Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

Здесь есть возможность читать онлайн «Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Классическая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Liebe Deinen Nächsten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Liebe Deinen Nächsten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Liebe Deinen Nächsten — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Liebe Deinen Nächsten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er hatte zur Vorsicht, als sie fortgingen, zwei kleine Flaschen Parfüm eingesteckt. Jetzt wollte er versuchen, eine davon gegen zwei Käsekuchen beim Wirt umzutauschen. Sie waren zwar bedeutend mehr wert, aber das war ihm gleich. Nach den mißglückten Koteletts sollte Ruth wenigstens den Nachtisch haben, den sie liebte. Vielleicht konnte er auch noch einen Kaffee dazu einhandeln.

Er ging hinaus und machte dem Wirt seinen Vorschlag. Der lief sofort rot an. »Aha, Zechpreller! Fressen und dann nicht bezahlen können! Nee, mein Lieber, da gibt’s nur eins: Polizei!«

»Ich kann bezahlen, was ich verzehrt habe!« Kern hieb ärgerlich sein Geld auf den Tisch.

»Zählen Sie es nach«, sagte der Wirt zum Kellner. »Stecken Sie Ihr Gepansche ein«, schnaubte er dann Kern an. »Was wollen Sie überhaupt? Sind Sie ein Gast oder ein Hausierer?«

»Vorläufig bin ich ein Gast«, erklärte Kern wütend. »Und Sie sind…«

»Einen Augenblick!« sagte eine Stimme hinter ihm.

Kern fuhr herum. Der Fremde mit dem Monokel stand direkt hinter ihm. »Kann ich Sie einmal etwas fragen?«

Der Mann ging ein paar Schritte von der Theke weg. Kern folgte ihm. Sein Herz klopfte plötzlich wie rasend. »Sie sind deutsche Emigranten, nicht wahr?« fragte der Mann.

Kern starrte ihn an. »Was geht Sie das an!«

»Nichts«, erwiderte der Mann ruhig. »Ich habe nur gehört, worüber Sie eben verhandelten. Wollen Sie mir die Flasche verkaufen?«

Kern glaubte jetzt zu wissen, worauf der Mann hinauswollte. Wenn er ihm die Flasche verkaufte, hatte er sich unerlaubten Handels schuldig gemacht und konnte sofort verhaftet und ausgewiesen werden.

»Nein«, sagte er.

»Warum nicht?«

»Ich habe nichts zu verkaufen. Ich treibe keinen Handel.«

»Dann lassen Sie uns tauschen. Ich gebe Ihnen das dafür, was der Wirt nicht geben will: den Kuchen und den Kaffee.«

»Ich verstehe überhaupt nicht, was Sie wollen«, sagte Kern.

Der Mann lächelte. »Und ich verstehe, daß Sie mißtrauisch sind. Hören Sie zu. Ich bin aus Berlin und fahre in einer Stunde wieder dahin zurück. Sie können nicht zurück…«

»Nein«, sagte Kern.

Der Mann sah ihn an. »Das ist der Grund, weshalb ich hier stehe. Und weshalb ich Ihnen gern mit dieser Kleinigkeit helfen möchte. Ich war Kompanieführer im Kriege. Einer meiner besten Leute war ein Jude. Wollen Sie mir nun die kleine Flasche geben?«

Kern reichte sie ihm. »Entschuldigen Sie«, sagte er. »Ich habe etwas ganz anderes von Ihnen gedacht.«

»Das kann ich mir vorstellen.« Der Mann lachte. »Und nun lassen Sie das junge Fräulein nicht länger allein. Es hat sicher schon Angst. Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute!« Er gab Kern die Hand.

»Danke. Danke vielmals.«

Kern ging verwirrt zurück. »Ruth«, sagte er,»entweder ist Weihnachten, oder ich bin verrückt.«

Gleich darauf erschien der Kellner. Er trug ein Tablett mit Kaffee und einen silbernen Ständer mit Kuchen, drei Etagen übereinander.

»Was ist denn das?« fragte Ruth erstaunt.

»Das sind die Wunder von Kerns Farr-Parfüm!«

Kern strahlte und schenkte den Kaffee ein. »Wir haben jeder das Recht auf ein beliebiges’ Stück Kuchen. Was möchtest du haben, Ruth?«

»Ein Stück Käsekuchen.«

»Hier hast du ein Stück Käsekuchen. Ich nehme einen Mohrenkopf.«

»Soll ich Ihnen den Rest einpacken?« fragte der Kellner.

»Welchen Rest? Wieso?«

Der Kellner machte eine Handbewegung über die drei Etagen. »Das ist doch alles für Sie bestellt!«

Kern sah ihn erstaunt an. »Alles für uns? Wo ist denn… kommt der Herr denn nicht…«

»Der ist längst weggegangen. Alles schon erledigt. Also…«

»Halt«, sagte Kern eilig,»halt um Himmels willen! Ruth, noch eine Cremeschnitte? Ein Schweinsohr? Oder ein Stück Streuselkuchen?«

Er packte ihr den Teller voll und nahm sich selbst auch noch ein paar Stücke. »So«, sagte er dann aufatmend,»den Rest packen Sie bitte in zwei Pakete. Eins bekommst du mit, Ruth. Wie herrlich, einmal für dich sorgen zu können!«

»Der Champagner ist schon kalt gestellt«, erwiderte der Kellner und ergriff das silberne Meisterwerk.

»Champagner! Ein guter Witz!« Kern lachte.

»Kein Witz.« Der Kellner zeigte zur Tür. Dort erschien der Wirt persönlich und trug einen mit Eis gefüllten Kübel vor sich her, aus dem der Hals einer Champagnerflasche ragte.

»Nichts für ungut«, grinste er süßlich. »War natürlich nur ein Scherz, vorhin…«

Kern lehnte sich mit aufgerissenen Augen zurück.

Der Kellner nickte. »Alles schon bezahlt.«

»Ich träume«, sagte Kern und strich sich über die Augen. »Hast du jemals Champagner getrunken, Ruth?«

»Nein. Das habe ich bis jetzt nur im Film gesehen.«

Kern faßte sich mühsam. »Herr Wirt«, sagte er mit Würde,»Sie sehen, welch vorteilhaften Tausch ich Ihnen vorgeschlagen habe. Eine Flasche des weltberühmten Kern-Farr gegen zwei lächerliche Käsekuchen! Hier sehen Sie, was Kenner dafür geben!«

»Man kann nicht alles wissen«, erklärte der Wirt. »Ich verstehe mehr von Getränken.«

»Ruth«, sagte Kern,»von heute an glaube ich an Wunder. Wenn jetzt hier durchs Fenster eine weiße Taube hereinflöge, im Schnabel zwei gültige Pässe für uns auf fünf Jahre oder eine unbegrenzte Arbeitserlaubnis – es würde mich nicht erstaunen!«

Sie tranken die Flasche leer. Es wäre ihnen als Sünde erschienen, wenn sie einen Tropfen dringelassen hätten. Es schmeckte ihnen nicht einmal so besonders; aber sie tranken und wurden immer heiterer und waren zum Schluß beide ein wenig betrunken.

Sie brachen auf. Kern nahm die Kuchenpakete und wollte die Koteletts bezahlen. Aber der Kellner wehrte ab. »Alles schon erledigt…«

»Ruth«, sagte Kern mit etwas stockender Stimme,»das Leben überwältigt uns. Noch ein solcher Tag, und ich werde zum Romantiker.«

Der Wirt hielt sie auf. »Haben Sie noch was von dem Parfüm? Ich dachte, für meine Frau…«

Kern wurde wieder wach. »Zufällig habe ich noch eine da. Die letzte.« Er zog die zweite Flasche aus der Tasche. »Aber nicht mehr wie vorhin, mein Lieber. Die Gelegenheit haben Sie verpaßt! Zwanzig Kronen!« Er hielt den Atem an. »Weil Sie es sind!«

Der Wirt rechnete blitzschnell. Dreißig Kronen hatte er dem Rittmeister bei dem Champagner und dem Kuchen zuviel gerechnet. Blieben also noch zehn Kronen Überverdienst. »Fünfzehn«, bot er.

»Zwanzig.« Kern machte Miene, die Flasche wieder einzustekken.

»Also gut.« Der Wirt holte einen zerknitterten Schein aus der Tasche. Er beschloß, seiner Geliebten, der strammen Barbara, zu sagen, die Flasche hätte fünfzig gekostet. Er konnte so einen Hut für sie sparen, den sie seit Wochen verlangte, und der achtundvierzig Kronen kosten sollte. Ein doppeltes Geschäft.

Kern und Ruth gingen zum Hotel. Sie holten Ruths Koffer und gingen dann zum Bahnhof.

Ruth war still geworden. »Sei nicht traurig«, sagte Kern. »Ich komme bald nach. In einer Woche spätestens muß ich hier hinaus. Ich kenne das. Dann komme ich nach Wien. Willst du, daß ich nach Wien komme?«

»Ja, komm! Aber nur, wenn es richtig für dich ist.«

»Warum sagst du nicht einfach: ›Ja, komm‹?«

Sie sah ihn etwas schuldbewußt an. »Ist das andere nicht mehr?«

»Ich weiß nicht. Es klingt vorsichtiger.«

»Ja«, erwiderte sie, plötzlich traurig,»vorsichtiger, das ist es.«

»Sei doch nicht traurig«, sagte Kern. »Vorhin warst du noch so froh!«

Sie blickte hilflos zu ihm auf. »Hör nicht auf mich«, murmelte sie. »Manchmal bin ich ganz durcheinander. Vielleicht ist es der Wein. Denk, es wäre der Wein. Komm, wir haben noch ein paar Minuten Zeit.«

Sie setzten sich auf eine Bank in den Anlagen. Kern legte den Arm um ihre Schultern. »Sei doch froh, Ruth. Das andere nützt ja nichts. Das klingt dumm, aber für uns ist es nicht dumm. Wir haben unser bißchen Fröhlichkeit bitter nötig. Gerade wir.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Liebe Deinen Nächsten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Liebe Deinen Nächsten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Liebe Deinen Nächsten»

Обсуждение, отзывы о книге «Liebe Deinen Nächsten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x