Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Die Nachricht von Frau Ansorges Tod war schon am Morgen zu Hankas gelangt. Alexander Hanka hatte sich gegen den üblichen Teilnahmsbesuch erklärt. Am folgenden Tag war das Begräbnis und dorthin beschloß Hanka zu gehen. Der Kirchhof lag hoch auf dem Hügel. Trotz des klaren Nachmittag-Himmels herrschte ein sturmartiger Wind. Die Gräber waren noch mit Schneeresten bestreut, die wie Blumen durch Zweig und Erde lugten. Hanka hielt sich abseits. Mit einer Mischung von Staunen und Ungläubigkeit beobachtete er Arnold, der neben dem Grab stand und mit einer wunderlichen Ruhe in das viereckige Loch blickte, als der Sarg hinabgelassen wurde. Alle sahen auf ihn, selbst der Pfarrer stotterte in seiner formelhaften Rede, brach plötzlich erregt ab und entfernte sich. Ursula weinte, aber lauter klang der Schrei einer Krähe, die über die Köpfe flog. Borromeos bleiches Gesicht über dem dunklen Bart wurde noch bleicher. Auch er hatte die Augen auf Arnold gerichtet, jedoch ohne Unwillen, ohne Vorwurf.

Zu Hause betrieb Hanka seine Vorbereitungen zur Reise, denn nun galt es, die Zeit zu nutzen. Er hätte sich an diesem Abend eine leichtere Stimmung gewünscht. Früh am Morgen fuhr der Wagen vor, der ihn zur Station bringen sollte. Nach anderthalb Stunden stand er auf dem Bahnhof und sah Doktor Borromeo und Arnold, beide reisefertig, beide gleich ihm den Zug erwartend. Hanka grüßte mit der ihm eigenen ernsten Verbindlichkeit, näherte sich aber nicht, sondern schritt in der holzgedeckten Halle auf und ab. Es war ein wunderschöner Tag; die Luft war still, die Erde hauchte feuchten Duft aus. Weithin schimmerten die Gleise in der Sonne und verloren sich in den graublauen Waldzügen der Ebene.

Natalie

Einundzwanzigstes Kapitel

Borromeo hatte Arnold in seinem Hause Wohnung angeboten, er hatte erklärt, daß der obere Halbstock völlig leer stehe und daß Arnold über drei Zimmer ungestört verfügen könne. Arnold hatte eingewilligt.

Schweigend und unablässig beriet Borromeo mit sich selbst. Arnolds Nähe erregte ihn und spannte ihn ab. Der Anblick dieser gesammelten Züge, dieses festen und frischen Blicks machte ihn furchtsam und wortkarg. Längst entherzigt, längst hohl gesogen, kämpfte Borromeo einen beständigen stillen Kampf mit den Affekten anderer Menschen.

Am Nachmittag kamen sie in Wien an und fuhren im offenen Wagen vom Bahnhof weg. Als Arnold zum erstenmal die Straßen der Stadt gewahrte und die Flut der Getöse in seine Ohren drang, wurde er ganz bestürzt. Schreien, Johlen, Schimpfen, Befehlen erschallte. Es klopfte, knallte, polterte, rasselte und dröhnte; Wagen fuhren, Karren knatterten, Glöckchen klimperten; es zischte, stampfte, ächzte, heulte, hämmerte und knisterte. Menschen liefen, die heftig mit den Armen schlenkerten; andere, denen Schweiß auf der Haut glänzte; andere, deren Gesichtsmuskeln krampfhaft verzerrt waren; andere, die wie im Wahnsinn stierten und weder rechts noch links schauten; andere, die in vornehmen Kutschen lehnten und deren Mienen förmlich gelähmt waren; andere, die lachten und schwatzten, indem sie doch einen schmerzhaften und angestrengten Zug behielten. Die Luft war dick von Staub. Die langen Reihen gleichmäßiger Häuser zeigten zahllose Fenster; anders sah hier der Himmel aus, anders die Wolken, anders schien die Sonne. An den Mauern hingen buntfarbige Fetzen, worauf in der seltsamsten Weise Seifen, Weine, Eßwaren, Zeitungen, Möbel, Konzerte, Kleider, Heilmittel und Kunstwerke angepriesen wurden. Hunde liefen unruhvoll herum, Soldaten marschierten stumpfsinnig, Bier-, Speisen- und Ladengerüche zogen aus den Häusern, krüppelhafte Bäumchen erhoben sich hinter prachtvollen Gittern, alles war in Bewegung, in Hast, als ob es hier keinen Schlaf, keine Nacht, keine Ruhe, kein Besinnen gäbe.

Bald war das Borromeosche Haus erreicht. Es war ein altes Gebäude, das in einer engen, finstern, gewundenen Gasse der innern Stadt lag. Ein Diener kam, um das Reisegepäck in Empfang zu nehmen. Borromeo führte Arnold sogleich in das obere Stockwerk, das ihm zur Wohnung dienen sollte. Die Zimmer waren hoch und still. Borromeo erklärte, daß in früheren Jahren der Bruder seiner verstorbenen Frau hier gewohnt, ein Mann, der sich in den Studentenjahren durch Trinken und Weiber ruiniert habe. Inmitten seines knappen Berichts brach Borromeo ab und wandte den Blick langsam zur Tür, durch welche seine Frau eintrat. Sie war von geradezu fürstlicher Erscheinung. Ihr Gesicht war bleich, ihre Lippen, um die ein entgegenkommendes und gleichsam strahlendes Lächeln lag, waren brennend rot. Fast von demselben Rot waren die Haare, die in der reichsten Fülle zu einer Krone frisiert waren. Jeder Schritt der Frau war mit einem Rauschen verbunden, welches für Arnold etwas außerordentlich Rätselhaftes hatte. Mit einem neugierigen und staunenden Gesicht wandte er sich der Dame zu und er verspürte einen beunruhigenden Wohlgeruch im Zimmer.

»Pardon, meine Herren, ich dachte nicht zu stören«, sagte Frau Borromeo. »Das ist also der Neffe«, fuhr sie fort, trat rauschend näher, streckte Arnold die Hand entgegen und lächelte: sorglos, mütterlich, voll Teilnahme, etwas spöttisch, — alles zu gleicher Zeit mit einer unbeschreiblichen Mischung von Belebtheit und Ruhe. Indem sie eintrat, so schien es, hatte sie alles zu ihrem Eigentum gemacht, die Wände, die Möbel, das Licht, die Luft und die beiden Männer. Arnold vergaß, ihre Hand zu ergreifen. Sie lachte, schüttelte den Kopf und fragte Borromeo, ob er zum Tee komme. Als er verneinte, erwiderte sie, er möge ihr Arnold überlassen, der doch von der Reise ausgehungert sein werde. »Ich warte schon mit Ungeduld auf Sie — oder auf dich«, sagte sie zu Arnold. »Ich war auf eine Art von Waldmenschen gefaßt und bin es noch. Natürlich im edelsten Sinn. Aber damit wollen wir jetzt keine Zeit verlieren. Hier laß ich unterdes alles instand setzen; ich habe ja erst heute früh erfahren — Kommen Sie, … komm, Arnold.«

All das wurde mit vollendeter Betonung gesprochen, mit einem Wechsel des Ausdrucks, dem sich jedes Wort anschmiegte wie dem Körper ein musterhaft gefertigtes Kleid. Arnold folgte der Hausfrau in den Korridor, dann ein Stockwerk tiefer und trat hinter ihr in ein großes, lichtes Zimmer. An einem mit Tassen, Gläsern, Silbergeschirr, Blumen und Eßwaren bedeckten Tisch saßen plaudernd drei Personen, ein junges Mädchen, welches von Frau Borromeo als Petra König vorgestellt wurde, ein alter Herr mit einem kropfartig verdickten Hals, Baron Drusius, und ein junger, blonder, blasser Mann namens Hyrtl, der durch eine fast puppenhafte Sorgfalt seines Anzugs auffiel. Dieser Mann blickte sofort wie geblendet auf Arnolds graue Joppe, auf seinen altmodischen Kragen, auf seine schweren, großen Stiefel und ein humoristisches Lächeln umzuckte die farblosen Lippen.

»Nun haben wir unsern Waldmenschen glücklich hier«, sagte Frau Borromeo, indem sie spöttisch lächelte, als belustigte sie die Verwunderung ihrer Gäste. »Ich erzählte Ihnen ja von ihm«, wandte sie sich zu Hyrtl.

Baron Drusius knackte mit den Fingern und fragte mit einer Teilnahme, die Arnold unerklärlich war: »Sie sind Landwirt?«

»Bis jetzt war er Landwirt«, fiel Anna Borromeo ein.

Hyrtl, der den Ankömmling für dumm und blöde hielt, starrte Arnold mit einer Miene an, die immer humorvoller wurde. Seine Lippen zuckten von verhaltenem Witz. Er bemühte sich vergeblich, zu ergründen, weshalb Anna Borromeo den merkwürdigen Menschen in ihren Salon geführt und gab schließlich ihrer Sucht nach Überraschungen die Schuld.

»Sie sind wohl geschäftlich in der Stadt?« fragte der unermüdliche Drusius wieder, der Frau Borromeo einen Gefallen zu erweisen glaubte, wenn er sich mit dem stummen Gast beschäftigte.

»Seine Mutter ist gestorben«, bemerkte Anna Borromeo abermals an Arnolds Stelle. Es war, als fürchte sie Arnolds Antwort. Sie schenkte Petra König Tee ein, und eine senkrechte Falte zeigte sich zwischen ihren Brauen. »Wie geht es eigentlich Ihrer Schwester Natalie?« fragte sie das junge Mädchen.

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