Sarah Bakewell - Wie soll ich leben?

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Sarah Bakewells Buch ist ein Geniestreich: Auf höchst elegante und unterhaltsame Weise erzählt sie das Leben Montaignes und beantwortet zugleich unsere Fragen nach einem guten Leben. Authentischer und aktueller wurde noch nie über den großen Philosophen und Essayisten geschrieben. Das Buch wurde in den USA mit dem „National Book Critics Circle Award for Biography“ und in Großbritannien mit dem „Duff Cooper Prize for Non-Fiction“ ausgezeichnet und stand auf den Shortlists des „Costa Biographie Award“ und des „Marsh Biography Award“.
Lies viel, vergiss das meiste wieder, und sei schwer von Begriff! — Habe ein Hinterzimmer in deinem Geschäft! — Tu etwas, was noch nie zuvor jemand getan hat! — Mach deinen Job gut, aber nicht zu gut! — Philosophiere nur zufällig! — Bedenke alles, bereue nichts! — Mit diesen und anderen Antworten auf die
Frage „Wie soll ich leben?“ führt Sarah Bakewell durch das ungewöhnliche Leben des Weingutbesitzers, Liebhabers, Essayisten, Bürgermeisters und Reisenden Michel de Montaigne. Dabei gelingt ihr das Kunststück, ihn ganz im 16. Jahrhundert, im Zeitalter der Religionskriege, zu verorten und gerade dadurch für unsere Zeit verständlich zu machen. Wie soll man Montaigne lesen? Nicht wie ein Kind, um sich zu amüsieren, und nicht wie die Ehrgeizigen, um sich zu belehren. „Nein. Lesen sie ihn, um zu leben!“, empfahl der große Flaubert.
„Eine bezaubernde Einführung in Leben und Denken Montaignes und ein großes Lesevergnügen. Hier ist eine Autorin, deren Liebe zu ihrem Gegenstand ansteckend ist.“ „Eine Mischung aus Biographie und Alain-de-Bottonesker Lebensphilosophie, … die erfreulichste Einführung in Montaigne in englischer Sprache, … eine überzeugende Verbindung von Literatur und Leben.“ „Montaigne hat hier die Biographie, die er verdient, und hätte seine Freude an ihrem unkonventionellen Aufbau.“ „Eine wunderbar souveräne und klare Einführung … Man kann Sarah Bakewell nur dazu gratulieren, dass sie den Lesern einen so reizvollen Zugang zu Montaigne eröffnet.“ „Glänzend konzipiert und vorzüglich geschrieben. … Sarah Bakewell bringt eine neue Generation dazu, sich in Montaigne zu verlieben …, enorm fesselnd …, rühmenswert.“ „Das Buch schöpft gekonnt eine Lebenskunst aus dem breiten Strom der Montaigne'schen Prosa. … Eine überragende, begnadete Einführung in den Meister!“

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Wenn dein Herz in unbeschreiblicher Aufwallung pocht wie meines; wenn die Erinnerung an diesen großen Mann jene tiefe Verehrung in dir auslöst, die man keinem Wohltäter der Menschheit verweigern kann, dann trete ein.

Diese Tradition setzte sich auch über das Ende der romantischen Epoche hinaus fort. Der Marquis de Gaillon beschrieb das Verlassen von Montaignes Turm im Jahr 1862 mit den Worten dessen, der von seiner Geliebten Abschied nimmt:

Doch am Ende muss man diese Bibliothek, dieses Zimmer, diesen teuren Turm verlassen. Leb wohl, Montaigne! Denn diesen Ort zu verlassen bedeutet, von dir getrennt zu sein.

Eine solche Schwärmerei war Montaigne fremd. Jeder Leser blendet aus den Essais das aus, was seiner eigenen Deutung widerspricht, den Romantikern mit ihrem Gefühlsüberschwang fiel dies allerdings schwerer als anderen. Sätze wie die folgenden empörten sie:

Ich habe, da von trägem und schwerfälligem Temperament, keine große Erfahrung in diesen heftigen Gemütsbewegungen.

Ich liebe die bedächtigen Naturen.

Meine Ausschweifungen [tragen] mich keineswegs sehr weit fort. Es ist nichts Maßloses und Außergewöhnliches an ihnen.

Meiner Ansicht nach sind jene Leben am schönsten, die sich ins allgemeine Menschenmaß fügen, auf wohlgeordnete Weise, ohne Sonderwünsche, ohne Wundersucht.

Zu den enttäuschten Lesern zählte auch Alphonse de Lamartine. Anfangs bewunderte er Montaigne und trug ein Exemplar der Essais stets bei sich, um jederzeit darin blättern zu können; später kritisierte er ihn vehement. Montaigne, so sagte er jetzt, habe das wahre Elend des Lebens gar nicht kennengelernt. In einem Brief schrieb er, er habe die Essais nur als junger Mann lieben können — also rund neun Monate vorher, als er anfing, in seinen Briefen von Montaigne zu schwärmen. Jetzt, mit einundzwanzig und von Kummer geplagt, fand er Montaigne zu kühl und gemessen. Vielleicht, so überlegte er, werde er im Alter zu ihm zurückkehren, wenn der Kummer sein Herz ausgetrocknet habe. Jetzt hingegen mache ihn Montaignes maßvolle Haltung regelrecht krank.

George Sand schrieb, sie sei «nicht Montaignes Schülerin», was seine stoische und skeptische «Gleichgültigkeit» angehe, seine Seelenruhe oder Ataraxie, die zu ihrer Zeit längst nicht mehr erstrebenswert schien. Montaignes Freundschaft mit La Boétie als einziges Beispiel für seine Innigkeit und Wärme war ihr zu wenig. Sie wurde seiner überdrüssig.

Für romantische Leser am schwersten zu verkraften war Montaignes Schilderung seiner Begegnung mit dem Dichter Torquato Tasso während seiner Italienreise 1580. Tassos Versepos La Gerusalemme liberata (Das befreite Jerusalem) hatte bei seiner Veröffentlichung im selben Jahr enormen Erfolg, aber der Dichter war in geistige Umnachtung gefallen. Man hatte ihn in ein Irrenhaus gesteckt, wo er unter jammervollen Bedingungen lebte. Auf seiner Italienreise besuchte Montaigne ihn in Ferrara und war entsetzt. Er empfand durchaus Mitgefühl, glaubte aber, Tasso habe sich durch seine dichterische Ekstase selbst in diese ausweglose Situation gebracht. Sein «Klarblick», meinte er, habe ihn «blind gemacht». Montaigne bekümmerte, ja befremdete der Wahnsinn dieses Genies, er bedauerte dessen Selbstzerstörung. Er war sich darüber im Klaren, dass ohne eine «Beimischung von Wahnsinn» Dichtung gar nicht möglich sei. Aber wozu, so fragte er, diese Übersteigerung, die einen den Verstand verlieren lässt? «Der Bogenschütze, der übers Ziel hinausschießt, verfehlt es ebenso wie einer, dessen Pfeil es nicht erreicht.»

Im Blick auf diese beiden so unterschiedlichen Autoren Montaigne und Tasso waren die Romantiker bereit, Montaignes Ansicht zu folgen, dass Tasso durch das Schreiben seinen Verstand zerstört hatte; Montaignes Trauer darüber konnten sie durchaus nachvollziehen. Was sie aber weder verstehen noch ihm verzeihen konnten, war sein Befremden. Blendende Brillanz, Melancholie und die inspirierende Kraft der Imagination waren für die Romantiker nachvollziehbar, Befremden nicht.

Montaigne ist offenkundig «kein Dichter», giftete Philarète Chasles, einer dieser Leser. Und Jules Lefèvre-Deumier beklagte Montaignes «stoische Gleichgültigkeit» gegenüber menschlichem Leid, eine Fehlinterpretation dessen, was Montaigne über Tasso geschrieben hatte. Die Romantiker nahmen Partei. Sie identifizierten sich mit Tasso, nicht mit Montaigne, der in ihren Augen die gefühllose Welt repräsentierte, die, wie sie glaubten, auch ihnen selbst feindselig gegenüberstand. Nietzsche hätte Montaigne warnen können.

Die Mäßigkeit sieht sich selber als schön; sie ist unschuldig daran,
dass sie im Auge des Unmäßigen rau und nüchtern,
folglich als hässlich erscheint.

Tatsächlich spielte in diesem Fall Montaigne die Rolle des Rebellen. Wenn er Mäßigung und Gleichmut empfahl und den Wert des dichterischen Überschwangs anzweifelte, widersprach er dem Geschmack seiner eigenen wie auch dem der romantischen Epoche. Für die Leser der Renaissance war die poetische Inspiration ebenso ein ekstatischer Zustand wie der erbitterte Kampf in einer Schlacht oder das Sichverlieben. In allen drei Fällen scheint Montaigne über einen inneren Thermostat verfügt zu haben, der die Emotionen vor Überhitzung schützte. Deshalb bewunderte er auch Epaminondas, den einzigen Krieger der Antike, der beim Rasseln der Schwerter einen klaren Kopf behielt, und deshalb schätzte er Freundschaft höher als Leidenschaft. «Ins Jenseits entrückte Seelenzustände erschrecken mich», schrieb er. Er bevorzugte Neugier, Geselligkeit, Freundlichkeit, Mitgefühl, Anpassungsfähigkeit, kluge Reflexion, die Fähigkeit, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, und «Wohlwollen» — all das ist mit dem Furor der Ekstase unvereinbar.

Montaigne behauptete sogar, wahre Seelengröße liege in der Mittelmäßigkeit, was erschreckend, ja extrem klingt. Wir modernen Menschen haben so sehr gelernt, das Mittelmaß als einen verkümmerten, begrenzten Zustand zu betrachten, dass es uns schwerfällt, Montaigne hier zu folgen. Spielt er mit dem Leser wie bei seiner Behauptung, er habe ein schlechtes Gedächtnis und sei schwer von Begriff, oder meint er es ernst? Montaigne misstraut Menschen mit hochfliegenden Ambitionen, die, «statt sich zu erheben, zu Boden stürzen». Wie Tasso streben sie über sich hinaus, büßen dabei aber ihre gewöhnlichen menschlichen Fähigkeiten ein. Wirkliches Menschsein bedeutet aber nicht einfach nur Gewöhnlichkeit und Mittelmaß, sondern «Ruhe und Ordnung in unserm täglichen Verhalten», damit wir die Dinge in ihrem wahren Wert schätzen und uns in jeder Situation angemessen verhalten können. Deshalb sollte «recht zu leben» (vivre à propos) auch «unser großes und leuchtendes Meisterwerk sein» — hehre Worte für ein ganz und gar nüchternes, bescheidenes Ziel. Mittelmaß ist für Montaigne aber nicht der Zustand des stumpfen Menschen, der die Mühe des Nachdenkens nicht auf sich nimmt oder dem es an Phantasie mangelt, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Es bedeutet vielmehr Selbstbescheidung: zu akzeptieren, dass man sich von allen anderen nicht wesentlich unterscheidet, weil jeder Einzelne das ganze Menschsein in sich trägt. Mit Rousseau und seinem Gefühl der Abgehobenheit von allen seinen Mitmenschen hat das nichts zu tun. Für Montaigne ist

nichts so schön und unsrer Bestimmung gemäß wie ein rechter Mensch sein, und keine Kunst so schwer, wie unser Leben recht und natürlich zu leben wissen. Die schrecklichste unserer Krankheiten aber ist die Verachtung unsres Seins.

Er wusste dennoch, dass unsere menschliche Natur sich dieser Erkenntnis nicht immer fügt. Neben dem Wunsch, glücklich zu sein, aufgehoben in uns selbst und im Vollbesitz unserer Kräfte, treibt etwas anderes die Menschen an, immer wieder das Erreichte zu zerstören. Sigmund Freud spricht vom Thanatos-Prinzip, vom Todes- und Zerstörungstrieb. Rebecca West beschreibt es so:

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