Alice Berend - Die Bräutigame der Babette Bomberling

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Alice Berend

Die Bräutigame der Babette Bomberling

Die Bräutigame der Babette Bomberling

Der Mensch hat's nicht leicht. Das einfachste Tier hat es besser.

Wenn sich zwei Esel begegnen, weiß jeder von ihnen sofort, daß er einen Esel getroffen hat. Stehn sich zwei Menschen gegenüber, wissen sie noch lange nicht, wen sie vor sich haben. Sie ahnen nicht einmal, ob sie ihren rechten Handschuh in den rechten Handschuh des andern legen dürfen.

Denn selbst ein Name spricht selten genug.

Erst am Beruf erkennt ein guter Bürger den andern. Erst wenn man erfahren hat, womit sich der liebe Nächste, mehr oder weniger, steuerpflichtig macht, kann man die innere Sicherheit finden, die jedes positive Wissen verleiht.

Aufs Ungewisse von jedem Mitmenschen das Beste zu glauben, ehrt einen. Man soll es sogar. Aber man stößt dabei auf Überraschungen. Und Überraschungen sind selten angenehm.

Niemanden wird es beglücken, wenn sich im Theater der nette, rundliche Herr Nachbar, den man für einen gediegenen Rentier hielt, unvermutet als Sargfabrikant en gros und en detail vorstellt. Ohne Entzücken streift man nun die Eleganz seiner vollen, lächelnden Gattin, die der lebendigste Beweis für das Blühen seines Geschäftes ist. Auch wenn es der Freundliche uns nicht noch vor dem Wiederaufgehen des Vorhangs zuraunte, wir ahnten es, daß sein Umsatz von Jahr zu Jahr steigt.

Man soll dem ehrlichen Wirken seines Nächsten das reichste Gedeihen wünschen . . . Der Mensch hat's nicht leicht . . .

Keiner wußte besser Bescheid um alle Arten dieser geheimen Gedanken, als Frau Anna Bomberling, geborene Kolpe.

Sie, die seit einundzwanzig Jahren die bessere Hälfte eines Sargfabrikanten war und den blühenden Beruf ihres Gatten doch noch nicht liebgewonnen hatte.

Trotzdem er es verdient hätte. Denn sie verdankte ihm eine Lebensweise, die weit alle Mädchenträume übertraf, die sie einstmals in des Vaters Schmiede gesponnen hatte, wenn die Funken stoben und die um sich schlagenden Pferde der Fuhrleute neue Hufeisen bekamen.

Sie hatte heute nicht nur einen echten Hasenpelz, wie damals die junge Frau Amtmann, sondern wärmte sich mit Zobel und Chinchilla. Sie hatte nicht nur einen schönen Sohn, ihr Hermann war sogar Student und verkehrte nur mit den feinsten Leuten. Sie hatte nicht nur ein süßes Mädchen mit blonden Locken und blauen Schleifchen darin, ihre Babette war sogar so fein, zierlich und vornehm, daß der Vater ihr sicher befohlen hätte, die Schmiede dreimal auszufegen, ehe ein solches Fräulein über die Schwelle treten durfte. Sie hatte einen guten, zärtlichen Mann, der den ganzen Tag über nicht zu Haus war. Und doch war sie nicht glücklich.

Denn auch Gewohnheit macht es nicht schöner, wenn man immer wieder bemerken muß, daß jeder Bekannte an etwas Unangenehmes erinnert wird, sobald er einen erblickt. Es bleibt kränkend, daß Fremde, wenn sie herausgefühlt haben, wer man ist, zusammenzucken, wie wenn sie sich an einer unsichtbaren Nadel gestochen hätten.

Und das Schlimmste war, daß es Frau Anna ganz im Geheimen den Leuten immer weniger verargen konnte. Die Jahre machen erfahren. Je älter sie wurde, je besser lernte sie die anderen verstehen.

Wenn sie an grauen und regenfeuchten Tagen, trotz der wohligen Wärme ihrer feinen Zimmer, immer wieder fröstelte und Gicht und Alter zu spüren glaubte, schauerte sie entsetzt zusammen, wenn ihr Mann frisch und froh nach Haus kam, sie in die rechte Backe kniff und sagte: »Altes Mäuschen, das Geschäft blüht!«

Und wenn sie auf ihren Abonnementsplätzen im Hoftheater ein klassisches Stück mit angesehen hatten, wo am Schluß alle edlen Menschen tot ausgestreckt am Boden lagen und Bomberling dann auf dem Heimweg, in seiner Freude, daß es aus war, ein wenig zärtlich werden wollte, da kicherte sie nicht mehr, wie vielleicht früher einmal, sondern noch ganz im Bann des vielen Pathos, das sie geschluckt hatte, stieß sie ihn mit schauernder Gebärde fort und sagte:

»Laß mich zufrieden. Mit dem Tod bist du im Bund!«

Das war ungerecht. Denn trotz seines Berufes hatte August Bomberling noch nie einen Toten gesehen. Das wäre ihm ebenso unangenehm gewesen wie jedem andern Menschen.

Es war überhaupt nichts Grauenhaftes an ihm. Im Gegenteil. Er stand seinem Geschäft nicht nur in rastloser Tüchtigkeit vor, sondern mit der ganzen Heiterkeit, die ein rechtschaffener Sinn und die gesunde Regelmäßigkeit aller Körperverrichtungen dem Menschen geben.

Niemand ging aus Bomberlings Laden, dem er nicht selbst die Tür geöffnet und mit einer Verbeugung versichert hätte:

»Es war mir ein Vergnügen, beehren Sie mich wieder.«

Aber leider läßt sich das Glück der Ehe mit Fleiß und Gediegenheit allein nicht erzwingen.

August Bomberling merkte bald, daß er von dem, was ihn am meisten beschäftigte, zu Haus nicht reden durfte, wenn er's gut haben wollte. Und das wollte er. So lernte er schweigen, wo's Not tat. Das war in den ersten Ehejahren nicht immer leicht; denn Frau Anna begann sich bald mit ihrer Kleidung mehr nach dem Pariser Journal als nach dem Hauptbuch seines Geschäfts zu richten. Aber er hatte seine Frau lieb, und das half ihm vorwärts.

Ihm war überhaupt nichts zuwider.

Er konnte nicht begreifen, was man auszusetzen hatte an seinem Beruf, der ehrlich und notwendig war. Auf die natürlichste Weise von der Welt war er zu ihm gekommen. Als seine Meisterarbeit als Tischler fertig war, da hatte er den Weg ins Leben nach einer Gelegenheit entlang gespäht, die möglichst rasch vorwärts bringt. Er hatte sich auf die Schwelle der Werkstatt gesetzt und sich ruhig und klar vorgestellt, was von allen Dingen seines Handwerks wohl das gangbarste wäre. Ob es nicht etwas gäbe, was einfach ein jeder haben müsse, ob er wolle oder nicht.

An einem Tisch saßen viele. Einen Schrank hatte selten jemand allein, selbst ein Bett hat nicht jedes in der Welt für sich. Er selbst teilte das seine mit zwei kleineren Brüdern.

Da flitzte ein Pfiff über seine Lippen, ein anderes Bett war ihm eingefallen. Bei dem gab's nichts zu teilen. Das bekam der ärmste Tölpel für sich allein. Er grübelte weiter. Je mehr er sich mit diesem Gedanken beschäftigte, um so mehr Vorzüge fielen ihm ein.

Da gab's kein Umtauschen. Da gab's keine Nörgelei mit Reparaturen. Daran wurde nichts unmodern. Da ging man nicht nach langem Handeln wieder lächelnd zur Ladentür hinaus, um sich's dankend noch einmal zu überlegen. Da mußte man kaufen, da half kein Zappeln.

Immer lustigere Lieder pfiff er, während die Gedanken tanzten. Lächelnd hatte er zu Anna Kolpe hinübergeschmunzelt, die schlank und blond die Kartoffeln schälte und auf die Hufeisen sah.

An dem gleichen Abend war er zum Schmied gegangen und hatte ihm seine Pläne anvertraut. Eine Sargfabrik wollte er anfangen und sich die Anna holen, sobald das Geschäft im Schwunge war. Ob der Schmied einige Tausende wagen wollte? Es wäre eine aufgelegte Sache, und er begann ihm die Vorzüge seines gangbaren Artikels an den Fingern herzuzählen. Erstens: jeder braucht's, ob er will oder nicht. Zweitens: Umtausch ausgeschlossen. Drittens: Reparaturen . . .

Der Schmied hatte ihn unterbrochen und ihm versichert, daß er ihm auch ohne weitere Ausführlichkeiten glaube. Doch meinte er, daß sie im Dorf so etwas nicht brauchten. Er sah dabei rückwärts über seine Schulter, wie wenn er jemanden hinter sich spüre. Eine solche Sache wäre etwas für die große Stadt. Die Anna könnte er gewiß einmal kriegen, wenn er's zu etwas gebracht hätte. Dafür müsse er sich aber die paar Tausend wo anders suchen. Alles mit Maßen.

Bomberling hatte sich froh bedankt, daß er die Anna haben sollte, wenn es ihm gut gehn werde, und war zu seinem Meister geschwenkt.

Der gab ihm die paar Tausend, als er die neumodischen Pläne des Gesellen erfuhr.

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