Adam Karrillon - Windschiefe Gestalten

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Maurus ahnte, daß dies so etwas sei wie das Umtaufen und Neubemalen eines gestrandeten Schiffes, damit man es nicht erkenne und aufs neue Vertrauen zu seiner Seetüchtigkeit fasse. Und warum auch nicht? War es doch von dem gleichen Kapitän Sterzelweg, der jetzt nur Direktor hieß, geführt; von dem gleichen Lotsen gesteuert.

Nein, nicht ganz war die Bemannung die gleiche. Bleibtreu der Alte hatte sich losmustern lassen. Das fiel auf im Publikum, und es gab vor allem dem Buckligen zu denken. Wer sollte ihm nun mit Kopfschütteln und halben Worten eine Andeutung geben, wenn das Schiff ohne Besteck im Nebel lief? Nein, Maurus war mehr noch wie seither auf seine eigene Schlauheit angewiesen, die ihn lehrte, wie aus einem Buche aus dem Benehmen des Vaters herauszulesen, was er wissen mußte. Er beobachtete den Alten, wie nur je ein Geheimpolizist einen Verdächtigen beobachtet hat. Er kontrollierte seine Reisen, zählte die Briefe, die für ihn eingelaufen waren, und prägte sich die Gesichter aller derer ein, die auf seinem Bureau verkehrten. Wer nur im entferntesten so aussah, als ob seine Vorfahren im Lande Posen von Knoblauch und Zwiebeln gelebt hätten, erregte seinen Verdacht, und wenn er gar mit einer Peitsche zwischen den Fingern in den Hof trat, dann war er für ihn zu einer Scharrmaus geworden, die an dem Baume des Hauses Sterzelweg nagte.

Maurus hatte vernommen, von ausgedienten Soldaten vielleicht, von einer Gemüsefrau, einer Hemdenbüglerin, daß sein Bruder außer seinem Rennstall auch noch andere kostspielige Tugenden habe, daß er den Damen vom Ballett die Trikots kaufe und daß er spiele und sein Ehrenwort verpfände, wenn sein Bargeld ausgegangen war. Was hatte doch der Depeschenbote neulich so dringend von dem Vater verlangt? Geld natürlich. War das vielleicht in einer Stunde, wo das brüderliche Ehrenwort eine leere Renommage geworden wäre, wenn der Vater nicht einsprang? Warum hatte der Alte so stürmisch den Kassenschrank durchsucht und war dann zur Mutter gelaufen, damit auch sie die Geheimfächer ihres Schreibtisches plündere? Maurus fühlte, daß über dem Hause Sterzelweg eine Wolke stand, die, wenn nicht bald eine Hochzeit kam, auch mit einem Pistolenknall sich entladen konnte.

Die Hochzeitsklänge kamen nicht; auch der Pistolenknall wurde nicht gehört. Dagegen las man in der Zeitung, daß der Rennstallbesitzer Leutnant Sterzelweg nach dem iranischen Hochland abgereist sei, um die Stelle zu suchen, auf welcher der Erzvater Noah seinen ersten Rausch ausgeschlafen habe.

Das war noch was. Damit konnte Marcellus sich ins Konversationslexikon hineinschmuggeln. Leider kam es anders.

Nach der Abreise des Sohnes regnete es unbezahlte Wechsel in des Vaters Bureau herein, und diese schwemmten das Aktienunternehmen hinweg und den Direktor als Schreiber in die Hinterstube eines Winkeladvokaten hinein und dessen Gattin in den Backsteinnebenbau einer Vorstadtstraße.

Aber die Sterzelwegs hatten doch noch einen zweiten Sohn gehabt, wie hieß der nur? Einerlei. Aber der war ja bucklig gewesen. Wer wird nach ihm fragen? Der zählt nicht mit.

Maurus wünschte auch nicht, daß man nach ihm suche. Er hatte sich mit seinen Hunden nach dem Vorort einer Residenz zurückgezogen, kaufte bei den Bauern die Milch zusammen und beförderte sie an jedem neuen Morgen in die Stadt. Wenn er in seinem blauen Kittel an der Seite des Hundefuhrwerks durch die Straßen zog und eine Schelle ertönen ließ, öffnete sich an einer bestimmten Stelle der Färbergasse immer die Pforte eines Vorgartens, und ein magerer Arm streckte eine blecherne Milchkanne heraus. Maurus goß, ohne zu messen, Milch in das Gefäß hinein und ermunterte dann seine Hunde, daß sie weiter gehen möchten. Aber die Tiere wollten nicht recht; sie winselten, lamentierten und schienen um ein einziges freundliches Wort bitten zu wollen von einer, der die Dürftigkeit ihrer Kleidung offenbar nicht gestattete, daß sie hinter der Jasminhecke hervortrat. Nun, so gingen sie denn doch weiter und zogen den Karren vor eine andere Tür, wo man abermals Milch absetzte, und so weiter, bis schließlich das Ziehen des Wagens nur noch eine Spielerei war auf dem Heimweg von der Stadt und die munteren Vierfüßler fast ausgelassen wurden. Sie machten Sprünge neben der Deichsel her, guckten nach ihrem Führer zurück. Sie schienen diesen einladen zu wollen, er möge sich nur aufsetzen, sie würden ihn schon ziehen, ihn und die strotzende Geldtasche an seiner Seite. Ja, so war das Leben der drei ein recht vergnügliches und jeder neue Tag die Quelle neuer Freuden.

Aber auch über dem Himmel dieser Idylle schwebte eine Wolkenwand grauer Bedenklichkeiten. Der Karren wurde immer schwerer, die Last größer. Das Geschäft dehnte sich aus. Der Bucklige mußte sich ein Pferd anschaffen und einen größeren Wagen. Nun wurde das erst recht ein vergnügtes Treiben. Der Blaukittel saß auf dem Bock, das Pferd wieherte, die Peitsche knallte und die Hunde sprangen bellend neben den schlagenden Rädern her. So ging es in die Stadt hinein und dem Vorgarten in der Färbergasse entgegen. Diesmal half es nichts, daß das Pförtchen sich nur zu einem kleinen Spalt auftat. Die Hunde, nicht mehr vom Geschirr belastet, sprangen wider die Lattentür und hätten sicher eine weibliche Gestalt umgeworfen, wenn nicht ein scharfer Pfiff sie daran erinnert hätte, daß man auch die Zärtlichkeiten nicht übertreiben darf. Statt nun die Dame über den Haufen zu rennen, begnügten sie sich damit, daß sie dieselbe am Rocksaume faßten und sie auf den Bürgersteig zerrten. Da stand sie nun und schlug über dem Kopf die Hände zusammen. Leser, ihr denkt wohl, aus Verwunderung über die Hunde? Nein, sie tat es wegen des Pferdes; von welcher Seite sie es auch betrachten mochte, kein Zweifel war darüber mehr möglich. Leibhaftig, wenn auch nicht mehr im gleichen spiegelnden Felle, stand des Fürsten Bleß von Herostall berühmte Stute vor ihr und trug statt des Herrenreiters einen Packsattel auf dem Rücken. Da nun war sie ein nützliches Wesen geworden, so nützlich wie Maurus, ihr Sohn, der ja auch einen Packsattel auf dem Rücken trug. Zum ersten Male, daß sie dies sehen konnte, ohne daß sie sich schämte, seine Mutter zu heißen. Sie wehrte die zudringlichen Hunde von sich ab, hob die Schürze und weinte bitterlich.

Der Bucklige dachte: ʼs ist Wasser genug auf der Erde, was sollst du neues dazu weinen? Deine Kundschaft könnte mißtrauisch werden. War sie es denn nicht ohnedies schon? Klagte nicht am Samstag der Bäcker über die zu dünne Milch? Hatte er nicht recht? War sie nicht so blau fast wie sein Fuhrmannskittel gewesen? Die Pest über diese Bauern, die aus der Pumpe im Hof mehr Milch holten als aus dem Euter der Kuh! Könnte man dies Gaunergesindel nicht ausschalten, wenn man sich selber eine Kuh hielt? Aber die ihrerseits rechnete auf einen Kleeacker, und zwar auf einen mit roten Blumenköpfen und weichen, saftigen Stengeln. Ob der wohl zu beschaffen war?

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