John Passos - Orient-Express

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1921 reiste der später weltberühmte Autor John Dos Passos durch den Orient – schon damals eine hochexplosive Gegend – und hielt seine Eindrücke in einem Tagebuch fest. Diese abenteuerliche Reise führte den damals 25-Jährigen von der Türkei über Georgien, Armenien, den Iran und den Irak bis nach Syrien. Sein packender Bericht liest sich wie eine Mischung aus Abenteuerroman und der hellsichtigen Analyse eines dramatischen Umbruchs, der bis heute fortwirkt. Geschrieben in knapper Präzision, mit ansteckender Neugier und Beobachtungsgabe, ist das Werk, mit dem Dos Passos dabei war, zu einem der wichtigsten Schriftsteller der amerikanischen Moderne zu werden, jetzt erstmals auf Deutsch zu entdecken.

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In Oriental Baghdad long ago.

Warum schließlich einen Ort ansteuern, der so definitiv in Berlin und New York etabliert ist? Bagdad ist in den Geheimplänen des deutschen Generalstabs, in Jake und Lee Shuberts Bühnenfundus, in den Tresoren der Anglo-Persian. Warum sich am Ufer des Tigris herumtreiben? Zwischen den beiden Flüssen wurde Ausländern immerhin das Wrack des Garten Eden gezeigt und ebenjener Feigenbaum, aus dessen Blättern Adam und Eva Anstand, Moral und Tugend geschneidert hatten. Das war doch etwas!

Derweil rollte der Ford voran. Wir kamen an all den Pilgern vorbei, die die Nacht in der Karawanserei verbracht hatten. Die ausgedörrte weite Ebene wellte sich, wurde von Gräben durchzogen. Plötzlich floss die Ebene durch eine Bergspalte, die Straße wurde mitgerissen, wir kamen in ein breites, steil abfallendes Tal, das sich zu einer Schlucht verengte, und fuhren im Zickzack eine Bergwand hinunter. Die Hügel vor uns falteten sich wie enorme Stufen zu einer Abfolge von blaugestreiften Horizontalen. Das Meer? «Mespot», sagte der Armenier. «Dort drüben, Bagdad.»

In Kasr Schirin schienen alle zu glauben, ich hätte es furchtbar eilig. Der Ort war ein hübsches rosa und weißes Städtchen mit Balkonen, die von dünnen weißen Säulen getragen wurden. Ich wollte bleiben und etwas essen, herumsitzen und mir die Stadt ansehen, doch alle dachten, dass ich den Zug verpassen würde, wenn ich nur eine Sekunde wartete. Und bevor ich mich versah, wurde ich in ein Gefährt mit drei Gendarmen samt Gewehr gepackt, und los ging die Fahrt nach Chanikin, wie ich annahm.

Dieser Wagen wurde von zwei Maultieren gezogen und erinnerte mich ein wenig an die Darstellungen der Ochsenkarren der Merowinger auf den Fleißkärtchen, die man bei einer guten Note im Französischunterricht bekam. Es war eine (ungefederte) Wagonette mit Verdeck und hübsch gerafften Seitengardinen. Der Holzrahmen war mit hellroten und blauen und lila Blumen bemalt. Auf der Ladefläche lagen der Gendarmerieoffizier und ich, der Länge nach ausgestreckt, Rücken an Rücken, die Köpfe elegant mit den Händen abgestützt, während die beiden einfachen Gendarmen zu unseren Füßen hockten. Der Kutscher ging nebenher und trieb die Maultiere fluchend an.

So verließ ich Kasr Schirin und Persien widerstrebend und in orientalischer Pracht.

Durch eine aberwitzig zerzauste Landschaft aus rosa und violetten und zart orangefarbenen Hügelchen, zinnoberroter Ödnis und einem großen kieselsteinernen Flussbett. Nirgendwo ein Hauch von Grün, nur dieses Durcheinander aus kraftlosen Mineralfarben in der sengenden Nachmittagssonne. Schlingernd rumpelte der Wagen über die zerfurchte Piste. Rosa Staub legte sich über uns, und schließlich erreichten wir, durchgerüttelt und hungrig und durstig, den Bahnhof, die Endstation aller Endstationen. Ein Gleis mit ein paar gelben Schuppen, alte Männer hockten im Sand und verkauften Wassermelonen. Dahinter noch weitere Schuppen und ein Gleis, auf dem drei separate Güterwagen standen. Ringsherum mehrere Stacheldrahtzäune. Das hier, Bahnhof und Absperrung, war die irakische Grenze.

Die persischen Gendarmen trugen den Koffer und geleiteten mich ernsten Gesichts in das Bahnhofsgebäude und kehrten wieder um. Der Wagen entfernte sich, und ich war allein mit den Fliegen. Nach Stunden fand ich den Babu Bahnhofsvorsteher, einen wichtigtuerischen und strengen Mann. Hier war eine andere Zeit als in Persien, das Geld war anders, dies war nicht Chanikin, nirgendwo gab es etwas zu essen. Also setzte ich mich draußen vor der Bahnhofstür auf meinem Koffer in den Schatten, versuchte, meine Wassermelone zu essen, bevor die Fliegen sie mir wegaßen, alles klebte mir am Leib, und ich fühlte mich einsamer und einsamer. Weiter hinten am Gleis hockten einige «Eingeborene», charakterlose Eingeborene wie bei Kipling.

Schließlich kam eine schwarze Lokomotive angeschnauft, die drei graue Waggons mit Fensterläden zog und aus jeder Ritze den Geruch von Dampf und Maschinenöl verströmte, der mich an all die großen Bahnhöfe erinnerte, das alte Seventh Street Depot in Washington und die Grand Central und die South Station und den Gare St. Lazare und den Gare d’Orléans und die Estación del Mediodía und den Bahnhof in Straßburg. Ah, das Essen in Bahnhofsrestaurants und die Drinks in den kleinen Bars auf der anderen Straßenseite! Die Austern in der Grand Central und die Langusten gegenüber vom Gare St. Lazare, die hastig hinuntergestürzten Mahlzeiten in Bobadilla und die Kastanien und Churros am Ende der Calle Atocha, das eingelegte Rebhuhn und die Weinbergschnecken, mit Manzanilla hinuntergespült, all die letzten Mahlzeiten in all den Großstädten, vermischt mit dem Dampfgeruch und dem Wumm-Zisch, Wumm-Zisch, Wumm-Zisch der Lokomotiven. Süßigkeiten, Zigarren, Zigaretten ... Vielleicht ein Chicken-Sandwich, Horton’s Eiskrem ... Keine Bestellungen mehr nach Abfahrt des Zuges ... Oh, selbst die eingewickelten Sandwiches und der Geruch von Windeln in den Zügen der New York, New Haven & Hartford.

Mir blieb nichts anderes, als in der Dunkelheit zu sitzen, inmitten schreiender Erinnerungen, mich mit Wassermelone vollzustopfen und im Schein der trüben Bahnhofsfunzel die Pilger aus Persien zu beobachten, die nach Überqueren der magischen Linie des britischen Herrschaftsbereichs ihre Fröhlichkeit, die Würde ihrer Gesichter und Bewegungen, die Eleganz ihrer Lumpen und ihrer hohen Filzhüte verloren und, in den stickigen Zug drängend, sich in gesichtslose Kiplingsche Eingeborene verwandelt hatten.

Unter heftigem Magengrimmen nach allzu viel Wassermelone und in sorgenvoller Erinnerung an den französischen Arzt, der mir gesagt hatte: «Monsieur, en Iraq il ne faut pas abuser des pastèques», rollte ich schließlich die gestreifte Täbris-Decke aus und legte mich schlafen.

Als ich aufwachte, bot mir ein Engländer einen Drink an. Wir waren in Chanikin. Er kam von irgendwelchen Ölbohrungen im Norden. Wir saßen im trüben Licht des Schlafwagenabteils und sprachen über die Yeziden. Alle seine Arbeiter waren Yeziden, Teufelsanbeter. Er versuchte, Informationen über sie zusammenzutragen, aber es war sehr schwer, etwas Konkretes herauszufinden. Im Mittelpunkt ihres Kults steht eine Stadt beziehungsweise das Grabmal eines Scheich Aadi bei Mossul. Die Yeziden gelten als letzte Angehörige einer manichäischen Sekte. Sie haben ein heiliges Buch, aber Schreiben und Lesen sind ihnen verboten. Der Name Scheitan ist ihnen heilig, und alle S- und Sch-Laute sind aus ihrer Sprache verbannt. In manchen Nächten sollen sie rauschhafte Feste von jener Art feiern, wie sie den frühen Christen von den Römern nachgesagt wurden. Sie verrichten die niedrigsten Arbeiten, sind Straßenarbeiter und Straßenkehrer, ein paar Wohlhabende sind Gemüsegärtner. Sie glauben an die gnostische siebenfache Emanation Gottes, aber Scheitan verehren sie als Herrn dieser Welt in Gestalt eines goldenen Pfaus.

Schließlich gab es keinen Whisky mehr und keine Melone und nichts mehr über die Yeziden. Wir legten uns schlafen. Als ich aufwachte, war der Engländer verschwunden. Die Sonne erhob sich über einer weiten Ebene, staubig und baumlos wie ein New Yorker Hinterhof, gleichmäßig schlachtschiffgrau in allen Richtungen, ohne Hügel oder Häuser oder die leiseste Aussicht auf ein Frühstück.

IX

BAHNHOF BAGDAD

1. Engel auf Rädern

Man sitzt in einem Garten vor der American Bar am Tigrisufer unter mageren Palmen. Im Abendlicht hat der Fluss fast eine Farbe von Orangenschalen. An einem Feuer aus Palmstielen steht ein Araber mit gerafftem Gewand und brät in einer gigantischen Pfanne mit siedendem Fett Pommes frites. Kaum sind sie fertig, serviert er sie khakitragenden Angelsachsen, die ermattet japanisches Bier trinken und über Malaria, Mückenfieber und Durchfall sprechen. Runde Boote aus Schilf und Häuten (siehe Xenophon) fahren schaukelnd auf dem schnellen Strom. Gelegentlich schießt ein langer Kahn mit einer Laterne am Bug unter der Pontonbrücke hervor, die sich kaum von derjenigen unterscheidet, auf der Cäsar den Rhein überquerte. Bei japanischem Bier flammt der Tag gelb auf wie eine flackernde Laterne und verlöscht, es bleibt die Nacht, bleiben die tanzenden Lichter der Kähne, die Bogenlampen auf der Brücke und der sternenübersäte chaldäische Himmel.

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