John Passos - Orient-Express

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Orient-Express: краткое содержание, описание и аннотация

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1921 reiste der später weltberühmte Autor John Dos Passos durch den Orient – schon damals eine hochexplosive Gegend – und hielt seine Eindrücke in einem Tagebuch fest. Diese abenteuerliche Reise führte den damals 25-Jährigen von der Türkei über Georgien, Armenien, den Iran und den Irak bis nach Syrien. Sein packender Bericht liest sich wie eine Mischung aus Abenteuerroman und der hellsichtigen Analyse eines dramatischen Umbruchs, der bis heute fortwirkt. Geschrieben in knapper Präzision, mit ansteckender Neugier und Beobachtungsgabe, ist das Werk, mit dem Dos Passos dabei war, zu einem der wichtigsten Schriftsteller der amerikanischen Moderne zu werden, jetzt erstmals auf Deutsch zu entdecken.

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In Teheran dämmert der schreckliche, der entsetzliche 10. Moharram heran. Die nächtlichen Straßen waren erfüllt von Fackelschein und Gesang und dem dumpfen rhythmischen Schlagen an die entblößte Brust. Im Morgengrauen sind nun überall Wasserträger unterwegs, die den Passanten Wasser anbieten zur Erinnerung an den schrecklichen Durst, der in den Zelten vor Kerbela herrschte. Jetzt greifen Amrs Reiter an, die ersten Pfeile fliegen.

Auf einem Platz im Basar hat sich eine große Menschenmenge versammelt. Auf einem Dach sind Stühle für das diplomatische Corps bereitgestellt worden. Europäer in Gehrock und Uniform, in weißen Leinenanzügen wie für eine Gartenparty, Damen in pastellfarbenen Kleidern sowie als Eskorte einige Gendarmen. Aus allen Gassen des gedeckten Basars ertönt dumpfes Getrommel und der rauhe atemlose Ruf «Hassan, Hossein, Hassan, Hossein».

Kosaken und Gendarmen kommen vorbei, sehr langsam, mit gesenktem Kopf, gefolgt von geführten Pferden. Hier und da sieht man Tränen über eine tabakbraune Wange laufen. Rasselndes Pferdegeschirr, glitzernde Standarten in der Sonne, die Hand Fatimas, der Halbmond mit dem Federbusch, grüne Fahnen und orangefarbene Fahnen, schwarzgewandete Büßer, die sich an die entblößte Brust schlagen, erfüllen den Platz mit ihren dumpfen, rauhen Klagerufen. Dann, hinter der messingverzierten Konstruktion aus schweren Metallblättern, kommen Männer im Lendenschurz, Spieße und Dolche im Fleisch, Dornenschmuck hängt von den nackten Schultern, Männer wie von Lanzen und Pfeilen getroffen, schweißüberströmt und staubbedeckt in der Sonne. Es folgen zwei lange Kolonnen von Männern und Jungen in weiten weißen Gewändern, mit Ketten gegürtet, jeder hält sich mit der Linken am Gürtel des Vordermanns fest und schlägt sein Schwert mit der Rechten flach auf den kahlgeschorenen Schädel. Langsam bewegen sie sich, wiegend, stöhnend, sich rhythmisch geißelnd. Das Blut läuft ihnen über Gesicht und Hals und gerinnt auf den weißen Gewändern zu Staubklumpen. Es riecht nach Blut und Schmerzensschweiß. Von überall her der erstickte Klageruf «Hossein, Hassan, Hassan, Hossein», unablässig, rauh. Die Sonne funkelt auf den Säbeln, auf den metallischen Standarten, gärt in dem schwärzlichen Blut. Hassan, Hossein. Wer um Hossein weint, wer für Hossein blutet, wer für Hossein stirbt ...

VIII

AUF DEM PILGERWEG

Ich, Darius, König der Könige – so beginnt die Inschrift auf dem mächtigen Felsrelief von Bisitun. Im schwindenden Nachmittagslicht waren die monumentalen Figuren kaum noch zu erkennen. Links und rechts ragt eine jäh abfallende Felsspitze empor, so dass, wie die Kurden sagen, die Silhouette eines Hauses mit durchhängendem Dachfirst entsteht. Auf der höheren Felswand, ockerfarben und flechtenüberwachsen, sind die gigantischen Figuren bärtiger Männer auszumachen. Archäologen, die sich in Körben von oben herunterlassen, können die stolze Keilschrift lesen – Ich, Darius, König der Könige ...

Diese Straße von Hamedan, dem alten Ekbatana, nach Kermanschah und dem Pass Taqhe Gara, der nichts anderes ist als eine gigantische Treppe, die in den Irak hinunterführt, ist eine der Straßen, auf der alle großen Armeen der Geschichte marschiert sind. Die Steine sind abgenutzt und schief von den Schritten ungezählter Generationen von Soldaten und Tieren. Überall haben sich die Leute an Felswänden verewigt. Eine eigentümliche Geschichtsschwere liegt über diesen Tälern und Felsen, diesen steinigen Flussbetten. In den hallenden Schluchten meint man die Rufe der Elamiter und der Soldaten des großen Königs zu hören, durchsetzt mit den Flüchen der Tommies und dem Getrappel der russischen Kavallerie.

In den letzten Jahren hat die Geschichte diese Region abermals heimgesucht in Gestalt dreier gnadenloser Armeen. Während des Krieges haben Türken und Russen hier gegeneinander gekämpft. 1918 kamen die Briten in ihrem Feldzug um Öl hierher und bauten die Straße, genauer gesagt, erneuerten sie. Das hat dazu geführt, dass hier kaum noch ein Chan oder Dorf steht, dass die Wüste, Schauplatz der großen Aufmärsche der Geschichte, das ganze Agrarland aufgefressen hat und dass man während einer Tagesreise in einem klapprigen Ford nichts zu essen findet, außer, mit viel Glück, eine Schale saure Milch im Zelt kurdischer Nomaden.

Auf der Straße wimmelt es von Pilgern aus Persien und der gesamten schiitischen Welt, denn es ist eine gute Reisezeit. Die Flüsse sind trocken, die Pässe noch nicht zugeschneit, und die irakische Tiefebene kühlt allmählich ab. Ich weiß überhaupt nicht, wovon sie sich ernähren, diese fröhlichen und staubbedeckten Familien, die zu Fuß unterwegs sind, denn der Armenier und ich können noch so viel mit unserem Silber klimpern, wir können von Glück sagen, wenn wir am Tag irgendwo eine Mahlzeit auftreiben. Diese Pilger sind unterwegs zu den heiligen Stätten des Irak, Kazimain und Samarra und Nadschaf und Kerbela, zu den Gräbern von Imamen, Männern, die keinen Schatten werfen, deren Seele Gott gehört. Reiche auf Pferden und Maultieren, Frauen in Kamelsänften, Arme auf Eseln oder zu Fuß, Karawanen mit den weißen Särgen von Verstorbenen, die in heiliger Erde bestattet werden sollen. Den ganzen Tag fahren wir an ihnen vorbei, bespritzen sie, wenn die Straße matschig ist, geben ihnen Staub zu essen, und der Ford hüpft und keucht wie ein Hund auf drei Beinen, denn der armenische Fahrer, der Englisch spricht und eine kaum kaschierte englische Offiziersuniform trägt, empfindet den Triumph des Kreuzes und der Allierten über den Turban und die Hunnen wie seinen eigenen.

In einem verfallenen Ort, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere, übernachteten wir in einer Karawanserei, in einer kleinen Zelle, deren Tür wir mit dem Auto versperrten. Der Armenier bat mich, auf unsere Sachen aufzupassen, und zog los, um etwas zu essen zu besorgen. Ich saß auf dem niedrigen Dach und zog den Kopf ein, um nicht eine der zerbrechlichen Glaskugeln herunterzureißen, die funkelnd an der kobaltblauen Himmelsdecke hingen. Überall im Hof flackerten Lagerfeuer, an denen bewegungslose Pilgergestalten saßen. Sie unterhielten sich so leise, dass man das Kauen der Maultiere und Pferde in den Ställen hören konnte. Gelegentlich blökte ein Kamel. Ein Geruch von brennendem Reisig stieg mir in die Nase und von dem Kaffeehaus in der Toreinfahrt ein süßlicher Opiumhauch. Alles war wie aus dünnem Glas oder Eis, in der intensiven Fragilität des Moments traute man sich kaum zu atmen.

Ost und West und Nord und Süd waren starke und körperlose Präsenzen, wie das Wesen, das man sich hinter der Gardine phantasierte, als man noch ein kleines Kind war. Die vier Himmelsrichtungen waren Folterinstrumente, die sich in einen bohrten wie die Schwerter der Mater dolorosa. Warum ist der Osten so anders als der Westen, warum ist man im Süden glücklich und im Norden elend?

Ein Hauch von angesengtem Fleisch lag in der Luft, und dann erschien der Armenier auch schon mit ein paar Kebabspießen in der Hand, dünnem Fladenbrot und einer weißen Melone unter dem Arm. Wir aßen und schliefen auf der Stelle ein.

Am nächsten Morgen war der Hof leer. Die Pilger waren vor Tagesanbruch verschwunden. Wir tranken etwas Tee und fuhren los. An diesem Tag würden wir den gewaltigen Pass überqueren, der sich tausenddreihundert Meter hinabwindet in die mesopotamische Ebene. Ich war unruhig und bedrückt. Namen der Städte, die ich alle nicht gesehen hatte, summten wie Mücken um die Ohren – Kabul, Herat, Chorasan, Isfahan, Schiras. Bagdad kann das nicht aufwiegen. Es hatte auch so einen deutschen Klang, erinnerte an Artikel in der Nation über die Nahostfrage und an den «Winter Garden». Ah, diese bonbonfarbenen arabischen Nächte.

And the ladies of the harem

Knew exactly how to wear ’em

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