Malu Halasa - Mutter aller Schweine

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Der christlich-jordanische Armeeoffizier Hussein Sabas versucht nach der Pensionierung sein Glück als einziger Schweinemetzger der Levante und verkauft alle Arten von Koteletts, Würsten und Schinken – sehr zum Leidwesen seiner rechtgläubigen muslimischen Nachbarn. Hussein lebt in einem von Frauen dominierten Haushalt in einem Vorort der jordanischen Hauptstadt Amman. Da ist seine konservative Schwiegermutter Fadhma, die über die Familie und ihre Geheimnisse wacht; seine enttäuschte Frau Laila, die sich bemüht, nicht in Bitterkeit zu versinken; seine junge Schwester Samira, die sich insgeheim einer Gruppe syrischer Aktivistinnen anschließt; und seine Nichte Muna. Diese ist zum ersten Mal aus den USA zu Besuch, bringt mit ihrem westlichen Blick gewohnte Sichtweisen durcheinander und freundet sich rasch mit Samira an.
Husseins versteckte Schweinefarm, die Ankunft eines mysteriösen jungen Soldaten, der einst unter ihm diente, und Samiras politisches Engagement erschüttern das empfindliche Gleichgewicht des Haushalts und zwingen den Sabas-Clan zu einer dramatischen Entscheidung. Malu Halasa erzählt aus wechselnden Perspektiven die Geschichte dreier Generationen von Frauen und verwebt virtuos die ungleichen Wege, die sie sich entlang der engen kulturellen Grenzen und angespannten politischen Realitäten des Nahen Ostens bahnen. Religion und Politik, Flucht und Exil, Sinn und Irrsinn prägen diesen Roman, der – wie der Nahe Osten – vom Gewicht der Geschichte und der Erinnerung durchdrungen ist.
"Mutter aller Schweine" ist ein Roman über den heutigen Alltag im Nahen Osten, erzählt aus dem Innern einer Familie – unverhüllt und kritisch, mit schwarzem Humor und einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen der Region.

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Fadhma konnte nicht umhin, die Großmut und hohen moralischen Ansprüche ihres Ehemanns mit denen ihres skrupellosen Bruders zu vergleichen. Abu Satar war ein Mann, der von der Verzweiflung anderer Menschen profitierte. Er lebte von Krieg und Korruption. Sein wachsender Wohlstand ließ ihn launenhaft und liederlich werden. In einer Woche sammelte er Kuckucksuhren, in der nächsten billige Taschenrechner und breite weiße Schlipse. Seine Deals und seine Zockerei akzeptierte Fadhma widerwillig, aber er hatte einen ungesunden maliziösen Zug entwickelt.

So konnte er es sich nicht verkneifen, seine Schwester mit ihrem spartanischen Dasein zu triezen. Wohlwissend, dass Fadhma, ihre kleinen Kinder, Al Dschid und Nadschlas Jungen allesamt auf dem Boden eines einzigen Zimmers schliefen, bot er ihr an, seine jüngste Anschaffung auszuprobieren. Als sie allein waren, ermunterte er sie, sich neben ihn auf sein neues Messingbett zu setzen.

»Guck mal, was du versäumst.« Er betastete die weiche Bettwäsche und musterte seine ältere Schwester. Sie war unvermutet zu einer reifen Frau voller Selbstvertrauen und Erfahrung erblüht. »Komm, Schwester«, schlug er hämisch vor, »noch ein bisschen …«

Alarmiert entschuldigte sich Fadhma und ging schnell. Hätte sie lange genug bei ihm gewohnt, hätte sie irgendwann vielleicht ein eigenes Messingbett bekommen, und es wäre ein Käfig der Scham gewesen. So inbrünstig, wie sie ihren Ehemann liebte, begann sie ihren Bruder zu hassen.

Als ihr Stiefsohn Hussein Abu Satars Zauber verfiel, flehte Fadhma Al Dschid an, rasch zu handeln, und der Junge wurde eiligst zur Armee geschickt. Beide Eltern waren erleichtert und glaubten, die Sache wäre damit erledigt. Nur Fadhma lebte lang genug, um zu erleben, dass versehentlich doch noch ein anderer Weg ins Verderben eingeschlagen wurde.

In der Nacht, in der sich ihrer aller Leben unwiderruflich zum Schlechteren wandelte, ging Mutter Fadhma gerade schlafen, als sie den Schlachterwagen in die Kieseinfahrt knirschen hörte, gefolgt von gedämpften Stimmen, die erfolglos versuchten, das Haus unbemerkt zu betreten. An seinen Trinkabenden hatte sich ihr Stiefsohn angewöhnt, nach Mitternacht hereinzuschleichen und voll bekleidet auf dem kalten Fliesenboden des einzigen noch unmöblierten Zimmers im neuen Haus zu schlafen, im leeren Empfangszimmer. Es war unbequem, hatte aber einen Vorteil. So riskierte er nicht, beim Zubettgehen Laila zu stören, und weil er das Haus immer verließ, bevor sie morgens aufstand, entging er mitunter der gewohnheitsmäßigen Standpauke, wenn sie ihn betrunken erwischte. Im Wissen um diese Routine hätte Fadhma alles ignoriert und wäre wieder eingeschlafen, doch das ächzende Ringen wurden lauter. Also schlich sie zur Schlafzimmertür, öffnete sie einen Spalt breit und spähte in den Flur.

Zuerst schien es, als läge sie mit ihrem Verdacht richtig. Rotgesichtig und wankend kämpften Hussein und ihr abscheulicher Bruder Abu Satar mit einem großen Jutesack, den sie mit Mühe zwischen sich trugen. Neugierig trat Mutter Fadhma aus ihrem Zimmer. Doch die Männer waren so in ihre Aufgabe vertieft, dass sie sie überhaupt nicht bemerkten. Dann sah Mutter Fadhma, dass das Unvermögen der Männer, ihre Last zu kontrollieren, weniger mit Alkohol zu tun hatte als damit, dass sich der Sack drehte und hob, als wäre er lebendig. Mit etwas Abstand folgte sie den beiden.

Durch die Rufe der Männer geweckt, kamen Laila, Samira, Salim und Mansur in das Empfangszimmer geeilt, wo in einer Ecke der keuchende Hussein saß und in der anderen ein riesiges schwarz-braun-rot geflecktes Schwein, erschöpft und desorientiert von einem heimlichen Trip quer durch die Stadt. Die Ankunft so vieler Fremder regte das Tier auf, und als Mansur auf es zurannte, um es von Nahem zu betrachten, unternahm es einen verzweifelten Fluchtversuch, den nur Abu Satars geschickte Fußarbeit vereitelte. In der darauffolgenden Verwirrung wurde Mansur zu Boden geworfen, was Samira wieder mit Laila im Chor schreien ließ. Abu Satar befürchtete, die Situation könnte zu einer Panik ausarten, in der seinem tierischen Schlüssel zum Reichtum irgendein Malheur widerfahren oder durch die zumindest die ungewollte Aufmerksamkeit der Nachbarn erregt werden könnte, und so scheuchte er die Familie aus dem Zimmer, damit das Schwein in Ruhe die Fassung wiedergewinnen konnte. Samira wurde beauftragt, die aufgekratzten Kinder zurück ins Bett zu bringen. Die vier Erwachsenen setzten sich an den Küchentisch, wo Hussein bei einem Tee Abu Satars Ideen erklärte.

Zu Mutter Fadhmas Überraschung schätzte ausgerechnet Laila die Lage kühl ab. Sie alle hatten sich erschreckt, als das Schwein auf Mansur losgestürzt war. Wie bei einer Maus waren die unvorhersehbaren Bewegungen viel furchteinflößender als das Ding selbst. Als sie nun zuhörten, wie Hussein die potenziellen Gewinne umriss, schien ihre unfassbar arrogante Schwiegertochter sich ein wenig für das Tier zu erwärmen, dessen Scharren aus dem leeren Empfangszimmer am Ende des Flures zu ihnen drang. Fasziniert und entsetzt beobachtete Mutter Fadhma Laila. Husseins Gattin hatte nur mit einem Teil des Plans Probleme. Bis eine passende Unterkunft gefunden wäre, würde das Schwein in ihrem glänzenden neuen Haus wohnen.

Mutter Fadhma erkannte, dass Laila zum ersten und letzten Mal den Wert des alten Hauses aus Lehmziegeln und Stein sah, in dem sie als Frischvermählte gewohnt hatte. Früher hatte Laila gesagt, sie hasse das Haus, doch unter den gegenwärtigen ungewöhnlichen Umständen hätte sie seine einzigartigen Vorzüge sofort zu schätzen gewusst. Denn tief im Haus, fernab von neugierigen Augen, hatte es eine Seriba gegeben, einen Innenhof zur Tierhaltung. Bevor Hussein aus der Armee ausschied, hatten ausschließlich Frauen im Haus gelebt, und Laila ließ damals durchblicken, dass sie landwirtschaftliche Arbeit als unter ihrer Würde empfand. Sie hatte keinerlei Interesse an Tierhaltung und empfand die Seriba, in der nach Al Dschids Tod nur ein paar dürre Hühner untergebracht waren, als altmodisch und peinlich. Bei der Planung des neuen Hauses bestand sie darauf, dass es durch und durch modern sein müsse – keine Seribas, keine Lagerräume. Zu ihrer Schwiegermutter sagte Laila, es sei für sie alle ein frischer Anfang, mit dem sie ihre Ehrbarkeit unter Beweis stellen könnten. Herzstück dieser Neuerfindung sollte das Empfangszimmer sein, das nach ihren exakten Vorgaben als Bühne zum Bewirten und Beeindrucken von Gästen dienen sollte. Jetzt wollte Hussein es zumindest vorübergehend als Schweinestall nutzen.

Auch wenn diese Aussicht Mutter Fadhma weiterhin zutiefst zuwider war, fand sie es interessant, dass ihre Schwiegertochter den Vorschlag nicht sofort abgewiesen hatte. Mutter Fadhma war bewusst, dass Lailas knappes Lehrerinnengehalt zusammen mit dem, was ihr Stiefsohn aus der Schlachterei nach Hause brachte, für ihre weitreichenden Ambitionen nicht genügte. Nun, da nichts mehr von Al Dschids Land zu verkaufen blieb außer dem letzten Stück, von dem Hussein sich zu trennen weigerte, war die Familie wieder in finanziellen Schwierigkeiten. Welcher Ehemann weiß nicht, wie er seine Frau bestechen kann? Fadhma sah angewidert zu, wie Hussein an Lailas Habgier appellierte. Die ersten Gewinne, die das offensichtlich trächtige Schwein einbringen würde, sollten für die Einrichtung des Empfangszimmers ausgegeben werden. »Und außerdem«, sagte er, »ist es nur für ein paar Tage. Höchstens eine Woche.« Wie zur Bestätigung blickte er zu Abu Satar. Ab da musste Laila nicht weiter überzeugt werden, und bald war nur noch Fadhma gegen den Plan.

Sie wusste, dass ihre Meinung nicht ins Gewicht fiel, fühlte sich aber in der Pflicht, für die Ansichten ihres Ehemanns einzustehen. Al Dschid hatte stets argumentiert, dass die Lehren des Propheten, Friede sei mit ihm, nicht nur den Anhängern des Islams als Handlungshilfe dienten, sondern jedem mit gesundem Menschenverstand. »Das Tier ist Täuschung und Unwissen. Dies sind schwerwiegende Sünden. Das Schwein ist muharram «, sagte sie streng. »Gott verbietet auch das Essen von Hyänen, Füchsen, Wieseln, Raubvögeln oder Elefanten.« Bevor sie noch Krokodile, Otter und Wespen hätte hinzufügen können, unterbrach sie ihr scheußlicher Bruder.

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