John Passos - Orient-Express

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Orient-Express: краткое содержание, описание и аннотация

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1921 reiste der später weltberühmte Autor John Dos Passos durch den Orient – schon damals eine hochexplosive Gegend – und hielt seine Eindrücke in einem Tagebuch fest. Diese abenteuerliche Reise führte den damals 25-Jährigen von der Türkei über Georgien, Armenien, den Iran und den Irak bis nach Syrien. Sein packender Bericht liest sich wie eine Mischung aus Abenteuerroman und der hellsichtigen Analyse eines dramatischen Umbruchs, der bis heute fortwirkt. Geschrieben in knapper Präzision, mit ansteckender Neugier und Beobachtungsgabe, ist das Werk, mit dem Dos Passos dabei war, zu einem der wichtigsten Schriftsteller der amerikanischen Moderne zu werden, jetzt erstmals auf Deutsch zu entdecken.

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Aus der Ferne dringt das Pfeifen einer Rangierlokomotive und das Rumpeln von Güterwagen über den Fluss. Die Bagdadbahn. Spöttisch ertönen die dieselgetriebenen Lokomotiven hinter dem Horizont. Oh, unvollendete Bagdadbahn, die den Sultan Schah Mulay Wilhelm Khan Pascha mit seinen Ländereien im Orient verbinden sollte, Popanz lebergeschädigter Kolonialoffiziere in Indien, mit dem Leben junger Männer gemästeter Moloch, Phantom auf gespenstischen Rädern, das von den Neunzigern des letzten bis in die tollen Jahre des neuen Jahrhunderts irrsinnige Züge fahren ließ, nur um in der großen blutigen Entgleisung des Krieges ein für alle Mal zerschmettert zu werden. Noch heute schwebt die apokalyptische Vision flammender Räder, die Indien mit Konstantinopel, Wien, Zürich, Berlin und Ostende verbinden, wie ein gieriger und strafender Engel über unseren Köpfen, während wir in der Dunkelheit am Tigris sitzen und japanisches Bier trinken und Pommes frites essen, die ein Araber über einem Feuer aus Palmstielen brät. Aus dem Himmel über uns blicken die alten Götter von Chaldäa ungerührt auf den Fluss und die Pontonbrücke und die Stabsfahrzeuge und die Kasernen und die verwahrlosten Rangierbahnhöfe und die Schützengräben und die Sodawasserfabriken und die ausgebrannten Basare und die Filmtheater und die großen wuchernden übelriechenden Flüchtlingslager.

«Nun ja», sagt der Dicke aus Illinois, der hier Därme für die Wurstfabriken von Chicago einkauft, «vielleicht ist dies einmal das Chicago des Nahen Ostens ... Aber es muss sich noch viel tun, bevor ich hier in Immobilien investiere ...» – «Weiß nicht, wenn ich in der Nähe des Bahnhofs eine Chance hätte», sagt der Armenier aus St. Louis ...

Es gibt keine Pommes frites mehr. Wir haben genug von japanischem Bier. Drinnen an der Bar werden die ersten Cocktails serviert. Ich bin allein in der Dunkelheit unter den mageren Palmen. In der Ferne ist das verrückte Pfeifgelächter der Lokomotiven zu hören.

Hesekiel am Fluss Kebar in der großen Sumpfebene sah ebenfalls Engel auf Rädern:

Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln ... Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze ... Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war ... Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit.

2. Die Wasser zu Babel

Der Lokführer des Zuges nach Kut, ein Schotte, ließ mich freundlicherweise in Babylon aussteigen. In der grauen Ebene glich das einspurige Gleis zwei langen Sonnenstrahlen. Überall Erdhügel und Scherbenhaufen, die man sich als Überreste von Mauern, Ziegelsteinen, Ziggurats denken konnte. Das hier muss ungefähr die 125. Straße gewesen sein. Jeremias kannte sich in Babylon offenbar gut aus.

Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen. Und Babel soll zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, zum Bild des Entsetzens und zum Spott, dass niemand darin wohne.

Und Jesaja:

So soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, zerstört werden von Gott wie Sodom und Gomorra, dass man hinfort nicht mehr da wohne noch jemand da bleibe für und für, dass auch Araber dort keine Zelte aufschlagen noch Hirten ihre Herden lagern lassen, sondern Wüstentiere werden sich da lagern, und ihre Häuser werden voll Eulen sein; Strauße werden da wohnen, und Feldgeister werden da hüpfen, und wilde Hunde werden in ihren Palästen heulen und Schakale in den Schlössern der Lust. Ihre Zeit wird bald kommen, und ihre Tage lassen nicht auf sich warten.

«Morgen», sagte der Anführer einer Truppe von zerlumpten, staubigen Straßenjungen, die mich in die Innenstadt lotsten. «Bonjour ... ich Babylon kennen ... bloody no good.» Die anderen riefen im Chor «Fluus [25] Fluus Geld (arabisch) , Mista» und tanzten mit aufgehaltener Hand um mich herum, Jesajas Feldgeister, keine Frage. Und so stiegen wir stundenlang in der Mittagssonne über Trümmerhaufen, bis wir schließlich, in der Gegend von Times Square, zum Löwentor kamen und zu dem Fundament einer großen Halle, von der angenommen wird, dass Belsazar dort sein berühmtes Fest feierte.

Endlich, schweißgebadet und mit staubvollem Mund, ließ ich mich unter einer Palme vor dem stehenden Gewässer niedersinken, der früher der Hauptarm des Euphrats war, und dachte über die erstaunliche Wirkung der Flüche nach, die «der ruhige Fürst» Seraja auf Anweisung Jeremias in ein Buch schreiben und das er, mit einem Stein beschwert, in den Euphrat werfen musste, auf dass mit ihm auch das Schicksal Babylons besiegelt sei. «Ein Glas Bier wäre jetzt schön», murmelte ich kaum hörbar. Die Straßenjungen saßen, die Hand noch immer ausgestreckt, in einem Kreis um mich herum. «Glas Bier», rief ihr Anführer, «subito.» Und rannte los in Richtung der Lehmhütten unter den Palmen.

Bald darauf kehrte er zurück mit einer Flasche Münchner Exportbier, kühl und beschlagen, und einigen Datteln in einem rosa Tuch. Das ging auf Jeremia. Und es war keine Fata Morgana. Als ich die Flasche ausgetrunken hatte, sagte der Junge erwartungsvoll: «Noch eins», und lief los, eine zweite zu holen. Durch das Münchner erfrischt, begannen die hängenden Gärten, den Staub abzuschütteln. Bel und Marduk saßen wieder in ihren Sternengemächern hoch oben in den Wolkenkratzertempeln, und Ischtars charmante Girls sangen unter den Palmen. Und zwar «Deutschland, Deutschland über alles».

Nun ja, wenn allein schon die Hoffnung der Bagdadbahn dafür sorgt, dass Münchner Bier über die Staubhügel von Babylon fließt ... Aber das ging auf einen der hebräischen Propheten.

3. Unabhängigkeitserklärung

In Bagdad, genau wie im alten Rom, werden Besuche im Morgengrauen abgestattet. Gähnend dirigierte mich der Guide durch noch nachtkühle Gassen, unter schmalen, zerfallenden Bögen, vorbei an rissigen Lehmmauern, bis wir zu einer steilen Treppe in einer dicken Wand kamen. Am oberen Ende wartete ich in einem dunklen Zimmerchen, während der Guide durch eine Tür mit türkischen Intarsien voranging. Wenig später kam er zurück und führte mich in einen leeren, mit Teppichen ausgelegten Raum. «Und Scheich Soundso?» Er machte eine tätschelnde Handbewegung. «Schwajja, schwajja ...»

Wir setzten uns in eine kleine Fensternische. Unten floss der Tigris, schnell und braun, mit blauem Dunst überzogen. «Heutzutage», fuhr der Mann fort, «ist es für einen irakischen Patrioten sehr gefährlich ... Wir haben die Engländer in ihrem Kampf gegen die Türken gern unterstützt. Aber jetzt ist alles anders. Die Engländer sind wie der alte Mann des Meeres: zuerst sind sie leicht, dann werden sie immer schwerer. Und wenn ein wichtiger Mann sich gegen sie stellt ... nun ja ... Cokus [26] Cokus Sir Percy Cox (1864–1937), von 1920 bis 1923 britischer Hochkommissar im Irak lädt ihn zum Tee ein ... und wenn er am nächsten Tag aufwacht, ist er unterwegs nach Ceylon. Der Mann, den wir heute besuchen, hat große Angst, von Cokus zum Tee eingeladen zu werden.»

Schließlich wurden wir von einem Jungen mit einem roten Tuch um den Kopf in eine Halle geführt, Teppiche auf dem Boden, ringsum große Sitzkissen an der Wand. Nach den unerlässlichen Begrüßungsformeln nahmen wir am anderen Ende des Saals Platz, in der Nähe eines alten Herrn in taubengrauem Gewand mit einem prachtvollen goldenen und silbernen Bart. Wir tranken Kaffee, und schließlich wandte sich der alte Herr an mich. Er sprach mit leiser, warmer Stimme, die Augen zu Boden gerichtet, und mit langen braunen Fingern strich er gelegentlich an seinem Bart entlang, ohne ihn zu berühren. Und wenn er innehielt, damit der Guide dolmetschen konnte, musterte er uns scharf. Mir fiel auf, dass er blaue Augen hatte.

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