Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Arnold setzte sich schweigend nieder. Die Luft war heiß. »Ist hier eine Versammlung, Fräulein?« fragte er, indem er Petra erwartungsvoll anschaute. Das junge Mädchen errötete, lachte, war verwundert und wußte nichts zu antworten. Hyrtl, der wie ein Ballon von Vornehmheit dasaß, verlor den gleichgültig-grämlichen Ausdruck, der in seinen Zügen vorherrschte und sagte liebenswürdig: »Lassen Sie sich nicht beirren. Die Leute sind nur da, weil sie ihre eigene Langeweile vergessen, wenn sie einen andern sich langweilen sehen.«

Petra, die durch Arnolds höfliche Aufmerksamkeit, mit der er den Worten Hyrtls lauschte, gerührt wurde, lächelte und ihre Augen nahmen plötzlich im Lampenlicht ein schönes, tiefes Blau an.

Ein junger Mann mit gelber Gesichtsfarbe und schwarzen, frechen Augen näherte sich. »Freund Hyrtl sieht heute sehr bedeutungsvoll aus«, sagte er mit offenbarer Geringschätzung.

»Bei mir hat jedes Härchen seine Bedeutung«, entgegnete Hyrtl mit unschlüssiger Selbstironie.

»Dann müssen Sie aber mit den Jahren viel an Bedeutung eingebüßt haben«, sagte der junge Mann. Hyrtl lachte gutmütig-widerwillig und verzog verächtlich das Gesicht. Beide verachteten einander aufs äußerste. Petra spielte mit ihrer Uhrkette.

Was reden sie? dachte Arnold bestürzt. Er blickte Petra an, sah rückwärts in das Zimmer, dann gegen das Fenster und dachte abermals: was reden sie?

Natalie kam heran. Sie war rot, belebt, bewegt von Reden, von Hören, von Lächeln. Mit leichter Vertraulichkeit legte sie die Hand auf Arnolds Schulter; er blickte überrascht empor. »Nun was treiben Sie?« fragte sie, mit den Augen zwinkernd.

Auf einmal, er wußte nicht, wie es kam, begann er zu erzählen. Vielleicht war es der Trieb, sich aufzuschließen oder fühlte er das Verlangen, seine Anwesenheit zu rechtfertigen. Er berichtete von der Gewalttat, deren Opfer der Jude Elasser geworden und wie alle Mühe vergebens gewesen war, ihm zu seinem Recht zu verhelfen. Deswegen habe er sein Gut verlassen und sei in die Stadt gekommen. Er blickte jeden der drei Zuhörer leuchtend an, als ob er überzeugt sei, daß sie sich gleich ihm selbst für diese Sache entflammen würden. Er war in seiner Weise beredt, und diese Beredsamkeit verschaffte ihm den Respekt jener nichtigen Menschen.

»Das ist ja riesig interessant«, rief Natalie aus, als er geendet.

»Allerdings eine alte Geschichte, das mit dem Juden«, bemerkte Hyrtl frostig.

»An der Geschichte ist freilich nichts Neues,« erwiderte Natalie; »aber daß er sich so dafür ins Zeug legt, ist doch interessant.«

»Man müßte etwas dafür tun«, sagte Petra, die sich schämte.

»Ich werde mit meinem Freund, dem Minister Schrott sprechen«, entgegnete Hyrtl, indem er auf die Uhr blickte.

»Dafür würde ich Ihnen sehr dankbar sein«, sagte Arnold warm.

»Kommen Sie«, sagte Natalie.

Er stand auf und folgte ihr. Er glaubte, sie wollte ihm etwas Wichtiges mitteilen, indessen führte sie ihn zu ihrem Mann und sagte: »Da ist er.« Und als Martin ein dummes Gesicht machte, fügte sie feierlich hinzu: »Herr Ansorge, der Neffe von Borromeo.«

Martin schnalzte mit der Zunge, legte seinen Arm sogleich in den Arnolds, steckte ein Kaviarbrot in den Mund und sagte kauend: »Ist es wahr, daß Sie bis jetzt in einer Höhle gelebt haben? Alle Welt erzählt davon.«

Arnold sah den Mann überrascht an und wußte nicht, was er aus ihm machen sollte. Er bückte sich, um eine Nadel aufzuheben, die im Teppich blitzte, dann ging er zur Türe, verließ den Raum und suchte draußen seinen Mantel. Im Treppenhaus atmete er tief die kühle Luft ein. Unten im Flur überholte er Emerich Hyrtl, der vor ihm gegangen war und sich nun mit einem gedrehten, mühsam elastischen Schritt gegen die Straße bewegte, wo sein Wagen wartete. Die Figur dieses Mannes war auffallend; es schien, als säße auf künstlichen Beinen ein hölzerner Rumpf. Auch der Kopf schien mit Kunst in die Schultern eingedreht, und der allzukurze Hals verschwand im Pelz des Mantels. In allen Bewegungen, in jedem Blick lag drückende Langeweile und trostlose Ruhe.

»Kann ich Sie irgendwohin fahren, Herr Ansorge?« fragte er höflich und wohlwollend. Er schritt zu den Pferden, patschte den Tieren auf die Lenden, und die Eitelkeit eines Knaben zeigte sich auf seinem Gesicht.

Arnold verfolgte das Gebaren Hyrtls mit großen Augen. Er empfand plötzlich Neugier, den Mann von innen zu sehen, oder doch ohne Kleider, vielleicht schlafend, jedenfalls aber wenn er sich allein glaubte.

»Wie kommen Sie eigentlich zu Osterburgs?« fragte Hyrtl. Er hatte den Wagenschlag geöffnet, stellte einen Fuß auf das Trittbrett und zündete eine Zigarette an. »Es ist eine ganz interessante Familie«, fuhr er fort, ohne sich an Arnolds Schweigen zu kehren. »Das was Sie oben sehen, ist alles Maskerade. Die Leute sind verschuldet vom Boden bis in den Keller. Hinter den Möbeln und Bildern hängen die Pfändungssiegel. Die Stühle, worauf sie sitzen, gehören ihnen nicht. Jede Tasse Tee, die wir oben trinken, ist sozusagen von andrer Leute Geld gekocht. Natalie betrügt ihren Mann und Osterburg betrügt seine Frau. Es ist alles Schwindel, was Sie da sehen, eine Lotterwirtschaft ohnegleichen. Nur Petra, das ist eine famose Person, ein ganz besondres Mädchen. Na, adieu, leben Sie wohl.«

Er reichte Arnold die Hand, stieg ein und gab mit eleganter Bewegung dem Kutscher das Zeichen, zu fahren.

Arnold war wie vor den Kopf geschlagen. Nach kurzem Überlegen beschloß er, von neuem hinaufzugehen und zu sehen. Seltsam! Er wollte sehen, was dort an den Mauern klebte, womit die Gesichter getüncht waren; er erschien sich in wichtiger Angelegenheit hintergangen und wollte sich nun Wahrheit holen.

Er eilte die Stufen empor, läutete, warf seinen Mantel auf einen Berg von andern Mänteln und trat mit suchendem Gesicht in die Gesellschaftsräume. Zwischen Köpfen und Schultern sah er Natalie wie durch eine Mauerspalte. Sie gewahrte ihn und lächelte ihm zu wie einem vertrauten Freund. Sein Gehen und Wiederkommen hatte sie nicht bemerkt. Arnold suchte näher zu ihr zu gelangen, und plötzlich vernahm er ihre Stimme hinter sich. »Denken Sie nur, was ich soeben höre,« sagte sie mit einem vor Erstaunen jauchzenden Lachen zu einer Dame; »Hanka hat sich verheiratet…«

Arnold drehte sich um. Er konnte in ihrem Gesicht nichts gewahren als Jubel, Liebenswürdigkeit und Vergnügen. Nein, der Mensch da drunten muß gelogen haben, dachte er.

Fünfundzwanzigstes Kapitel

Er wünschte zu wissen, wovon all die Leute sprachen, die sich hier zusammengefunden hatten. Mitteilsam glänzten die Augen, voll Geschäftigkeit öffneten sich die Lippen, um zu schwatzen und zu lachen. Viele Männer waren feist und ansehnlich; andere sahen aus, als hätten sie schreckliche Sorgen. Jemand ergriff Arnold beim Arm. Es war Baron Drusius, der seine Freude ausdrückte, ihn zu sehen. Er führte ihn zu einem jungen Mädchen, das eine Narbe auf der Wange hatte. »Meine Schwester«, sagte der Alte. Sie grüßte flüchtig, lächelte flüchtig und wandte sich zu einem Herrn, der in majestätisch-nachlässiger Haltung dastand und einem Menschen glich, welcher von dem Bewußtsein unendlicher Geistesüberlegenheit erfüllt ist, dies aber in anmaßender Bescheidenheit zu verbergen wünscht.

»Das ist der berühmte Bernay, eine Kapazität«, flüsterte Drusius Arnold zu. »Er will einen Staat von freien Menschen gründen, ohne Steuern und ohne Städte. Er hat eine Aktiengesellschaft gewonnen, um einen Landstrich in Amerika anzukaufen …«

Petra trat zu Arnold. Ihre vorgeschobene Oberlippe gab dem verständigen Gesicht einen altjüngferlichen Ausdruck. Sie machte Arnold wieder mit fremden Menschen bekannt. Von neuem das unerklärliche Namennennen, Verbeugen, Händedrücken. Wer sind sie? dachte Arnold; was bedeutet das? Einige waren so freundlich wie gegen jemand, auf den man große Hoffnungen setzt. Arnold grübelte, weshalb sie freundlich seien, ohne daß sie ihn kannten; weshalb sie, zuerst kalt, plötzlich dies überfließende Betragen annahmen, wenn sie sich verbeugt und die Hand gereicht hatten. Sie schienen Geheimnisse zu wissen und oft strahlte es feindselig und angstvoll aus ihren Augen. Aber ihre Worte klangen freundlich und leer.

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