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Rainer Merkel: Lichtjahre entfernt

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Rainer Merkel Lichtjahre entfernt

Lichtjahre entfernt: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinem neuen Roman erzählt Rainer Merkel Szenen einer erlöschenden Liebe. Ein Mann muss zum Flughafen. Er hat es eilig, aber seine Erinnerungen halten ihn auf. Hier in New York hat er seine langjährige Freundin noch einmal getroffen. Ein letztes Mal. In immer neuen Anläufen kreisen seine Gedanken um das Zentrum der Katastrophe. Er erinnert sich an die dramatischen Ereignisse der letzten Monate. Eine Reise durch Kalifornien, die mitten in der Wüste in einem namenlosen Hotel endet. In der Erinnerung erscheint diese Nacht grell und überbelichtet, und die Suche nach der Wahrheit wird zu einem sexuellen Geständnis, einem Geständnis ohne Zuhörer, einem Monolog ohne Publikum. Kurz vor seinem Rückflug erkennt er plötzlich, dass es eine Möglichkeit der Rettung gegeben hätte.»Was bleibt von den Nächten zurück, die man zusammen verbringt? Ich muss zurückrechnen. Nacht für Nacht. In einer systematischen Erinnerungsarbeit, und wenn man alles noch einmal durchgeht, findet sich vielleicht der entscheidende Moment, der Augenblick, nach dem ich schon die ganze Zeit suche.«

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Das Schiff bewegt sich schwerfällig, ein fülliger Bauch über glattgezogenen schwarzen Wellen. Ein dunkles Bett, auf dem sich das Mondlicht hebt und senkt. Das Suchen und Flanieren lässt langsam nach. Jeder hat jetzt jeden gesehen, und in der aufkommenden Dunkelheit kann man ohnehin nicht mehr viel erkennen. Mads Christiansen schaut zu den drei Darstellern, die auf einem Podest stehend ihre spärlich bekleideten Körper vorführen. Er legt seine Stirn in Falten, soweit Mads Christiansen seine Stirn in Falten legen kann. Wir stehen unter der Plastikplane, die das Oberdeck überspannt.»Weißt du was?«, fragt er, und er muss schon etwas lauter sprechen, um das Intro eines alten Pet-Shop-Boys-Klassikers zu übertönen.»Sie ist eine phantastische Frau. Mal unter uns. Ich würde keine Sekunde zögern und wenn es sein müsste, ich würde nach Washington schwimmen. «Einer der Darsteller, die auf dem Podest jetzt langsam auf und ab gehen, schaut in diesem Moment zu uns herüber, oder ich bilde mir das jedenfalls ein.»Ja, natürlich«, sage ich, schreie ich, während Mads Christiansen sich halb den Tanzenden zuwendet.»Das weiß ich doch. «Was will er mir denn damit sagen? Was möchte er mir damit zu verstehen geben? Soll ich nach Washington schwimmen? Er macht ein paar Bewegungen, dreht sich und wippt etwas nach vorn, und schon im nächsten Moment ist er in einer Woge aus tanzenden Zuschauern verschwunden. Ich versuche ihm zu folgen, in die ineinander verschlungenen durchtrainierten Körper der Tanzenden hinein. Er hat sein schwarzes Seidenhemd ausgezogen und ist in seinem hautengen Unterhemd kaum noch von den anderen zu unterscheiden. Auch die Darsteller auf dem Podest fangen zu tanzen an. Bis ins kleinste Detail ihrer aufreizenden Fetischkleidung ähneln sie ihren Abbildern auf den Flyern, die überall herumliegen und die wiederum identisch mit ihren Autogrammkarten sind, die später unter Deck verteilt werden. Einer von ihnen, der zu uns herübergeschaut hat, hebt die Arme und klatscht rhythmisch zur Musik. Er heißt Manuel Torres. Ich habe sein Foto schon gesehen. Er trägt eine Schirmkappe aus Leder, die er aber in diesem Moment absetzt und vor sein Geschlechtsteil hält. Mit seinen schweren Military-Stiefeln macht er einen kleinen Ausfallschritt, während sein Nachbar, ein schlanker jungenhafter Schwarzer, die Arme über den Kopf hält und seine Lippen zu einem übertriebenen Kussmund formt. Einige aus dem Publikum applaudieren, aber die meisten schauen gar nicht hin und sind mit sich selbst beschäftigt. Alle sehen so aus, als würden sie Tag und Nacht Sport treiben und sich ausschließlich mit der Perfektionierung ihres Aussehens beschäftigen. Ihre Körper sehen wie Dienstboten aus. Dienstleistungskörper, in die sie hineingekrochen sind, wie in eine transzendentale Uniform. Plötzlich scheinen Blitzlichter auf. Manuel Torres verschwindet aus meinem Blickfeld und wird von hellen magnesiumfarbenen Lichterflammen eingehüllt. Ich schaue mich nach Mads Christiansen um. Er ist nicht da, er ist nirgendwo. Wäre ich doch an Land geblieben. Es ist so heiß, dass ich kaum atmen kann.

Ich versuche, mich zur Reling durchzukämpfen. Die Männer tanzen immer ekstatischer, während das Schiff immer langsamer wird. Mehrmals habe ich den Eindruck, das Schiff bleibt stehen und fährt gar nicht mehr weiter. Ich zwänge mich zwischen den Tanzenden hindurch auf die andere Seite. Judith setzt sich das Vampirgebiss in den Mund. Ich werde nie erfahren, wie sie es geschafft hat, es sich zwischen die Lippen zu schieben, ohne dass ich davon auch nur das Geringste bemerke. Hat sie das Gebiss in der Tasche versteckt oder in einem unbeobachteten Moment in einer Geschenkboutique im Flughafen gekauft? Ich kann Mads Christiansen nirgendwo sehen. Das ist das Prinzip. Wir nehmen Abschied, wenn schon nicht von uns selbst, so doch von den Orten, den Räumen, den Häusern unserer Zweisamkeit. Ich stehe im Türrahmen, im Wohnzimmer und starre auf den Wecker. Ich habe nur noch ein paar Minuten, dann muss ich New York verlassen. Ich denke darüber nach, ob ich mich von der Wohnung verabschieden soll. Das ist zumindest der Gedanke, der mir durch den Kopf geht. Verabschiede dich von der Wohnung, sage ich mir. Immer, wenn ein solcher Moment bevorsteht und wir ein Hotelzimmer, in dem wir übernachtet haben, verlassen, sagt Judith:»Goodbye«, oder sie sagt:»Goodbye, Zimmer. Auf Wiedersehen. «Oder:»Bye bye. «Sie variiert es ein bisschen, aber es ist immer eine Spur Wehmut dabei. Sie hebt die Hand und winkt den geöffneten Fenstern und zurückgeschlagenen Bettdecken zu. Sie schaut noch einmal kurz hinein, widmet dem Zimmer noch einmal einen Blick. Es ist eine Inszenierung, die sie meisterhaft beherrscht. Sie spielt ein Mädchen, kurz davor in Tränen auszubrechen, sich seiner Reife aber bewusst. In dem Bedürfnis, lässig und elegant zu wirken, hält sie ihre Trauer in dieser kindlichen Formulierung» Tschüs, auf Wiedersehen «zurück. Es ist ein Ritual, das wir beide lieben. Einmal, in einem Hotel in Palm Springs, sage ich zu ihr, dass wir vergessen haben, dem Zimmer auf Wiedersehen zu sagen. Wir stehen schon an der Rezeption und warten auf jemand, der uns die Kreditkarte zurückgeben kann, und da fällt es mir ein.»Ach du heilige Scheiße«, sagt sie, für eine Sekunde ernstlich erschrocken. Und es ist fast so, als würde das Zimmer vor Wiedersehensfreude kaum an sich halten können, mit aufgebauschten Vorhängen und einer Luft, die uns entgegenstürmt, die uns anstupst. In diesem Seufzer eines Windzugs, der über Judiths Schläfen gleitet, offenbart sich die ganze Melancholie, die wir in dem Zimmer zurückgelassen haben. Ich sehe den Ilja-Kabakov-Band, der neben dem arabischen Tongefäß gestanden hat und auch aus dem Regal gefallen ist und den ich nur gelesen habe, um mit Judith darüber sprechen zu können. Dabei hat mich Kabakov mit seinen komplizierten Installationen, mit denen er das totalitäre System seines Heimatlands ironisiert, auf frappante Weise an Lambert erinnert und wie er mit seinen Eltern und vor allem wie sein Vater mit ihm umgeht. Soll ich mich verabschieden, soll ich der Wohnung auf Wiedersehen sagen? Ich stehe da, minutenlang. Judith nickt, halb grüßend, halb sich verabschiedend, um dann in ihre unnachahmliche, herzzerreißende Mädchenhaftigkeit zu verfallen.»Tschüs Zimmer«, sagt sie.»Tschüs. «Das Motel 6, wo wir die Festnahme von Saddam Hussein im Fernsehen gesehen haben, am frühen Morgen. In immer neuen Wiederholungen auf CNN, wie ein Gedicht, das man als Schüler auswendig lernen muss. Sie legt den Kopf zurück, lächelt und sagt nochmal:»Tschüs«, während sie vorsichtig zurückweicht, so als hätten wir in diesem Moment von der Existenz einer dritten Person, tatsächlich von der Existenz eines Kranken im Zimmer erfahren, den man nicht stören darf.»Tschüs«, sagt sie.»Tschüs «oder» Goodbye«. Vor allem, wenn wir im englischsprachigen Ausland sind. Niemals sagt sie auf Wiedersehen. Sie sagt höchstens:»Wir müssen dem Zimmer noch auf Wiedersehen sagen«, aber dann, wenn es so weit ist, heißt es immer nur» Tschüs «oder» Tschüs Zimmer«. Wir verabschieden viele Zimmer. Auch wenn es hässliche oder schlechte Zimmer sind. Wir verabschieden sie. Unser Zimmer im Motel 6 ist ein düsteres enges Loch, in dem es so heiß ist, dass wir mitten in der Nacht die Tür öffnen, dann aber aus Angst, überfallen zu werden, wieder schließen.»Tschüs. Goodbye. «Als würde das Zimmer kein Deutsch verstehen. Sie macht keinen Unterschied zwischen dem quälend dunklen schlauchartigen Zimmer in Berkeley, als wir zum ersten Mal ihre Tante besuchen, zu dem sie» Tschüs, alles Gute «sagt und den lichtdurchfluteten, paradiesischen Räumen in einem Hotel in der kalifornischen Wüste auf unserer Reise kurz nach Silvester.»Tschüs Zimmer. «Sie sagt es erst, als wir schon gar nicht mehr im Zimmer sind, sondern draußen auf dem asphaltierten Vorplatz neben dem Pool, man das Zimmer und sein großes, das Sonnenlicht reflektierende Panoramafenster aber noch sehen kann. Bei dieser Reise kehrt sie nicht in das Zimmer zurück. Zum ersten Mal. Es ist noch gar nicht so lange her. Wenn sie nicht so diskret wäre, würde sie aus der Ferne rufen:»He, Zimmer!«Obwohl ich sie in diesem Moment darauf aufmerksam mache und sie darauf hinweise, dass wir es vergessen haben. Und bin nicht in Wirklichkeit ich derjenige, der in solchen Momenten fürsorglich und weitblickend ist? Sie tut dagegen so, als würde das schon ausreichen, als wäre das schon genug. Der vordere Raum befindet sich vollständig im Licht, blickt auf die bronzefarbene, glühende Wüstenlandschaft, während der hintere Raum in einem dezenten Schatten liegt, mit seinen auf Schienen montierten Schlafzimmertüren, die lautlos vor- und zurückrollen. Die braungelb gepunktete 70er-Jahre-Couch. Der durchsichtige Plastiktisch mit einem Ensemble blauschwarzer Steine. Das Zimmer offenbart uns sein kostbares Interieur, erlaubt uns, ein letztes Mal einen Einblick in das Leben, das wir dort geführt haben, auch wenn es nur eine Nacht gewesen ist.»Goodbye. Tschüs. «Judith winkt dem Zimmer zu. Mit zurückgenommener Grazie, den Finger leicht abgespreizt, den Kopf schon halb weggedreht, bereit einzusteigen in den blauen Chevrolet Camaro, den wir uns von ihrer Tante ausgeliehen haben.»Goodbye. «Ich bleibe stehen, protestiere, denke, sie ist doch nachher wieder traurig, sie ist doch nachher wieder wehmütig gestimmt. Im Anza-Borrego Desert State Park, im Motel 6, in Palm Springs, im Schlafwagenabteil des Nachtzugs nach Paris, als wir Kyra besuchen, die bei einer EU-Behörde ein Praktikum macht. Selbst in diesen karg gepolsterten Räumen mit ihren an Krankentragen erinnernden Schlafliegen flüstert sie:»Tschüs. «Immerhin nennt sie das Schlafwagenabteil nicht Zimmer. Aber beim Abschied aus dem Hotel in der kalifornischen Wüste dreht sie den Kopf weg. Sie geht nicht mehr zurück, sie winkt dem Zimmer nur zu. Welche Schlussfolgerungen ziehe ich daraus? Ich schaue auf die Uhr. Wenn ich zwei Stunden vor Abflug am Flughafen bin, reicht es bestimmt aus. Als wir die Wohnung verlassen und zu unserem Spaziergang aufbrechen, frage ich mich nicht, ob sie sich von der Wohnung verabschiedet, in der ich noch bleiben werde, nachdem sie schon weggefahren ist, zu der sie aber nie zurückkehren wird. Sind die Fenster zu? Der Ventilator ausgeschaltet? Ich gehe noch einmal durch die ganze Wohnung. Ich laufe hin und her, bleibe vor der orangenen Couch im Wohnzimmer stehen. Ich antworte dem sehnsüchtigen Bedürfnis des Zimmers nach einer Verabschiedung mit nichts anderem als mit einem langen Schweigen. Ich schaue auf den Ein-Dollar-Wecker. Er ist klein und rot und passt eigentlich nicht zu der Wohnung.»Tschüs. Goodbye«, sagt Judith.»Tschüs. Zimmer. «Tschüs, auf Wiedersehen. Bis bald.

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