Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Am Sonntag vor Weihnachten wachte sie um 3 Uhr 05 auf und dachte: Sechsunddreißig Stunden. Vier Stunden später stand sie auf und dachte: Zweiunddreißig Stunden. Spät am Tag ging sie mit Alfred zur Weihnachtsfeier des Nachbarschaftsvereins bei Dale und Honey Driblett, platzierte Alfred neben Kirby Root, wo er sicher war, und rief ihren Nachbarn in Erinnerung, dass ihr Lieblingsenkel, der sich schon das ganze Jahr auf Weihnachten in St. Jude freue, morgen Nachmittag ankommen werde. Sie spürte Alfred in der Driblett'schen Gästetoilette auf und hatte wegen seiner angeblichen Verstopfung unerwartet Streit mit ihm. Sie nahm ihn mit nach Hause und brachte ihn zu Bett, löschte den Streit aus ihrem Gedächtnis und setzte sich ins Esszimmer, um ein weiteres Dutzend Weihnachtskarten aus dem Ärmel zu schütteln.

Der Weidenkorb für die hereinkommende Weihnachtspost enthielt bereits einen zehn Zentimeter dicken Packen mit Karten von alten Freundinnen wie Norma Greene und neuen Freundinnen wie Sylvia Roth. Mehr und mehr Absender schickten vervielfältigte oder am Computer erstellte Grüße, doch davon wollte Enid nichts wissen. Selbst wenn es bedeutete, dass sie nicht rechtzeitig fertig wurde, hatte sie sich vorgenommen, einhundert Karten per Hand zu schreiben und knapp zweihundert Umschläge per Hand zu adressieren. Neben ihrem zwei Absätze langen Standardgruß und ihrem vier Absätze langen ausführlichen Gruß hatte sie noch einen speziellen Kurzgruß in petto:

Unsere Herbstfarben-Kreuzfahrt entlang der Küste von New England und Kanada war herrlich. Al nahm ein unerwartetes «Bad» im Golf von St. Lawrence, fühlt sich aber schon wieder «seetüchtig»! Denise' superelegantes neues Restaurant in Phila. wurde ausführlich in der NY-Times gewürdigt. Chip arbeitet weiterhin bei seiner Anwaltsfirma in NYC und befasst sich mit Investitionen in Osteuropa. Wir hatten eine unvergessliche Zeit mit Gary und unserem «Wunderknaben» Jonah hier bei uns. Hoffe, dass die ganze Familie über Weihnachten nach St. Jude kommt — eine himmlische Freude für mich! Alles Liebe euch allen. Es war schon zehn Uhr, und sie schüttelte gerade einen Krampf in ihrer Schreibhand aus, als Gary aus Philadelphia anrief.

«Wie schön, euch beide in siebzehn Stunden hier zu sehen!», sang Enid ins Telefon.

«Schlechte Nachrichten», sagte Gary. «Jonah hat sich übergeben und fiebert. Ich glaube nicht, dass ich ihn mit ins Flugzeug nehmen kann.»

Das Kamel der Enttäuschung scheute vor dem Nadelöhr von Enids Bereitschaft, das Gehörte zu begreifen.

«Warte ab, wie es ihm morgen geht», sagte sie. «Kinder haben doch manchmal solche Vierundzwanzig-Stunden-Infekte, bestimmt ist er morgen wieder auf dem Damm. Zur Not kann er sich im Flugzeug ausruhen und früh ins Bett gehen und am Dienstag lange schlafen!»

«Mutter.»

«Wenn er wirklich krank ist, Gary, dann verstehe ich, dass er nicht kommen kann. Aber wenn er kein Fieber mehr hat — »

«Glaub mir, wir alle sind enttäuscht. Vor allem Jonah.»

«Wir müssen ja nicht sofort eine Entscheidung treffen.

«Morgen ist auch noch ein Tag.»

«Ich will dich nur vorwarnen, dass ich wahrscheinlich allein kommen werde.»

«Na schön, Gary, aber morgen früh kann die Welt schon ganz, ganz anders aussehen. Warte doch einfach ab, und dann entscheidest du und überraschst mich. Bestimmt wird alles gut!»

Es war die Jahreszeit der Freude und Wunder, und Enid ging voller Hoffnung ins Bett.

Sehr früh am nächsten Morgen weckten — belohnten! — sie das Klingeln des Telefons, der Klang von Chips Stimme, die Nachricht, dass er innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden aus Litauen nach Hause kommen werde und die Familie am Weihnachtsabend somit vollzählig sei. Sie summte vor sich hin, während sie die Treppe hinunterstieg und eine weitere Miniatur an den Adventskalender heftete, der an der Haustür hing.

Solange irgendjemand zurückdenken konnte, hatten die Damen vom Dienstagskreis der Kirche Geld für den Klingelbeutel eingenommen, indem sie Adventskalender bastelten. Und zwar nicht wie Enid sich stets zu erklären beeilte, solche billigen, in Zellophan eingeschweißten Pappangelegenheiten mit Fensterchen, die es für fünf Dollar überall zu kaufen gab. Nein, diese Kalender waren wunderhübsch von Hand genäht und wieder verwendbar. Ein grüner Filzweihnachtsbaum prangte auf einem Viereck aus gebleichtem Stramin, dessen oberer und unterer Rand mit jeweils zwölf nummerierten Taschen bestickt war.

Jeden Morgen in der Adventszeit durften die Kinder eine Miniatur aus einer der Taschen holen — ein winziges Schaukelpferd aus Filz und Ziermünzen, eine gelbe Filzschildkröte oder einen mit Ziermünzen geschmückten Spielzeugsoldaten — und sie an den Filzbaum heften. Selbst jetzt, wo ihre Kinder alle erwachsen waren, ließ Enid es sich nicht nehmen, die Miniaturen jedes Jahr am 30. November zu mischen und auf die Taschen zu verteilen. Nur in der vierundzwanzigsten Tasche steckte immer dasselbe: ein klitzekleines Christkind aus Plastik in einer golden besprühten Walnussschale. Obwohl es Enid in ihren christlichen Überzeugungen sonst erheblich an Eifer gebrach, war sie, was diese Miniatur betraf, geradezu fromm. Es war für sie nicht bloß die Ikone des Herrn, sondern auch die Ikone ihrer eigenen drei Babys und aller anderen süßen, nach Baby riechenden Babys auf der Welt. Dreißig Jahre lang hatte sie die vierundzwanzigste Tasche bestückt, sie wusste ganz genau, was sich darin verbarg, und doch konnte ihr der Gedanke, sie zu öffnen, immer noch den Atem rauben.

«Ist es nicht herrlich, dass Chip kommt?», fragte sie Alfred beim Frühstück.

Alfred schaufelte seine Hamsterkügelchen Kleie in sich hinein und trank seinen morgendlichen Becher heißer, mit Wasser verdünnter Milch. Sein Ausdruck war der einer perspektivischen Regression hin zu einem Fluchtpunkt des Leids.

«Chip kommt morgen», wiederholte Enid. «Ist das nicht herrlich? Freust du dich nicht?»

Alfred beriet sich mit der durchweichten Kleie auf seinem wandernden Löffel. «Na ja», sagte er. «Wenn er denn kommt.»

«Er hat gesagt, er ist morgen Nachmittag hier», sagte Enid. «Wenn er nicht zu müde ist, kann er vielleicht mit in den Nussknacker gehen. Ich habe immer noch sechs Karten.»

«Ich bin skeptisch», sagte Alfred.

Dass seine Bemerkungen sich tatsächlich auf ihre Fragen bezogen — dass er trotz der Unendlichkeit, die in seinem Blick lag, an einem endlichen Gespräch teilnahm — , entschädigte sie dafür, dass er ein so säuerliches Gesicht machte.

Enid hatte all ihre Hoffnungen, als wären sie ein Baby in einer Walnussschale, an Korrektal geheftet. Falls sich herausstellte, dass Alfred zu verwirrt war, um an der Testreihe teilzunehmen, wusste sie nicht, was sie noch tun sollte. Ihr Leben hatte daher merkwürdige Ähnlichkeit mit dem Leben mancher ihrer Freunde, Chuck Meisner und Joe Person vor allem, die «süchtig» danach waren, ihre Investitionen im Auge zu behalten. Bea behauptete, Chuck sei derart besessen, dass er zwei- bis dreimal in der Stunde den Computer einschalte und die Kurse überprüfe, und als Enid und Alfred das letzte Mal mit den Persons ausgegangen waren, hatte Joe Enid wahnsinnig gemacht, indem er vom Restaurant aus mit seinem Handy drei verschiedene Broker anrief. In Bezug auf Alfred jedoch war sie keinen Deut anders: registrierte peinlich genau jeden hoffnungsvollen Aufschwung, lebte ständig in Angst vor dem Zusammenbruch.

Die freieste Stunde ihres Tages kam nach dem Frühstück. Jeden Morgen verschwand Alfred, sobald er seine Tasse heißes Milchwasser ausgetrunken hatte, im Keller und widmete sich seinem Stuhlgang. Enids Zuspruch war in dieser Stoßstunde seiner Not nicht erwünscht, aber sie konnte ihn auch getrost sich selbst überlassen. Seine Darmfixierung war ein Irrsinn, aber nicht die Art von Irrsinn, die seine Teilnahme an den Korrektal-Tests gefährdete.

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