Alice Berend - Spreemann Co

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Tante Karoline, die sich nicht hatte unterbrechen lassen wollen und gleichzeitig geschrien hatte, daß Mariechen, dieses sanfte, immer gehorsame Kind, auf den Barrikaden gestanden habe, brach ab, als hätte ihr jemand die Kehle durchschnitten.

»Wir waren bis zum Morgengrauen in meinem Schlafzimmer,« erzählte Klaus arglos weiter, mit der bescheidenen Ruhe eines Menschen, der die Wahrheit spricht.

Der Lehrling knotete Bindfaden, und der »junge Mann« puschelte . . .

Erst als Klaus wieder viele ruhige Pfeifenzüge getan, quoll aus Karolines Mund die Frage, ob er verrückt sei oder sie.

Die Rückwirkungen der schlaflosen Nacht mit ihren verschiedenen Schrecken überstiegen alle Vorsicht für Zukunft und Hoffnungen. Außerdem hatten Mariechen und der Herr Sekretär einen verwundeten Russen von den Barrikaden heimgebracht, der sehr reich war und den man gesund pflegen würde.

Darum ließ sie alle Beherrschung zum Teufel fahren und fragte noch einmal, ob Klaus oder sie den Verstand verloren habe.

Aber ehe Klaus noch sein Gutachten abgeben konnte, klingelte die Ladentür, und Spreemanns andere Tante, Madame Ziehlke, kam herein. Im Pelzschal und großem Skunksmuff, erkundigte sie sich, wie ihrem Neffen der gestrige Schreckenstag bekommen sei. Auf ihrem runden Gesicht, das einem reifen Apfel glich. der schon ein wenig zu schrumpeln begann, sah man keine Spuren des ausgestandenen Schreckens. Mit breiter Neugierde wandte es sich jetzt der Tante Karoline zu.

»Ich hörte, daß dein Mariechen – aber das ist doch wohl nicht möglich . . .«

Tante Karoline wurde rot vor Ärger. Leugnen konnte sie die schon stadtbekannte Tatsache nicht, aber beschönigen. Das ist das Recht der Mutter. So sagte sie schnell und mit erhobenem Kopf:

»Mariechen begleitete nur ihren heimlichen Bräutigam.«

Sie dachte bei diesen Worten, die ihr selbst überraschend kamen, schnell zu dem jungen Russen hin. Er war noch bewußtlos, aber er würde es wohl nicht ewig bleiben.

»So, so, wieder einmal eine Aussicht, das ist ja nett,« antwortete Madame Ziehlke, die Hände tief in dem großen Muff. Sie war durch diese Neuigkeit nicht erschüttert; denn Karoline machte diese geheimnisvollen Anspielungen stets, wenn sie einen neuen Mieter bekommen hatte.

Karoline lenkte auch selbst das Gespräch sofort ab, indem sie der pelzverbrämten Madame Ziehlke zuflüsterte, was sie soeben aus Spreemanns eigenem Munde erfahren hatte.

Madame Ziehlke neigte nicht so zur Erregung, wie Karoline. Sie hatte gar keinen Grund dazu. Ihre beiden Töchter waren verheiratet, ihre Schwiegersöhne hatten zusammen eine recht rentable Mühle am Mühlendamm. Brot brauchten die Leute nun mal zu allen Zeiten, und ihr eigener Sohn bekam einmal die wohl renommierte Gerberei und hätte längst um die beste Bürgerstochter freien können. Aber sie hatte auch Enkelkinder. Schließlich war es kein Verbrechen, wenn Spreemanns Geld in der Familie bliebe.

Sie rückte daher ihre stattliche Fülle näher an die schmale Karoline heran und ließ sich das eben gehörte noch einmal sagen.

Spreemann merkte nichts davon; denn er gab dem Lehrling Auftrag, Kuchen mit Schlagsahne zu holen und Mamsell Lieschen mitzuteilen, daß man Kaffeegäste habe.

Als Spreemann die Damen nach oben begleiten wollte, kamen die ersten Kundinnen dieses Tages. Es waren zwei Milchfrauen, denen gestern die großen Schutenhüte abhanden gekommen waren.

Madame Ziehlke und Karoline gingen allein hinauf, was ihnen nicht ungelegen kam; denn sie wollten diese Mamsell da ein wenig aufs Korn nehmen.

Lieschen hatte einen ungeheuren Respekt vor Herrn Spreemanns Verwandtschaft. In demütiger Zuvorkommenheit befreite sie Madame Ziehlke von Samt und Pelz, nahm der Tante Karoline ihren leicht wiegenden Umhang ab, dann eilte sie davon, um den Kaffee zu bringen.

Als sie die dickbauchige Kanne auf den Tisch setzte, meldete sich der Lehrling und berichtete, daß der Herr Konditor sagen lasse, daß es heute keinen frischgebackenen Kuchen gebe und daß die süße Sahne heute sauer sei.

Um des Lehrlings Mund lag bei der Erledigung dieser Bestellung etwas, das im Kontakt stand mit der Kokarde in seiner Tasche. Aber die Damen hatten keine Gelegenheit, dies zu beobachten.

»Das sind doch ganz ungeheuerliche Zeiten, in denen wir leben,« sagte Tante Karoline. »Am hellichten Tage kein Krümchen Streuselkuchen in ganz Berlin.«

»Ach, es ist zu verstehen,« sagte da unglücklicherweise Mamsell Lieschen. »Nach solcher Nacht.«

»Ja, alles Gesindel hat sich diese furchtbaren Stunden zunutze gemacht,« sagte Tante Karoline und maß Mamsell Schmidt von oben bis unten.

Lieschen merkte, daß man ihr böse war, und weil sie keinen Grund dafür wußte und heute ohnehin zum Weinen geneigt war, holte sie ihr weißes Taschentuch hervor.

»Ich habe nichts Unpassendes getan,« sagte sie und drehte ihre kurze, bescheidene Nase im Tuch herum.

Tante Karoline sagte, daß sie nichts Näheres über diese heikle Angelegenheit zu erfahren wünsche und sie nur ihren armen, unschuldigen Neffen bedaure. Und dann fügte sie hinzu, ob man nicht wenigstens ein Stück Brot mit Butter zum Kaffee bekommen könne.

In schnellem Gehorsam eilte Mamsell Lieschen davon.

Madame Ziehlke war von Lieschens Tränen bewegt worden. Sie teilte nicht mehr Karolinens Argwohn und sagte es ihr auch.

»Wer ist heute nicht müde,« sagte sie. »Auch ich kann meine Arme kaum heben.«

»Warum sagst du denn immer Arme?« antwortete Karoline gereizt.

»Nun, weil es doch zwei sind,« antwortete Madame Ziehlke, nun auch aus ihrer Ruhe gebracht. Diese magere Person konnte wirklich den freundlichsten Menschen in Wut bringen. Madame Ziehlke hatte gerade etwas in diesem Sinne auf der Zunge, als Mamsell Schmidt hereingestürzt kam und voll Erregung ausrief:

»Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.«

Und dann in bebender Eile erklärte, daß man drüben, an der Hausecke, ein Manifest des Königs angeschlagen habe, worauf man vom Schlafzimmerfenster des Herrn Spreemann deutlich lesen könne, daß Ruhe die erste Bürgerpflicht sei.

»Aha, das sollte gewiß schon gestern fertig sein,« sagte Madame Ziehlke und trank befriedigt den Rest des guten Kaffees aus.

»Ich weiß nicht, was Sie immer in Herrn Spreemanns Schlafzimmer zu suchen haben,« sagte dagegen Tante Karoline, die aufgestanden war. »Man kann die Manifeste des Königs wohl auch von anderswo lesen, scheint mir.«

Sie nahm sich selbst den Umhang um; denn sie wollte nun rasch nach Haus. Sie verstand nicht viel von Politik und fürchtete neue Aufregungen durch Mariechen und den Herrn Sekretär.

Auch Madame Ziehlke ging. Die Dämmerung nahte, und man konnte nicht wissen, was geschah.

Erregende äußere Vorgänge hemmen die Innenpolitik. Beide Tanten vergaßen, ihrem lieben Neffen Lebewohl zu sagen.

Spreemann hatte sich mit seinen Kundinnen ein wenig verschwatzt. Man hatte auch hier des Königs Aufruf erörtert, wovon ein Abdruck gerade neben Spreemanns Ladentür geklebt worden war. Spreemann sah darin eine Auszeichnung. Sein Selbstbewußtsein hob sich, als er sich darauf als »Lieber Berliner« angeredet sah. Familiäre Fäden zogen sich vom Dönhoffplatz nach dem Schloß.

Darüber hätte Spreemann auch mit seiner engeren Verwandtschaft gern einige Worte ausgetauscht. Er war sehr erstaunt, niemanden mehr am Kaffeetisch zu finden.

»Etwas Unangenehmes?« fragte er; denn er hatte wohl bemerkt, daß Mamsell Schmidt bei seinem Kommen rasch die Nase aus dem Taschentuch geholt hatte.

»Nicht daß ich wüßte,« antwortete die Mamsell und stopfte das nasse Schnupftuch in die Tasche. Aber sie konnte doch nicht hindern, daß ein letzter Schluchzer aus ihrem unruhigen Gemüt in das stille, behagliche Zimmer sprang.

»Was ist das? Sind Sie krank?« fragte Spreemann und bedachte im gleichen Augenblick, daß dies sowohl Kosten, wie Störung mit sich bringen würde.

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