Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Draußen erwischte ihn Leopold Potzloch. »Prima!« sagte er anerkennend. »Viel feuriger als sonst! Was getrunken?«
»Nein«, erwiderte Kern. »Nur eben so eine Stimmung…«
»Junger Mann!« Potzloch griff nach seinem Kneifer. »Sie scheinen mich bis jetzt betrogen zu haben! Ich müßte Gage von Ihnen zurückverlangen! Von heute an sind Sie verpflichtet, immer in Stimmung zu sein. Ein Künstler kann das, verstehen Sie?«
»Ja.«
»Und als Ausgleich spielen Sie von nun an auch bei den zahmen Seehunden. Irgendwas Klassisches, verstanden?«
»Gut«, sagte Kern. »Ich kann ein Stück aus der Neunten Symphonie; das wird passen.«
Er ging in die Bude und setzte sich in eine der hinteren Reihen. Zwischen einem Federhut und einer Glatze sah er weit vorn, umwölkt von Zigarettenrauch, Ruths Kopf. Er schien ihm plötzlich der schmälste und schönste Kopf der Welt zu sein.
Manchmal verschwand er, wenn die Zuschauer sich bewegten und lachten; dann, überraschend, war er wieder da, wie eine ferne, sanfte Vision, und Kern konnte sich nur schwer vorstellen, daß er zu jemand gehörte, mit dem er nachher sprechen und neben dem er gehen würde.
Steiner trat auf die Bühne. Er trug ein schwarzes Trikot, auf das ein paar astrologische Zeichen gemalt waren. Eine dicke Dame versteckte ihren Lippenstift in der Brusttasche eines Jünglings, und Steiner forderte jemand auf, zu ihm auf die Bühne zu kommen.
Kern begann zu zögern. Er zögerte geradezu meisterhaft; selbst als er schon in der Mitte des Ganges war, wollte er noch einmal zurück. Potzloch warf ihm einen zustimmenden Blick zu – irrtümlicherweise, denn es war keine reife künstlerische Nuance, sondern Kern hatte nur einfach plötzlich das Gefühl, nicht an Ruth vorbeigehen zu können.
Dann aber klappte alles und war ganz leicht.
Potzloch winkte Kern nach der Vorstellung zu sich. »Junger Mann«, sagte er,»was ist heute los mit Ihnen? Sie haben erstklassig gezögert. Sogar mit dem Schweiß der Verlegenheit auf der Stirn. Schweiß ist schwer darzustellen, das weiß ich. Wie haben Sie’s gemacht? Atem angehalten?«
»Ich glaube, es war nur Lampenfieber.«
»Lampenfieber?« Potzloch strahlte. »Endlich! Die echte Erregung des wirklichen Künstlers vor dem Auftritt! Ich will Ihnen was sagen: Sie spielen bei den Seehunden und von jetzt an auch bei dem Waldmenschen aus Neukölln, und ich erhöhe Ihr Gehalt um fünf Schilling. Einverstanden?«
»Einverstanden!« sagte Kern. »Und zehn Schilling Vorschuß.« Potzloch starrte ihn an. »Das Wort Vorschuß kennen Sie auch schon?« Er zog einen Zehnschillingschein aus der Tasche. »Jetzt gibt’s keinen Zweifel mehr: Sie sind tatsächlich ein Künstler!«
»ALSO, KINDER«, SAGTE Steiner,»lauft los! Aber seid um ein Uhr wieder hier zum Essen. Es gibt heiße Piroggen, die heilige russische Nationalspeise. Nicht wahr, Lilo?«
Lilo nickte.
Kern und Ruth gingen über die Wiese hinter der Schießbude entlang, dem Lärm der Karussells zu. Die Lichter und die Musik des großen Platzes schlugen ihnen wie eine helle, strahlende Woge entgegen und überstürzten sie mit dem Gischt gedankenloser Fröhlichkeit.
»Ruth!« Kern nahm ihren Arm. »Du sollst heute einen großen Abend haben! Mindestens fünfzig Schilling werde ich für dich ausgeben.«
»Das wirst du nicht!« Ruth blieb stehen.
»Doch! Ich werde fünfzig Schilling für dich ausgeben. Aber so wie das Deutsche Reich. Ohne sie zu haben. Du wirst es sehen. Komm!«
Sie gingen zur Geisterbahn. Es war ein Riesenkomplex mit hoch in die Luft gebauten Schienen, über die kleine Wagen voll Gelächter und Geschrei sausten. Vor dem Eingang stauten sich die Menschen. Kern drängte sich durch und zog Ruth hinter sich her. Der Mann an der Kasse sah ihn an. »Hallo, George«, sagte er. »Auch wieder da? Geht hinein!«
Kern öffnete die Tür eines der niedrigen Wagen. »Steig ein!«
Ruth sah ihn überrascht an.
Kern lachte. »Es ist so! Reine Zauberei! Wir brauchen nicht zu bezahlen.«
Sie sausten los. Der Wagen stieg steil empor und stürzte dann in einen finsteren Tunnel. Ein kettenbeladenes Ungeheuer erhob sich wimmernd und griff nach Ruth. Sie schrie auf und drückte sich an Kern. Im nächsten Augenblick öffnete sich ein Grab, und eine Anzahl Skelette rasselte mit ihren Knochen einen monotonen Trauermarsch. Gleich darauf schoß der Wagen aus dem Tunnel heraus, wirbelte durch eine Kurve und stürzte aufs neue in einen Schacht. Ein anderer Wagen raste ihnen entgegen, zwei aneinandergedrückte Menschen saßen darin, die sie erschreckt anstarrten, ein Zusammenstoß schien unvermeidlich – da schleuderte der Wagen durch eine Kurve, das Spiegelbild verschwand, und sie flogen in eine dampfende Höhle, in der feuchte Hände über ihre Gesichter glitten.
Sie überfuhren noch einen letzten, wimmernden Greis, dann kamen sie wieder ans Tageslicht, und der Wagen hielt an. Sie stiegen aus. Ruth strich sich über die Augen. »Wie schön das alles plötzlich ist!« sagte sie und lächelte. »Das Licht, die Luft – daß man atmet und gehen kann…«
»Warst du schon einmal im Flohzirkus?« fragte Kern.
»Nein.«
»Dann komm!«
»Servus, Charlie!« sagte die Frau am Eingang zu Kern. »Ausgehtag heut? Geht hinein! Wir haben gerade Alexander II. drin.«
Kern sah Ruth vergnügt an. »Wieder umsonst!« erklärte er. »Komm!«
Alexander II. war ein ziemlich starker, rötlicher Floh, der zum erstenmal frei vor dem Publikum arbeitete. Der Dompteur war etwas nervös; Alexander II. war bisher nur als vorderes linkes Pferd eines Viererzuges tätig gewesen und hatte ein ungestümes, unberechenbares Temperament. Das Publikum, das mit Ruth und Kern aus fünf Personen bestand, beobachtete ihn gespannt.
Aber Alexander II. arbeitete tadellos. Er ging wie ein Traber; er kletterte und turnte am Trapez, und sogar sein Glanzstück frei an der Balancierstange verrichtete er, ohne auch nur einmal zur Seite zu schielen.
»Bravo, Alfons!« Kern schüttelte dem stolzen Dompteur die zerstochene Hand.
»Danke. Wie hat es Ihnen gefallen, meine Dame?«
»Es war wunderbar.« Ruth schüttelte ihm ebenfalls die Hand. »Ich verstehe nicht, wie Sie das überhaupt fertigbringen.«
»Es ist ganz einfach. Alles Dressur. Und Geduld. Mir hat einmal einer gesagt, man könne sogar Steine dressieren, wenn man genug Geduld hätte.« Der Dompteur machte verschmitzte Augen. »Weißt du, Charlie, bei Alexander II. war ein kleiner Trick dabei. Ich habe das Vieh vor der Vorstellung eine halbe Stunde an der Kanone ziehen lassen. An dem schweren Mörser. Davon ist er müde geworden. Und müde macht willig.«
»An der Kanone?« fragte Ruth. »Haben denn selbst die Flöhe schon Kanonen?«
»Sogar schwere Feldartillerie.« Der Dompteur ließ Alexander II. einen herzhaften Belohnungsbiß an seinem Unterarm tun. »Es ist halt einmal das populärste, meine Dame. Und populär bringt Geld!«
»Sie schießen aber nicht aufeinander«, sagte Kern. »Sie rotten sich nicht aus – darin sind sie vernünftiger als wir.«
Sie gingen zur mechanischen Autorennbahn.
»Grüß dich Gott, Peperl!« heulte der Mann am Eingang, durch das metallene Getöse. »Nehmt Nummer sieben, die rammt gut!«
»Hältst du mich nicht allmählich für den Bürgermeister von Wien?« fragte Kern Ruth.
»Für viel mehr; für den Besitzer des Praters.«
Sie sausten los, stießen mit andern zusammen und waren bald mitten im Wirbel. Kern lachte und ließ das Steuer los; Ruth versuchte ernsthaft, mit zusammengezogenen Augenbrauen, weiter-zulenken. Schließlich ließ sie es, wandte sich an Kern, wie entschuldigend, und lächelte – das seltene Lächeln, das ihr Gesicht erhellte und weich und kindlich machte. Man sah dann plötzlich den roten, vollen Mund und nicht mehr die schweren Augenbrauen.
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