Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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»Ja«, sagte Kern. »Das muß man. Aber worauf wartet man?«
»Auf nichts im Grunde«, entgegnete der Alte ruhig. »Wenn es kommt, ist es nichts. Dann wartet man wieder auf was anderes.«
»Ja, vielleicht.« Kern streckte sich wieder aus. Er fühlte den Koffer unter seinem Kopf. Es war gut, ihn zu fühlen.
»Ich bin der Moritz Rosenthal aus Godesberg am Rhein«, sagte der Alte nach einer Weile. Er holte aus einem Rucksack einen dünnen, grauen Havelock hervor und hängte ihn sich um die Schultern. Er sah jetzt noch mehr wie ein Gnom aus. »Manchmal ist es komisch, daß man einen Namen hat, was? Besonders nachts…«
Kern sah in den dunklen Himmel. »Wenn man keinen Paß hat, auch. Namen müssen aufgeschrieben sein, sonst gehören sie einem nicht.«
Der Wind fing sich in den Kronen der Bäume. Es rauschte, als wäre hinter dem Walde ein Meer. »Glauben Sie, daß sie schießen werden drüben?« fragte Moritz Rosenthal.
»Ich weiß nicht. Vielleicht nicht.«
Der Alte wiegte seinen Kopf. »Einen Vorteil hat’s, wenn man über siebzig ist; man riskiert nicht mehr so viel von seinem Leben…«
STEINER HATTE ENDLICH erfahren, wo die Kinder des alten Seligmann versteckt waren. Die Adresse, die in dem hebräischen Gebetbuch gesteckt hatte, war richtig gewesen; aber man hatte die Kinder inzwischen anderswohin gebracht. Es dauerte lange, ehe Steiner herausbekam, wohin… man hielt ihn zunächst überall für einen Spitzel und war mißtrauisch.
Er holte den Koffer aus der Pension und machte sich auf den Weg. Das Haus lag im Osten Wiens. Es dauerte über eine Stunde, bis er ankam. Er stieg die Treppen empor. In jeder Etage waren drei Wohnungstüren. Er zündete Streichhölzer an und suchte. Endlich fand er im vierten Stock ein ovales Messingschild mit der Aufschrift: Samuel Bernstein. Uhrmacher. Er klopfte.
Hinter der Tür hörte er ein Raunen und Huschen. Dann fragte eine vorsichtige Stimme. »Wer ist da?«
»Ich habe etwas abzugeben«, sagte Steiner. »Einen Koffer.«
Er hatte plötzlich das Gefühl, daß er beobachtet wurde, und drehte sich rasch um.
Die Tür zur Wohnung hinter ihm hatte sich lautlos geöffnet. Ein schmächtiger Mensch in Hemdsärmeln stand im Eingang. Steiner stellte den Koffer zu Boden.
»Zu wem wollen Sie?« fragte der Mann in der Tür.
Steiner sah ihn an. »Bernstein ist nicht da«, fügte der Mann hinzu.
»Ich habe hier die Sachen des alten Seligmann«, sagte Steiner. »Seine Kinder sollen hier sein. Ich war dabei, wie er verunglückte.«
Der Mann betrachtete ihn noch einen Augenblick. »Du kannst ihn ruhig ’reinlassen, Moritz«, rief er dann.
Eine Kette rasselte, und ein Schlüssel knirschte. Die Tür zur Wohnung Bernsteins ging auf. Steiner spähte in das trübe Licht. »Was«, sagte er,»das ist doch nicht… aber natürlich, das ist Vater Moritz!«
Moritz Rosenthal stand in der Tür. In der Hand hielt er einen hölzernen Kochlöffel. Um seine Schultern hing der Havelock. »Ich bin’s«, erwiderte er. »Aber wer… Steiner!« sagte er plötzlich herzlich und überrascht. »Ich hätte es mir denken sollen! Wahrhaftig, meine Augen werden schlecht! Ich wußte, daß Sie in Wien sind. Wann haben wir uns das letztemal getroffen?«
»Das ist schon ungefähr ein Jahr her, Vater Moritz.«
»In Prag?«
»In Zürich.«
»Richtig, in Zürich im Gefängnis. Nette Leute dort. Ich werfe das in der letzten Zeit etwas durcheinander. War vor einem halben Jahr erst wieder in der Schweiz. Basel. Vorzügliche Kost dort; leider keine Zigaretten wie im Stadtgefängnis von Locarno. Hatte da sogar einen Busch Kamelien in der Zelle. Tat mir leid, weg zu müssen. Mailand war kein Vergleich dagegen.« Er hielt inne. »Kommen Sie ’rein, Steiner. Wir stehen da wie alte Raubmörder auf dem Korridor und tauschen Erinnerungen aus.«
Steiner trat ein. Die Wohnung bestand aus einer Küche und einer Kammer. Sie enthielt ein paar Stühle, einen Tisch, einen Schrank und zwei Matratzen mit Decken. Auf dem Tisch lag eine Anzahl Werkzeuge herum. Dazwischen standen billige Weckuhren und ein bemaltes Gehäuse mit Barockengeln, die eine alte Uhr hielten, deren Sekundenzeiger ein’ hin und her schwankender Tod mit einer Hippe war. Über dem Herd hing an einem gebogenen Arm eine Küchenlampe mit einem grünlichweißen, zerfledderten Gasbrenner. Auf den eisernen Ringen des Gaskochers stand ein großer Suppentopf und dampfte.
»Ich koche den Kindern gerade etwas«, sagte Moritz Rosenthal. »Fand sie hier wie Mäuse in der Falle. Bernstein ist im Krankenhaus.«
Die drei Kinder des toten Seligmann hockten neben dem Herd. Sie beachteten Steiner nicht. Sie starrten auf den Suppentopf. Der ältere war etwa vierzehn Jahre alt; der jüngste sieben oder acht.
Steiner stellte den Koffer nieder. »Hier ist der Koffer eures Vaters«, sagte er.
Die drei sahen ihn gleichzeitig an, fast ohne jede Bewegung. Sie wandten kaum die Köpfe.
»Ich habe ihn noch gesehen«, sagte Steiner. »Er sprach von euch.«
Die Kinder sahen ihn an. Sie antworteten nicht. Ihre Augen glitzerten wie rundgeschliffene schwarze Steine. Das Licht des Gasbrenners zischte. Steiner fühlte sich unbehaglich. Er hatte das Gefühl, etwas Warmes, Menschliches sagen zu müssen, aber alles, was ihm einfiel, erschien ihm albern und unwahr vor der Verlassenheit, die von den drei schweigenden Kindern ausging.
»Was ist in dem Koffer?« fragte nach einer Zeitlang der älteste. Er hatte eine fahle Stimme und sprach langsam, hart und vorsichtig.
»Ich weiß es nicht mehr genau. Verschiedene Sachen eures Vaters. Auch etwas Geld.«
»Gehört er jetzt uns?«
»Natürlich. Deshalb habe ich ihn ja gebracht.«
»Kann ich ihn nehmen?«
»Aber ja!« sagte Steiner erstaunt.
Der Junge stand auf. Er war schmal, schwarz und groß. Langsam, die Augen fest auf Steiner gerichtet, näherte er sich dem Koffer. Mit einer raschen, tierhaften Bewegung griff er dann danach und sprang fast zurück, als fürchte er, Steiner würde ihm die Beute wieder entreißen. Er schleppte den Koffer sofort in die Kammer nebenan. Die andern beiden folgten ihm rasch, dicht aneinandergedrängt, wie zwei große schwarze Katzen.
Steiner sah Vater Moritz an. »Na ja«, sagte er erleichtert. »Sie wußten es ja wohl schon länger…«
Moritz Rosenthal rührte die Suppe durcheinander. »Es macht ihnen nicht mehr viel. Sie haben ihre Mutter und zwei Brüder sterben sehen. Da trifft es sie nicht mehr so. Was oft kommt, trifft nicht mehr so.«
»Oder noch mehr«, sagte Steiner.
Moritz Rosenthal sah ihn aus seinen faltigen Augen an. »Wenn man sehr jung ist, nicht. Wenn man sehr alt ist, auch nicht mehr. Dazwischen, das ist die schlimme Zeit.«
»Ja«, sagte Steiner. »Diese lausigen fünfzig Jahre dazwischen, die sind es.«
Moritz Rosenthal nickte friedlich. »Gehen mich nichts mehr an, jetzt.« Er legte den Deckel auf den Topf. »Wir haben sie schon untergebracht«, sagte er. »Einen nimmt Mayer mit nach Rumänien. Der zweite kommt in ein Kinderasyl in Locarno. Ich kenne jemand da, der für ihn bezahlt. Der älteste bleibt vorläufig hier bei Bernstein…«
»Wissen sie schon, daß sie sich trennen müssen?«
»Ja. Auch das macht ihnen nicht viel. Sie halten es mehr für ein Glück.« Rosenthal wandte sich um. »Steiner«, sagte er,»ich kannte ihn seit zwanzig Jahren. Wie ist er gestorben? Ist er ’runtergesprungen?«
»Ja.«
»Man hat ihn nicht ’runtergeworfen?«
»Nein. Ich war dabei.«
»Ich hörte es in Prag. Da hieß es, sie hätten ihn ’runtergestoßen. Ich bin dann hergekommen. Nach den Kindern sehen. Hatte es ihm mal versprochen. Er war noch jung. Knapp sechzig. Dachte nicht, daß es so kommen würde. Aber er war immer etwas kopflos, seit Rachel tot ist.« Moritz Rosenthal blickte Steiner an. »Er hatte viele Kinder. Das ist oft so bei Juden. Sie lieben Familie. Aber sie sollten eigentlich keine haben.« Er zog den Havelock um die Schultern, als fröre ihn, und sah plötzlich sehr alt und müde aus.
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