Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Steiner holte ein Paket Zigaretten hervor. »Wie lange sind Sie schon hier, Vater Moritz?« fragte er.
»Seit drei Tagen. Wurden an der Grenze einmal erwischt. Bin mit einem jungen Mann ’rübergekommen, den Sie kennen. Er erzählte mir von Ihnen. Kern hieß er.«
»Kern? Ja, den kenne ich. Wo ist er?«
»Auch hier irgendwo in Wien. Ich weiß nicht wo.«
Steiner stand auf. »Ich will mal sehen, ob ich ihn nicht finde. Auf Wiedersehen, Vater Moritz, alter Wanderer. Weiß der Himmel, wo wir uns wiedersehen werden.«
Er ging zu der Kammer, um sich von den Kindern zu verabschieden. Die drei saßen auf einer der Matratzen und hatten den Inhalt des Koffers vor sich ausgebreitet. Sorgfältig geordnet lagen die Garnrollen auf einem Häufchen; daneben die Schnürriemen, das Säckchen mit Schillingstücken und einige Pakete Nähseide. Die Wäsche, die Schuhe, der Anzug und die übrigen Sachen des alten Seligmann lagen noch im Koffer. Der älteste sah auf, als Steiner mit Moritz Rosenthal hereinkam. Unwillkürlich breitete er die Hände über die Dinge auf der Matratze. Steiner blieb stehen.
Der Junge blickte Moritz Rosenthal an. Seine Wangen waren gerötet, und seine Augen glänzten. »Wenn wir das da verkaufen«, sagte er aufgeregt und wies auf die Sachen im Koffer,»werden wir noch ungefähr dreißig Schilling mehr haben. Wir können das ganze Geld anlegen und Stoffe dazu nehmen – Manchester, Buckskin und auch noch Strümpfe -, damit verdient man mehr. Ich fange morgen gleich an. Morgen um sieben Uhr fange ich an.« Er sah ernst und sehr gespannt den alten Mann an.
»Gut!« Moritz Rosenthal streichelte ihm den schmalen Kopf. »Morgen um sieben Uhr fängst du an.«
»Walter braucht dann nicht nach Rumänien«, sagte der Junge. »Er kann mir helfen. Wir kommen schon durch. Nur Max muß dann weg.«
Die drei Kinder sahen Moritz Rosenthal an. Max, der jüngste, nickte. Er fand es richtig so.
»Wir werden sehen. Wir sprechen nachher noch darüber.«
Moritz Rosenthal begleitete Steiner zur Tür. »Keine Zeit zum Kummer«, sagte er. »Zuviel Not, Steiner.«
Steiner nickte. »Hoffentlich erwischt man den Jungen nicht sofort…«
Moritz Rosenthal schüttelte den Kopf. »Er wird schon aufpassen. Er weiß genug. Wir lernen früh.«
STEINER GING ZUM Café Sperler. Er war lange nicht mehr dagewesen. Seit er den falschen Paß hatte, vermied er Plätze, wo er von früher her bekannt war.
Kern saß an der Wand auf einem Stuhl. Er hatte die Füße auf seinen Koffer gestellt, den Kopf zurückgelehnt und schlief. Steiner setzte sich behutsam neben ihn; er wollte ihn nicht wecken. Etwas älter geworden, dachte er. Älter und reifer.
Er sah sich im Lokal um. Neben der Tür hockte der Landgerichtsrat Epstein, ein paar Bücher und ein Glas Wasser vor sich auf dem Tisch. Er saß allein und unzufrieden da; niemand saß vor ihm, angstvoll, fünfzig Groschen in der Hand. Steiner blickte sich um; anscheinend hatte die Konkurrenz, Rechtsanwalt Silber, die Kundschaft an sich gerissen. Aber Silber war gar nicht da.
Der Kellner kam heran, ohne gerufen zu werden. Sein Gesicht war verklärt. »Auch wieder einmal da?« fragte er familiär.
»Erinnern Sie sich an mich?«
»Und ob! Ich hatte schon Sorgen um Sie. Ist ja alles viel schärfer geworden jetzt. Wieder einen Kognak, mein Herr?«
»Ja. Wo ist denn der Rechtsanwalt Silber geblieben?«
»Das ist auch ein Opfer, mein Herr. Verhaftet und ausgewiesen.«
»Aha! War Herr Tschernikoff kürzlich hier?«
»In dieser Woche nicht!«
Der Kellner brachte den Kognak und stellte das Tablett auf den Tisch. Im selben Moment öffnete Kern die Augen. Er blinzelte; dann sprang er auf. »Steiner!«
»Komm«, erwiderte der ruhig. »Trink mal gleich diesen Kognak hier. Nichts erfrischt so, wenn man sitzend geschlafen hat, wie ein Schnaps.«
Kern trank den Kognak aus. »Ich war schon zweimal hier, dich zu suchen«, sagte er.
Steiner lächelte. »Die Füße auf dem Koffer. Also ohne Bleibe, was?«
»Ja.«
»Du kannst bei mir schlafen.«
»Wirklich? Das wäre wunderbar. Ich hatte bis jetzt ein Zimmer bei einer jüdischen Familie. Aber heute mußte ich ’raus. Sie haben zuviel Angst, jemand länger als zwei Tage zu behalten.«
»Bei mir brauchst du keine Angst zu haben. Ich wohne weit draußen. Wir können gleich aufbrechen. Du siehst aus, als brauchtest du Schlaf.«
»Ja«, sagte Kern. »Ich bin müde. Ich weiß nicht, warum.«
Steiner winkte dem Kellner. Der kam angaloppiert wie ein altes Schlachtroß, das schon lange Karren gezogen hat, beim Signal zum Sammeln. »Danke«, sagte er erwartungsvoll, schon bevor Steiner gezahlt hatte,»danke herzlichst, mein Herr!«
Er besah das Trinkgeld. »Küß’ die Hand«, stammelte er überwältigt. »Ergebenster Diener, Herr Graf!«
»Wir müssen in den Prater«, sagte Steiner draußen.
»Ich gehe überall hin«, erwiderte Kern. »Ich bin schon wieder ganz munter.«
»Wir werden die Trambahn nehmen. Besser, wegen deines Koffers. Immer noch Toilettewasser und Seife?«
Kern nickte.
»Ich heiße inzwischen anders; kannst mich aber ruhig weiter Steiner nennen. Ich führe den Namen für alle Zufälle als Künstlernamen. Kann dann immer behaupten, er sei ein Pseudonym. Oder der andere sei eines. Je nachdem.«
»Was bist du denn jetzt?«
Steiner lachte. »Eine Zeitlang war ich Aushilfskellner. Als der frühere dann aus dem Hospital zurückkam, mußte ich ’raus. Jetzt bin ich Assistent des Vergnügungsetablissements Potzloch. Schießbudenhengst und Hellseher. Was hast du vor, hier?«
»Nichts.«
»Vielleicht kann ich dich bei uns unterbringen. Es werden gelegentlich immer Leute zur Aushilfe gebraucht. Werde morgen mal dem alten Potzloch auf die Bude rücken. Der Vorteil ist, daß niemand im Prater kontrolliert. Brauchst nicht einmal angemeldet zu werden.«
»Mein Gott«, sagte Kern,»das wäre großartig. Ich möchte jetzt gern eine Zeitlang in Wien bleiben.«
»So?« Steiner sah ihn schräg von der Seite an. »Möchtest du?«
»Ja.«
Sie stiegen aus und gingen durch den nächtlichen Prater. Vor einem Wohnwagen, etwas abseits von der Rummelplatzstadt, blieb Steiner stehen. Er schloß auf und zündete eine Lampe an.
»So, Baby, da sind wir. Jetzt werden wir dir zunächst einmal eine Art Bett zaubern.«
Er holte ein paar Decken und eine alte Matratze aus einem Winkel und breitete sie neben seinem Bett auf dem Boden aus. »Du hast sicher Hunger, was?« fragte er.
»Ich weiß es schon nicht mehr.«
»In dem kleinen Kasten ist Brot, Butter und ein Stück Salami. Mach mir auch ein Brot zurecht.«
Es klopfte leise an die Tür. Kern legte das Messer weg und lauschte. Seine Augen suchten das Fenster. Steiner lachte. »Die alte Angst, Kleiner, was? Werden wir sicher nie wieder los. Komm herein, Lilo!« rief er.
Eine schlanke Frau trat ein und blieb an der Tür stehen. »Ich habe Besuch«, sagte Steiner. »Ludwig Kern. Jung, aber schon erfahren in der Fremde. Er bleibt hier. Kannst du uns etwas Kaffee machen, Lilo?«
»Ja.«
Die Frau nahm einen Spirituskocher, zündete ihn an, stellte einen kleinen Kessel mit Wasser darauf und begann, Kaffee zu mahlen. Sie machte das alles fast geräuschlos, mit langsamen, gleitenden Bewegungen.
»Ich dachte, du schliefest längst, Lilo«, sagte Steiner.
»Ich kann nicht schlafen.«
Die Frau hatte eine tiefe, heisere Stimme. Ihr Gesicht war schmal und regelmäßig. Das schwarze Haar hatte sie in der Mitte gescheitelt. Sie sah aus wie eine Italienerin, aber sie sprach das harte Deutsch der Slawen.
Kern saß auf einem zerbrochenen Rohrstuhl. Er war sehr müde, nicht nur im Kopf – eine schläfrige Entspannung, wie seit langem nicht, war über ihn gekommen. Er fühlte sich geborgen.
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