Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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— Berühmter Offizier. Wofür denn berühmt? Er ist in Schimpf und Schande nach Hause geschickt worden, so wie ich später. Er hat bei den Seinen den Ruf eines Unberührbaren.

— Diesen Eindruck hatte ich bislang aber nicht.

— Schreiben Sie auf, was ich Ihnen sage, genau das, was ich Ihnen sage? Oder fügen Sie hinzu, was Ihnen durch den Kopf geht?

— Ich habe gerade eben aus dem Stegreif gesprochen, beruhigen Sie sich, ich habe diesen Satz als Beispiel vorgetragen, Sie sind zu nervös, Sie atmen nicht richtig.

— Nein, über meine Atmung werden wir jetzt nicht sprechen. Wir machen weiter. Der halbe Nachmittag ist schon vorbei, ich habe keine Zeit, wir müssen weiterkommen. Ich wurde zu dem Lehrer vorgelassen. Endlich. Ich mußte achtgeben, nicht auf eines der Bücher zu treten. Er war ein kleiner Mann, aber als er zu reden begann, wurde er allmählich größer. Er fragte mich aus, so als würde ich einen Gefallen von ihm erbitten. Alles wollte er über meinen Herrn wissen. Es drängte mich, ihm zu sagen, er habe kein Recht auf solche Fragen. Etwas hielt mich zurück. Er war ein altehrwürdiger Mann. Der Lohn schien ihn nicht zu interessieren, ich habe ihm zwanzig Rupien im Monat angeboten. Er hat keine Regung gezeigt, ich wußte nicht, ob er mich gehört hatte. Ich hatte erwartet, daß er sich erfreut zeigt über den Auftrag. Nein, ich muß Ihnen sagen, diese Leute sind überheblich und stolz. Er war nicht gleich einverstanden, Burton Saheb zu unterrichten. Er stimmte nur einem Treffen mit ihm zu. Ich befürchtete schon, er würde darauf bestehen, Burton Saheb solle ihn besuchen. Diese Menschen vergessen sich manchmal, sie denken, der Geist besitze Macht. Er überlegte ein wenig, dann besann er sich der Ordnung der Dinge. Wir vereinbarten sein Kommen für den übernächsten Tag.

8.

EIN OZEAN DES WISSENS

Burton wollte seinen Augen nicht trauen. Vor ihm stand ein kleiner Mann, breitbeinig, das Gesicht leuchtend, der Bart lang und weiß, die Augenbrauen gräulich, das Haar am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden — es war der merkwürdige Kauz, der sie kurz vor der Landung in Bombay an der Reling so forsch angesprochen hatte. Ein Gnom fast, dessen Stirn sein Alter glättete. In seinen Augen lauerte eine verschmitzte Weisheit. Respektiere alles, legte sie nahe, und nimm nichts zu ernst. Ein Kobold als Hofnarr. Er hätte sich bestens als Figur in das Relief eines Hindu-Tempels eingefügt. Wenn es regnete, würde das Wasser über sein rundes Bäuchlein plätschern. Wie bekommt Ihnen das Feindesland? Der Kauz hatte ihn ebenso schnell wiedererkannt. Wie oft fluchen Sie über den Kommandanten, der Sie nach Baroda eingeteilt hat? Deswegen treffen wir uns heute, antwortete Burton, ich will dem Ennui entkommen, indem ich lerne. Ennui? Sie mögen ungewöhnliche Wörter? Sie müssen Sanskrit lernen. Die Welt ist erschaffen aus den einzelnen Silben dieser Sprache. Alles stammt vom Sanskrit ab, nehmen Sie das Wort Elefant, auf Sanskrit Pilu, wo besteht denn die Ähnlichkeit, werden Sie fragen, folgen Sie mir, nach Iran, dort wurde daraus Pil, weil die Perser kurze Endvokale ignorierten; im Arabischen wurde aus dem Pil ein Fil, denn das Arabische kennt kein P, wie Sie bestimmt wissen, und die Griechen, die hängten gerne ein — as an alle arabischen Begriffe, gekoppelt mit einer Konsonantenverschiebung haben wir schon ein elephas, und von dem ist es nur noch ein etymologischer Katzensprung zum Elefanten, wie Sie ihn kennen. Ich sehe, wir werden uns vergnügen. Übrigens, was bedeutet Ennui? Er ließ kein Schweigen aufkommen, es sprudelte weiter aus diesem alten Mann heraus, kaum daß die letzten Silben von Burtons Erklärung verklangen. Upanitsche ist mein Name, Sie haben ihn schon gehört, nun schreiben Sie ihn nieder, Upa-nitsche, in Devanagari-Schrift, so werde ich erkennen, wie es mit Ihren Kenntnissen bestellt ist.

Was für ein Selbstbewußtsein, Burton war irritiert, während er langsam Buchstaben niederschrieb, die sich wie Wirbel ausgestorbener Fische wanden. Dieser Mann war der erste Einheimische, der ihm gegenüber nicht duckmäuserisch auftrat. Im Gegenteil, das Verhalten dieses Lehrers, der gerade den einsamen Abdruck seines Wissens auf dem Blatt begutachtete, wirkte nahezu herrisch, so wie er mit der Zunge zuzelte. Dreimal. Ohne zu erkennen zu geben, ob er lobte oder tadelte. Er ergriff die Feder von Burton — sollte er nicht um Erlaubnis fragen? — und schrieb eine Zeile auf das Blatt. Können Sie das entschlüsseln? Burton verneinte. Des Gujarati nicht mächtig, konstatierte Upanitsche, als trage er Bausteine einer Diagnose zusammen. Was wollen Sie lernen? Es war an der Zeit, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Alles, sagte Burton. In diesem Leben? In diesem Jahr! Einige Sprachen zuerst, Hindustani, Gujarati, Marathi, ich will mich für die Prüfung in Bombay anmelden, das ist nützlich für die Karriere. Eile, sagte Upanitsche abschätzig, wir müssen sie überwinden. Das ist das erste, was wir zu begreifen haben. Wir sollten uns einigen, sagte Burton, auf Unterrichtszeiten und auf die Bezahlung.

Ich werde eine Woche lang Ihren Hunger prüfen, bestimmte Upanitsche, täglich am Nachmittag, bis es für Sie an der Zeit ist, zu Abend zu essen. Nach dieser Woche werden wir weitersehen. Und was Geld betrifft, ich kann es nicht von Ihnen annehmen. Weil ich ein Mletscha bin? Upanitsche lachte laut auf. Ich sehe, Sie haben es sich schon auf einigen Gemeinplätzen bequem gemacht. Ich habe viel Umgang mit Angrezi gehabt, für mich sind Sie weder ein Aussätziger noch ein Unberührbarer, Sie können beruhigt sein. Nein, es ist eine alte Tradition, wir Brahmanen verkaufen unser Wissen nicht auf dem Marktplatz. Allerdings — unterschätzen Sie nie den Einfallsreichtum der Brahmanen —, wir akzeptieren Geschenke. Zu Guru Purnima, an dem Tag, an dem jeder seinen Lehrer ehrt, erhalten wir Süßigkeiten, Sesambällchen, in denen sich eine bescheidene Münze oder ein kostbares Schmuckstück versteckt. Wir öffnen die Bällchen, wenn wir alleine sind, mit den Fingern, wie eine reife Guave-Frucht. Sie erkennen die Vorzüge dieses Brauchs. Die Schüler fühlen sich zu nichts verpflichtet, sie brauchen sich nicht schämen, wenn sie Mangel leiden und wenig abzugeben haben. Und wir Gurus schenken einige dieser Laddus weiter, an unsere eigenen Lehrer, an unsere Väter, wenn sie noch am Leben sein sollten. So wird die Frage, wer welches Geschenk erhält, einer höheren Macht überlassen. Sie würden sagen, dem Zufall. Upanitsche redete wie ein Schauspieler mit übertriebener Phrasierung, der eine zu große Distanz zwischen den Hebungen und den Senkungen setzt. Zudem untermalte er seine Rede mit energischen und entschiedenen Gesten. Es war nicht vorstellbar, daß ihn etwas verunsichern könnte. Das entmaterialisierte Geschenk, unterbrach ihn Burton, ein höchst interessantes Konzept. Sie haben verstanden, gut, bei uns werden Geschenke nicht begutachtet, sobald wir sie erhalten haben, wir vermeiden peinliche Situationen, Geschenke sollen nicht vor aller Augen um die Gunst des Beschenkten buhlen. Darf ich mich jetzt von Ihnen verabschieden? Kaum hatte er die rhetorische Frage ausgesprochen, richtete sich Upanitsche schon auf. Burton begleitete ihn zur Tür. Ich freue mich auf die Lektionen, Upanitsche Saheb. Nun, da wir uns einig geworden sind, können Sie mich Guru-ji nennen. Und übrigens, ich habe es Ihnen verschwiegen, bei uns hat sich der Shishia der Autorität des Gurus bedingungslos zu unterwerfen. Dem Guru gebührt shushrusha und shraddha , Gehorsam und blinder Glaube. Früher gingen die Schüler mit einem Holzscheit zu ihrem Lehrer, als Symbol für ihre Bereitschaft, im Feuer des Wissens zu verbrennen. Eigene Wege können sie beschreiten, wenn sie den Lehrpfad des Lehrers zu Ende gegangen sind.

Ein Amanuensis wartete im Schatten des Vordachs auf ihn, ein Junge, der ein Bündel trug, mit dem Schreibzeug des Meisters, wie Burton vermutete, und der sich beeilte, einen Sonnenschirm über seinen Herrn zu halten. Sie werden jetzt Ihre erste Lektion in Gujarati erhalten, sagte Upanitsche. Wir verabschieden uns, im Alltag, mit einem ao-jo, das bedeutet soviel wie: komm-geh. Ich gehe, damit ich wiederkommen kann. Verstehen Sie? Also, Mister Burton, bis morgen, ao-jo. Ao-jo, Guruji, sagte Burton, und im Augengrund seines neuen Lehrers erkannte er den Samen einer möglichen Freundschaft.

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