Balduin Möllhausen - Das Mormonenmädchen Zweiter Band

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Um sich daher nicht weiter durch einen Wortwechsel mit einem so rohen Menschen zu erniedrigen, erhoben sich die beiden Herren und stiegen auf den entgegengesetzten Seiten aus. Kaum berührten aber ihre Füße festen Boden, so knallte auch schon wieder die Peitsche, das Pferd zog an, und nur mit genauer Noth retteten sie sich durch einen kühnen Seitensprung aus der Gefahr, von den Rädern des dahinrollenden Wägelchens unsanft berührt zu werden; dagegen berührte das laute Hohnlachen des Kutschers um so empfindlicher ihre empörten Gemüther.

»Es ist himmelschreiend, mit welcher rohen Anmaßung der nordamerikanische Pöbel sich den gebildeten Ständen gegenüber benimmt,« sagte der Graf, bleich vor innerer Wuth dem Fuhrwerk nachblickend; »in solcher Weise zu sprechen! der Mensch verdiente mit der Hetzpeitsche durch die Straßen New-Yorks gegeißelt zu werden. Wie sind die europäischen Zustände doch golden gegen die hiesigen!«

»Die schönen Tage von Aranguez sind vorüber! In Europa ist es auch nicht viel besser, denn was der Plebs dort nicht auszusprechen wagt, das denkt er,« versetzte der Baron, dem es viel zu unbequem war, sich noch zu ereifern, dabei aber nicht ahnte, wie nahe er mit seiner oberflächlichen und gar nicht durchdachten Bemerkung der Wahrheit gekommen.

»Beim Jupiter!« rief der Graf plötzlich aus, in die Vorhalle von Abraham’s Haus springend und den Baron nach sich ziehend, »beim Jupiter und bei allen schönen Mormonengöttinen! Schau hin, mein Brüderchen, dort kommen sie! Gut manövrirt! Wären auf Ehre mit ihnen gerade hier zusammengetroffen, hätte ich den schurkischen Kutscher nicht gezwungen, sich zu beeilen!«

Sie überzeugten sich noch, daß es wirklich kein Irrthum sei, als sie auf dem andern Ende der Straße die Gestalten Weatherton’s und Raft’s zu erkennen glaubten, die sich langsamen Schrittes dem Hause Abraham’s näherten, dann aber eilten sie, so schnell ihre Füße sie zu tragen vermochten, die Treppe hinauf, und mit der Miene von Ueberbringern wichtiger Nachrichten traten sie in das Geschäftszimmer Abraham’s, den sie in tiefem Gespräch mit Jansen und Rynolds fanden.

Weatherton und sein getreuer Bootsmann verfolgten unterdessen ungestört ihren Weg. Schon lange vorher, ehe sie Abraham’s Haus erreichten, hatte Raft dasselbe seinem Lieutenant bezeichnet, weshalb sie, ohne sich oder ihre Absichten durch forschende Bewegungen zu verrathen, mit der gleichgültigsten Miene vorübergingen. Nur einmal richtete Weatherton seine Augen, wie zufällig, auf das Haus, um die Nummer desselben seinem Gedächtniß einzuprägen, und zugleich flogen seine Blicke blitzschnell über alle Fenster. Dies geschah indessen mit einem solchen Ausdruck, daß selbst der mißtrauischste Mormone nicht, wenn er seine Absichten nicht lange vorher geahnt hätte, dadurch zum Argwohn veranlaßt worden wäre.

Er entdeckte nichts, was auf die Anwesenheit von Frauen gedeutet hätte, eben so wenig bemerkte er irgend einen andern Menschen. Es war Alles so still und öde in dem Hause, als sei es unbewohnt gewesen, doch bewiesen die geöffneten Fensterladen der mit sauberen Gardinen verhangenen unteren Etagen, wie die der oberen, offenbar zu Speichern und Waarenlagern benutzten Räume das Gegentheil.

Bis zu einem gewissen Grade enttäuscht, aber auch wieder zufrieden, daß es ihm gelungen war, Hertha’s Aufenthaltsort auszukundschaften, ohne selbst bemerkt worden zu sein, entfernte er sich langsamen Schrittes und fortwährend plaudernd mit Raft, der ihn noch immer mit seinen enthusiastischen Lobpreisungen des Seestückes unterhielt. —

Weatherton hatte also keine lebende Seele in dem Hause wahrgenommen. Wären seine Blicke aber tiefer durch die blendenden Fensterscheiben in Abraham’s Geschäftszimmer eingedrungen, so würde er sich gewundert haben über den Ausdruck, mit welchem man, von einem sichern Standpunkte aus, ihn und seinen Gefährten beobachtete und ihre Bewegungen auf’s sorgfältigste bewachte; nicht zu gedenken der drohenden Aeußerungen, die betreffs seiner gewechselt wurden.

»Es unterliegt keinem Zweifel,« sagte nämlich Abraham finster, sobald Weatherton ihm nicht mehr sichtbar war; »er hat auf irgend eine Art Euern Zufluchtsort ausfindig zu machen gewußt, und es steht zu erwarten, daß er uns nächstens persönlich einen Besuch abstattet.«

»Und welchen Erfolg würde es für ihn haben, wenn er nur Euch träfe? Denn das, was er eigentlich und am meisten sucht, ist doch wohl sicher genug aufgehoben,« versetzte Jansen, noch einen zornigen Blick dahin sendend, wo Weatherton eben verschwunden war.

»Aber er und diejenigen, die ihn vielleicht begleiten, könnten etwas finden, was sie nicht suchen!« entgegnete Abraham heftig. »Bedenkt die Vorräthe, die oben aufgespeichert liegen und über deren Bestimmung, jetzt, nach vorausgegangener, wenn auch vorläufig noch bedingter Kriegserklärung wohl kaum ein Schulknabe lange in Zweifel bleiben dürfte. Es würden uns dadurch nicht allein unersetzliche Verluste, sondern auch Gefahren für uns selbst erwachsen.«

Hier zupfte Rynolds ihn leise am Rock, indem er mit den Augen verstohlen auf die beiden neuangeworbenen Officiere deutete.

Abraham verstand den Wink und wendete sich sogleich zu diesen.

»Ihr habt Euer militärisches Talent bewährt, meine Herren,« redete er den Grafen und seinen Kameraden mit einer verbindlichen Verbeugung an, »es ist in der That ein großer Dienst, welchen Ihr uns geleistet. Ihr werdet aber auch die Ueberzeugung gewonnen haben, daß unsere Macht wohl organisirt ist, und daß kein Wort unüberlegt gesprochen, keine Handlung ohne bestimmten Zweck angeordnet wird. Nur das genaueste Ineinandergreifen unserer Pläne und die größte Einigkeit und Uebereinstimmung in der Verfolgung derselben machen uns, selbst hier im Herzen des uns feindlichen Landes, stark, und deshalb müssen wir auf die strengste Disciplin halten. Ihr seid ja alte, erfahrene Soldaten,« schloß er, und ein kaum bemerkbarer höhnischer Zug zuckte um sein glatt geschorenes Kinn.

»Soldaten, die ihre Ausbildung auf dem Felde der Ehre erhielten,« entgegnete der Graf, indem er mit einer anmuthigen Verbeugung für das schmeichelhafte Compliment dankte.

In Abraham’s Physiognomie wurde abermals der spöttisches Zug sichtbar.

»Wahrscheinlich werden Eure Dienste in nächster Zeit wieder in Anspruch genommen werden,« hob er an, sobald der Graf geendigt; »bis dahin aber bitte ich, macht es Euch unten in meiner Wohnstube so bequem wie möglich. Klingelt, wenn Euch einige Erfrischungen genehm sind, und betrachtet mein Haus als das Eurige. Ihr seht,« fuhr er entschuldigend fort, indem er auf einen Stoß Papiere und Briefe deutete, »die Arbeit droht uns über den Kopf zu wachsen.«

Der Graf nickte in liebenswürdig vertraulicher Weise, eine Bewegung, die auch dem Baron sehr geläufig schien. Sie hegten eine heilige Scheu vor Allem, was Schreibereien nur ähnlich sah, und standen eben im Begriff, sich zurückzuziehen, als Abraham sich noch einmal zu ihnen wendete.

»Sagtet Ihr nicht, es sei noch ein Dritter in der Gesellschaft der beiden Seeleute gewesen?«

»Gewiß,« antwortete der Graf, der stets auf Anciennität hielt und daher gewöhnlich das Wort ergriff; »es war indessen nur eine höchst nichtssagende Persönlichkeit, ein Anstreicher, den wir schon seit längerer Zeit kennen, das heißt, von Ansehen kennen. Er liebt es, sich Künstler zu nennen; wie gesagt, eine höchst nichtssagende, unbedeutende Persönlichkeit.«

»Ich danke Euch,« versetzte der Mormonenagent, sich nach einer neuen höflichen Verbeugung dem Fenster zuwendend. Kaum hatte er aber einen Blick auf die Straße geworfen, so verfärbte er sich, und die beiden Edelleute, die sich schon an der Thür befanden, zurückrufend, deutete er auf Falk, der, ohne rechts oder links zu schauen, eben vorüberschritt.

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