Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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das Netz weiß schimmernder feiner Linien auf einem gebräunten runden Oberschenkel

wie Lichtspiegelungen in einem Bassin

das Wunder noch immer und noch einmal neu lieben zu können

unser Hotel war Teil des Palastes und einer Moschee und wurde dann zum Kloster San Francisco umgebaut Luisa hat den Hotelprospekt vom Nachttisch geangelt sie ist sehr zufrieden mit der verspäteten Häresie unserer Liebe in einem ehemaligen Kloster zwischen verschnörkelten spanischen Holzmöbeln auf einem ausladenden massiven Bett in dem gewiss schon ein Ferdinand und eine Isabella ihrer katholischen Zeugungspflicht genügten

erst Frühstück dann der Orient das funktioniert hier viel besser als in Frankfurt und erst recht die Fantasie schließ die Augen sie dreht ihren Kopf zu mir so dass wir Stirn an Stirn liegen eine noch glückliche Vergangenheitskopie von mir und diesem großen starken spanischen Mädchen dessen Eltern vor Francos Armee von Sevilla nach Barcelona dann nach Paris und vor der deutschen Wehrmacht von Paris nach Marseille und Lissabon flohen und über London nach New York wir sind uns

wie neu begegnet

in der Neuen Welt und kehren jetzt auf dem Glacis unseres Alters zurück um noch einmal jung zu werden in Europa im morgendlichen Garten und Palast des ehemals maurisch besetzten Teils vielmehr also sag schon wie er aussieht der Orient mit dem du dich eigentlich gar nicht beschäftigen wolltest hätte der alte Goethe dich nicht mit seiner vorletzten Liebe dazu gezwungen

(an Luisas Stirn:) du meinst das Positive die naive Fantasie die Gazelle im Morgenwind die Dschinns die einen Berg überragen eine ganze Stadt schultern um sie woanders aufzustellen und ohnmächtig werden in einer kleinen verstöpselten Flasche wie die Vergangenheit die Kindheit in der wir von ihnen lasen

die absolute Tyrannei sagt Luisa die Macht und ihre Feier in der verschwenderischen Pracht der Paläste immer Sklaven Diener Eunuchen

der Harem (sage ich)

immer verborgene Gemächer Winkel Verstecke Paravents Höhlen Truhen und Strohkörbe Tontöpfe in denen sich Menschen verbergen fliegende Teppiche farbiger Rauch schreckliche Verstümmelungen

riesige Vögel kommen Luisa in den Sinn

die Metamorphose die stets vorhandene Möglichkeit dazu in jedem Augenblick kann jede Figur ein neues Schicksal erhalten (Kaufmannssöhne zu Bettlern Jungfrauen zu Dämoninnen Könige zu Adlern Eseln Hunden) so dass das menschliche Dasein in einem einzigen undurchschaubaren flimmernden Ornament verschmilzt im Mauerwerk

der Zeit

so las ich die Geschichte der Schahrasad

als Kind in Bremen

der nervtötende Friseur sagt Luisa

der einen anderen mit seinem aufdringlichen Geschwätz ruiniert ist so

lebensecht

wie meine Sorge meine erwachte Sorge an die ich mich genauso gut erinnere diese im Grunde noch vollkommen glückliche Bekümmerung die mich beim Frühstück im Patio des Hotels (leis plätschernder Springbrunnen maurischer Säulengang im Licht überwirklich (holografisch) schimmernde Orangenbäume) überfiel sofort entdeckt und enttarnt von Luisa die zwei Söhne aus zwei geschiedenen Ehen hat (Charles der in Boston studiert und mich kritisch taxiert und Francis der vielleicht einmal ein guter Maler wird wenn er es schafft der New Yorker Party-Szene zu entkommen)

sie ist neunzehn mein Lieber sie nimmt die Pille sie hat mehr Verstand als meine beiden Jungs zusammen je haben werden

ich kann ich muss mich auf Sabrina verlassen ich brauche nicht die Augen zu schließen um sie in München Florenz Rom vor mir zu sehen an der Seite ihrer vier Jahre älteren Cousine sie hat eine gewichtlose fast ephemere Art die durch die weiten langärmeligen Hemden die sie oft trägt noch betont wird mit fünfzehn und sechzehn trug sie knappe Röcke oder Shorts und schmückte sich mit Perlenkettchen Ringen Armreifen Flitter wie um sich von ihrer eigenen Jugend zu überzeugen jetzt aber

versteckt sie sich

die Garantie ist die Stärke die du ihr mitgegeben hast

der Rest

sagt Luisa

ist Glück und damals in Granada tröstete ich mich gut damit ich dachte daran wie schön Luisa mit achtzehn und neunzehn gewesen sein musste und dass sie es überlebt hatte und nun gelassen und strahlend als lebenskluge Fünfzigjährige vor mir saß draußen in den Gärten zwischen den Mauern Ruinen in den Palästen der Alhambra überkam mich ungeachtet der zahllosen Touristen der in die Innenhöfe um die Bassins zwischen die Säulen geschütteten Busladungen der Sklaven ihrer Kameralinsen die aus allen Schriften Bilder machten

die Ruhe das Schweigen das

Licht

in der Myriadengestalt der filigranen Explosion eines zentralen Himmelspunktes an der Decke der Sala de los Abencerrajes göttlicher Spinnweb Bienenwabe der Engel wäre das Universum solcherart überdacht

der Palast

bringt dich aus der Welt

das verschlungene Ornament

löst deine Seele

der genau bemessene Wasserlauf im Garten

gibt dich frei

das hat er gesucht sagt Luisa eben die exotische Ruhe die entrückte Pracht das (vermeintlich) Unabänderliche im alten Orient während in Europa die Freiheit und ihr Dämon die Throne bersten und die Reiche zittern ließen seit zwanzig Jahren Krieg Hoffnung Niederlage Erschütterung der Riesenstiefel des Kaisers zertritt die betulichen morschen Fürstenhäuser bricht Preußen das Genick die Grande Armée saugt Zehntausende junger Männer auf und zerstört sie in Russland

Schlacht bei Leipzig und Schlacht bei Waterloo

die Geschichte spielt jahrzehntelang ihr blutiges Roulette

wer eben noch des Kaisers Stiefel wienerte soll morgen schon die Hymne auf die Freiheit dichten im Auftrag der wiedererstarkten siechen alten Könige

glaube an die Unabänderlichkeit von Herrschaft ein gut haltbarer rechthaberischer Glaube der immer wieder seine Triumphe feiert

der Palast

erhält sich

zumindest in diesem Fall ich vermisste Sabrina nicht wirklich dort auf dieser so unzerstörbar scheinenden Insel der Vergangenheit war ich ganz froh nur Teil eines älteren Liebespaares zu sein das den mäandernden Weg zum Thronsaal nimmt hätte ich hier so viel zu sagen gewusst wie in Frankfurt vor der Gerbermühle oder in Weimar dann hätte ich mir Sabrina vielleicht herbeigewünscht aber die Zeit ihr Vorträge zu halten war schon lange vorbei (eigentlich doch seit ihrem siebten Lebensjahr in dem ich begriff dass ich mich mit ihr über nahezu alles unterhalten konnte dass sich in ihrem Augenaufschlag wie in dem aller Kinder das mächtige universelle Interesse offenbarte der Garant der kompletten Erneuerung der Menschheit durch den Menschen der kleine Buddha der einmal alles wissen wird mit seinem Milliardengehirn)

Goethe

hätte statt durch das Heidelberger Schloss durch die Alhambra wandeln sollen in der Zeit seiner hessisch-orientalischen Liebe

Marianne

der kleine Blücher wie er sie gern nannte

zupft die Gitarre

der GROSSE KAISER spielt auf seiner letzten Insel mit der grauen Brandwoge seiner Toten einmal

eroberte er Ägypten riss die Pyramiden aus dem Schlaf (232 Transportschiffe 2000 Kanonen 32 000 Soldaten 175 Gelehrte)

der Orient

erwachte ächzend unter seiner Gluthitze seinen verstaubten Palmen seinen zerbröckelnden Palästen in seinen abgeschotteten Medresen unter dem Leib des alt gewordenen Türken im

eigenen Blut (ein Streifschuss vorerst)

stell dir den alten Goethe vor gebeugt und weißhaarig zahnlos aber wieder schlank sich aufrecht haltend im braunen Mantel

wie er umgeben von den üblichen Verehrern und seligen Experten oder vielleicht auch nur mit seinem kunstsachverständigen Müller zu zweit also wie wir den Löwenhof betritt (behutsam ein Ginkoblatt am Stil zwischen den Fingern drehend) und sofort die Verhältnisse erläutert zwischen den eleganten wie im Morgenrot erträumten Säulen mit ihrem schwebenden Klöppelwerk

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