Thomas Glavinic - Das bin doch ich

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Der Ich-Erzähler Thomas Glavinic in Thomas Glavinics Roman
hat es nicht leicht. Zwei Frauen und eine Leidenschaft machen ihm das Dasein zum Problem. Auf der einen Seite steht Else, die pragmatische und etwas quengelige Partnerin, der der Autor aus Wien nicht nur seinen schlafraubenden Sohn verdankt, sondern die ihn auch bereits im November damit nervt, dass er noch nicht daran gedacht hat, die Winterreifen zu montieren. Auf der anderen Seite steht die ebenfalls etwas quengelige Mutter, die ihrem Sohn das große Vorbild Daniel Kehlmann und dessen Überraschungsbestseller
immer wieder mal unter die Nase reibt („Warum schreibst du nicht mal so was?“). Und da wären wir auch schon beim dritten Problem, der großen Leidenschaft von Thomas Glavinic, dem Schreiben. Denn der Ich-Erzähler von
hat ein Buch geschrieben. Und dieses Buch, soll, ja: muss nach seiner Meinung den Deutschen Buchpreis bekommen.
Man darf es schon verraten: Das Buch bekommt den Deutschen Buchpreis nicht. Anders als
im wahren Leben schafft es das Werk von Glavinics Alter Ego Glavinic im Roman nicht auf die Longlist der Jury. Die Gründe hierfür weiß Daniel Kehlmann, dessen fiktive (oder vielleicht doch gar nicht so fiktive?) Gestalt in
ebenso Gastauftritte hat wie namentlich genannte wankelmütige Romankritiker, Autorenagenten und Lektoren darin vertreten sind. Denn
ist eine Satire, die witzig und eloquent, aber niemals verletzend vom Innenleben des Literaturbetriebs zu berichten weiß.
Die sanfte Milde, mit der Rezensenten wie Denis Scheck ihr Fett weg kriegen, mag manchem Leser vielleicht nicht reichen. Und trotzdem:
ist gute Unterhaltungsliteratur über das Innenleben eines gar nicht mal schlechten — und dabei noch ebenso sanft selbstironischen — Schriftstellers. Und das ist doch schon eine ganze Menge.

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Das Mobiltelefon läutet. Und weil ich die Angewohnheit habe, meine Adreßliste nur alle paar Jahre zu überarbeiten, steht da jetzt nicht einfach eine Nummer auf dem Display, sondern ein Name: Karen Kablier.

Ich hebe nicht ab. Drei Minuten später läutet es erneut. Fünf Minuten später noch mal. Ich kann mich nicht auf Daniels Text konzentrieren, ich lege mich wieder ins Bett. Das Telefon läutet. Kurz darauf kommt ein SMS.

this is so fucking mean .

Zwölf

Mein Freund Erwin Michenthaler hat in Graz eine Ausstellung. Ich will mir die Eröffnung nicht entgehen lassen, zumal das bei ihm stets groteske Veranstaltungen sind. Am Südbahnhof kaufe ich mir eine Fahrkarte für die erste Klasse. Vermutlich wäre es vernünftiger, erst abzuwarten, ob es in der zweiten Klasse voll oder unangenehm wird, weil ich dann ja noch immer wechseln könnte, aber ich bin zu träge. Außerdem bekomme ich dann keinen Fensterplatz. Und müßte vermutlich jemandem gegenübersitzen, was ich schon gar nicht leiden kann.

Ehe ich einsteige, gehe ich zum Geldautomaten. Ich muß warten. Vor mir ist ein großer, kräftiger, brutal wirkender Mann an der Reihe. Er braucht lang. Als er fertig ist und sich umdreht, erkenne ich ihn, es ist die österreichische Mundartdichterin, die beim Fernsehquiz eine Million Euro gewonnen hat. Die Sendung habe ich nicht gesehen, doch seither war die Dichterin so oft in Zeitungen und im Fernsehen, daß sie wohl jeder kennt.

In der ersten Klasse erwartet mich eine Überraschung: Kein Mensch im Waggon, aber alle Plätze reserviert. Alle. Der ganze Großraumwaggon. Von Wiener Neustadt bis Graz, also etwa die halbe Strecke. Einen zweiten gibt es nicht. Eine Weile wandere ich konsterniert durch den Waggon und frage mich, was ich jetzt tun soll. Meine Karte kann ich nicht zurückgeben.

Ich setze mich auf den einzigen Platz, der nicht von Wiener Neustadt an reserviert ist, nämlich den, der laut Beschilderung den Passagieren mit Expreßreservierung vorbehalten ist. Eine Frau mit Trolley kommt herein. Ungefähr so ratlos muß Minuten zuvor ich ausgesehen haben. Sie liest die Reservierungen und wird sichtlich unruhig. Sie setzt sich zu mir, wir schimpfen über die Bahn. Ein Herr gesellt sich zu uns, dann noch einer. Nun sitzen vier Passagiere nebeneinander hinten im Waggon, auf den Sitzen der Expreßkartenbesitzer, und der Rest der Plätze ist unbesetzt.

Als der Zugbegleiter kommt, ist die Stimmung aufgeheizt, und er bekommt viel Unerfreuliches zu hören. Am wüstesten gebärdet sich ein unrasierter Kerl mit einem Feuermal auf der Stirn, der von den reservierten Plätzen auf den katastrophalen Allgemeinzustand des Waggons zu sprechen kommt und fragt, was an diesem Loch einer ersten Klasse würdig ist. Der Teppich auf dem Boden ist verdreckt, die Sitze sind abgewetzt, wofür bezahlt man eigentlich den Aufpreis usw. In seiner Hilflosigkeit sagt der Zugbegleiter:»Tun Sie sich bitte beruhigen!«Was den Fahrgast noch weiter aufbringt. Geschrei, Frage nach der Dienstnummer, Drohungen. Der Zugbegleiter, die Notwendigkeit einer Rücksprache mit Kollegen vorschützend, flüchtet.

Der Zug fährt los. Meine Laune wird besser, als die Bierbetreuerin kommt. Ich nehme Kaffee und einen Pennesalat mit Oliven und getrockneten Tomaten sowie eine asiatische Suppe. Nach dem Essen bin ich so zufrieden mit der Welt, daß mir meine Attacken gegen den Zugbegleiter leid tun. Ich nehme mir vor, ihm das zu sagen, aber er läßt sich nicht blicken.

Ich lese in der neuesten Ausgabe von Schach , ab und zu verschicke ich SMS. Der Schriftsteller-Schlaks erinnert mich, er wird am Abend auf 3sat zu sehen sein. Ich schreibe Else, sie soll die Sendung bitte aufzeichnen, denn ich bin sicher, daß ich um halb elf noch nicht zurück im Hotel sein werde. Mir ist ein wenig übel, vielleicht war etwas mit dem Pennesalat nicht in Ordnung.

Wiener Neustadt. Niemand steigt ein. Keine Reisegruppe, nicht einmal ein einzelner Gast. Niemand. Einer der Männer beginnt wild zu schimpfen, wir anderen lachen. Der ganze Waggon gehört uns, die Frau bleibt trotzdem neben mir sitzen. Ich überlege. Wäre es unhöflich, wenn ich mir einen neuen Platz suchte? Würde wohl schroff wirken.

Ich betrachte sie von der Seite. Wieso bleibt sie? Ist sie an mir interessiert? Ach was.

Die Fahrt über den Semmering hat mir noch nie gutgetan. Seit meiner Kindheit werde ich leicht reisekrank, und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Aber was jetzt mit mir passiert, habe ich auf dieser Strecke noch nie erlebt. Innerhalb weniger Minuten bin ich total verschwitzt. Das Gefühl leichter Übelkeit wächst sich zur Gewißheit aus, mich bald übergeben zu müssen, und meine Verdauung spielt auch verrückt.

Ich renne aufs Klo. Erst stehen oder erst sitzen, was ist dringender? Sitzen.

Zugtoiletten gehören zu den widerlichsten Orten, und wenn ich öfter als zweimal auf einer gesessen habe, sollte es mich wundern. Jetzt gibt es kein Zögern für mich, keine Zeit, die Brille mit Papier abzudecken, und um mich wie eine Frau hinzuhocken, bin ich plötzlich zu schwach.

Und so sitze ich da, meine Eingeweide spielen Apokalypse, mir ist zum Sterben übel, und der Zug schwankt so stark in den Kurven, daß ich nicht weiß, ob ich rechtzeitig hinten fertig werde, ehe es vorne losgeht. Mein Gott, was ist das nun wieder? Meine Darmgrippe von vergangener Woche war offenbar doch noch nicht so ausgeheilt, wie ich angenommen hatte. Sogar Fieber habe ich, ich fühle es, und es macht mir angst.

Der Punkt ist erreicht, an dem es vorne kein Halten mehr gibt. Ich drehe mich um, der Zug schwankt weiter, und ich kotze. Die Magenkrämpfe sind noch weit schlimmer als letzte Woche. Als ich glaube, ich bin fertig, kommt der nächste Schwall. Der letzte ist der heftigste von allen, er ist so heftig, daß er mir die Brücke, die ich trage, seit mir vor fünfzehn Jahren meine damalige Freundin zwei Zähne ausgeschlagen hat, aus dem Mund reißt und ins Klo spült.

Nun liegt meine Brücke vor mir im Zugklo, während ich mit nacktem Hintern auf dem Boden knie, Fieber habe und sich mein Magen zusammenkrampft.

Ich fische sie heraus. Ach du je. Reinige sie, reinige den Rest von mir, der zu reinigen ist. Die Brücke wickle ich in ein Papierhandtuch, das ich in die Tasche stecke. Ohne jemanden anzusehen, hole ich meinen Kulturbeutel. Schritt für Schritt, mich an den Kopfstützen der Sitze festhaltend, wanke ich zur Toilette zurück. Dort reinige ich die Brücke gründlicher, als je eine Brücke gereinigt worden ist auf dieser Welt. Dennoch ist es nicht der glücklichste Augenblick meines Lebens, als ich sie wieder einsetze.

Eine Weile geht alles gut. Ich sitze auf meinem Platz und lese. Ab und zu wirft mir die Frau einen mißtrauischen Blick zu. Inzwischen ist sie von mir abgerückt. Ich merke, sie würde sich gern auf einen anderen Platz setzen, hat aber offenkundig ähnliche Höflichkeitsbedenken wie ich zuvor. Bei mir liegt die Sache nun schon anders, ich würde gern weit weg von diesen Leuten sitzen, die mich anstarren, und ich hätte keine Probleme mehr damit, sie zu kränken. Aber ich würde es nicht schaffen, meine Sachen zusammenzupacken. Ich brauche alle Kraft für meine Konzentration darauf, nicht einem völligen Zusammenbruch zu erliegen. Was für einen Höllenvirus habe ich mir da eingefangen?

Es geht wieder los. Ich schaffe es gerade noch zur Toilette. Fünf Minuten später sieht es darin schlimm aus. Ich zittere, ich stinke nach Schweiß. Als ich denke, es ist okay, und hinausgehen will, merke ich im letzten Moment, daß es keineswegs okay ist.

Ich bleibe eine halbe Stunde. Halb und halb bekomme ich mit, wie der Zug in Mürzzuschlag hält, ich habe das Gefühl, ich werde in dieser Toilette sterben.

Kurz vor Bruck an der Mur unternehme ich einen weiteren Versuch, zu meinem Platz zurückzukehren. Der Zug schaukelt, ich bleibe auf halbem Weg stehen, die drei Fahrgäste sehen mich betreten an, bei ihnen steht der Zugbegleiter.

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