Uwe Tellkamp - Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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Dann sprach Niklas über die» Entführung aus dem Serail«, die kürzlich im Großen Haus aufgeführt worden war. Hier war er ganz in seinem Element, erzählte ausführlich und anschaulich, ahmte die Gestik des japanischen Dirigenten nach, der nach Meinung der meisten Kapellmitglieder das tödliche Verdikt eines» Ahnungslosen «verdiente; gab Anekdoten zum besten, die im Theater kursierten. Eis und Nachtisch waren verschmaust; alle waren vom genossenen guten Essen, der Geselligkeit und von Niklas’ Erzählungen erheitert. Gegen elf brach man auf.

Die übriggebliebenen Speisen und Getränke wurden zusammengepackt.

«Ich mache Regine und Hansi ein Extrapäckchen zurecht, sie werden Hunger haben.«

«Ja, gut, Anne. Ich kümmere mich um die Geschenke. «Richard ging zur Staffelei. Meno half Anne und Adeling beim Einpacken der Speisen.»Wie geht es Regine?«

«Nicht gut, glaube ich. Sie sagt das zwar nicht; aber sie sieht schlecht aus. Die schikanieren sie, und Hansi wird in der Schule auch schikaniert.«

«Wie lange wartet sie schon?«

«Seit heute morgen um neun. Als ich wegging, so gegen fünf, war noch kein Anruf gekommen, und als Richard ging, auch nicht. Bestimmt hat es inzwischen nicht geklappt, sonst wäre sie hergekommen.«

«Wie soll ich das mit dem Aufschnitt machen? Hast du Einwickelpapier?«

«Warte. «Anne ging zu Adeling, der nach draußen verschwand und kurz darauf mit einer Rolle Butterbrotpapier wiederkam.»Wie lange ist Jürgen schon fort?«

«Zweieinhalb Jahre. Schrecklich. Wenn ich mir das vorstelle, Mo, Richard wäre drüben in München oder Hamburg, und ich säße hier allein mit den Kindern … Nein, ich will gar nicht an so was denken.«

Draußen war es schneidend kalt geworden. Die Luft schien mit Sandpapierfingern an die Wangen und Nasenspitzen zu greifen. Es hatte zu schneien aufgehört. Lichtzelte hingen über den Kreuzungen, nur dort brannten noch Laternen; die Wege lagen dunkel, an einzelnen Stellen vom schwachen Mondlicht gestreift; die Häuser waren schwarze, gläsern konturierte Blöcke. Meno stützte Großmutter Emmy und trug in einer Tasche den größten Teil der Geschenke; Richard, der neben Anne ging, trug das Bild; sie das Barometer; Christian sein Cello; Tietzes waren etwas voraus, alle mit einem Beutel oder einer Tasche mit eingepackten Speisen über der Schulter.

«Na, kleine Krankenschwester, die mich gesundgepflegt hat?«neckte Richard seine Frau.»Wie rot du geworden bist!«

«Und er hat sich noch zu mir hin verbeugt, dein wohlinformierter Herr Professor Müller! Er hätte sich ja vielleicht bei dir erkundigen können, wie die Dinge liegen, ehe er diese Schwester Hannelore auf deiner Geburtstagsfeier, vor einem Halbhundert Leuten, mit mir verwechselt! Wie hätte ich denn damals schon Schwester sein können?«Anne schüttelte entrüstet den Kopf.»Noch nicht einmal Schwesternschülerin bin ich zu dem Zeitpunkt gewesen, und schon gar nicht in Halle!«

«Er hat es doch nett gemeint, als Kompliment.«

«Nett, Kompliment — ach, geh mir mit deinem Kompliment …«Anne stieß zornig einen Schneeball beiseite, der im Weg lag.

«Wie du dich ärgerst! Komm mal her, du kleiner Käfer!«Richard packte sie, gab ihr einen Kuß.

«Paß auf mit dem Bild … Und nenn’ mich nicht ›du kleiner Käfer‹ — du weißt ganz genau, daß ich das nicht leiden kann … Natürlich ärgert es mich! Bauchschmerzen soll er kriegen von dem vielen Kuchen, mit dem er sich vollgeschlagen hat!«

Anne sah zu den Kindern, die auf der Straße liefen und einander lachend mit Schneebällen bewarfen. Hinter Anne und Richard gingen, in einigem Abstand, Emmy und Meno, dann Kurt Rohde mit Barbara und Ulrich; Alice und Sandor folgten.

«Richard, ich bitte dich um eines: Du darfst nicht so offen reden vor so vielen Leuten, von denen wir manche gar nicht näher kennen. Wir wissen ja, wie Tietzes denken, oder Meno. Aber du weißt, daß Ulrich in der SED ist.«

«Na, warum wohl. Weil er sonst nicht Direktor geworden wäre. Er ist doch nicht aus Überzeugung eingetreten. Er hat doch auch Augen im Kopf und seine fünf Sinne beisammen.«

«Trotzdem. Du hast eine Neigung, immer lauter zu werden, wenn du dich in ein Thema hineinsteigerst. Kannst du für jeden deiner Kollegen die Hand ins Feuer legen? Siehst du.«

«Müller hat gefährlich reagiert auf einen Witz, den Manfred gerissen hat. Wir standen am Büfett; Christian hatte gerade einen über Breshnew erzählt. Da kam Müller an und ließ einen strammen Spruch ab — daß es unangebracht sei, über einen großen Toten zu lästern, den unser Brudervolk verloren habe, und daß wir uns unserer Stellung bewußt sein müßten, und ähnliches Zeug.«

«Siehst du, das ist es, was ich meine. Und er stand weit entfernt, ich habe euch beobachtet. Du mußt an solche Sachen denken, Richard, versprich mir das! Beiß dir auf die Zunge! Du ermunterst ja Christian geradezu, und du weißt, wie er ist. Daß er nach dir kommt in dieser Hinsicht. Der Junge muß doch denken, wenn der Vater sich das getrauen kann, dann darf ich das auch.«

«Glaube ich nicht, daß er das denkt. Du unterschätzt ihn. Aber du hast recht. Es geht immer wieder mit mir durch. Ich bin eben nicht so ein Taktierer und Schleimer, und ich will auch meine Jungs nicht so erziehen, herrgottnochmal!«preßte Richard wütend hervor.

«Fluche nicht so. Weißt du, um Robert habe ich da nicht solche Angst. Er ist da ruhiger und irgendwie … klüger. Sagt in der Schule, was die dort hören wollen, denkt sich sein Teil, geht nach Hause und schaltet um. Aber Christian … So etwas darf nicht passieren, Richard, daß dein Chef mitbekommt, daß Christian einen Witz über Breshnew macht, noch dazu jetzt, wo er kaum einen Monat tot ist, und die sowieso nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, und auf alles überempfindlich reagieren … Das weißt du doch! Und Christian weiß es auch! Aber manchmal habe ich wirklich das Gefühl, gegen Wände zu predigen. Und dabei weißt du noch nicht einmal, ob in diesem Restaurant nicht überall Wanzen stecken …«

«Worauf du dich verlassen kannst.«

«Und warum verhältst du dich dann nicht entsprechend? Ich habe dich doch noch heute nachmittag beiseite genommen, und Christian gestern! Aber ich kann reden wie ein Buch, es nützt nichts! Der Junge ist alt genug, sagst du, aber wenn du und deine Freunde ihn so ermuntert … Meine Güte, er ist doch erst siebzehn, er muß sich ja geradezu herausgefordert fühlen, wenn er euch zuhört … Ich glaube nämlich, daß er doch noch nicht alt genug ist, um solche Situationen voll einschätzen zu können.«»Stimmt schon, Anne. Ich hätte vorsichtiger sein sollen. Ach … Immer dieses Geducke und Gebiege …«

«Es wird nicht anders vom Schimpfen.«

«Dieser Müller … Ich hab’ deutlich gemerkt, daß er innerlich gekocht hat und nur deshalb nicht lauter geworden ist, weil er Gast auf unserer Feier war. Manfred muß auch aufpassen. Ich weiß zwar, daß sein Chef und Müller sich nicht ausstehen können, aber … Genosse ist Genosse, und wenn es Spitze auf Knopf steht, hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus. Ach, Anne. Da lebt man nun schon dreiunddreißig Jahre in diesem Staat, und hat immer noch nicht gelernt, wann es Zeit ist, den Mund zu halten.«

Anne sah ihn an, drückte seinen Arm.

«Genau dafür liebe ich dich ja. Na, komm. Jetzt können wir’s auch nicht mehr ändern.«

Richard spürte, daß sie bedrückt war, und wollte das Thema wechseln.»Du, wie machen wir’s eigentlich mit dem Schlafen? Ich hab’ mir gedacht, Alice und Sandor bleiben im Kleinen Zimmer — «

«Das haben wir schon längst geklärt, mein lieber Mann. «Sie schüttelte belustigt den Kopf.»Wie zeitig euch Männern solche Dinge immer einfallen, da kann man nur staunen. Wenn man euch das überlassen würde, wäre das Chaos bald da. Alice und Sandor müssen mit Kurt im Kinderzimmer schlafen, und morgen ziehen sie dann wieder ins Kleine Zimmer um. Im Wohnzimmer Regine und Hansi, und im Kleinen Zimmer Emmy. Deine Mutter muß allein schlafen, außerdem kannst du ihr nicht die harten Sofas im Wohnzimmer zumuten. Regine und dem Jungen macht das nichts aus. Und sie haben dort das Telefon, falls der Anruf sehr spät kommt. He, Robert, Ezzo, hört mal auf damit, fast hättet ihr uns getroffen! Ich möchte nicht, daß etwas kaputtgeht, habt ihr gehört?«

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