Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

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Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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»O ja!«

Der Pazifik ist nicht der rechte Ort für Ruderer, schon gar nicht, wenn sie blind und schwach sind, wenn sie in großen, störrischen Rettungsbooten sitzen und wenn der Wind nicht seinen Teil tut. Er war ganz nahe, dann war er wieder weit fort. Er war links von mir, dann wieder rechts. Er war vor mir, dann hinter mir. Aber schließlich kamen wir doch noch zusammen. Der Schlag, mit dem die Bootsrümpfe sich trafen, war Musik in meinen Ohren, mehr noch als das Platschen einer Schildkröte. Er warf mir ein Seil zu, und ich band sein Boot an meinem fest. Ich breitete die Arme, damit wir uns umarmen konnten. Tränen standen mir in den Augen, und ich lächelte ihn an. Er war direkt vor mir; ich spürte ihn, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte.

»Mein lieber Bruder«, flüsterte ich.

»Ich bin hier«, antwortete er.

Ich hörte ein leises Knurren.

»Bruder, eins habe ich vergessen.«

Er landete mit solcher Wucht auf mir, dass wir halb auf die Plane, halb auf die Mittelbank fielen. Er umfasste mit beiden Händen meinen Hals.

»Bruder«, keuchte ich und wand mich in seiner allzu heftigen Umarmung, »mein Herz ist dein, aber ich rate dringend, dass wir in einen anderen Teil meiner bescheidenen Behausung ziehen.«

»Und ob dein Herz mein ist!«, antwortete er. »Und deine Leber und dein Fleisch auch!«

Ich spürte, wie er sich von der Plane auf die Mittelbank gleiten ließ und von dort - ein tödlicher Fehler - einen Fuß auf den Bootsboden setzte.

»Nicht, mein Bruder, tu das nicht! Wir sind nicht -«

Ich wollte ihn zurückhalten. Aber es war zu spät. Bevor ich das Wort allein herausbrachte, war ich bereits wieder allein. Ich hörte nur ein leises Klicken der Krallen unten im Boot, nicht lauter als wenn eine Brille auf den Boden fällt, und schon im nächsten Moment stieß mein lieber Bruder direkt vor mir einen Schrei aus, wie ich noch nie einen Menschen habe schreien hören. Er ließ mich los.

Das war der hohe Preis, den ich für Richard Parker zahlen musste. Er rettete mir das Leben, aber er nahm ein anderes dafür. Er riss dem Mann die Muskeln vom Leib und brach ihm die Knochen. Blutgeruch stieg auf. Damals starb etwas in mir, das nie wieder zum Leben erwacht ist.

Kapitel 91

Ich kletterte hinüber auf das Boot meines Bruders und erkundete es mit den Händen. Wie sich herausstellte, hatte er mich belogen. Er hatte etwas Schildkrötenfleisch, den Kopf einer Dorade und - welch köstlicher Leckerbissen - sogar ein paar Zwiebackkrümel. Und er hatte Wasser. All das wanderte in meinen Mund. Dann kehrte ich zurück in mein Boot und ließ seines davontreiben. Die Tränen, die ich vergossen hatte, taten meinen Augen gut. Das kleine Fenster in der linken oberen Ecke meines Gesichtsfelds öffnete sich einen Spaltbreit. Ich spülte die Augen mit Salzwasser aus, und mit jedem Mal ging das Fenster ein wenig weiter auf. Innerhalb von zwei Tagen kehrte mein Augenlicht zurück.

Doch bei dem Anblick, der sich mir bot, wünschte ich fast, ich wäre blind geblieben. Der zerfleischte, verstümmelte Leib lag am Boden des Bootes. Richard Parker hatte sich ausgiebig darüber hergemacht, auch über das Gesicht, und so erfuhr ich nie, wer mein Bruder gewesen war. Die gebrochenen Rippen sahen aus wie die Spanten eines Schiffs, und der blutlose, entsetzlich zugerichtete Torso kam mir wie ein Modell unseres Rettungsboots vor.

Ich will gestehen, dass ich einen seiner Arme mit dem Fischhaken angelte und das Fleisch als Köder verwendete. Und ich will auch gestehen, dass ich in meiner entsetzlichen Not und dem Wahnsinn, in den sie mich trieb, etwas von seinem Fleisch aß. Kleine Stückchen wohlgemerkt, schmale Streifen, die ich eigentlich auf den Fischhaken spießen wollte und die, nachdem sie in der Sonne getrocknet waren, aussahen wie gewöhnliches Tierfleisch. Sie rutschten mir beinahe unbemerkt in den Mund. Die Not war erbarmungslos, und er war schließlich schon tot. Ich aß nichts mehr von ihm, als ich wieder Fisch hatte.

Ich bete jeden Tag für seine Seele.

Kapitel 92

Ich machte eine bemerkenswerte botanische Entdeckung. Viele werden der folgenden Episode keinen Glauben schenken. Ich erzähle sie trotzdem, weil sie Teil meiner Geschichte ist und sich tatsächlich so zugetragen hat.

Ich lag auf der Seite. Es war ein oder zwei Stunden nach Mittag an einem ruhigen, sonnigen Tag, und es wehte eine sanfte Brise. Ich hatte ein Weilchen geschlafen - ein leichter Schlaf, der mir weder Erquickung noch Träume bescherte. Ich drehte mich auf die andere Seite, vorsichtig, damit es so wenig Energie wie möglich kostete. Dann schlug ich die Augen auf.

Nicht weit von uns sah ich Bäume. Ich reagierte nicht. Ich war sicher, dass es eine Illusion war, die nach ein paar Lidschlägen verschwinden würde.

Die Bäume verschwanden nicht. Im Gegenteil: es wurde ein ganzer Wald daraus. Sie standen auf einer flachen Insel. Ich richtete mich auf. Noch immer traute ich meinen Augen nicht. Doch es war aufregend-eine Sinnestäuschung von solcher Perfektion. Die Bäume waren wunderschön. Ich hatte solche Bäume noch nie gesehen. Ihre Rinde war blass, die gleichmäßig verteilten Äste mit erstaunlich dichtem Laub besetzt. Das Laub war leuchtend grün, ein so intensives Smaragdgrün, dass selbst das Grün der Monsunmonate im Vergleich matt und bräunlich schien.

Ich blinzelte mit den Augen und rechnete damit, dass mein Lidschlag die Bäume zu Fall bringen würde. Aber sie fielen nicht.

Ich ließ den Blick nach unten schweifen. Was ich sah, bestätigte mir meine Erwartung, enttäuschte mich aber auch. Die Insel hatte keinen Grund. Nicht dass die Bäume im Wasser gestanden hätten. Sie wuchsen anscheinend auf einem undurchdringlichen Geflecht von Pflanzen, die ebenso leuchtend grün waren wie das Laub. Wer hatte je von einem Land ohne Erdboden gehört? Wo Bäume auf anderen Pflanzen wuchsen? Ich war erleichtert, denn das bestätigte meine Überzeugung, dass diese Insel nur eine Chimäre sein konnte, ein reines Hirngespinst. Zugleich aber war ich enttäuscht, denn eine Insel, jede noch so merkwürdige Insel, wäre mir hochwillkommen gewesen.

Da die Bäume blieben, blieb auch mein Blick. Nach so viel Blau war der Anblick von etwas Grünem wie Musik für meine Augen. Grün ist eine wunderbare Farbe. Die Farbe des Islam. Meine Lieblingsfarbe.

Eine sanfte Strömung trug das Rettungsboot näher an die Illusion heran. Von einem Strand konnte nicht die Rede sein, denn es gab weder Sand noch Kiesel und auch keine Brandung, weil die Wellen, sobald sie auf die Insel trafen, einfach in der porösen Oberfläche versickerten. Von einer rund dreihundert Meter landeinwärts gelegenen Anhöhe fiel das Land zum Meer hin und bis etwa vierzig Meter über den Uferstreifen hinaus sanft ab, danach ging es steil hinab in die Tiefen des Pazifiks; es musste der kleinste Kontinentalsockel der Welt sein.

Allmählich gewöhnte ich mich an die Sinnestäuschung. Ich stellte sie nicht auf die Probe, denn ich wollte sie nicht vertreiben, und als das Rettungsboot sanft an die Insel stieß, regte ich mich nicht und träumte einfach weiter. Das Material, aus dem die Insel bestand, war offenbar ein dichtes Knäuel aus röhrenförmigem Seetang, im Durchmesser gut zwei Finger dick. Was für eine verrückte Insel, dachte ich.

Nach einigen Minuten kroch ich auf die Seite des Bootes. »Halten Sie Ausschau nach allem, was grün ist«, riet das Überlebenshandbuch. Nun, grün war diese Insel allerdings. Ein wahres Chlorophyllparadies. Ein Grün, das intensiver leuchtete als Lebensmittelfarben und Leuchtreklamen. Ein Grün, das trunken machte. »Letztlich kann nur der Fuß beurteilen, ob Sie auf festem Boden stehen«, fuhr das Handbuch fort. Wenn ich den Fuß ausstreckte, konnte ich die Insel berühren. Probieren - und enttäuscht werden - oder nicht probieren, das war die Frage.

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