Honoré de Balzac - Physiologie der Ehe
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»Wenn ich von ›mir‹ in der Einzahl schreibe und spreche, so halte ich ein vertrauliches Gespräch mit dem Leser; er mag prüfen, diskutieren, zweifeln und sogar lachen; aber wenn ich mich mit dem erhabenen ›Wir‹ bewaffne, dann allerdings muß der Leser sich unterwerfen.« (Brillat-Savarin, Vorrede zur ›Physiologie des Geschmacks‹.)
5. Dezember 1829.
Allgemeine Betrachtungen
Gegen unvernünftige Gesetze werden wir Reden halten, bis man sie bessert, und unterdessen werden wir uns ihnen blindlings unterwerfen. Diderot.
Der Gegenstand
Physiologie, was willst du von mir?
Ist es dein Zweck, uns nachzuweisen, daß die Ehe zwei Wesen, die sich nicht kennen, für das ganze Leben vereinigt?
Daß Leben gleichbedeutend ist mit Leidenschaft und daß keine Leidenschaft der Ehe standhält?
Daß die Ehe eine zur Aufrechterhaltung der Gesellschaft notwendige Einrichtung ist, daß sie aber den Gesetzen der Natur widerspricht?
Daß die Scheidung, dieses wunderbare Mittel gegen die Leiden der Ehe, durch einstimmiges Begehren zurückgefordert werden wird?
Daß trotz allen ihren Unannehmlichkeiten die Ehe die erste Quelle des Eigentums ist?
Daß sie den Regierungen unschätzbare Unterpfänder der Sicherheit darbietet?
Daß etwas Rührendes darin liegt, wenn zwei Wesen sich vereinigen, um gemeinsam die Mühen des Lebens zu ertragen?
Daß etwas Lächerliches darin liegt, verlangen zu wollen, daß ein und derselbe Gedanke zwei Seelen lenke?
Daß die Frau als Sklavin behandelt wird?
Daß es keine vollständig glückliche Ehe gibt?
Daß die Ehe mit Verbrechen schwanger geht und daß die bekannt gewordenen Mordtaten nicht die schlimmsten sind?
Daß Treue unmöglich ist, wenigstens dem Mann?
Daß eine Untersuchung über die Erbüberlieferung des Eigentums – wenn eine solche Untersuchung überhaupt möglich wäre – mehr Beunruhigungen als Sicherheit hervorrufen würde?
Daß der Ehebruch mehr Nachteile verursacht, als die Ehe Vorteile?
Daß die eheliche Untreue der Frau in die ältesten Zeiten gesellschaftlicher Bildungen hinaufreicht und daß, diesen beständigen Betrügereien zum Trotz, die Ehe fortbesteht?
Daß die Gesetze der Liebe zwei Wesen so fest miteinander verbinden, daß kein Menschengesetz sie trennen kann?
Daß es nicht nur Ehen gibt, die in die Standesamtsregister eingetragen werden, sondern auch Ehen, die durch ein Verlangen der Natur sich bilden, durch eine süße Übereinstimmung oder gänzliche Verschiedenheit im Denken und durch körperliche Gestaltungen – daß also Himmel und Erde ohne Unterlaß einander widersprechen?
Daß es Ehemänner von stattlicher Gestalt und überlegenem Geiste gibt, deren Frauen sehr häßliche, kleine oder dumme Liebhaber haben? – –
Jede dieser Fragen würde im Notfall für ein Buch ausreichen; aber diese Bücher sind bereits geschrieben, und die Fragen werden beständig beantwortet.
Physiologie, was willst du von mir?
Offenbarst du neue Grundsätze? Willst du behaupten, man müsse die Frauen zu Gemeingut machen? Lykurg und einige griechische Stämme, Tataren und Wilde haben es versucht.
Müßte man etwa die Frauen einsperren? Die Mohammedaner haben es getan und setzen sie heute in Freiheit.
Müßte man etwa die Mädchen ohne Mitgift vermählen und sie vom Erbfolgerecht ausschließen? Englische Schriftsteller und Sittenlehrer haben nachzuweisen gesucht, daß diese Bestimmung und die Scheidung das sicherste Mittel wäre, die Ehen glücklich zu machen.
Gehörte etwa zu jeder Ehe eine kleine Hagar? Dazu ist kein Gesetz nötig. Aus dem Paragraphen des Strafgesetzes, das die ehebrecherische Frau mit Strafe bedroht, einerlei, an welchem Ort das Verbrechen begangen wird, und aus dem andern Paragraphen, der einen Ehemann nur dann bestraft, wenn seine Konkubine unter dem ehelichen Dache wohnt, muß notwendigerweise gefolgert werden, daß es erlaubt ist, außer dem Hause sich Mätressen zu halten.
Sanchez hat das ganze Strafrecht der Ehe in allen Einzelfällen behandelt; er hat sogar über die Legitimität und die Opportunität jedes einzelnen Vergnügens Betrachtungen angestellt; er hat alle sittlichen, religiösen, fleischlichen Pflichten der Gatten genau umschrieben – kurz, sein Werk würde zwölf Oktavbände geben, wenn man von seinem dicken Folianten ›De Matrimonio‹ einen Neudruck veranstalten würde.
Haufen von Rechtsgelehrten haben Haufen von Abhandlungen erscheinen lassen über die juristischen Schwierigkeiten, die aus der Einrichtung der Ehe entspringen; es gibt sogar Werke über den gerichtlichen Begriff der Beiwohnung.
Legionen von Ärzten haben Legionen von Büchern erscheinen lassen über die Ehe in ihren Beziehungen zur Chirurgie und Medizin.
Im neunzehnten Jahrhundert ist also die Physiologie der Ehe entweder eine nichtssagende Zusammenstoppelung oder ein Werk, das ein Dummkopf für andere Dummköpfe schreibt: alte Priester haben ihre Goldwagen hergenommen und die geringsten Skrupel gewogen; alte Juristen haben ihre Brillen aufgesetzt und alle Arten unterschieden; alte Ärzte haben die Sonde zur Hand genommen und sie in alle Wunden eingeführt; alte Richter haben sich in ihren Richterstuhl gesetzt und über alle Klagen auf Rücknahme der Waren wegen mangelhafter Lieferung abgeurteilt; ganze Menschengeschlechter sind vorübergezogen und haben ihr Freudengeschrei ausgestoßen oder ihr Klagelied angestimmt; jedes Jahrhundert hat seine Stimme in die Urne gelegt; der Heilige Geist, die Dichter, die Schriftsteller haben alles zu Protokoll genommen: von Eva bis zum Trojanerkrieg, von Helena bis zur Madame de Maintenon, von Ludwigs XIV. Gattin bis zur Contemporaine.
Physiologie, was willst du also von mir?
Solltest du etwa zufällig uns mehr oder minder gut gezeichnete Gemälde vorzuführen wünschen, um uns nachzuweisen, daß die Gründe, aus denen ein Mann sich verheiratet, folgende sind:
Alter: um mal ein Ende zu machen;
Berechnung: liegt fast immer zugrunde;
Charakterstärke: das Fräulein ist schwach gewesen;
Dankbarkeit: man gibt mehr, als man bekommen hat;
Eselei: denn eine solche ist das Heiraten immer;
Frömmigkeit: Beispiel der Herzog von Saint-Aignan, der keine Sünden begehen wollte;
Gutmütigkeit: um eine Tochter der Tyrannei ihrer Mutter zu entreißen;
Häßlichkeit: man hat Angst, man werde eines Tages keine Weiber mehr haben;
Jugendlichkeit: kaum vom Gymnasium abgegangen, heiratet der Grünschnabel;
Kränklichkeit: die Weiber machen krank, das Weib macht gesund; Leidenschaft: um sich auf die sicherste Art davon zu heilen;
Machiavellismus: um eine Alte schnell zu beerben;
Notwendigkeit: ›unser‹ Sohn muß einen Namen haben;
Onkel: siehe unter ›Testament‹;
Prozeß: man schafft ihn durch Heirat mit der Tochter oder Witwe des Gegners aus der Welt;
Quatsch: man hat keinen Grund, gibt aber 1001 an;
Reichtum: entweder kriegt man ihn durch eine Frau oder eine Frau durch ihn;
Scherz: ein sehr empfehlenswerter Grund, vorausgesetzt, daß kein Ernst daraus wird;
Testament: ein toter Onkel vermacht einem seine Tochter als Erbschaft;
Überdruß: an dem köstlichen Junggesellenleben;
Verachtung: einer ungetreuen Mätresse;
Wette: Beispiel Lord Byron: X fehlt vielleicht hat man das X, weil es als Anfangsbuchstabe selten vorkommt, zur Bezeichnung unbekannter Größen gewählt);
Yatidi: türkisches Wort für die Stunde des Schlafengehens; bezeichnet zugleich alle damit verbundenen Bedürfnisse;
Zorn: um Verwandte um ihre Erbschaft zu bringen.
Aber alle diese Geschichten haben die Stoffe zu dreißigtausend Komödien und hunderttausend Romanen geliefert.
Physiologie, zum dritten und letztenmal, was willst du von mir?
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