Honoré de Balzac - Physiologie der Ehe

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Dieses 'Ehehandbuch' veröffentlichte Balzac zunächst anonym 'von einem jungen Jungesellen', es handelt vom Glück und Unglück in essayistisch-aphoristisch-anektotischer Form.

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Einige Tage darauf befand sich der Verfasser in Gesellschaft zweier Damen. Die erste war eine der liebenswürdigsten und geistreichsten Frauen des Napoleonischen Hofes gewesen. In ihrer hohen gesellschaftlichen Stellung wurde sie von der Restauration überrascht und gestürzt; sie war Einsiedlerin geworden. Die zweite, jung und schön, spielte in diesem Augenblick in Paris die Rolle einer Modekönigin. Sie waren Freundinnen, da die eine vierzig und die andere zweiundzwanzig Jahre alt war und daher die Ansprüche ihrer Eitelkeit sich selten auf demselben Gebiet begegneten. Die eine der beiden Damen brauchte sich vor dem Verfasser nicht zu genieren, und da die andere dies erraten hatte, so setzten sie in seiner Gegenwart ein ziemlich freies Gespräch über ihren Frauenberuf fort.

»Haben Sie bemerkt, meine Liebe, daß die Frauen im allgemeinen nur Dummköpfe lieben?«

»Was sagen Sie da, Herzogin? Wie wollen Sie diese Bemerkung mit ihrer Abneigung gegen ihre Ehemänner in Einklang bringen?«

›Aber das ist ja eine Tyrannei!‹ dachte der Verfasser bei sich selber.

»Nein, meine Liebe, ich spaße nicht!« sagte die Herzogin; »und seitdem ich mit kaltem Urteil die Leute, die ich früher gekannt hatte, mir näher betrachtet habe, meine ich, daß wir Frauen Anlaß haben, um uns selber zu zittern. Geist hat immer etwas Glänzendes an sich, was uns verletzt; der Mann, der viel Geist hat, erschreckt uns vielleicht, und wenn er stolz ist, wird er nicht eifersüchtig sein, kann uns also nicht gefallen. Endlich erheben wir vielleicht lieber einen Mann zu uns empor, als daß wir zu ihm hinaufsteigen ... Das Talent läßt uns allerdings an Erfolgen teilnehmen, aber der Dummkopf verschafft uns Genüsse; und wir ziehen es stets vor, sagen zu hören: ›Ah! das ist aber ein schöner Mann!‹ – als unsern Liebhaber zum Mitglied des Instituts erwählt zu sehen.«

»Jetzt ist's aber genug, Herzogin! Sie haben mich wirklich erschreckt!«

Und die junge Kokette begann die Porträts aller Liebhaber zu entwerfen, in die die Frauen ihrer Bekanntschaft vernarrt waren; sie fand unter ihnen nicht einen einzigen Mann von Geist und rief:

»Wahrhaftig, bei meiner Tugend – ihre Männer sind mehr wert ...«

»Diese Leute sind ihre Männer,« antwortete ernst die Herzogin.

»Aber«, fragte der Verfasser, »ist denn das Unglück, das in Frankreich den Ehemann bedroht, wirklich unvermeidlich?«

»Ja!« antwortete die Herzogin lachend. »Und die Erbitterung gewisser Frauen gegen diejenigen, die das glückliche Unglück haben, eine Leidenschaft zu empfinden, beweist, wie lästig ihnen die Keuschheit ist. Ohne die Angst vor dem Teufel wäre die eine eine Lais; die andere verdankt ihre Tugend der Trockenheit ihres Herzens; diese der Dummheit, womit sich ihr erster Liebhaber betrug; jene ...«

Der Verfasser hemmte den Strom dieser Enthüllungen, indem er den beiden Damen von dem ihn verfolgenden Plan eines Werkes über die Ehe Mitteilung machte: sie nahmen sie mit beifälligem Lächeln auf und versprachen viele Ratschläge beizusteuern. Die jüngere lieferte in heiterer Laune eines der ersten Kapitel der Unternehmung, indem sie sagte, sie erbiete sich, mathematisch nachzuweisen, daß selbst die völlig tugendhaften Frauen vernunftbegabte Wesen seien.

In seine Häuslichkeit zurückgekehrt, sagte jetzt der Verfasser zu seinem Dämon:

»Komm! ich bin bereit. Wir wollen den Pakt unterzeichnen!«

Der Teufel kam nicht mehr.

Wenn der Verfasser hier die Entstehungsgeschichte seines Buches schreibt, so geschieht das keineswegs aus Eitelkeit. Er erzählt Tatsachen, die zur Geschichte des menschlichen Gedankens beitragen können und ohne Zweifel das Werk selbst erklären werden. Vielleicht ist es gewissen Gedankenanatomen nicht gleichgültig, zu erfahren, daß die Seele weiblich ist: solange der Verfasser es sich versagte, an das Buch zu denken, zu dessen Vollendung er bestimmt war, zeigte das Buch sich überall fertig geschrieben. Eine Seite desselben fand er auf einem Krankenbett, eine andere auf dem Ruhebett eines Boudoirs. Die Blicke der Frauen, die sich im Wirbel eines Walzers drehten, warfen ihm Gedanken zu; eine Bewegung, ein Wort befruchteten sein geringschätzig-stolzes Gehirn. Am Tage, wo er sich sagte: »Dieses Werk, das mich verfolgt, es soll entstehen!« – war alles verschwunden; und wie die drei Belgier fand er ein Skelett, wo er sich gebückt hatte, um einen Schatz zu heben.

Eine sanfte, blasse Gestalt trat an die Stelle des dämonischen Versuchers; sie hatte liebenswürdige Manieren und ein gutmütiges Wesen, ihren Einwendungen fehlten die scharfgeschliffenen Spitzen der Kritik. Sie war mit Worten freigebiger als mit Gedanken und schien eine Angst vor jedem Lärm zu haben. Vielleicht war sie der Hausgeist der ehrenwerten Abgeordneten, die das Zentrum der Kammer bilden.

»Ist es nicht besser,« fragte die Gestalt, »man läßt die Dinge, wie sie sind? Steht es denn wirklich so schlimm mit ihnen? An die Ehe muß man glauben wie an die Unsterblichkeit der Seele; und ganz gewiß schreiben Sie kein Buch, um das Glück der Ehe zu preisen. Übrigens werden Sie ohne Zweifel Ihre Schlüsse aus tausend Pariser Ehen ziehen, die nur Ausnahmen sind. Sie werden vielleicht Gatten finden, die bereit sind, Ihnen ihre Frauen preiszugeben; aber kein Sohn wird Ihnen seine Mutter preisgeben ... Leute, die durch die von Ihnen vorgebrachten Meinungen verletzt sind, werden Ihre Sitten in Zweifel ziehen, werden Ihre Absichten verleumden. Endlich muß man, um die Skrofeln der Gesellschaft durch Berührung zu heilen, König oder zum mindesten Erster Konsul sein.«

Obwohl sie in der Gestalt auftrat, die dem Verfasser am besten gefallen konnte, wurde die Vernunft nicht erhört; denn in der Ferne schwenkte die Narrheit Panurgs Schellenkappe, und die wollte er haben; aber als er sie zu ergreifen versuchte, stellte es sich heraus, daß sie so schwer war wie die Keule des Herkules. Außerdem hatte der Pfarrer von Meudon sie auf eine Weise verziert, daß ein junger Mann, dem weniger daran liegt, ein gutes Buch zu schreiben, als tadellose Handschuhe zu tragen, sie wirklich nicht anfassen konnte.

»Ist unser Buch fertig?« fragte die jüngere der beiden weiblichen Mitverschworenen den Verfasser.

»Ach, gnädige Frau, werden Sie mich für all den Haß entschädigen, den es mir vielleicht zuziehen wird?«

Sie machte nur eine Handbewegung, und auf diesen unbestimmten Ausdruck erwiderte der Verfasser mit einem Achselzucken.

»Wie? Sie wollten zögern? Veröffentlichen Sie es, haben Sie keine Furcht! Heutzutage nehmen wir Frauen ein Buch vielmehr wegen der Machart als wegen des Stoffes.«

Obwohl der Verfasser hier nur als der bescheidene Sekretär zweier Damen auftritt, hat er doch durch die Sichtung und Anordnung ihrer Beobachtungen mehr als eine Aufgabe vollbracht. Eine einzige war vielleicht hinsichtlich der Ehe noch unerfüllt geblieben: nämlich die Gedanken zusammenzutragen, die jedermann denkt und niemand ausspricht. Aber wenn man eine derartige Studie mit jedermanns Geist macht, heißt das nicht, sich der Gefahr aussetzen, niemandem zu gefallen? Indessen wird vielleicht der Eklektizismus dieser Studie sie retten. Bei allem Spott hat der Verfasser doch versucht, einige tröstende Ideen zu verbreiten. Fast immer hat er sich bemüht, unbekannte Triebfedern in der Menschenseele zu wecken. Indem er die materiellsten Interessen verteidigt, beurteilt oder verurteilt hat, wird er vielleicht auf mehr als einen geistigen Genuß aufmerksam gemacht haben. Aber der Verfasser leidet nicht an der dummen Einbildung, es sei ihm stets gelungen, geschmackvolle Scherze zu machen; nur hat er auf die Verschiedenheit der Geister gerechnet, um nicht mehr Tadel als Beifall zu ernten. Der Stoff war so ernst, daß er beständig versucht hat, ihn ›anekdotisch zu gestalten‹; denn heutzutage sind die Anekdoten Freipaß aller Moral und das Antinarkotikum aller Bücher. In diesem nun, wo alles Analyse und Beobachtung ist, ließen die Ermüdung beim Leser und das ›Ich‹ beim Verfasser sich nicht vermeiden. Dies ist so ziemlich das größte Unglück, das einem Werk zustoßen kann, und der Verfasser hat sich dies nicht verhehlt. Er hat also die Grundstoffe dieser langen Studie derartig angeordnet, daß der Leser ab und zu haltmachen kann. Dieses System ist durch einen Schriftsteller gerechtfertigt worden, der über den ›Geschmack‹ eine der vorliegenden über die ›Ehe‹ ziemlich ähnliche Arbeit verfaßte; es sei erlaubt, eine Anleihe von wenigen Worten zu machen, um einen den beiden Verfassern gemeinsamen Gedanken auszudrücken. Der Verfasser wird damit seinem Vorgänger, der so bald nach seinem Erfolge starb, gewissermaßen seine Ehrerbietung bezeigen:

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