Thomas Lehr - September. Fata Morgana

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September. Fata Morgana: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. "September" erzählt vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen.

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es kann nicht sein frag doch deine Schwester Jasmin sie arbeitet doch in Dora und das ist etwas das meine Mutter natürlich ganz großartig findet dieser Wiederaufbau der von den Amerikanern zerbombten und zerschossenen Raffinerie ganz mit eigenen Mitteln

Hudas Mutter Schiruk finde ich selbst großartig wenn auch mit einem schlechten Gewissen (das mir mein Vater eingepflanzt hat wer in leitender Stellung im Nationalmuseum arbeitet kann nicht sauber bleiben) Hudas Mutter ist etwas das wir Frauen im Irak auch sein können sein konnten vielmehr denn die Dinge bewegen sich wieder zurück als läge alles auf einer dunklen Drehscheibe die sich in die Vergangenheit bewegt selbst der

PRÄSIDENT

sinkt in die Knie (auf dem Gebetsteppich) was für eine widerliche Komödie

ruft meine Mutter empört vor dem Fernseher

Schiruk ist vielleicht die falsche Frau (aber das ist mir egal) für die richtige Idee für das was eine Frau eben auch sein kann nicht

versteckt sein nicht zermürbt von Niederlagen nicht nur klug und müde und sanft abwehrend wie meine eigene Mutter Farida die Huda so sehr schätzt weil sie Bücher übersetzt hat und so gut kocht Schiruk spürt dass ich sie verehre dass ich es liebe wenn uns der Pförtner freundlich durch das babylonische Palast-Tor des Museums winkt und sie mit uns durch die Ausstellungsräume ihrer Abteilung geht uns mitnimmt in die Depots mit den riesigen Kisten in die Werkstätten zu den merkwürdig schläfrig-eifrigen Restauratoren denen sie aufmerksam über die Schulter sieht früher empfing sie ganze Lehrerkollegien aus Kirkuk oder Basra und Journalisten aus Schweden Wissenschaftler aus Tokio London Berlin bevor wir Embargo-Land und Bomben-Abwurfsland wurden und die wertvollsten Bestände in die Depots wanderten um öden politischen Ausstellungen Platz zu machen dennoch kommt Schiruk immer wieder auf die eigentliche Funktion des Museums zurück und es ist das Verstehen das wirklich Kundige das mich so an ihrer Arbeit und Art reizt

in der Schule ist Geschichte oft nur Angeberei ein Sich-in-die-Brust-Werfen

vor 12 000 Jahren

verkündet der neue (zu meiner Schulzeit vierte) Direktor hätten überall nur kleinere Rudel von Neandertalern gelebt in Europa Asien und den USA aber dann wäre es eben hier (früher als in Ägypten) geschehen dass der Mensch sich erhob und die Schrift erfand die Radachse die Töpferscheibe den Streitwagen das Hochhaus das Gesetz

Auge um Auge

in Stein gemeißelt

bei Schiruk ist es nicht dieses Protzen sondern ein Nachdenken eine Art waches aufmerksames Zurückgehen sie fragt mich

weshalb es heute von Vorteil ist dass man mit einem so brüchigen und wasserempfindlichen Material wie Lehm baute (so baute man Schicht auf Schicht und so können wir uns Schicht um Schicht in der Zeit zurückbewegen) sie zeigt mir einen Steinzylinder der mit einem Jagdszenen-Relief versehen ist und erklärt wie man das Rollsiegel zur persönlichen Markierung von Getreidesäcken verwendete sie möchte von uns wissen (Huda verdreht nur die Augen) was es heißt dass vor 5000 Jahren in Uruk erwiesenermaßen 25–30 000 Menschen wohnten aber diese unmöglich von den Erträgen der unmittelbar die Stadt umgebenden Landwirtschaft hatten leben können

vier Sprachen und kein Mann sagt Huda böse

über ihre Mutter ich verstehe sie denn Schiruk ist oft verreist und lässt sie bei Verwandten zurück aber ich finde dass Schiruk mit ihren eleganten Kostümen ihrem perfekten Auftreten ihrer energischen Art überhaupt nichts Bemitleidenswertes hat sie hat oft Angst sagt Huda

wenn ich mich fürchte

stelle ich mir manchmal die Löwen von Babylon vor die aus den blauen Ziegelmauern der Prozessionsstraße wie aus einem tiefen Sommerhimmel heraustreten und unerschütterlich und ruhig neben mir hergehen wie glühendes Gold höher als meine Schultern an meinen Seiten wie gemeißelt und unzerstörbar mich einrahmen mit ihren steinernen Muskeln bei jedem Schritt

du hast so verrückte Ideen aber dann willst du wieder alles so genau wissen meint Huda als wir am späten Nachmittag wieder über die Ahrar-Brücke gehen um das Geschenk für ihre Cousine auf dem Goldmarkt zu kaufen der Tigris ist schon fast grau geworden die Autoschlangen bewegen sich so langsam als müssten sie tatsächlich auf Schuppen über den Asphalt kriechen wiederum Gehupe ich ziehe doch noch ein Kopftuch auf schimpft Huda auch wenn meine Mutter das hasst

auf dem Suk der Schmiede und Kesselflicker hämmert ein Fünfjähriger Eisennägel auf einem Amboss gerade Henkeltöpfe und Pfannen schweben klappernd über uns vor einem kleinen internationalen Hotel stehen die Wechsler mit Büscheln von Dinaren und warten auf die wenigen Touristen die noch in der Stadt sind oder die UN-Diplomaten

deine Schwester sagt Huda einige Gassen weiter so ruhig und leise als fiele ihr noch eine ironische Bemerkung ein

durch einen schwankenden Vorhang von goldenen Halsketten durch eine Lücke in diesem Vorhang vielmehr trifft mich unvermittelt Jasmins Blick von oben herab von so weit oben wie sie immer über mir stand ihre sorgsam gezupften Augenbrauen heben sich leicht ist es Mitleid oder Spott du bist ja ganz hübsch sagte Huda einmal aber deine Schwester ist schön wie ein

Falke denke ich plötzlich

als wollte sie mir etwas antun sie trägt ein blaues Kleid und hat eine weiße Strickjacke über ihre Schultern geworfen ich glaube sie wiegt weniger als ich die Nähe ihres Gazellenkörpers gibt mir stets das Gefühl von Plumpheit und irgendwie tragischer Langsamkeit im Blick des Falken gibt es

eine Warnung eine Art

stummen Befehl

und jetzt verstehe ich alles denn

im Fenster zwischen den Goldkettchen taucht eine schwarze behaarte Hand auf zu stark und braun um Kasim zu gehören und doch so nah an Jasmins dünnem vornehmen Hals (um eine Perlenkette darum zu legen) das grüne Tuch der Uniform das bärtige Gesicht des Majors

ich träume

was geschieht

Tarik

Jasmins Hände greifen durch die biegsamen grünen Maschen des Schulhofzauns nach meinen Händen sie ist gerade sieben also zu jung mein Freund um schon etwas über Muhammad Schams ad-Din zu lernen den ihr Hafis nennt und über die wahren Gründe des Krieges wird sie in einer Schule in der jeder Lehrer in der PARTEI sein muss ohnehin nichts erfahren in einem Land dessen oberster Vertreter ist gleich oberster Führer der Armee ist gleich PRÄSIDENT genau so denkt wie es in dem wütenden alten Buch seines Onkels ist gleich korrupter Bürgermeister von Bagdad steht

Juden Fliegen und Perser

hätte Gott nicht erschaffen sollen die Attacke gegen die Perser erfolgt jetzt so will es das Monstrum das aus dem Bauch des Monstrums PARTEI kroch mit Orden beklebt wie ein grüner Fliegenstreifen

bald schon bekommt er von den deutschen Spezialisten eine schöne neue Insektenvertilgungsmittelfabrik (Leipziger Toxikologen Laborbauer aus Frankfurt am Main) er reißt zehntausend Arme mit Schwertern empor und ist schon überall und wie endgültig an jede Wand geklebt in jedes Buch in alle Räume auf die Bildschirme Geldscheine Ziffernblätter der Armbanduhren fast noch auf die Ärsche der Wasserbüffel in den brackigen Kanälen von Basra und in jedes Körnchen der Sandschleier der gelben Sonnenfinsternisse die Straße um Straße im Sommer verschlingen und staubverkrustet nach Stunden erst wieder ans Tageslicht husten

ich spüre Jasmins weiche kleine Finger durch den Zaun und mein (noch junges erst fünfunddreißigjähriges) Gesicht erscheint mir selbst schrecklicher als alle väterlichen Gesichter meiner eigenen Kindheit von denen keines sich über mich beugte mit der Zumutung begreifen zu sollen akzeptieren zu müssen dass es nun in einen Krieg verschwinde die

Schleier

das weiße leichte Gewebe vor deinem vom Sturm gepeitschten Gesicht

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