Honoré de Balzac - Eine Evatochter

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Die Geschichter zweier Schwestern, die sich von ihrer bestimmenden Mutter befreien wollen. Die beiden Mädchen treibt es in die Arme von zwei Männern die einander hassen.
Der Roman handelt von einer großen Geschwisterliebe und vom Aufbegehren und Aufopfern.

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Diese Moral erscheint vielleicht gewagt in den Augen von Protestanten, die die Genesis ernster nehmen als selbst die Juden. Aber die seelische Verfassung der Frau von Vandenesse lässt sich auch ohne biblische Gleichnisse erklären. Sie fühlte gewaltige Kräfte ihrer Seele brach liegen. Ihr Glück brachte ihr kein Leid, es war ohne Sorgen und Ängste, sie zitterte nicht, es zu verlieren, es kehrte allmorgendlich wieder, mit dem gleichen Blau, dem gleichen Lächeln, den gleichen reizenden Worten. Dieser reine See war durch keine Brise gerunzelt, nicht einmal durch den Zephir; sie hätte seinen Spiegel gern bewegt gesehen. Ihr Verlangen hatte etwas Kindliches, das sie entschuldigen müsste, aber die Welt ist nicht nachsichtiger als der Gott der Genesis. Die Gräfin war geistreich geworden, sie begriff ausgezeichnet, wie verletzend ihr Gefühl sein musste, und fand es entsetzlich, es ihrem »lieben Männchen« anzuvertrauen. In ihrer Einfalt hatte sie kein andres Liebeswort geprägt, denn die holde Sprache der Übertreibung, die die Liebesglut ihre Opfer lehrt, lässt sich nicht kalten Blutes erfinden. Vandenesse war über ihre bewundernswerte Zurückhaltung glücklich und hielt seine Gattin mit klugem Bedacht in der gemäßigten Zone der ehelichen Liebe. Überhaupt fand dieser Mustergatte die Hilfsmittel der Selbstanpreisung, das Sich-Herausstreichen, um Herzenslohn zu ernten, einer edlen Seele für unwürdig. Er wollte um seiner selbst willen gefallen, nichts den Kunstgriffen des Reichtums verdanken, Gräfin Marie lächelte, wenn sie im Bois eine mangelhaft oder schlecht angespannte Equipage sah. Ihre Augen wandten sich dann selbstgefällig ihrem eigenen Gefährt zu, dessen englisch gehaltene Pferde fast frei in ihren Geschirren trabten und ihren Abstand voneinander wahrten. Felix ließ sich nicht dazu herab, den Dank für die Mühe einzuernten, die er sich damit gab. Seiner Frau schien sein Luxus, sein guter Geschmack natürlich; sie wusste ihm keinen Dank dafür, dass ihre Eigenliebe gar nicht zu leiden hatte. So war es in allem. Güte ist nicht ohne Klippen: man schreibt sie dem Charakter zu und erkennt die stille Bemühung einer schönen Seele nur selten an. Die Bösen dagegen belohnt man für das Böse, das sie nicht tun.

Zu jener Zeit hatte Frau Felix von Vandenesse einen solchen Grad von Weltkenntnis erreicht, dass sie die ziemlich unscheinbare Rolle einer schüchternen Statistin, Beobachterin und Zuhörerin aufgeben konnte, wie sie Giulia Grisi eine Weile in den Chören des Scalatheaters gespielt haben soll. Die junge Gräfin fühlte das Zeug in sich, die Rolle der Primadonna zu übernehmen, und sie machte mehrere Versuche dazu. Zur großen Befriedigung ihres Gatten mischte sie sich in die Unterhaltung. Geistreiche Antworten und feine Beobachtungen, die sie dem Verkehr mit ihrem Gatten verdankte, verschafften ihr Beachtung, und der Erfolg machte sie kühner. Vandenesse, dem man zugestanden hatte, dass seine Frau hübsch sei, war entzückt, dass sie für geistreich galt. Nach der Heimkehr vom Ball, vom Konzert, vom Rout, wo Marie geglänzt hatte, setzte sie, wenn sie ihren Putz ablegte, eine fröhliche und selbstgewisse Miene auf und fragte ihren Gatten: »Warst du heute Abend mit mir zufrieden?« Die Gräfin erregte sogar Eifersucht, unter anderm bei der Schwester ihres Gatten, der Marquise von Listomère, die sie bisher bemuttert hatte, in der Meinung, sich durch ein so unscheinbares Wesen eine Folie zu geben. Eine Gräfin Marie, schön, geistreich und tugendhaft, musikalisch und wenig gefallsüchtig, musste zur Zielscheibe der Welt werden. Felix von Vandenesse kannte in der Gesellschaft mehrere Damen, mit denen er zwar gebrochen hatte oder die mit ihm gebrochen hatten, die aber seiner Heirat nicht gleichgültig gegenüber standen. Als diese Damen nun Frau von Vandenesse sahen, eine kleine Frau mit roten Händen, ziemlich verlegen, einsilbig und anscheinend geistig nicht sehr rege, hielten sie sich für hinreichend gerächt.

Dann kam die Katastrophe von 1830. Die Gesellschaft löste sich für zwei Jahre auf, die reichen Leute gingen während der Unruhen auf ihre Güter oder reisten in Europa, und die Salons taten sich erst 1833 wieder auf. Das Faubourg St. Germain schmollte, betrachtete aber einzelne Häuser, so das des österreichischen Botschafters, als neutralen Boden. Dort traf sich die legitimistische und die neue Gesellschaft in ihren elegantesten Spitzen. Vandenesse war durch tausend Bande des Herzens und der Dankbarkeit an die verbannte Dynastie gekettet, hielt sich aber im Vollgefühl seiner Überzeugung nicht für verpflichtet, die albernen Maßlosigkeiten seiner Partei mitzumachen. In den Zeiten der Gefahr hatte er seine Pflicht unter Lebensgefahr getan, indem er sich unter die Volksmassen mischte und sie zu Verhandlungen aufforderte. Er führte seine Frau also in eine Gesellschaft, in der seine Treue nie angefochten werden konnte.

Vandenesses alte Freundinnen hatten Mühe, die Jungvermählte in der eleganten, geistreichen, sanften Gräfin wieder zu erkennen, die sich selbst mit den feinsten Manieren der Aristokratin zur Geltung brachte. Frau von Espard und Frau von Manerville, Lady Dudley und ein paar andere, weniger bekannte, fühlten die Schlange des Neides in ihrem Busen erwachen. Sie hörten das flötende Zischen des gereizten Stolzes, waren auf das Glück von Felix eifersüchtig und hätten gern ihre schönsten Pantoffeln hingegeben, damit ihm ein Unglück zustieß. Anstatt aber der Gräfin feindlich zu sein, drängten sich diese guten Seelen an sie heran, bezeigten ihr übertriebene Freundschaft und lobten sie vor den Herren. Felix, der ihre Absichten hinreichend durchschaute, hatte ein Auge auf ihre Beziehungen zu Marie und riet ihr, ihnen zu misstrauen. Alle errieten, dass ihr Verkehr mit der Gräfin ihrem Gatten unbequem war. Sie verziehen ihm sein Misstrauen nicht, verdoppelten ihre Fürsorge und Zuvorkommenheit für ihre Nebenbuhlerin und verhalfen ihr zu einem Riesenerfolge – zum großen Missfallen der Marquise von Listomère, die nichts davon begriff. Man rühmte die Gräfin Felix von Vandenesse als reizendste, geistreichste Frau in Paris. Maries zweite Schwägerin, die Marquise Charles von Vandenesse, empfand es als höchst peinlich, dass sogar ihr Name zu Verwechslungen führte und zu Vergleichen anregte. Obwohl die Marquise auch eine sehr schöne und sehr geistreiche Frau war, stellten ihre Nebenbuhlerinnen ihr ihre Schwägerin um so lieber entgegen, als die Gräfin zwölf Jahre jünger war. Die Damen wussten, wie sehr die Erfolge der Gräfin das Verhältnis zu ihren beiden Schwägerinnen trüben mussten. Diese wurden denn auch kalt und unhöflich gegen die siegreiche Marie Angelika. Das waren gefährliche Verwandte, geheime Feindinnen.

Wie jedermann weiß, kämpfte die Literatur damals gegen die allgemeine Gleichgültigkeit, die das politische Drama hervorgerufen hatte. Sie brachte mehr oder weniger an Byron gemahnende Werke hervor, die von nichts handelten als von »Eheirrungen«. Damals gaben die Verstöße gegen den Ehekontrakt den Stoff für die Zeitschriften, Bücher und Theaterstücke her. Dies ewige Thema war damals mehr denn je in Mode. Der Liebhaber, das Schreckgespenst der Ehemänner, war überall, außer vielleicht in den Ehen selbst, wo es in diesem Bourgeoiszeitalter weniger Liebhaber gab denn je. Wenn alles an die Fenster stürzt, Achtung schreit und die Straßen beleuchtet – zeigen sich dann die Diebe wohl? Gab es in jenen Jahren, die so reich an städtischen, politischen und moralischen Aufregungen waren, auch eheliche Katastrophen, so waren es doch nur Ausnahmen, die nicht so beachtet wurden, wie in der Restaurationszeit. Trotzdem sprachen die Damen untereinander viel von dem Thema, das damals die beiden Formen der Dichtung, Buch und Theaterstück, beherrschte. Oft war die Rede von dem Liebhaber, diesem seltnen und so erwünschten Wesen. Die bekannten Abenteuer bildeten den Gesprächsstoff, und diese Diskussionen wurden wie stets von makellosen Frauen geführt. Etwas verdient Beachtung, nämlich die Ablehnung derartiger Gespräche durch die Frauen, die ein unerlaubtes Glück genießen. Sie benehmen sich in der Gesellschaft prüde, zurückhaltend, ja fast schüchtern; sie scheinen jedermann um Schweigen oder um Vergebung für ihr Vergnügen zu bitten. Hört eine Frau dagegen gern von solchen Katastrophen reden, lässt sie sich die Wonnen erklären, die einen Fehltritt rechtfertigen, so kann man annehmen, dass sie am Kreuzweg der Unentschlossenheit steht und nicht weiß, welche Richtung sie einschlagen soll.

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