Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

Здесь есть возможность читать онлайн «Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2003, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schiffbruch mit Tiger»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

Schiffbruch mit Tiger — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schiffbruch mit Tiger», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Am späten Nachmittag machte ich mir allmählich Gedanken über Richard Parker. In dieser neuen Umgebung, wo alte Reviergrenzen nicht mehr galten, war schwer zu sagen, wie er sich verhalten würde, wenn wir uns wieder begegneten.

Widerstrebend, nur der Sicherheit halber, schleppte ich mich zurück zum Boot. Wie auch immer Richard Parker von der Insel Besitz ergriff, der Bug und die Plane blieben mein Territorium. Ich suchte nach einer Möglichkeit, wie ich das Rettungsboot festmachen konnte. Offenbar war das gesamte Ufer von einer dicken Algenschicht bedeckt, denn ich fand nichts anderes. Schließlich löste ich die Aufgabe, indem ich ein Ruder mit dem Stiel voraus tief in den Algenteppich stieß und das Boot daran vertäute.

Ich kroch auf die Plane. Ich war todmüde. Mein Körper war erschöpft von so viel Nahrung, und die unerwartete Wendung meines Schicksals machte mich nervös und angespannt. Ich erinnere mich dunkel, dass ich irgendwann abends Richard Parker in der Ferne brüllen hörte, doch dann übermannte mich der Schlaf.

Ich erwachte in der Nacht von einem unangenehmen Ziehen im Unterbauch. Ich hielt es für einen Krampf und dachte, die Algen seien womöglich giftig gewesen. Dann hörte ich ein Geräusch und blickte auf. Richard Parker war an Bord. Er war zurückgekehrt, während ich schlief. Er miaute und leckte sich die Ballen an den Füßen. Ich staunte, dass er wieder da war, dachte aber nicht weiter darüber nach - die Krämpfe verschlimmerten sich immer mehr. Ich krümmte mich vor Schmerz, fing an zu zittern, als ein für die meisten Menschen ganz normaler, für mich jedoch längst vergessener Vorgang einsetzte: mein Darm entleerte sich. Es war eine schmerzhafte Prozedur, aber danach sank ich in den tiefsten, erquickendsten Schlaf seit der Nacht bevor die Tsimtsum untergegangen war.

Als ich am Morgen erwachte, fühlte ich mich spürbar stärker. Nun kroch ich schon viel energischer zu dem einzelnen Baum. Meine Augen genossen von neuem seinen Anblick, mein Magen genoss die Algen. Ich frühstückte so ausgiebig, dass ein großes Loch entstand.

Wieder zögerte Richard Parker stundenlang, bevor er vom Boot sprang. Als er es am späten Vormittag schließlich wagte, sprang er, als er den Algenboden berührte, sofort zurück und landete halb im Wasser; er schien äußerst nervös. Er zischte und schlug mit den Pranken in die Luft. Es war ein seltsamer Anblick. Ich hatte keine Ahnung, was er da tat. Schließlich verflog seine Furcht, und wieder verschwand er hinter dem Hügel, schon sichtlich besser auf den Beinen als am Vortag.

Diesmal nahm ich den Baumstamm zu Hilfe und richtete mich auf. Mir war schwindlig. Nur wenn ich die Augen schloss und mich am Stamm festhielt, hörte der Boden auf zu schwanken. Ich stieß mich ab und versuchte zu gehen. Ich stürzte schon beim ersten Schritt. Der Boden kam mir entgegen, bevor ich mich überhaupt gerührt hatte. Weh tat ich mir nicht. Die Insel mit ihrem federnden Pflanzenboden war genau der richtige Ort, um das Gehen neu zu lernen. Ich konnte fallen, wie ich wollte, und würde mich nicht verletzen.

Am nächsten Tag, nach einer weiteren erholsamen Nacht auf dem Boot - wohin auch Richard Parker wiederum zurückgekehrt war -, gelang es mir. Ich fiel ein halbes Dutzend Mal, aber ich schaffte es bis zum Baum. Ich spürte, wie meine Kräfte stündlich wuchsen. Ich hatte einen Fischhaken mitgebracht und zog damit einen Ast zu mir herunter. Ich pflückte ein paar Blätter. Sie waren weich und fein, aber sie schmeckten bitter. Richard Parker sah die Höhle auf dem Rettungsboot als sein Quartier - das war meine Erklärung dafür, dass er auch diesmal zurückgekehrt war.

Am Abend sah ich ihn kommen, bei Sonnenuntergang. Ich hatte das Boot an dem eingesteckten Ruder noch einmal neu festgemacht. Ich stand am Bug und überprüfte eben, ob das Seil auch gut am Vorderende angebunden war. Mit einem Male war er da. Anfangs erkannte ich ihn gar nicht. Das prachtvolle Tier, das da vom Hügel herabgaloppiert kam, konnte doch nicht der abgehärmte struppige Tiger sein, der mit mir übers Meer gekommen war? Aber er war es. Es war Richard Parker, und er stürmte in vollstem Tempo auf mich zu. Zielstrebig. Den Kopf hatte er geduckt, sodass der mächtige Nacken in die Höhe stand. Fell und Muskeln bebten bei jedem Schritt, das Grün vibrierte unter seinen Pranken. Es klang wie ein Trommeln.

Ich habe gelesen, dass es zwei Angstreaktionen gibt, die man einem Menschen nicht abtrainieren kann: das Zusammenfahren bei einem unerwarteten Geräusch und der Schwindel. Ich möchte eine dritte hinzufügen, nämlich die Panik, die einen packt, wenn man etwas auf sich zukommen sieht, das tödliche Macht hat.

Ich angelte nach meiner Pfeife. Als er noch zehn Meter vom Boot entfernt war, blies ich mit aller Macht hinein. Ein markerschütternder Pfiff zerriss die Luft.

Er tat seine Wirkung. Richard Parker blieb abrupt stehen. Aber sofort machte er Anstalten weiterzulaufen. Ich blies noch einmal. Er drehte sich halb um und hüpfte seltsam auf der Stelle, wie eine Antilope, und fauchte dabei wild. Ich blies noch einmal. Jedes Haar seines Körpers sträubte sich. Alle Krallen waren ausgestreckt. Er war in äußerster Erregung. Ich hatte das Gefühl, dass der Schutzwall, den ich mir mit meiner Trillerpfeife gebaut hatte, jeden Moment einstürzen und dass Richard Parker mich angreifen würde.

Stattdessen tat er das, womit ich am wenigsten gerechnet hätte: Er sprang ins Wasser. Ich war verblüfft. Gerade das, was ich immer für undenkbar gehalten hatte, tat er, und ohne zu zögern. Mit energischen Zügen schwamm er zum Bootsheck. Ich überlegte, ob ich noch einmal blasen sollte, klappte aber dann lieber den Deckel zum Stauraum auf und verschanzte mich in meinem eigenen Revier.

Triefend kletterte er an Bord, sodass mein Ende des Bootes sich in die Höhe hob. Einen Moment lang balancierte er auf Bootsrand und Heckbank und musterte mich. Mein Herz setzte aus. Ich hätte nicht mehr die Kraft gehabt, die Trillerpfeife zu blasen. Ich sah ihn einfach nur an. Er glitt hinunter auf den Bootsboden und verschwand unter der Plane. Rechts und links vom Deckel konnte ich ihn sehen. Ich warf mich auf die Plane, außerhalb seines Gesichtsfelds - aber unmittelbar über ihm. Der Wunsch, mir mögen Flügel wachsen und ich könne davonfliegen, war übermächtig.

Schließlich beruhigte ich mich. Ich führte mir vor Augen, dass ich ja schließlich schon die ganze Zeit so lebte: auf engstem Raum mit einem ausgewachsenen Tiger.

Als mein Atem gleichmäßiger wurde, schlief ich ein.

Irgendwann in der Nacht wachte ich auf; die Angst war vergessen, und ich sah zu Richard Parker hinunter. Er träumte: Er zuckte und knurrte im Schlaf, so laut, dass ich davon wach geworden war.

Am Morgen verschwand er wiederum hinter der Anhöhe.

Ich nahm mir vor, die Insel zu erkunden, sobald ich wieder bei Kräften war. Der Küstenlinie nach zu urteilen war sie recht groß; links und rechts erstreckte sich das Ufer weithin und machte nur eine leichte Biegung, was auf einen beträchtlichen Umfang schließen ließ. Ich verbrachte den ganzen Tag damit, meine Beine zu stärken, indem ich immer wieder zwischen Ufer und Baum hin- und herging - und immer wieder stürzte. Nach jedem Sturz genehmigte ich mir eine ausgiebige Algenmahlzeit.

Als Richard Parker gegen Abend zurückkehrte, etwas früher als am Vortag, wartete ich schon auf ihn. Ich saß unbewegt da und griff diesmal nicht zur Trillerpfeife. Er kam ans Ufer und sprang mit einem mächtigen Satz auf das Boot. Er betrat sein Revier, ohne in das meine einzudringen, nur das Boot neigte sich heftig zur Seite. Es war beängstigend, wie er wieder zu Kräften gekommen war.

Am folgenden Morgen ließ ich Richard Parker einen guten Vorsprung und machte mich dann an die Erkundung der Insel. Ich stieg hinauf zur Anhöhe. Ich erreichte mein Ziel mühelos, setzte stolz einen Fuß vor den anderen, und mein Gang war beschwingt, wenn auch noch etwas steif. Wären meine Beine schwächer gewesen, wäre ich wohl in die Knie gegangen, als ich zum ersten Mal auf die andere Seite des Höhenzugs blickte und sah, was es dort zu sehen gab.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schiffbruch mit Tiger»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schiffbruch mit Tiger» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Yann Martel - Life of Pi
Yann Martel
Yann Martel - Vida de Pi
Yann Martel
Yann Martel - Życie Pi
Yann Martel
Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu - Gesunder Schlaf mit TCM
Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu
Philip Caveney - Tiger, Tiger
Philip Caveney
Lynne Banks - Tiger, Tiger
Lynne Banks
Robyn Donald - Tiger, Tiger
Robyn Donald
Отзывы о книге «Schiffbruch mit Tiger»

Обсуждение, отзывы о книге «Schiffbruch mit Tiger» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x