Gustav Freytag - Die Ahnen

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Reinhard, der den Kampf des Jünglings beobachtete, fuhr fort: »Einer deiner Ahnen starb in der Heidenzeit unter dem Schildrand für die heilige Kirche. Wie darf sein Enkel zaudern? Dienstmann der Heiligen wurde jener im Tode, du aber sollst in demselben Dienste mit Ehren leben.«

Immo fuhr zusammen, denn bei der Rede des Mönchs vernahm er noch eine andere Stimme und neben dem hageren Antlitz des Lehrers sah er das rundliche Gesicht und das herzliche Lächeln des Greises Bertram und in ihm klangen die Worte, welche ihm übergeben waren: »Birg‘ nie in fremder Hand, was du allein zu halten vermagst, wenig frommt dem Manne zu dienen, wo er gebieten könnte.« Da sprach er: »Ich höre eine Mahnung in meinem Innern, daß ich deinem Rat nicht vertrauen soll, und ich will nicht.«

»Eine Waise bist du, ohne Freundschaft stehst du hier, dein eigenes Geschlecht ist deinen weltlichen Wünschen zuwider; St. Wigbert aber vermag dich zu schützen wie ein Vater und keinen erlauchteren Herrn kannst du wählen als den hohen Heiligen.«

»Ich will nicht dienen«, antwortete der Jüngling; die Lippen schlossen sich fest und er sah in seinem Trotz aus wie ein älterer Mann.

»Nur kurz ist die Zeit, die zum Widerstande bleibt,« mahnte Reinhard, nach dem Fenster deutend, »sieh diesen Docht, welcher verglimmt und den Morgen, welcher aufsteigt.«

»Und ich will nicht und will nicht«, antwortete Immo tonlos.

Reinhard wandte sich traurig ab: »Fruchtlos ist die Mühe, dir durch Worte den trotzigen Sinn zu wandeln. Dennoch bleibst du ein Kind meiner Sorgen und käme der Tag, wo du gute Meinung für dich begehrst, so wisse, Immo, daß du sie bei mir findest.« Er hob die Hand zum Segensgruß und verließ das Zimmer.

Immo sah ihm nach und dachte: ob dieser so ist, wie Sintram sprach, daß er treulich für mich beten wird? und er schüttelte das Haupt. Er warf sich auf sein hartes Lager zurück, aber die Gedanken fuhren ihm stürmisch durch das Haupt und er mußte immer wieder nach dem Himmel sehen, der im Osten sich rötete.

Da öffnete sich die Seitentür und Herr Bernheri selbst trat herein, hinter ihm Eggo mit einer großen Kerze in kupfernem Leuchter. Immo fuhr in die Höhe und neigte das Haupt vor dem Gebieter. Mürrisch begann der Abt: »Da seht den Nestling aus den Waldhecken; aber störrisch ist er wie ein junger Geier, und Reinhard hat sich vergebens bemüht, ihm die Kappe umzulegen. Obwohl ich im voraus gesagt habe, daß von dir nicht viel Gutes zu erwarten ist. Ganz unlieb ist mir deine Widerspenstigkeit und ich täte am klügsten, dich gänzlich deinem Schicksal zu überlassen, welches wahrscheinlich jämmerlich sein wird.«

Immo schwieg, aber das Herz hämmerte ihm in der Brust. Herr Bernheri ging schwerfällig auf und ab, an seinen zwinkernden Augen und der gesträubten Haarkrone konnte man erkennen, daß er sich erst vor kurzem vom Lager erhoben hatte. »Bringe mir einen Becher mit gewürztem Wein, Eggo, und stelle ihn hier auf den Tisch. Mit dir aber, du springender Scholastikus, will ich ein Ende machen auf meine Weise und es soll mich nicht kümmern, ob sie dir oder anderen mißfällt.« Wieder ging er nachdenkend auf und ab. »Setze dich an das Pult, nimm die Schreibtafel und den Griffel und laß mich erkennen, ob du etwas von der Kunst der schwarzen Buchstaben gelernt hast.«

Immos Hand bebte und seltsam erschien ihm in dieser Stunde die Forderung des Abtes, aber er setzte sich gehorsam und fragte: »Welchen Duktus befiehlt mein Herr?«

»Vermagst du«, fuhr der Abt überlegend fort, »in lesbarem Latein einen Brief zu schreiben? Verfertige zur Stelle etwas Passendes an mich, damit ich dich prüfe. Schreibe also, daß du wegen des Fastens und deiner Körperschwäche einen Trunk Wein ersehnst und mich darum anflehst.«

Immo überlegte. Endlich begann er mit geröteten Wangen die Arbeit, welche einige Zeit in Anspruch nahm. Unterdes trug auch Eggo ein Schreibpult herzu und schrieb nieder, was der Abt ihm leise gebot. Es war darüber zwischen beiden ernste Beratung, und Immo sorgte, daß sie gar nicht zu Ende gehen würde. Endlich wandte sich der Abt um und sah den Scholastikus, welcher mit der Tafel zur Seite stand. Der Herr streckte die Hand danach aus und hob sich, um dem Licht näher zu sein. »Wie?« sagte er, »du hast dich sogar getraut, einen Vers einzuflechten? Bibere si vis vinum, scribere debes latinum. Ist auch der Vers nur rhythmice und nicht metrice gestellt, so hast du dir damit doch den Trunk verdient.« Er wies auf den Becher. »Wage ihn zu heben, damit du die Kellerluft vergessest. Und jetzt hole Atem und antworte: Würdest du imstande sein, auf Pergament an diesen Bruder Eggo aus der Ferne zu schreiben in dem gebührlichen Duktus?«

»Ich getraue mir‘s wohl«, versetzte Immo freudig.

Der Abt seufzte. »Da du so unverschämt bist, von meiner Würde zu verlangen, daß ich für dich geradeso unter die Brüder springe, wie du für mich getan hast, so habe ich mich entschlossen, dich von hier zu entsenden, bevor die Sonne aufgeht. Du sollst als mein Bote reiten. – Was siehst du mich an, Eggo? Du meinst, ich soll ihn durch einen Eid binden? Laß die heiligen Reliquien in ihrem Schrein, ungeschoren geht er von uns, er soll auch ungeschoren seine Straße ziehen. Solange ich lebe, sah ich hohe Eide schwören und hohe Eide brechen. Ich habe erkannt, daß der ein Tor ist, welcher auf die Treue der Menschen baut. Dennoch habe auch ich jemanden gefunden, der sich mir bewährt hat im Spiel und in der Todesnot. Denn als ich jung war und einst mit meinem Jagdbogen im Waldversteck lag, wo das Wild zur Tränke läuft, da überfielen mich Nachtschächer, blutdürstige Räuber. Ich rief meinen Notschrei, aber nur einer hörte, der damals mein Geselle war, er sprang über die Felsen herzu und schlug ungerüstet wie Simson mit seiner Keule unter die Mörder. Zweien setzte ich den Fuß auf den Hals und durchstach ihnen die Gurgel. Ich trug keinen Hautritz davon, der andere aber einen schweren Hieb in die Schulter. Du selbst kannst die Narbe gesehen haben, Jüngling, wenn du an der Achsel deines Vaters standest, denn er war es, der mich damals vom Tode löste. Und an ihn habe ich gedacht, als ich dich aus dem Kerker holen ließ. – Jetzt aber merke auf, denn ich will deinen leeren Kopf mit allerlei gewichtiger Kunde füllen. Von allen Seiten heben sich die Nacken der Großen gegen unseren König Heinrich. Klein ist die Zahl seiner Getreuen, auch im Kloster leben vielleicht solche, welche den Feinden des Königs Gutes gönnen. Vermagst du zu verstehen, was ich dir sage?«

»Gewiß, Herr,« versetzte Immo eifrig, »außer dem Tutilo sind die Dekane Hunico, Wolferi, Sigibold und vor anderen der Pförtner Walto für den Babenberger, und die anderen Alten haben nicht den Mut, diesen zu widerstehen; doch Heriger hält zu dem König und er ist meines Herrn Abts beste Hilfe. Von den jüngeren aber sind die Thüringe und Sachsen wohl zur Hälfte dem König gutgesinnt.«

Der Abt starrte den Jüngling an. »Weiß die äußere Schule so gut, was in der Klausur vorgeht?«

»Auch zu uns fliegt mancherlei über den Zaun,« fuhr Immo fort, »ich merkte auch, daß vorgestern Graf Ernst, der ruhmvolle Held, heimlich in der Herberge des Klosters lag.«

»Führe ihn zu den Reliquien«, rief schnell der Abt, »und binde ihn durch einen teuren Eid, daß er niemals einem anderen verkünde, was er von Wigberts Geheimnissen erraten hat.«

Eggo führte den Jüngling vor den Schrein und nahm ihm den Schwur ab, während Herr Bernheri noch immer erstaunt dasaß und zuweilen mit dem Kopf schüttelte. Als Immo wieder vor dem Abte stand, begann dieser prüfend: »Du also gedenkst dich an den König zu hängen.«

»Meine Mutter stammt aus einem Geschlecht, welches sich der Verwandtschaft mit den Sachsenkönigen rühmt.«

Der Abt lachte. »Wer König wird, dem wachsen die Vettern wie Hederich im Hafer. Dir aber bleibt ohnedies keine Wahl, seit du so ruchlos den Tutilo gebläut hast. Darum vertraue ich dir diese drei Briefe an«, er hob die Arbeit des Eggo vom Tische. »Mit dem ersten reitest du in deine Heimat, er geht an deine Mutter und spricht von deiner Entlassung wegen der wilden Kriegszeit, damit die Frau meine gute Meinung für dich erkenne.«

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