Judith Zander - Dinge, die wir heute sagten

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Dinge, die wir heute sagten: краткое содержание, описание и аннотация

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Bresekow, ein Dorf in Vorpommern. Als die alte Frau Hanske stirbt, kommt ihre Tochter Ingrid mit ihrer Familie aus Irland zur Beerdigung. Ingrid hatte Bresekow vor vielen Jahren fluchtartig verlassen. Der Besuch verändert vieles im Dorf, wirft gerade für die Familien Ploetz und Wachlowski alte und neue Fragen auf. Die Dorfbewohner beginnen zu sprechen, über ihr derzeitiges Leben und ihre Verstrickungen von damals. Bresekow war immer eine kleine Welt, eng, abgelegen und heute zudem vom Verfall bedroht.
Judith Zander lässt drei Generationen zu Wort kommen. Sie erzählt mit ungeheurer Sprachkraft von einem verschwiegenen Ort im Nordosten Deutschlands, von Provinz und Alltag, von Freundschaft und Verrat, vom Leben selbst.Die Autorin wurde bei den 34. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt für ihren Auszug aus 'Dinge, die wir heute sagten' mit dem 3sat-Preis 2010 geehrt. Sie erhielt für diesen Roman den Preis der Sinecure Landsdorf 2010 und war nominiert für den Klaus-Michael Kühne-Preis 2010. Zudem wurde der Roman auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2010 aufgenommen.

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«Wie isset’n da so?«

«Wieso?«Was Besseres fällt mir auch nicht mehr ein. Wie solls da schon sein. Normal eben, irgendwas zwischen Stress und Langeweile. Ein Jahr noch, denke ich schon wieder, und dann?

«War ja nur ne Frage«, sagt Sabrina eingeschnappt, und zu Anne:»Und du halt gefälligst dein Maul!«

Anne kichert unbeeindruckt weiter und vertraut mir dann an:»Sabrina will nämlich uch ufft Güm-na-si-um!«, worauf sie sich halbtot lacht.

Es geht so schnell, dass ich nur noch ein Klatschen höre und dann sehe, wie die eine sich halb heulend die Wange reibt, die andere ihre Hand.

«Haste nu davon«, sagt Sabrina und wendet sich wieder mir zu. Sie spricht so leise, als wolle sie mir ein Geheimnis offenbaren.

«Meine Klassenlehrerin sagt nämlich, ick soll zum Gymnasium, ick hätte dat Zeug dazu, ick hab uch ziemlich gute Zensurn …«

«Streberin!«, nuschelt Börner.

«Siehste«, sagt Sabrina.»Ick hätt ja schon dieset Jahr hinsollen, aber wie die Schule letzten Monat wieder losging, bin ick erst ma, als wenn nix wär, wieder nach Schmalditz. Da ham die mich denn ganz groß angeguckt. Ick hab so getan, als wüsst ick von nix. Durft ick denn uch erst ma paar Tage bleiben, bis die vom Gymnasium bei meine Alten angerufen haben, wo ick denn bleiben würd und so …«

Ecki lacht vor sich hin, viel zu laut, und blickt sich um, ein paar machen mit. Sabrina wirft ihm nur einen kurzen desinteressierten Blick zu.

«Na, und denn bin ick erst ma krank geworden.«

Ich schaue sie verblüfft an. Sie kann das also. In Ohnmacht fallen.

«Aber nu muss ick mich bis nächste Woche entscheiden. Scheiße, Mann!«

Ich stelle die blöde Frage nun trotzdem:»Und warum willst du nich? Ich mein, aufs Gymnasium? — Es is ganz okay da. «Das klingt so was von gelogen.

«Na ja, weil … ick kenn doch da keinen. «Sie druckst ein bisschen herum. Dann sagt sie sehr schnell:»Na und weil die dat hier nich wolln, die denken denn ja, ick … ick will wat Bessres sein. «Sie heult ganz unvermittelt los, damit habe ich nicht gerechnet.

«Denn geh doch, Heulsuse!«, ruft Ecki.

«Mann, lass sie in Ruhe, du Arsch!«, sagt Anne auf einmal.»Bist ja bloß neidisch!«

Und Ecki sagt nichts.

Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Ich merke, dass ich sie nicht trösten kann, weiß auch gar nicht, ob das nötig ist. Schließlich fördere ich einen Satz zutage, der mir selbst nicht besonders hilfreich vorkommt:»Du kannst nicht wissen, wie es ist, bevor du nicht da warst.«

Sabrina sieht mich an. So schnell, wie sie zu weinen anfing, hat sie auch wieder aufgehört. Wie macht sie das? Sie sieht mich nur an, nichts weiter.

Plötzlich merke ich, dass Paul neben mir steht.»Ich denke, ich muss gehen jetzt«, sagt er. In die Runde. Zu mir nichts. Ich warte, aber es kommt nichts. Sowieso, denke ich, sowieso läuft das hier alles doch schon wieder völlig falsch. Ich wollte längst aufgestanden sein. Ich wollte sagen, ich gehe. Und bloß wegen Sabrina Rütz. Ist mir doch egal, ob sie in ihrer Dorfschule versauert. Aber ich muss jetzt wieder folgsames Herdentier spielen und sagen, warte, ich komm mit. Aber da habe ich doch auf einmal so einen ganz schlechten Geschmack auf der Zunge, der direkt aus der Kehle kommt und kein einziges Wort passieren lässt. Ich stehe auf. Die Angst, dass er sich einfach umdreht und geht. Dumme Angst. Ich will ihm nicht hinterherlaufen. Ich will nicht, dass sie es sehen.

«Also, tschüß denn«, sage ich, und Paul:»See you.«

«Jo — tschüß denn«, ruft Ecki, ein bisschen überrumpelt. Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist alles ganz normal, wie immer, und wenn ich mich jetzt umdrehte, sähe es vielleicht so aus, als wären wir nie dagewesen.

Als wir draußen sind, bleibt Paul plötzlich stehen und legt mir von hinten seine Hand auf die Schulter:»Romy?«

Ich könnte auf der Stelle losheulen. Aber ich wende das optimierte Sabrina-Prinzip an. Ich höre auf, bevor ich überhaupt angefangen habe.

«Was ist?«Meine Stimme klingt so dünn wie das Seil, auf dem sie balanciert.

«Nimmst du mich mit — ich mein, wenn du wieder gehst Hasen jagen?«

Ich lache, es bricht nur so aus mir raus, es spült den schlechten Geschmack einfach weg, Paul und ich lachen, ich lache und lache, um nicht zu heulen, aber ich heule, aber es ist dunkel.

Paul fragt:»Und? Hast du noch Angst?«

«Angst?«, frage ich. Welche Angst. Welche Angst?» Wovor?«

«Vor sie.«

Ich weiß, dass er lächelt.

«Vor ihnen «, sage ich ärgerlich.

Wir warten. Aufeinander. Schließlich fragt Paul:»Soll ich dich nach Hause bringen?«

Ich unterdrücke jeden euphorischen Aufruhr an meinen Synapsen, denke: Deutsch-Konversationskurs für Anfänger, und sage:»Danke, nicht nötig. «Ein Rest bleibt immer.

«Sicher?«

«Ich habe keine Angst«, rufe ich über die Schulter.

ELLA

Muss ich jetzt hingehen? Ich hab Paul gefragt, ob er mal hingeht, ich hab mich nicht getraut zu fragen, ob wir zusammen gehen wollen. Er hat gesagt, ja, mal sehen, hörte sich nicht so an, als wenn er unbedingt will. Aber er muss doch wissen, was los ist, ich mein, das kann doch nur wegen gestern Abend sein. Aber er hat nix gesagt. Ich hab auch nicht gefragt. Als Romy heut Morgen nicht zum Bus kam, hat er bloß mit den Schultern gezuckt und gesagt:»Vielleicht sie ist krank.«

Sie ist krank? Glaub ich nicht. So auf einmal? Weiß ich nicht, ob sie das kann. Ich konnt das eins a früher, einen auf krank machen.»Markieren«, wie Vati immer gesagt hat.»Nu markier ma hier nich rum. «Aber Schiss hat er doch gehabt, wenn das Fieberthermometer auf neundunddreißig acht stand. Konnt er ja nicht ahnen, dass ich den Trick von Thorsten hatte. Das mit dem Reiben an der Wollsocke, das hat funktioniert. Da wär ich von alleine nie draufgekommen. Auch, als sie uns das in Physik später mit der Reibung und der ganzen Energie erklärt haben, wär ich da nicht draufgekommen. Das war mein Glück. Manchmal ist das nämlich gar nicht so verkehrt, bisschen schwer von Kapee zu sein. Weil, Vati hätt doch nie im Leben vermutet, dass seine doofe Tochter sich so was ausdenkt. Der hat doch immer gedacht, er kann mir ins Gehirn gucken,»ich weiß, was da drin vorgeht, nich dat du denkst«, hat er gesagt und mir dabei an den Schädel gekloppt, und:»nich grade viel nämlich«. Aber so doof war ich nun auch wieder nicht. Das hab ich nie geglaubt. Gab ja genug Gegenbeweise. Seit ner Weile hab ich eher das Gefühl, ich könnte bei ihm reingucken. Zum Beispiel kann ich da ganz genau sehen, dass er bis heute keinen blassen Schimmer von der Sache mit dem Thermometer hat. Ich frag mich, wie er auf die Art Lehrer sein kann. Thorsten hat das übrigens nie gemacht. Der hat sich bloß immer eins gegrinst, wenns bei mir mal wieder so weit war. Wenn ich morgens aufgewacht bin und gewusst hab: heut kann ich auf keinen Fall zur Schule. War ja eigentlich auch ne Art Krankheit.

Irgendwann hab ich denn aber aufgehört damit, war mir dann zu affig. Vielleicht hatte das auch was damit zu tun, dass sie uns damals diesen Film gezeigt hatten, gleich in der Sechsten. Son Aufklärungsfilm, ich glaub, der war noch gar nicht für uns, aber wahrscheinlich haben sie gedacht, sicher ist sicher, und das war ja auch kurz nach der Wende, und da dachten die vielleicht, das muss jetzt so sein, jetzt machen wir das wie im Westen. Keine Ahnung, ob sie das im Westen so machen. Jedenfalls, man wusste nicht so richtig, ob man sich nun ekeln oder totlachen soll, irgendwie beides. Die meisten hatten bestimmt Alpträume danach. Ich hatte welche. Ich mein, unsere Eltern wären aus allen Wolken gefallen, wenn man denen gesagt hätte, sie müssten uns jetzt langsam mal paar reale Sachen erklären. Man wusste zwar son bisschen was, aber nicht so genau. Ich hatte ja auch Thorsten manchmal nackig gesehen. Aber nicht so. Und zu der Zeit sowieso nicht mehr, da hat er immer die Badtür hinter sich abgeschlossen, was besonders Mutti nicht in Kopp wollte. Ausgerechnet wenn er im Bad war, musste sie da auch unbedingt rein, und wieso er sich denn so hat. Furchtbar peinlich. Ich hab dann auch immer abgeschlossen, obwohl ich das eigentlich noch nicht brauchte.

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