Norbert Scheuer - Überm Rauschen

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Einst sind der Vater und die Brüder gemeinsam fischen gegangen, das Rauschen des Wehrs hinter der Gaststätte in der Eifel, in der sie gelebt haben, hat die Kindheit der Brüder mit Ahnungen und Phantasien belebt. Aber der Vater, der beim Angeln immer auf der Suche nach einem riesigen, mythischen Urfisch war, ist schon lange tot. Und der ältere Bruder Hermann ist abgeholt worden, musste in die Klinik, er hat den Verstand verloren, sein Schicksal ist ungewiss.
Der jüngere Bruder, der Ich-Erzähler, ist zurückgekehrt an den Ort der Kindheit, um der Familie zu helfen, steht im Fluss, angelt und lässt das Leben des Bruders, sein eigenes, das der Familie Revue passieren. Die Kindheit am Fluss, die erste Liebe, die kauzigen Gäste der elterlichen Gastwirtschaft, die Ausbruchsversuche des Bruders, der Niedergang der Kneipe, der Fluss und die Fische, der Tod der holländischen Gelegenheitsgeliebten des Bruders und die ungeklärte Frage nach dem eigenen leiblichen Vater — erschöpft und doch überwach versucht der Erzähler, aus den Erinnerungen und Gesprächen, Ereignissen und Beobachtungen einen Zusammenhang herzustellen, eine Erklärung zu finden.
Norbert Scheuers neuer Roman „Überm Rauschen“ entwickelt mit seiner genauen und poetischen Sprache einen enormen Sog. Trauer und Schönheit einer ganzen Welt entstehen durch diese suggestive Geschichte, deren Protagonisten mit ihrer Suche nach dem großen mythischen Fisch zugleich auf der Suche nach dem Glück sind. Und das Glück ist da, im Rauschen, in der wehmütigen Kraft des Erzählens.

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«Spinnt der denn total, was nimmt der sich denn raus!», empörte sich meine ältere Schwester. Knuppeglas kam zurück, ohne dass mein Bruder geantwortet oder irgendwie reagiert hätte.

«Vielleicht is er ja wirklich nicht mehr in seinem Zimmer», sagte Alma, als sie aus der Gaststätte kam.

«Wir haben doch unsere Zeit auch nicht gestohlen», zischelte Renate, «was machen wir dann überhaupt noch hier?»

«Ausgerechnet jetzt muss der sich so anstellen, wir sind doch auf ihn angewiesen», stellte Salm fest. Salm gehörten die Fischteiche, sie waren das Einzige, was von den Ländereien seiner Familie noch übrig geblieben war. Früher hatte den von Salms fast das ganze Land in dieser Gegend gehört. Doch als sein Vater gestorben war, stellte sich heraus, dass er nur Spielschulden hinterlassen hatte, er hatte Schloss und Ländereien am Roulettetisch verloren. Der alte Salm war oft wochenlang verschwunden gewesen, tauchte dann plötzlich wieder auf, saß bis spät in der Nacht bei uns an der Theke, hielt großspurige Reden und hatte am Ende nicht einmal genug Geld dabei, um seine Zeche zu zahlen. Nach seinem Tod besaßen die von Salms nur noch lebenslanges Wohnrecht in einem kleinen Nebengebäude des Schlosses, das jetzt dem Landschaftsverband gehört.

Während der letzten Jahre hatte Gregor in der Stadt gelebt, kaum Kontakt zu seiner Familie gehabt, der alte Salm hatte immer gesagt, dass sein Sohn zwar studiere, aber nichts dabei herauskommen werde. Nach dem Tod seines Vaters kam Gregor zurück, um sein Erbe anzutreten. Reiher hatten alle Fische gefressen, und die Teiche waren versandet. Hermann und Knuppeglas halfen Salm damals beim Aufbau der Fischzucht. Sie baggerten die Teiche aus, desinfizierten den Grund mit Kalk, erneuerten morsche Dämme, bauten im Jahr darauf ein Bruthaus und begannen mit der Forellenzucht.

~ ~ ~

Ein Schwarm ist immer von Unruhe getrieben Vielleicht ist das seine Rettung - фото 8

Ein Schwarm ist immer von Unruhe getrieben. Vielleicht ist das seine Rettung. Zuerst sind es winzige, fast durchsichtige, lichtscheue, herumwimmelnde Wesen, später ein einziges Wesen, ein einziger großer Fisch, dann wieder dunkel gefärbte, fingerlange Fischchen.

11

Am Ufer stehen Schwarzerlen, das Wasser ist knöcheltief und hüpft glitzernd über Steine. Angler kommen vorbei, laufen zur Eisenbahnbrücke hinunter, klettern auf die Brücke und gehen über den Steg, der neben den Gleisen über den Fluss führt, dann zu den Wiesen beim Campingplatz hinüber, wo sich an der Zufahrt zum Zeltplatz die Campingschenke befindet, ein kleiner flacher Holzbau mit einer Veranda, drinnen sind ein Kiosk, eine Toilette und Duschen. Ich wate aus dem Fluss, setze mich ans Ufer und trinke Schnaps, den ich mir heute Morgen aus dem Keller geholt habe. Nach einigen Schlucken ist es, als würde ich auf dem Wasser treiben, ein Partikel, das von der Strömung mitgenommen wird.

Ich muss daran denken, wie ich gestern gemeinsam mit den Schwestern zu Hermann hinaufgegangen bin. Wir wollten nicht den ganzen Tag herumsitzen und nur abwarten, ob sich etwas tut. Die jüngere Schwester war ungeduldig, sie hatte sich nur für einen Tag Urlaub genommen und ihrem Chef versichert, am nächsten Tag pünktlich wieder im Dienst zu sein. Wir gingen am Abstellraum vorbei, den sich Hermann vor einigen Jahren als Büro eingerichtet hatte. Auf dem Tisch vorm Fenster standen ein Computer, Ordner mit Lieferscheinen und Rechnungen, daneben ein Stapel Zigarrenkisten, in denen Hermann Köderfliegen, Haken und Angelschnüre aufbewahrte. Vom Büroraum führt eine steile Treppe zum Bierkeller hinab, neben der Kellertreppe standen auf einem Absatz rostige Blechbüchsen, Gläser mit Mehl- und Tauwürmern, Holz- und Strauchmaden, Ohrwürmer, die kühl in Sägemehl lagerten, Flaschen mit getrocknetem Gras, mit gefangenen Heuschrecken, Mai- und Steinfliegen, Dosen mit einem Stück Fleisch oder Leber, auf dem Vater die Maden der blauen und grünen Schmeißfliege gezüchtet hatte. Die Maden hatten tropfenförmige, elfenbeinfarbene Körper, winzige, dunkle, vorstehende Äuglein. Vater hatte die Maden lebend auf ein geschärftes Goldhäkchen gezogen, sehr vorsichtig, damit ihr Körper nicht aufplatzte. Als Vater unmäßig zu trinken begann und krank geworden war, hielt er sich fast nur noch im Keller auf und experimentierte mit seinen Ködern, damals erschien er uns wie ein Gespenst. Von Zeit zu Zeit kroch er auf allen Vieren betrunken die Kellertreppe hinauf und wollte raus. Doch Mutter hatte die Tür vorsorglich verschlossen, wollte Vater nicht aus dem Keller lassen, weil er sonst getobt, das Haus demoliert und sie geschlagen hätte. Vater saß dann wimmernd auf den Stufen vor verschlossener Kellertür, bis er schließlich die Treppe wieder hinabpolterte. Nach einiger Zeit kroch er von dort wieder in den Gewölbekeller zurück, zu seinen Dosen, Flaschen, Ködern, Büchern und dem Fluss, der an der dicken Bruchsteinmauer vorbeiströmte. Zuletzt glaubte Vater, wenn er sein Ohr an den feuchten Mauerstein legte, ein Flüstern im Rauschen zu hören, sprach in seinem Delirium mit Fischen und verstorbenen Menschen, deren Stimmen er im Rauschen zu hören meinte.

Als ich hinter den Schwestern an der Kellertür vorbeiging, berührte Renate die Hand der älteren Schwester. In der Kindheit waren beide unzertrennlich gewesen und liefen oft Hand in Hand herum. Einmal, als sie aus der Schule kamen, war Alma mit Vater unten im Keller. Sie hörten, im Flur stehend, Almas und Vaters Stimmen. Seit diesem Tag, nach diesen Minuten im Flur an der Treppe, hatte sich keine der Schwestern mehr in den Keller hinuntergewagt.

Wir gingen durch das Treppenhaus und über den Flur zu Hermanns Zimmer. Alle drei standen wir vor seiner Tür und versuchten, mit unserem Bruder zu reden, ihn zu überzeugen, die Tür zu öffnen. Schließlich sagte Claudia, er solle endlich erwachsen werden, sich fügen, wie alle anderen auch. Aber Hermann antwortete nicht. Es war so still, wir wussten ja nicht einmal, ob Hermann überhaupt in seinem Zimmer war. Renate hatte die Idee, vom Nebenzimmer zu ihm hinüberzuschauen. Ich lehnte mich weit über die Brüstung, blickte auf Hermanns kleinen Balkon, auf dem nur Gerümpel und Plastikstühle standen, aber die Gardinen vor Hermanns Fenster waren zugezogen.

«Siehst du was, Leo?», fragte Claudia.

«Früher wären wir da einfach rübergeklettert», sagte die jüngere Schwester. Sie zog mich zurück, als ich über die Brüstung steigen wollte. «Lass, Leo, die Balkontür wird auch abgesperrt sein.»

Schließlich gingen wir durch den Flur zum Aufenthaltsraum, einem gemütlich eingerichteten großen Zimmer mit einem Sofa, Sesseln, Fernseher und einer Bar, an der sich die Gäste ihre Getränke selbst nehmen konnten. Als Kinder hatten wir oft in diesem Raum gesessen und ferngesehen.

Die jüngere Schwester blieb an die Wand gelehnt stehen und sagte, dass ihr schwindlig sei, sie wisse gar nicht, was sie hier noch mache, Hermann würde sich sowieso nicht helfen lassen, habe immer gemacht, was er wollte, und sich um niemanden geschert. Sie redete von ihrer wichtigen Arbeit, sagte, dass sie für den ganzen Einkauf in der Firma verantwortlich sei und am Abend noch einmal ins Büro müsse, um die Bestellungen zu überprüfen und sie an die Lieferanten rauszuschicken. Wenn sie das nicht täte, hätten sämtliche Filialen am nächsten Tag keine Ware. An der Wand neben ihr hing eine von Hermanns Zeichnungen, eine Groppe. Ich erinnerte mich sofort, wie wir als Kinder mit Hermann im seichten Wasser gestanden hatten; Hermann hatte vorsichtig einen Stein hochgehoben und gewartet, bis der aufgewühlte Schlamm sich gesetzt und er uns diesen urzeitlichen Fisch mit seinem dicken Kopf, den Glupschaugen und Flossen, die wie lange Ohren hinter dem Kopf standen, gezeigt hatte. Ein Fisch, der keine Schwimmblase hatte und, wie ein kleiner Mensch, über den Grund des Flusses wandelte.

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