Alice Berend - Spreemann Co
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Da glitt das Messer ab und bohrte sich tief in die fleischige Zehe. Herrn Spreemanns rotes Blut strömte über die saubern Tücher.
Denn im Eifer des Disputs hatte man überhört, daß ein dumpfes Murren, ein schrilles, sausendes Geheul näher und näher schwoll.
Jetzt kam es plötzlich über den Platz gejagt.
Kreischende Stimmen von Weibern und Männern, Pfiffe, Schreie, Flüche, Drohungen ballten sich zum Gebrüll eines Raubtiers zusammen.
Mit einem Freudenruf war Hirschhorn aufgesprungen und hatte im gleichen Augenblick seinen Kram von Scheren, Messern und Feilen in die alte Ledertasche geworfen. Ohne einen Blick, ohne eine Entschuldigung für Herrn Spreemanns blutende Zehe.
»Sie kommen!« schrie er, »sie kommen!« und hatte mit einem Ruck zwischen seinen Salben und Pomaden eine schwarzgelbrote Kokarde hervorgerissen.
Dann rannte er hinaus. Im Flur hatte er die Kokarde schon an seinem großen, abgenutzten Hute stecken.
»Freiheit! Gleichheit!« schrie er. »Mein Lebtag hab ich drauf gewartet.«
Und dann riß er die Tür auf und stürzte hinaus.
Er rannte beinahe den Lehrling um, der von unten heraufgejagt kam.
»Sie bauen Barrikaden! Barrikaden bauen sie!« kreischte er mitten in Lieschens entsetztes Gesicht. »Ich geh mit, ich geh mit.«
Und er packte einen Küchenstuhl und rannte hinter Herrn Hirschhorn her.
Und der blonde junge Mann, den man immer nur lächeln gesehn und: »sehr wohl, Herr Spreemann,« sagen hörte, hatte eine Kokarde an die Staubpuschel gebunden und eine Holzbank unterm Arm. Das Gesicht verzerrt voll Wut, warf er sich ins Gewühl.
Herr Spreemann war ans Fenster gehumpelt und sah es mit Entsetzen.
Immer unheimlicher steigerte sich das rasende Raubtiergebrüll.
Erstarrt sah Spreemann Hirschhorns lange Rockschöße in der stoßenden, stampfenden Menge verschwinden. Sah er den kleinen Lehrling beinah allen voran davonstürmen. Eine Sekunde lang blitzte eine Erinnerung in ihm auf. Sein Vater wäre auch mitgelaufen, die hohen Stiefel voll heimlicher Schätze. Und er selbst? Wenn es damals gewesen wäre . . .
Da schmetterte ein Trompetensignal. Das Militär. Die Menge stieß ein Wutgeheul aus, das allen, die hinter den klirrenden Fenstern lauschten, Eiskörner über den Rücken jagte. Einen Augenblick lang staute sich alles. Dann drängte man mit verdoppelter Wut und Anstrengung vorwärts.
»Der Laden!« schoß es Spreemann beim Trompetenstoß durch den verängstigten Kopf. Der Laden mit der ganzen Sommersäson im Lagerraum. Wenn sie ihn plünderten. Wenn sie ihn stürmten.
Mamsell Lieschen flatterte im Zimmer herum, wie ein Huhn ohne Kopf. Sie sah das Blut aus Herrn Spreemanns Zehe quillen, sie hörte das furchtbare Geheule, sah den Lehrling und den »jungen Mann« unter die Räuber gehen, hörte Militärgetrappel, Signale, Pfiffe. Jetzt begannen auch alle Glocken zu läuten. Sie wußte nicht ein, noch aus.
Als Herr Spreemann: »Der Laden, der Laden!« schrie, stürzte sie in gewohntem Diensteifer hinaus. In ihrer Todesangst vergaß sie Angst zu haben.
Sie drückte sich zwischen die tobend Vorwärtseilenden und legte mit zitternden Händen, ohne zu wissen, daß sie's tat, die schweren Holzplanken vor die Ladentür. Noch ein kurzer Augenblick und auch die schweren Eisenstangen fielen schützend vor Herrn Spreenarms Sommersäson. Keinen der wahnwitzig Erregten, hatte die schmale Gestalt im waisengrauen Hauskleid gestört. Gerade als ein Schuß fiel, keuchte Mamsell Lieschen ins Haus zurück. Die Tür schlug zu. Sie war gesichert.
Über das Treppengeländer beugte sich Herr Kreisrat. Im Schlafrock, die runde, samtne Hausmütze auf dem Kopf, aber die Pfeife erloschen zwischen den blassen Lippen.
»Die Haustür fest verriegelt, Mamsell Lieschen?« flüsterte er fragend. »Nicht besser, noch einmal nachzusehen?«
»Ich muß hinauf, Herr Spreemann blutet,« schrie Lieschen in zappelnder Erregung.
»Blutet – woher – wieso – im Laden – in der Wohnung – verwundet von wem?«
Herr Kreisrat flüsterte es erregt und schaudernd.
»Von Herrn Hirschhorn, in demselben Augenblick, als die Horde über den Platz kam,« stieß Mamsell Lieschen eilig hervor und sprang atemlos die Stufen hinauf.
»Ich sage ja, die Juden, die Juden. Sie sind bei allen Schlächtereien die ersten.«
Empört raffte Herr Kreisrat den langen Schlafrock und eilte so schnell es die lose sitzenden Pantoffel erlaubten die Treppe zurück.
Das mußte Frau Kreisrat, die mit Weinkrämpfen auf dem Sofa lag, so schnell als möglich erfahren.
Die Türen klappten. Oben und unten. Die Riegel schnappten vor. Unten und oben. Man war geborgen.
Herr Spreemann starrte immer noch hinter der Gardine in den kreischenden, brüllenden Haufen. Ein schmaler Blutstrom rann von seiner kleinen Zehe ins Zimmer.
»Sie kennen ins sichre Verderben. Sie opfern ihr Leben, als wenn es nichts wert wäre,« murmelte er und wußte nicht, daß auf seinem Gesicht der große Respekt lag, der sich bei ganz besonders guten Kunden doch in seine Mienen zu schleichen pflegte. Nur, daß er jetzt nicht lächelte.
»Denken Sie vor allen Dingen an Ihr eignes teures Leben,« rief Mamsell Lieschen aufschluchzend. Und kam mit Pflaster, Arnikawasser und Leinwandstreifen.
Als Herr Spreemann im Lehnstuhl saß, den Fuß gekühlt und verbunden, fühlte er sich ruhiger werden.
Mamsell Lieschen hatte die Holzladen vor die Fenster gelegt, das dämpfte den Lärm ein wenig.
Die Menge schien weiterzueilen. Allmählich wurde es ruhiger vor den Fenstern. Nur aus der Ferne klang Trommelwirbel und Geschrei.
Lieschen zündete die Öllampe an. Der helle, ruhige Schein gab neuen Mut.
»Wenn ich an die Funzellampen denke, die man in meiner Kindheit brannte,« sagte Herr Spreemann, der nachdenklich in die freundliche Helle blickte. »Man hat es doch wirklich gut, jetzt in der Neuzeit. Ich weiß nicht, warum die Leute immer und immer unzufrieden sind.« Er seufzte. Mamsell Lieschen stand unschlüssig im Zimmer. Zu setzen wagte sie sich nicht. Aber draußen allein zu sein fürchtete sie sich.
Herr Spreemann schien auch nicht allein bleiben zu wollen.
»Wo meine Verwandten heute sein mögen,« fing er wieder das Gespräch an.
»Gott schütze sie alle,« antwortete Mamsell Lieschen demütig.
Und dann fragte sie, ob sie vielleicht den Abendtisch hier aufdecken sollte.
Herr Spreemann kam in Verlegenheit. Appetit hatte er nicht. Im Gegenteil. Aber er wollte jemanden um sich haben.
Er zog eine Weile schweigend an seiner Pfeife. Dann sagte er: »Sie können mir kühlende Umschläge auf meinen Fuß machen, Mamsell. Alle fünf Minuten einen andern.« Wieder hatte er das Richtige gefunden. Beiden war geholfen.
Auch in der Familie des Herrn Kreisrat schien man wieder im Gleichgewicht zu sein. Sanfte Klaviermusik tönte herunter. Die beiden Töchterchen spielten vierhändig und genau im Takt das hübsche Lied von dem guten Monde, der so stille durch die Abendwolken zieht.
Mamsell Lieschen summte es leise mit. So friedlich hätte alles sein können.
Aber da – Herr Spreemann horchte auf – von neuem wälzte sich das Grauenhafte näher.
»Wenn sie nur nicht die Stadt in Brand setzen,« ächzte Mamsell Lieschen, die wieder ins Flattern gekommen war.
»Die Berliner stecken ihr Berlin nicht an,« sagte Spreemann fest.
Wieder klirrten die Fensterscheiben.
Herr Spreemann löschte die Lampe und öffnete die Fensterladen um einen schmalen Spalt.
Man trug schon Verwundete zwischen sich.
Mamsell Lieschen schluchzte auf.
Aus Spreemanns Augen tropfte es. Er hätte gern den Arm um Lieschens Schulter gelegt. Er spürte etwas Sonderbares – weiche, schmerzliche Wünsche, wie er sie seit seiner Kindheit nicht mehr gekannt hatte. – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit . . .
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