Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Es war Kern schrecklich zumute. Das war nicht mehr sein heiterer, lebensfroher Vater aus Dresden; – das war ein rührender, älterer, hilfloser Mann, der mit ihm verwandt war, und der mit dem Leben nicht mehr fertig werden konnte. Er stand in seiner Verwirrung auf und tat etwas, was er noch nie getan hatte. Er nahm ihn um die schmalen, gebeugten Schultern und küßte ihn.
»Du verstehst es, Ludwig?« murmelte Siegmund Kern.
»Ja, Vater. Es ist nichts dabei. Gar nichts dabei.« Er klopfte ihm zart mit der Handfläche auf den knochigen Rücken und starrte über seine Schulter hinweg auf das Bild der Schneeschmelze in Tirol, das über dem Klavier hing.
»Ich werde dann jetzt gehen…«
»Ja.«
»Ich will nur noch die Zitrone bezahlen. Ich habe dir auch eine Schachtel Zigaretten mitgebracht. Du bist groß geworden, Ludwig, groß und kräftig.«
Ja, und du alt und zittrig, dachte Kern. Hätte ich doch nur einen von denen drüben, die dich soweit gebracht haben, hier, um ihm das satte, zufriedene, dumme Gesicht zu zerschlagen!
»Du hast dich auch gut gehalten, Vater«, sagte er. »Die Zitrone ist schon bezahlt. Ich verdiene jetzt etwas Geld. Und weißt du, womit? Mit unseren alten eigenen Sachen. Mit deiner Mandelcreme und deinem Farr-Toilettewasser. Ein Drogist hier hat noch einen Stock davon, bei dem kaufe ich es ein.«
Die Augen Siegmund Kerns belebten sich etwas. Dann lächelte er traurig. »Und nun mußt du damit hausieren. Du mußt mir verzeihen, Ludwig.«
»Ach wo!« Kern schluckte etwas jäh in seinem Halse Aufsteigendes hinunter. »Es ist die beste Schule der Welt, Vater. Man lernt das Leben von unten kennen. Die Menschen auch. Man kann später nie mehr enttäuscht werden.«
»Werde nur nicht krank.«
»Nein, ich bin sehr abgehärtet.«
Sie gingen hinaus. »Du hast so viel Hoffnung, Ludwig…« Mein Gott, Hoffnung nennt er das, dachte Kern. »Es wird auch alles wieder in Ordnung kommen«, sagte er. »So kann es ja nicht bleiben.«
»Ja…« Der Alte blickte vor sich hin. »Ludwig«, sagte er dann leise,»wenn wir wieder zusammen sind – und wenn Mutter auch wieder da ist – «er machte eine Bewegung hinter sich -»das ist dann alles vergessen – wir denken nicht mehr daran, was?«
Er sprach leise und kindlich und zutraulich; es war wie das Gezwitscher eines müden Vogels. »Ohne mich könntest du nun studieren, Ludwig«, sagte er ein wenig klagend und mechanisch, wie jemand, der so oft darüber nachgegrübelt hat, daß sein Schuldbewußtsein mit der Zeit etwas Automatisches angenommen hat.
»Ohne dich wäre ich gar nicht am Leben, Vater«, erwiderte Kern.
»Bleib gesund, Ludwig. Willst du nicht die Zigaretten nehmen? Ich bin doch dein Vater, ich möchte dir gern etwas geben.«
»Gut, Vater. Ich werde sie behalten.«
»Vergiß mich nicht ganz«, sagte der alte Mann, und seine Lippen zitterten plötzlich. »Ich habe es gut gewollt, Ludwig.« Es schien, als könne er sich von dem Namen nicht trennen; er wiederholte ihn immer wieder. »Wenn ich es auch nicht fertiggebracht habe, Ludwig. Ich wollte für euch sorgen, Ludwig.«
»Du hast für uns gesorgt, solange du es konntest.«
»Dann werde ich jetzt gehen. Alles Gute für dich, mein Kind.«
Kind, dachte Kern. Wer von uns beiden ist das Kind? Er sah seinen Vater langsam die Straße hinuntergehen, er hatte ihm versprochen, er würde ihm schreiben und ihn wiedersehen, aber er wußte, es war das letztemal, daß er ihn sah. Er blickte ihm mit weiten Augen nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann wurde es leer.
Er ging zurück. Auf der Terrasse saß Marill und las mit einem Gesicht voll Abscheu und Hohn noch immer in seiner Zeitung. Merkwürdig, wie schnell etwas einstürzen kann, dachte Kern… schon, während ein anderer immer noch die Zeitung liest. Vollwaise, Fünfzigjähriger – er lächelte krampfhaft und mit trübem Spott – Vollwaise… als ob man es nicht werden könnte, ohne daß Vater und Mutter tot waren…
DREI TAGE SPÄTER reiste Ruth Holland nach Wien. Sie hatte ein Telegramm einer Freundin erhalten, bei der sie wohnen konnte, und sie wollte versuchen, Arbeit zu bekommen und zur Universität zu gehen.
Am Abend ihrer Abreise ging sie mit Kern in das Restaurant »Zum schwarzen Ferkel«. Beide hatten bislang jeden Tag in der Volksküche gegessen; für den letzten Abend jedoch hatte ihr Kern vorgeschlagen, etwas Besonderes zu unternehmen.
Das »Schwarze Ferkel« war ein kleines, verräuchertes Lokal, das nicht teuer, aber sehr gut war. Marill hatte es Kern genannt. Er hatte ihm auch die genauen Preise gesagt und ihm besonders die Spezialität des Wirtes, Kalbsgulasch, empfohlen. Kern hatte sein Geld gezählt und ausgerechnet, daß es sogar noch für Käsekuchen hinterher als Dessert reichen mußte. Ruth hatte ihm einmal gesagt, das sei eine Leidenschaft von ihr. Als sie ankamen, erwartete sie jedoch eine peinliche Überraschung. Es gab kein Gulasch mehr. Sie waren zu spät gekommen. Sorgenvoll studierte Kern die Speisekarte. Die meisten anderen Sachen waren teurer. Neben ihm leierte der Kellner seine Litanei herunter. »Geselchtes mit Kraut, Schweinskotelett mit Salat, Paprikahuhn, frische Gansleber…«
Gansleber, dachte Kern – der Narr scheint uns für Multimillionäre zu halten. Er gab Ruth die Karte. »Was möchtest du statt Gulasch haben?« fragte er. Er hatte festgestellt, daß, wenn er Koteletts bestellte, die Käsekuchen dahin waren.
Ruth warf einen kurzen Blick auf die Karte. »Würstchen mit Kartoffelsalat«, sagte sie. Es war das Billigste.
»Ausgeschlossen«, erklärte Kern. »Das ist kein Abschiedsessen.«
»Ich esse sie sehr gerne. Nach den Suppen der Volksküche sind sie schon ein Fest.«
»Und was meinst du zu einem Fest mit Schweinskoteletts. Aber große!«
»Sind alle eins wie’s andere«, erwiderte der Kellner ungerührt.
»Was vorher? Suppe, Hors d’œuvre, Sülze?«
»Nein«, sagte Ruth, bevor Kern sie fragen konnte.
Sie bestellten noch eine Karaffe billigen Wein, dann zog der Kellner ziemlich verächtlich ab – als ahnte er, daß Kern bereits eine halbe Krone an seinem Trinkgeld fehlte.
Das Lokal war fast leer. An einem Tisch in der Ecke saß nur noch ein einziger Gast. Es war ein Mann mit einem Monokel und mit Schmissen im breiten, roten Gesicht. Er saß vor einem Glase Bier und betrachtete Kern und Ruth.
»Schade, daß der da sitzt«, sagte Kern.
Ruth nickte. »Wenn es noch jemand anderes wäre! Aber das… das erinnert einen…«
»Ja, das ist bestimmt kein Emigrant«, sagte Kern. »Eher das Gegenteil.«
»Wir wollen gar nicht hinsehen…«
Er tat es aber doch. Und er bemerkte, daß der Mann sie unentwegt weiter ansah.
»Ich weiß nicht, was er will«, sagte er ärgerlich. »Er läßt ja kein Auge von uns.«
»Vielleicht ist es ein Agent der Gestapo. Ich habe gehört, daß es hier von Spitzeln wimmelt.«
»Soll ich hingehen und ihn fragen, was er von uns will?«
»Nein!« Ruth legte erschreckt die Hand auf Kerns Arm.
Die Koteletts kamen. Sie waren knusprig und zart, und es gab frischen grünen Salat dazu. Trotzdem schmeckte es beiden nicht so, wie sie erwartet hatten. Sie waren zu unruhig.
»Er kann nicht unsertwegen hier sein«, sagte Kern. »Niemand wußte, daß wir hierher gehen würden.«
»Das nicht«, erwiderte Ruth. »Vielleicht war er zufällig hier. Aber er beobachtet uns, das sieht man…«
Der Kellner trug die Schüsseln ab. Kern blickte mißmutig hinterher. Er hatte Ruth eine Freude damit machen wollen, und nun hatte die Angst vor dem Kerl mit dem Monokel alles verdorben. Ärgerlich stand er auf; er hatte einen Entschluß gefaßt. »Einen Augenblick, Ruth…«
»Was willst du tun?« fragte sie angstvoll. »Bleib hier!«
»Nein, nein, nichts mit dem da drüben. Ich will nur einmal den Wirt sprechen.«
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