüber mache ich mir ja Gedanken –

wenn wir uns nach außen hin wie Barbaren benehmen (meinst du) wie sollen dann die Anderen glauben dass unser innenpolitisches Modell das Zivilisierteste ist?

so ähnlich sagte ich mit Blick auf die im Abendlicht schimmernden Säulen der Public Library auf das große Billardtuch der Wiese davor und die allmählich ruhiger und gelassener durch den Park gehenden Leute seltsamerweise war es mir unangenehm dass Seymour die Dinge nun ähnlich sah wie ich vielleicht glaubte ich ihm das nicht wirklich oder ich verdächtigte ihn übertriebener Höflichkeit da ich noch wenigstens zwei Stunden wach bleiben wollte brachen wir auf zu einem Restaurant in der 52. Straße das er vorschlug ich sprach (zu meiner eigenen Überraschung recht ausführlich) von meinen Recherchen in Berlin während der letzten vier Wochen und auch darüber dass ich zwar Goethes Frauen aufgegeben hätte nicht aber das Goethe-Thema selbst das mir wieder sehr aktuell erschiene im Hinblick auf das Verhältnis von Literatur und Krieg und von Fortschritt und Barbarei

Goethe war Araber ich erinnere mich sagte Seymour er wurde vom Fortschritt überrollt

er hat auch angegriffen oder besser er fuhr beim Angriff mit ich erzählte von der preußisch-österreichischen Kampagne gegen das republikanische Frankreich an der Goethe teilgenommen habe als eine Art embedded poet in einer Chaise sitzend oder zu Pferd ein manchmal gut abgepolsterter manchmal aber auch gefährdeter und ausgesetzter Beobachter von Zeltfesten gemütlichen dann aber doch blutigen Beschießungen Salonkonversationen und jähen Gemetzeln bis hin zum Rückzug in Dreck und Elend unter der Geißel verheerender Seuchen er habe sich mit physikalischen Lehrbüchern und seiner Farbenlehre abgelenkt für ihn sei die Republik des Geistes und der Dichtung das Wirkliche gewesen vielleicht fühlte er sich als Abgesandter einer zivilisierteren Zukunft die immer noch nicht eingetreten sei

also Goethe sind wir

wenn ich das richtig verstanden habe meinte Seymour auf der Avenue of the Americans vor dem Hintergrund der Rockefeller Plaza

bezüglich der Chaise und der abgehobenen Betrachtungen gab ich ihm recht

eingebettete Nachrichten-Konsumenten die mit ihren Farbtäfelchen spielen während die Soldaten verrecken

die Iraker hauptsächlich warf ich ein

Seymour blieb einen Augenblick stehen als müsse er sich darauf besinnen dass er mit mir einer Meinung sein wollte (jäh beim Blick über seine Schulter in den Hintergrund der Rücksturz in den Winter: der riesige Weihnachtsbaum in den Channel Gardens darum gruppiert weiße Draht-Engel in Giraffengröße mit Draht-Posaunen Sabrinas sechs- oder siebenjährige Hand in die meine fliegend weil sie sich vor ihnen fürchtete sie seien nämlich wie heilige Skelette) so dass die Menge auf uns auflief und wir weiter voran mussten zwei alte Gäule die ihre Chaise zogen mager jedoch nicht aus Futtermangel denn Seymour hatte bestimmt seine Million(en) gemacht und diese Neuentwicklung die aus dem lautstarken strahlenden sportiven aber doch wohl zu massigen Mittfünfziger mit Herzproblemen einen schlankeren und ziemlich nachdenklichen Sechzigjährigen mit gut gewarteten Bypässen herausschälte war ja zu begrüßen — angenehm — erleichternd — was magst du ihn so er hat dir deine Frau weggenommen! wollte etwas in mir ausrufen aber es war nur ein Schatten aus einem anderen Leben der sich aus dem

Rückblick

ergab oder aus einer Art Eingeholt-Werden denn tatsächlich schien sich alles zu wiederholen der Vietnamkrieg (zumindest in einigen wichtigen Aspekten) eine Beziehungskrise (dieses Mal wenigstens ohne Kind) ich hatte ein Jetlag in meinem Leben würde ich nur wieder trinken dann könnte ich vielleicht mit Genuss in diese Spirale hineinfallen –

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «September. Fata Morgana»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «September. Fata Morgana» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «September. Fata Morgana»

Обсуждение, отзывы о книге «September. Fata Morgana» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x