Wilhelm Hauff - Lichtenstein

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Romantische Sage aus der württembergischen Geschichte.
Dieser erste bedeutende historische Roman der deutschen Literatur erschien 1826, in der Biedermeierzeit, und handelt vor allem von der Herrschaft des Herzogs Ulrich von Württemberg, die Hauff nicht ohne romantische Verklärung beschreibt. Der historische Roman ist schon als Gattung, von Walter Scott herkommend, konservativ ausgerichtet; darin trifft er sich mit der Restaurationszeit.

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Das anmutigste Bild gewährte wohl ein Erkerfenster im Hause des Herrn Hans von Besserer. Dort standen zwei Mädchen, so verschieden an Gesicht, Gestalt und Kleidung, und doch beide von so ausgezeichneter Schönheit, daß, wer sie so von der Straße betrachtete, eine Weile zweifelhaft war, welcher er wohl den Vorzug geben möchte.

Beide schienen nicht über achtzehn Jahre zu haben, die eine größere war zart gebaut; reiches braunes Haar zog sich um eine freie Stirne, die gewölbten Bogen ihrer dunkeln Brauen, das ruhige blaue Auge, der feingeschnittene Mund, die zarten Farben der Wangen – sie gaben ein Bild, das unter unsern heutigen Damen für sehr anziehend gelten würde, das aber in jenen Zeiten, wo noch höheren Farben, volleren Formen der Apfel zuerkannt wurde, nur durch seine gebietende Würde neben der andern Schönen sich geltend machen konnte.

Diese, kleiner und in reichlicherer Fülle als ihre Nachbarin, war eines jener unbesorgten immer heiteren Wesen, welche wohl wissen, daß sie gefallen. Ihr hellblondes Haar war nach damaliger Sitte der Ulmer Damen in viel Löckchen und Zöpfchen geschlungen, und zum Teil unter ein weißes Häubchen voll kleiner künstlicher Fältchen gesteckt, das runde frische Gesichtchen war in immerwährender Bewegung, noch rastloser glitten die lebhaften Augen über die Menge hin, und der lächelnde Mund, der alle Augenblicke die schönen Zähne sehen ließ, zeugt deutlich, daß es unter den vielerlei abenteuerlichen Gruppen und Gestalten nicht an Gegenständen fehle, die ihrer fröhlichen Laune zur Zielscheibe dienen mußten.

Hinter den beiden Mädchen stand ein großer bejahrter Mann; seine tiefen strengen Züge, seine buschigen Augenbrauen, sein langer dünner, schon ins Graue spielender Bart, selbst sein ganz schwarzer Anzug, der wunderlich gegen die reichen bunten Farben um ihn her abstach, gaben ihm ein ernstes, beinahe trauriges Aussehen, das kaum ein wenig milder wurde, wenn ein Schimmer von Freundlichkeit, hervorgelockt durch die glücklichen Einfälle der Blondine, wie ein Wetterleuchten durch das finstere Gesicht zog. Diese Gruppe, so verschieden in sich durch Farbe und Schattierung, wie durch Charakter und Jahre, zog hin und wieder die Aufmerksamkeit der Untenstehenden auf sich. Manches Auge hing an den schönen Mädchen, und sie beschäftigten eine Weile durch ihre überraschende Erscheinung jene müßige Menge, die schon ungeduldig zu werden anfing, daß das Schauspiel, dessen sie harrten, noch immer sich nicht zeigen wollte.

Es ging schon stark auf Mittag; die Menge wogte immer ungeduldiger, preßte sich stärker, und hin und wieder hatte sich schon einer oder der andere aus den Reihen der ehrsamen Zünfte auf den Boden gelagert, da tönten drei Stückschüsse von der Schanze auf dem Luginsland herüber, die Glocken des Münsters begannen tiefe volle Akkorde über die Stadt hinzurollen, und im Augenblick hatten sich die verworrenen Reihen geordnet.

»Sie kommen, Marie, sie kommen«, rief die Blonde im Erkerfenster, und schlang ihren Arm um den Leib ihrer Nachbarin, indem sie sich weiter zum Fenster hinausbeugte. Das Haus des Herrn von Besserer bildete die Ecke der vorerwähnten Straße, von dem Erker konnte man hinab beinahe bis an das Donautor, und hinüber bis in die Fenster des Rathauses, sehen, und die Mädchen hatten also ihren Standpunkt trefflich gewählt, um das Schauspiel, dessen sie harrten, ganz zu genießen.

Die Gasse zwischen den beiden Reihen des Volkes war indes mit Mühe weiter gemacht worden, die Stadtwächter stellten sich mit weit ausgestreckten Hellebarden auf, tiefe Stille herrschte unter der ungeheuren Menge, nur das Geläute der Glocken tönte noch fort.

Jetzt hörte man den dumpfen Schall der Pauken, vermischt mit den hohen Klängen der Zinken und Trompeten, und durch das Tor herein bewegte sich ein langer glänzender Zug von Reitern. Die Stadtpauker und Trompeter, die berittene Schar der Ulmer Patriziersöhne war eine zu alltägliche Erscheinung, als daß das Auge lange darauf verweilt hätte. Als aber das schwarze und weiße Banner der Stadt, mit dem Reichsadler, als Fahnen und Standarten aller Größen und Farben, zum Tor hereinschwankten, da gedachten die Zuschauer, daß jetzt der rechte Augenblick gekommen sei.

Auch unsere Schönen im Erkerfenster schärften jetzt ihre Blicke, als man die Menge am untern Teil der Straße ehrerbietig die Mützen abnehmen sah.

Auf einem großen starkknochigen Rosse nahte ein Mann, dessen kräftige Haltung, dessen heiteres, frisches Ansehen in sonderbarem Kontrast stand, mit der tief gefurchten Stirne und dem schon ins Graue spielenden Haar und Bart. Er trug einen zugespitzten Hut mit vielen Federn, einen Brustharnisch über ein enganschließendes rotes Wams, Beinkleider von Leder mit Seide ausgeschlitzt, die wohl von neuem recht hübsch gewesen sein mochten, aber durch Regen und Strapazen eine einförmige dunkelbraune Farbe erhalten hatten. Weite schwere Reiterstiefel schlossen sich unter den Knien an. Seine einzige Waffe ein ungewöhnlich großes Schwert mit langem Griffe ohne Korb, vollendet das Bild eines gewaltigen, unter Gefahren früh ergrauten Kriegers. Der einzige Schmuck dieses Mannes war eine lange goldene Kette von dicken Ringen, fünfmal um den Hals gelegt, an welcher ein Ehrenpfennig von gleichem Metall auf die Brust herabhing.

»Sagt geschwind, Oheim! wer ist der stattliche Mann, der so jung und alt aussieht«, rief die Blonde, indem sie das Köpfchen ein wenig nach dem schwarzen Herrn, der hinter ihr stand, zurückbeugte.

»Das kann ich dir sagen, Berta«, antwortete dieser, »es ist Georg von Frondsberg [6] Georg von Frondsberg, geb. 1475, gest. 1528, einer der berühmtesten Feldherren seiner Zeit, der in Teutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden sich mit Ruhm bedeckte. Er ist derselbe, der 1521 zu Luther, der auf den Reichstag zu Worms geladen war, jene denkwürdigen Worte sagte: »Munchlein, Munchlein, du gehst jetzt einen gefährlichen Gang usw.« , oberster Feldhauptmann des bündischen Fußvolkes, ein wackerer Mann, wenn er einer besseren Sache diente!«

»Behaltet Eure Bemerkungen für Euch, Herr Württemberger«, entgegnete ihm die Kleine, indem sie lächelnd mit dem Finger drohte, »Ihr wißt, daß die Ulmer Mädchen gut bündisch sind!«

Der Oheim aber, ohne sich irremachen zu lassen, fuhr fort: »Jener dort auf dem Schimmel ist Truchseß Waldburg, der Feldlieutenant [7] So nennt ihn Sattler, Geschichte der Herzoge II. 8. , dem auch etwas von unserem Württemberg wohl anstünde; dort hinter ihm kommen die Bundesobersten; weiß Gott, sie sehen aus wie Wölfe, die nach Beute gehen.«

»Pfui! verwitterte Gestalten!« bemerkte Berta, »ob es wohl auch der Mühe wert war, Bäschen Marie, daß wir uns so putzten? Aber siehe da, wer ist der junge schwarze Reiter auf dem Braunen? sieh nur das bleiche Gesicht und die feurigen schwarzen Augen! Auf seinem Schilde steht, › ich hab's gewagt. ‹«

»Das ist der Ritter Ulerich von Hutten«, erwiderte der Alte, »dem Gott seine Schmähworte gegen unsern Herzog verzeihen wolle. Kinder! das ist ein gelehrter frommer Herr; er ist zwar des Herzogs bitterster Feind, aber ich sage so, denn was wahr ist, muß wahr bleiben! [8] Ulerich von Hutten, geb. 1488, starb 1523 in Ufnau am Zürchersee. Er ist berühmt durch eine große Anzahl Schriften und als kühner Beförderer der Reformation. Er griff Ulerich von Württemberg in Gedichten, Briefen und Reden an, die der gelehrte Nicolaus Barbatus zu Marburg in sehr geläufigem Latein mit triftigen Gründen widerlegt. Vergl. Schradius II. 385. Bekannt ist sein Wahlspruch: »Jacta alea esto.«

Und siehe, da sind Sickingens [9] Franz von Sickingen, ein berühmter Zeitgenosse des letzteren; er wird in diesem Krieg von Sattler als österreichischer Rat aufgeführt. Farben, wahrhaftig da ist er selbst; schaut hin Mädchen, das ist Franz von Sickingen, sie sagen, er führe tausend Reiter in das Feld, der ist's mit dem blanken Harnisch und der roten Feder.«

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