Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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der Kreis schließt sich (die Halsschelle die du noch nicht bemerkst) unsere Ankunft in Bagdad zu dritt meine einsame Abreise sieben Jahre zuvor alles verläuft anders als geplant und doch auch wieder nicht

1974 die Wiederankunft

der Aufbruch 1967 ich hatte den Wehrdienst hinter mich gebracht jene erschöpfenden Monate im Norden bei Hatra und dann die langweilige Zeit im Süden in müden alten Städten unter Dattelpalmen und sepiafarbenen Wandbildern der Helden der Revolution und Farbfotografien von Abd al-Salam Arif dem Flugkünstler der den ägyptischen Adler auf dem irakischen Staatswappen hatte landen lassen und mit dem Hubschrauber abstürzte kaum dass ich in eine Sanitätseinheit versetzt worden war (weil mir ein freundlicher Oberst geglaubt hatte dass ich tatsächlich Medizin studieren wollte) und so hatte ich Glück denn der schwache ältere Bruder und Nachfolger von Abd al-Salam zeigte sofort seine nicht vorhandene Stärke und ließ Bomben auf kurdische Dörfer im Norden werfen wovon er sich als Fußballzuschauer erholte vor Hotelfernsehern in Istanbul ich jedenfalls kam mit heiler Haut aus der Langeweile zurück ich studierte ein Semester in Bagdad

ich heiratete

die samtäugige willensstarke störrische kluge lesende Kindergärtnerin die ich fünf Monate lang einmal in der Woche vor den Buchauslagen in der von Papier und Binderleim Blattgold Tinte Dichterwahn Philosophenweisheit überspülten verwinkelten Gasse des Suk as-Saray sah und nicht anzustarren versuchte als sie Camus und Ibn Arabi kaufte bis sie mich fragte ob wir

nicht

in einem Buch verschwinden könnten dachte ich

aber sie fragte ob ich nicht auch fände

dass

unsere Mütter miteinander sprechen sollten

beinahe wäre ich auf den Rücken gefallen ich war einundzwanzig (sie neunzehn) aber das

Gespinst

der Liebe hielt mich aufrecht ohne viel Worte die Blicke brauchten keinen Dolmetscher ich hatte jahrelang Französisch gelernt weil es schon immer festgestanden hatte dass ich zu einem einflussreichen Geschäftsfreund meines Vaters nach Paris gehen würde der mir einen Studienplatz eine düstere Wohnung ein altes verbeultes Auto eine wundervolle junge Frau und vielleicht noch Kinder besorgen konnte (und dem ich dann doch einiges davon abnahm) alles das gefiel mir nun gar nicht mehr nach dem einzigen und entscheidenden Gespräch mit Farida auf dem Suk aber kurz darauf musste mir mein Vater eröffnen dass es mit seinen Finanzen nicht mehr zum Besten stand seit er sein letztes Geld aus dem Seidenhandel in eine für ihn völlig neue Branche investiert hatte erst in zwei drei Jahren also könnte ich wenn alles gut liefe doch noch nach Frankreich gehen

so hatte er kein Argument gegen die sofortige Heirat mit Farida aber er suchte auch keines sondern verstand meinen absoluten Ernst der sich nie geändert hat wenn du Glück hast dann geschieht es dir dass du vor einer Frau stehst und ohne ein Wort sogleich alles klar und beschlossen ist Medschnun und Laila und Chosrau und Schirin und Jussuph und Suleika regen sich in dir (und wollen dein Leben) ich aber bin für

Dschamil und Buthaina

die gemeinsam liebend alt wurden (für was hat man schließlich studiert möchte man in dieser Angelegenheit sagen)

Farida sechsundzwanzigjährig selbstbewusst fast angriffslustig schön und perfekt ruhig und stark trägt unter der Haut die Frucht unserer schon siebenjährigen Liebe verborgen Jasmin (die später behaupten wird sie habe sechs Jahre lang im Himmel gewartet bis wir uns entschlossen Frankreich zu verlassen und nachhause zu gehen) schwimmt kopfüber nach Bagdad 1974 am Flughafen bei unserer Rückkehr meine Schwägerin Amal hakt Farida unter mein Bruder geht mit mir Arm in Arm wie läuft das Geschäft frage ich Transistoren sagt Munir und auch immer mehr Fernsehapparate jedenfalls nicht mehr die alten Röhrendinger

nicht mehr Nasser sondern Sadat sagt Munir und auch hier ist vieles anders als damals

1967

Radios Stimmen

Ahmad Hassan al-Bakr Frank Sinatra Gamal Abden-Nasser Umm Kulthum

verwoben mit den Rufen der Muezzin

etwas würde passieren es würde Ereignisse von historischer Tragweite geben Offiziere waren nach Bagdad zurückgekehrt die vor Kurzem erst ihrer Putschabsichten wegen hatten fliehen müssen

wir klebten aufeinander die Universität war ein Bienenstock frisch verheiratet und hungrig nach Büchern und Gesprächen taumelte ich über den Campus ich wollte lernen und verstehen ich wollte durchaus den menschlichen Körper studieren (Faridas unglaublich sanfter weißer Planet jede Nacht) ich hatte jedoch aufgehört Französisch zu lernen und versuchte Butrus al-Bustani und Salama Musa zu lesen die Romane von Mahfus neben Sartre und Trotzki auch die marxistischen ägyptischen Schriftsteller der jüngeren Zeit aber ich war und bin politisch ziemlich ungeeignet sogar als Leser ich glaube nicht genügend an die Möglichkeit große Menschenmassen direkt ins Paradies auf Erden zu steuern und all diese Gedankenflüge über die Völker und ihre Bestimmung erschienen mir wie Räusche wie

Bluträusche

der Macht ich konnte eigentlich und kann bis heute nur ganz klar ganz im Detail (das Atom das Herz der Kreislauf die Freundschaft der Bau von Arztpraxen und Kliniken) oder ganz dichterisch (das Universum die Liebe) denken obwohl ich mich immer bemühe und lerne aber ist Medizin Wissenschaft oder Poesie fragte Hussein oder nicht doch eher die Politik des kranken Körpers er hatte wohl recht ich las dennoch lieber Gedichte von Mutanabbi (und von Nizar Kabani in gesteigerten Verliebtheitszuständen) oder die Stücke von Brecht die das Studententheater aufzuführen plante bevor wir ganz andere Stücke aufführten

und schließlich

der ANGRIFF

im Juni

und am zweiten Tag des Krieges stand

MACK THE KNIFE neben mir in der Mensa der medizinischen Fakultät ohne dass ich es begriff das heißt mehr als Abneigung und Befremdung verspürte während er sich nach vorn drängte und brüllte es dürfe nicht das geringste Zögern der Regierung geben der jüdische Aggressor wäre sofort und endgültig zu zerschlagen

Saddam

diese eine Mal war ich ihm so nah wie dem Tod in der Pathologie von dem ich auch immer glaubte ich hätte nie etwas ganz persönlich mit ihm zu schaffen er trug eine Pistole am Gürtel er war glatt rasiert ein langer athletischer Typ er hatte vier oder fünf Gewichtheberfiguren um sich herum und schrie unentwegt in seinem beduinischen Dialekt man sagte ihm nach er habe schon einige Gegner um die Ecke gebracht wir nickten und wandten uns anderen Rednern zu auch die meisten Baathisten hielten ihn für nichts als einen brutalen Schläger den man ausschalten musste (er fand bald ihre Schalter und er zögerte nicht) wir versuchten im Gespräch mit einigen Professoren und Assistenten noch eine Art Überblick zu erhalten aber es war sinnlos der Hexenkessel trieb uns hinaus in

die Endschlacht gegen den Zionismus

wir hatten Nasser

den allergrößten Gewichtheber den Garanten der arabischen Einheit den Führer der Dritten Welt die Leuchte der Araber die uns gelehrt hatte den Kopf zu heben denn

es gab keinen Zweifel am Sieg jeden Tag vernichteten wir den Feind vollkommen im letzten Gefecht vier Tage später stand ich in Uniform auf dem Bahngleis und Farida fiel beinahe in Ohnmacht vor Hitze Wut Trauer ich

bin freiwillig

unfreiwillig gefahren das heißt ich wollte mich wehren ich wollte mit irgendetwas Höherem und Wichtigerem verschmelzen und wenn es sein musste auch mit ihm untergehen obwohl oder weil ich glücklich war und obwohl sich etwas in mir sträubte und den Kopf schüttelte in meinem Kopf und wie gelähmt und hilflos an die Wände meines Körpers starrte der inmitten der anderen voranstürzte

wir hatten keine Einberufungsbescheide es ging alles so schnell wie die irakischen Einheiten in Jordanien überrollt worden waren viele meldeten sich bei der Kaserne bei der sie zuletzt stationiert gewesen waren jung

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