Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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Sie starrte vor sich hin. »Ich möchte ja froh sein, Ludwig. Aber ich bin so schwer. Ich möchte so gern leicht sein. Ich möchte alles gut machen. Aber es ist immer ungeschickt und schwer.« Sie stieß die Worte zornig hervor, und Kern sah plötzlich, daß ihr Gesicht überströmt war von Tränen. Sie weinte ohne Laut, zornig und hilflos. »Ich weiß nicht, weshalb ich weine«, sagte sie,»ich habe doch gerade jetzt so wenig Grund. Aber vielleicht weine ich deshalb. Sieh nicht hin… sieh mich nicht an…«

»Doch«, erwiderte Kern. – Sie beugte ihr Gesicht vor und legte ihm ihre Hände auf die Schulter. Er zog sie an sich, und sie küßte ihn – blind, mit geschlossenen Augen und hartem, geschlossenem Mund, wild und zornig, als stieße sie ihn weg.

»Ach…« Sie wurde ruhiger. »Was weißt du…« Ihr Kopf fiel an seine Schulter, ihre Augen blieben geschlossen,»was weißt du…« Ihr Mund öffnete sich, und ihre Lippen wurden weich wie eine Frucht.

SIE GINGEN WEITER. Am Bahnhof verschwand Kern und kaufte einen Strauß Rosen. Er segnete dabei den Mann mit dem Monokel und den Wirt des »Schwarzen Ferkels«.

Ruth war völlig verwirrt, als er mit den Blumen ankam. Sie errötete, und aller Kummer wich aus ihrem Gesicht. »Blumen«, sagte sie,»Rosen! Ich reise ab wie ein Filmstar.«

»Du reist ab wie die Frau eines äußerst erfolgreichen Geschäftsmannes«, erklärte Kern stolz.

»Geschäftsleute schenken keine Blumen, Ludwig.«

»Doch, die jüngste Generation tut es wieder.«

Er legte ihren Koffer und das Kuchenpaket in das Gepäcknetz. Sie stieg mit ihm aus. Auf dem Bahnhof nahm sie seinen Kopf in die Hände und sah ihn ernst an. »Es war gut, daß du da warst.« Sie küßte ihn. »Und nun geh. Geh fort, während ich einsteige. Ich will jetzt nicht wieder weinen. Sonst glaubst du, ich könnte gar nichts anderes. Geh…«

Er blieb stehen. »Ich fürchte mich nicht vor einem Abschied«, sagte er. »Ich habe schon viele mitgemacht. Dies ist kein Abschied.«

Der Zug fuhr an. Ruth winkte. Kern blieb stehen, bis der Zug nicht mehr zu sehen war. Dann ging er zurück. Er hatte das Gefühl, die ganze Stadt wäre ausgestorben.

Vor dem Eingang des Hotels traf er Rabe. »Guten Abend«, sagte er, zog die Zigarettenschachtel heraus und hielt sie ihm hin. Rabe fuhr zurück und hob den Arm, als wollte er sich vor einem Schlage schützen. Kern blickte ihn erstaunt an. »Verzeihen Sie«, sagte Rabe sehr verlegen. »Das ist noch so eine… eine unwillkürliche Bewegung…«

Er nahm eine Zigarette.

STEINER WAR SEIT vierzehn Tagen Kellner in der Gastwirtschaft »Zum Grünen Baum«. Es war spät nachts. Der Wirt schlief seit zwei Stunden, und nur noch ein paar Gäste saßen herum.

Steiner ließ die Läden herunter. »Feierabend!« sagte er.

»Trinken wir noch einen, Johann«, erwiderte einer der Gäste, ein Tischlermeister mit einem Gesicht wie eine Gurke.

»Gut«, erwiderte Steiner. »Mikolasch?«

»Nein, keinen Ungarischen mehr. Fangen wir jetzt mit einem guten Zwetschgenwasser an.«

Steiner brachte die Flasche und die Gläser. »Trink einen mit«, sagte der Tischlermeister.

»Heute nicht. Entweder nichts mehr, oder ich müßte mich besaufen.«

»Dann besauf dich.« Der Tischlermeister rieb seine Gurke. »Ich besaufe mich auch! Stell dir vor: Die dritte Tochter! Kommt da heute morgen die Hebamme heraus und sagt: Gratuliere, Herr Blau, die dritte gesunde Tochter!‹ Und ich hab’ mir gedacht, diesmal wird’s bestimmt ein Bub! Drei Mädchen und kein Stammhalter! Ist das nicht zum Wahnsinnigwerden? Ist das nicht zum Wahnsinnigwerden, Johann? Du bist doch ein Mensch, du mußt das doch verstehen!«

»Na und wie«, sagte Steiner. »Nehmen wir größere Gläser?«

Der Tischlermeister schlug mit der Faust auf den Tisch. »Verflucht noch einmal, da hast du verdammt recht! Das ist es! Größere Gläser, das ist eine Idee! Daß ich darauf noch nicht gekommen bin!«

Sie nahmen größere Gläser und tranken eine Stunde lang. Dann verwechselte der Tischlermeister alles und beschwerte sich darüber, daß seine Frau drei Jungen geboren hätte. Mit Mühe zahlte er und schwankte mit seinen Kumpanen hinaus.

Steiner räumte ab. Er schenkte sich noch ein Wasserglas voll Zwetschengeist ein und trank es aus. Sein Kopf dröhnte. Er setzte sich an den Tisch und brütete vor sich hin. Dann stand er auf und ging in seine Kammer. Er kramte aus seinen Sachen eine Fotografie seiner Frau hervor und sah sie lange an. Er hatte nie etwas von ihr gehört. Er hatte ihr auch nie geschrieben, weil er annahm, ihre Post würde überwacht. Er glaubte, daß sie sich hatte scheiden lassen.

»Verdammt!« Er stand auf. »Vielleicht lebt sie längst mit einem andern und hat mich vergessen!« Er riß mit einem Ruck die Fotografie durch und warf sie zu Boden. »Ich muß auch da ’raus! Es macht mich sonst kaputt. Ich bin ein Mann, der allein lebt, ich bin Johann Huber und nicht mehr Steiner, fertig!«

Er trank noch ein Glas, dann schloß er ab und ging auf die Straße. In der Nähe des Rings sprach ihn ein Mädchen an. »Gehst du mit mir, Schatz?«

»Ja.«

Sie gingen nebeneinander her. Das Mädchen betrachtete Steiner forschend von der Seite. »Du hast mich ja nicht einmal angesehen.«

»Doch«, erwiderte Steiner, ohne den Blick zu heben.

»Ich glaube nicht. Gefall’ ich dir?«

»Ja, du gefällst mir.«

»Das geht ja schnell bei dir.«

»Ja«, sagte er,»das geht schnell.«

Sie schob ihren Arm unter seinen. »Was schenkst du mir denn, Schatz?«

»Ich weiß nicht. Was willst du haben?«

»Bleibst du die ganze Nacht?«

»Nein.«

»Wie wäre es mit zwanzig Schilling?«

»Zehn. Ich bin ein Kellner, der nicht viel verdient.«

»Du siehst nicht aus wie ein Kellner.«

»Es gibt auch Leute, die sehn nicht aus wie Staatspräsidenten und sind es doch.«

Das Mädchen lachte. »Du bist lustig. Ich mag lustige Leute gern. Also zehn, meinetwegen. Ich habe ein schönes Zimmer. Paß auf, ich werde dich glücklich machen.«

»So?« sagte Steiner.

Das Zimmer war eine rote Plüschbude mit Nippesfiguren und Deckchen über Tischen und Sesseln. Auf dem Sofa saß eine Reihe von Teddybären, Fastnachtspuppen und Stoffaffen. Über dem Sofa hing die vergrößerte Fotografie eines Feldwebels in voller Uniform mit glotzendem Blick und gewichstem Schnurrbart.

»Ist das dein Mann?« fragte Steiner.

»Nein, der Selige von der Alten.«

»Die ist wohl froh, daß sie ihn los ist, was?«

»Hast du eine Ahnung!« Das Mädchen nestelte sich die Bluse los. »Die heult ihm heute noch nach, so fabelhaft soll er gewesen sein. Stramm, weißt du?«

»Weshalb hängt sie ihn denn dann hier zu dir herein?«

»Sie hat bei sich noch ein anderes Bild von ihm. Größer und bunt. Natürlich nur die Uniform bunt, verstehst du? Komm, mach mir die Hafteln hinten auf!«

Steiner spürte feste Schultern unter seinen Händen. Er hatte das nicht erwartet. Er wußte aus seiner Militärzeit, wie Huren sich anfühlten – immer etwas zu weich und grau.

Das Mädchen warf die Bluse auf das Sofa. Die Brüste waren voll und fest. Sie paßten zu den kräftigen Schultern und dem Hals. »Setz dich, Schatz«, sagte sie. »Mach dir’s bequem. Kellner und unsereins haben immer müde Füße.«

Sie streifte den Rock ab.

»Verdammt«, sagte Steiner,»du bist ja schön!«

»Das hat mir schon mancher gesagt.« Das Mädchen legte seinen Rock sorgfältig zusammen. »Wenn’s dich nicht stört…«

»Doch, es stört mich.«

Sie wandte sich halb um. »Du machst Witze… bist halt ein lustiger Patron!«

Steiner sah sie an.

»Was siehst du mich denn so an?« sagte das Mädchen. »Man könnte sich ja vor dir furchten. Jesus, wie ein Messerstecher! Hast lange keine Frau gehabt, was?«

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