Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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als Araber

zu sterben und meine Freunde nicht zu überleben schien mir folgerichtig wenn auch nicht unbedingt großartig es war mein einziger Krieg als normaler Soldat ich kam nicht einmal aus der Kaserne heraus als auch schon entgegen der Triumphmeldungen aus Kairo Amman Damaskus

nach sechs Tagen

AL-NAKSA

DIE NIEDERLAGE

feststand nach weiteren sechs Tagen wusste man dass kein großer Flächenbrand entstehen würde und ich sollte einfach nachhause gehen

wie betäubt

fand ich zum ersten Mal eine wütende junge Ehefrau vor (bitte stirb beim nächsten Mal weil ich es dir sage) und einen Zulassungsbescheid für das Studium in Paris das ich mir nicht leisten konnte und

noch hingen alle klebten an kauften und kauften

Radios

wütende zeternde jammernde Geräte sie brüllten noch im Juli in den Sandstürmen sie hatten immer noch gewonnen

aber es war anders gewesen (ein echt deutscher BLITZKRIEG der in Frankfurt lebende Vetter von Hussein schrieb dass man in Deutschland Mosche Dayan zum wiederauferstandenen Rommel erklärte)

nach Jahren

nach so vielen Gesprächen in Paris Amman Damaskus Beirut Bagdad denkst du klarer oder vielleicht nur weniger illusionär wenn etliche der Kostüme und Masken gefallen sind in denen man die Erfolgsstücke der Geschichte immer wieder aufzuführen versucht wobei wir nicht vergessen wollen dass im Grunde keine Alternative zur Inszenierung existiert und es keine letzte Maske abzunehmen und keinen Straßenanzug unter dem letzten Kostüm hervorzuzaubern gibt erst recht nicht die nackte Wahrheit

heute könnte man sagen

es gab einmal einen Traum vom befreiten sozialistischen und demokratischen unabhängigen und vereinten modernen selbstbewussten Arabien zwischen den Machtblöcken über die vom englischen und französischen Kolonialismus rücksichtslos gezogenen Grenzen hinweg es war ein moderner politischer von Europa inspirierter Traum eine Art vorgezogene sozialistische EU ohne den entsetzlichen Geburtsschmerz den Europa sich in jenen zwei Kriegen bereitet hatte deren ungeheure Leichenberge wir blutrünstige Araber nur fassungslos betrachten konnten und in denen wir nicht mehr waren als Spielball Nebenkriegsschauplatz Rohstofflieferant

jener Traum war

wahrscheinlich schon verspielt (wenn überhaupt je zu realisieren) bevor der Krieg gegen Israel begann und nun war es (vielleicht) einfach nur so

dass der ägyptische PRÄSIDENT (bis über die Ohren all seiner Untertanen verschuldet) dem amerikanischen PRÄSIDENTEN (schon bis über die Ohren im Vietnam-Schlamassel) gegrollt hatte weil er ihm keinen Weizen mehr für sein Brot schicken wollte da er dem ägyptischen PRÄSIDENTEN wegen seiner Neigung zum sowjetischen PRÄSIDENTEN böse gewesen war und nun die ägyptischen MASSEN hungerten und der PRÄSIDENT ihnen die Mäuler hatte stopfen wollen indem er ihnen zeigte dass er noch immer 1000 mal größer und arabischer war als der syrische PRÄSIDENT und der grimmige KÖNIG der Saudis (der demnächst mit seinem ÖL die Bühne überfluten würde) und also dem israelischen PREMIER den Golf von Aqaba und den schönen Erdölhafen daran weggesperrt hatte und so schlimm mit dem Säbel weiterrasselte dass dieser fürchten musste man greife sein Land an oder wenigstens allen im Westen klarmachen konnte dass er dies wirklich habe fürchten müssen während der ägyptische PRÄSIDENT wahrscheinlich gedacht hatte dass er selbst doch eher nicht angegriffen werden würde aber wenn dann vielleicht sogar gewinnen könnte wegen seiner aus der UdSSR stammenden Luftwaffe vor der sich der israelische PREMIER wohl wirklich fürchtete da sie womöglich gar seinen Atomreaktor zerschießen konnte so dass er also vorsorglich die gesamte ägyptische Luftwaffe zerschoss am frühen Morgen im Wüstensand

die NIEDERLAGE schmerzte

den großen symbolischen Organismus der Araber

indem sie zeigte dass es ihn in Wirklichkeit nicht gab wenigstens nicht als politisch einstimmige und militärischen Erfolg versprechende Größe ich studierte wieder Medizin ich hörte auf an solche Schmerzen zu glauben ich glaubte (einige Monate später als die Schleier gefallen waren) an den Tod von zehntausend ägyptischen Soldaten die zwischen den Schrotthaufen von sowjetischen Panzern und zerschossenen MiGs starben ich glaubte an das Elend weiterer Hunderttausender palästinensischer Flüchtlinge die sich über die Schlachtfelder nach Jordanien schleppten viele schon in ihrer Vertreibung nach der Vertreibung von der Katastrophe in die Niederlage ich glaubte an das Wirkliche an die Besetzung des Gazastreifens des Westjordanlandes des Sinai und dass dies schwärende Wunden sein würden

aber für wen und für wen von welcher Art

tatsächliche blutende Wunden nicht für alle Araber sondern für die Palästinenser und die arabischen Nachbarstaaten die es in der Folgezeit direkt betraf

symbolische Wunden

dagegen für uns die Wunde der Ohnmacht des Schuldgefühls und des immer wieder verletzten Stolzes die Wunde der Unfähigkeit den Palästinensern zu helfen (bis auf den heutigen Tag) wie damals in jenem mit Soldaten überfüllten Zug in dem ich versehentlich einem alten Mann auf die Hand trat der im Gedränge einen Herzanfall erlitten hatte und niederstürzte und den ich nicht retten konnte schon gar nicht mit meinem verworrenen Wunsch auf einer der Nachschublinien nach Syrien mein Leben zu lassen oder einfach irgendwohin geschleudert zu werden obgleich ich doch Farida liebte die wütend zuhause auf mich wartete

gelernt habe ich damals vor allem die Konjugation der Ohnmacht also zu unterscheiden zwischen der Ohnmacht zu vernichten der Ohnmacht zu rächen und schließlich der Ohnmacht zu helfen die auch für den Friedlichsten noch übrigbleibt

still (aber endgültig) schloss ich daraus

dass man die Mäuler der MASSEN mit Brot füttern muss statt ihre symbolischen Wunden mit Salz

fanatisch begann ich zu glauben

dass man die tatsächlichen Wunden verbinden solle statt sie mit dem Blut der Gegner trostlos und infektiös zu tränken

verständnisvoll hörte und höre ich den Jammer über Jerusalem und selbstverständlich müssen sich unsere Nachfahren dereinst frei am Tempel und an der Moschee dort treffen können (oder keine Mühe und kein Leid hätte sich gelohnt) Juden Christen Muslime aber ich sage euch

dass nichts stimmt wenn sich nicht auch agnostische alte Mediziner wie ich einfinden dürfen mit ihrer ganz privaten Nicht-Meinung ihrem profunden Unglauben und dem unbedingten Verlangen nach Kulturen und Zivilisationen die ihren Namen wirklich verdienen

wie betäubt also fuhr ich nachhause in jenem Zug voll deprimierter Rückkehrer nach Bagdad die nicht hatten kämpfen dürfen und die Niederlage zu ahnen begannen bin ich aber endgültig Arzt geworden und ich habe kein einzelnes Schlüsselerlebnis dafür sondern der ganze quälende Zusammenhang der Rückfahrt muss für eine Art von Erklärung herhalten die Depression und der zu Boden fallende und sterbende alte Mann die Blicke aus den staubigen Zugfenstern auf die sich weiter und weiter drehende Welt und dann schließlich ein seltsames irgendwie absolutes aber eigentlich sinnloses Bild und vielleicht war es das vielleicht geriet ich allein deshalb in den unheilbar abgeklärten Zustand in dem ich mich heute noch befinde ich sah

fünf weiße Störche über dem tintenblauen Euphrat

eine Minute lang

bewegungslos in der Luft

wie eine perfekte andere Welt wie etwas

das hier war und doch nie berührt werden würde etwas das auf eine gewisse Weise endgültig war ein Bild von

Freiheit oder Liebe (oder vollkommener Harmonie? wie auf einer japanischen Tuschezeichnung vielleicht)

auf das die Müdigkeit folgte die Niedergeschlagenheit und die Beschämung vor Farida

wie soll ich also die Geschichte überschreiben sagen wir Die Störche des Hippokrates ?

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