Alice Berend - Spreemann Co

Здесь есть возможность читать онлайн «Alice Berend - Spreemann Co» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Spreemann Co: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Spreemann Co»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Spreemann Co — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Spreemann Co», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nur wenn er wieder an Mamsell Schmidt dachte, dämpfte sich seine Freude. Sie mußte es gewiß einige Zeit vorher wissen. Die Weiber brauchten zu solchen Dingen besondere Kleider. Das wußte er nur zu gut. Und hatte keinen Grund, ärgerlich auf diesen Fehler zu sein.

Wenn man nur diese verflixten Tränen umgehen könnte.

Er sah nach der Uhr und gähnte. Nein, für heute war es auf jeden Fall zu spät. Schade. Er hätte gern schon morgen früh das Aufgebot bestellt. Dringliche Angelegenheiten soll man nicht verschieben.

Da fiel ihm ein, daß er selber Mamsell Schmidts Papiere verwahrte. Zum Aufgebot waren nur die Papiere nötig. Das hatte er schon neulich, so ganz nebenbei, von dem Herrn Lehrer erfahren.

Er ging an seinen Schreibtisch und holte die Bogen heraus. Wort für Wort studierte er die Aufzeichnungen. Erstens erfuhr er da, daß Lieschen erst dreißig Jahre alt war. Dann, daß ihr Papa, der, von dem sie also das Goldkreuzchen hatte, mit einem Apfelkahn auf der Spree untergegangen war. Sie war mithin die Tochter eines ehrbaren Schiffers. Ihre arme Mutter war gestorben, als sie die Kleine der Welt und dem Waisenhaus übergeben hatte.

Spreemann seufzte. Was es alles für Unglück gab.

In diesem Augenblick kam Mamsell Schmidt zur Tür herein.

Spreemann fuhr zusammen und bedeckte seine Lektüre mit einem Zeitungsblatt.

»Was wünschen Sie denn noch,« fragte er barsch.

Mamsell Schmidt bat um Entschuldigung, daß sie gestört habe. Sie wolle nur fragen, ob Herr Spreemann noch etwas befehle. Oder ihr erlaube, sich zur Ruhe zu begeben.

»Legen Sie sich nur ruhig schlafen,« sagte Herr Spreemann wieder ganz sanft. Er dachte mit Rührung, was für eine ernste Unterredung dem niedlichen Wesen morgen bevorstand. Ihr, der der Vater mit einem Apfelkahn untergegangen war.

»Gute Nacht, Herr Spreemann,« sagte Mamsell Lieschen höflich.

»Gute Nacht, Mamsell,« antwortete Spreemann feierlich.

Am andern Morgen steckte Herr Spreemann seine und Lieschens Papiere, die er schon am Abend sorgfältig zusammengebunden hatte, in die Tasche und ging damit schnellen Schritts zum Pfarrer. Er selbst kannte den Geistlichen wenig. Er versprach sich nichts von Kirchenbesuchen, bei denen man leicht einen guten Kunden versäumen konnte. Aber Mamsell Lieschen verfehlte keine Predigt. Was ihrem Hausherrn durchaus recht war, denn da man über alle diese Dinge nichts Bestimmtes wußte, war es immerhin gut, daß einer aus dem Haushalt einen gewissen Zusammenhang mit den unbekannten Mächten aufrecht hielt.

Der Empfang bei dem Herrn Pfarrer fiel zunächst kühl aus. Erst als der Geistliche hörte, um was es sich handelte, wurde er freundlicher. Hochzeit, Taufe und Nebeneinnahmen durchkreuzten sein Hirn.

»Nichts Edleres als die Gründung einer Familie. Meinen aufrichtigen Glückwunsch,« sagte er und drückte dem gutsituierten Manne kräftig die Hand.

»Vor allen Dingen ist Eile geboten. Höchste Eile,« sagte Spreemann.

Der Pfarrer zuckte zusammen, beherrschte sich aber amtlich.

Er erklärte, daß ein dreimaliges Aufgebot an drei Sonntagen nötig wäre und daß nur in besonders dringenden Fällen eine Ausnahme gestattet sei. Wenn dieser Notfall vorliege . . .

»Er liegt vor,« sagte Spreemann bestimmt.

Der Pfarrer räusperte sich. Dann sagte er streng und gemessen, daß er Herrn Spreemann, aus Rücksicht für Mamsell Schmidt, entgegenkommen würde. Am zweitfolgenden Sonntag konnte die Trauung sein.

Höchst zufrieden trabte Herr Spreemann ab.

Der Geistliche schüttelte den Kopf. Er dachte an Mamsell Lieschens frommes und bescheidenes Wesen. Er sagte sich, daß auch ein Seelsorger manchmal blind und unwissend sei.

Inzwischen putzte Mamsell Lieschen fürsorglich die ersten Karotten. Ohne zu ahnen, welchen Schaden ihr Ruf erlitten. Sie bedachte fröhlich, daß man wahrscheinlich schon am zweitfolgenden Sonntag die Mohrrübchen mit den ersten grünen Erbsen mischen können würde. Dazu ein wenig gehackte Petersilie und eine kleine Zwiebelschwitze, wie es der gute Herr Spreemann so liebte. Denn nun ging es vorwärts mit dem Frühling und seinen Gemüsen.

Kein Mensch kennt sich selbst. Nicht eine Ahnung sagte ihr, daß sie Braut war.

Spreemann aber sorgte weiter für sie.

Er stand in seinem Laden auf der hohen Leiter und holte die teuerste Brautseide herunter. Prima Qualität. Die Madame Bankier hatte als Braut keine bessere getragen. Reichlich maß er ab und machte ein Paket daraus. Der Lehrling sprang hinzu und fragte, wohin er die Seide zu tragen habe.

Spreemann befahl ihm, das Maul zu halten, und als die Mittagsstunde kam, nahm er selbst das Paket unter den Arm und trug es hinauf in seine Wohnung.

Er aß sehr wenig zu Mittag. Die neuen Karotten blieben unberührt. Mamsell Schmidt sagte sich mit Bangigkeit, daß sie auch heute wieder etwas nicht recht gemacht haben müßte. Sie kostete immer aufs neu die Speisen, aber sie konnte nichts Versalzenes oder Mißratenes daran finden.

Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als Herr Spreemann sie gleich nach dem Essen in die gute Stube rief.

»Setzen Sie sich,« sagte er.

»Zu viel der Ehre,« flüsterte Lieschen, und blieb stehen.

Sie war überzeugt davon, daß ihr Herr Spreemann den Dienst aufsagen würde. Sie war nun drei Jahre da und hätte von nun an den vierten Taler bekommen müssen.

»Ich verzichte gern auf die Zulage, wenn mich Herr Spreemann nur behalten wollen,« stammelte sie.

»Da haben wir schon die Tränen,« rief Spreemann und stampfte mit dem Fuß auf.

Er fühlte, nun müßte die Sache eins, zwei, drei erledigt werden.

»Ich werde Ihnen überhaupt keinen Lohn mehr geben, sondern ich werde Sie heiraten, Mamsell. Das Aufgebot ist schon bestellt,« schrie er.

Nun war es heraus. Er atmete auf.

»Wie belieben?« fragte Mamsell Schmidt. Sie lehnte sich an den blanken Mahagonitisch. Die ganze gute Stube drehte sich im Kreise. Ein Wunder, daß die große Vase aus Berliner Porzellan noch nicht heruntergestürzt war.

»Wie belieben?« stammelte sie noch einmal.

Herr Spreemann riß das Paket auf und bauschte mit dem gewohnten und geschickten Griff die glänzende Brautseide auf.

»Diese herrliche Seide,« schrie Lieschen, »ach, ist die schön!«

»Prima Qualität,« sagte Herr Spreemann. Er hob den knisternden Stoff vom Tisch und legte ihn um Mamsell Schmidts Schultern. Genau so wie gestern den Musselin um die Demoiselle Jung. Dann prüfte er sein Werk. Richtig, viel rundlicher bauschte sich hier alles. Viel netter und hübscher.

Seine Finger glitten, ganz von ungefähr, an Lieschens rosiger Wange vorbei. Auch hier hatte er richtig kalkuliert. Alles war bedeutend weicher und zarter . . .

Allmählich fand er sich immer besser in Mamsell Lieschens Gesicht zurecht. Wenn man erst weiß, wo man etwas zu suchen hat, findet man es auch.

Als er Mamsell Lieschen fragte, ob sie ihm böse sei, sagte sie, daß sie ihn viel zu gern dazu habe. So wurde man vollkommen einig . . .

Erleben heißt, sich verändern.

Madame Kreisrat, die vom Küchenfenster aus beobachtete, wie Mamsell Lieschen mit leisem Sang die Eimer aus dem Brunnen zog, sagte, daß die Mamsell nicht wiederzuerkennen sei. Es war unbegreiflich, woher sie auf einmal die hellen Kleider und die vielen Bänderchen habe. Auch der Ausdruck ihres Gesichts hatte sich vollkommen verändert, wenn sich Madame Kreisrat nicht irrte. Sie sah verjüngt und fröhlich aus. Jedenfalls war es sicher, daß Herr Spreemann nicht verrückt war.

Sich wundern ist der Anfang jeder Weisheit. Madame Kreisrat wäre vielleicht für alle Zeiten klug geworden, hätte sie auch in des Nachbars Wohnung sehen können. Auch da geschah viel Wunderbares.

Wenn Mamsell Schmidt Herrn Spreemann die süße Nachspeise gebracht hatte, glitt sie nicht wieder schweigend zur Tür heraus, sondern setzte sich dem Hausherrn gegenüber.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Spreemann Co»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Spreemann Co» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Spreemann Co»

Обсуждение, отзывы о книге «Spreemann Co» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x