Malu Halasa - Mutter aller Schweine

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Der christlich-jordanische Armeeoffizier Hussein Sabas versucht nach der Pensionierung sein Glück als einziger Schweinemetzger der Levante und verkauft alle Arten von Koteletts, Würsten und Schinken – sehr zum Leidwesen seiner rechtgläubigen muslimischen Nachbarn. Hussein lebt in einem von Frauen dominierten Haushalt in einem Vorort der jordanischen Hauptstadt Amman. Da ist seine konservative Schwiegermutter Fadhma, die über die Familie und ihre Geheimnisse wacht; seine enttäuschte Frau Laila, die sich bemüht, nicht in Bitterkeit zu versinken; seine junge Schwester Samira, die sich insgeheim einer Gruppe syrischer Aktivistinnen anschließt; und seine Nichte Muna. Diese ist zum ersten Mal aus den USA zu Besuch, bringt mit ihrem westlichen Blick gewohnte Sichtweisen durcheinander und freundet sich rasch mit Samira an.
Husseins versteckte Schweinefarm, die Ankunft eines mysteriösen jungen Soldaten, der einst unter ihm diente, und Samiras politisches Engagement erschüttern das empfindliche Gleichgewicht des Haushalts und zwingen den Sabas-Clan zu einer dramatischen Entscheidung. Malu Halasa erzählt aus wechselnden Perspektiven die Geschichte dreier Generationen von Frauen und verwebt virtuos die ungleichen Wege, die sie sich entlang der engen kulturellen Grenzen und angespannten politischen Realitäten des Nahen Ostens bahnen. Religion und Politik, Flucht und Exil, Sinn und Irrsinn prägen diesen Roman, der – wie der Nahe Osten – vom Gewicht der Geschichte und der Erinnerung durchdrungen ist.
"Mutter aller Schweine" ist ein Roman über den heutigen Alltag im Nahen Osten, erzählt aus dem Innern einer Familie – unverhüllt und kritisch, mit schwarzem Humor und einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen der Region.

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Mit sicherer Hand holte Sammy einen alten CD- und Kassettenspieler hervor – ohne den er selten unterwegs war –, stellte die Marschkapelle des Emirs von Kuwait an und spulte zum Anfang des Potpourris aus Der Fiedler auf dem Dach . Er hatte diese furiosen Stücke zuvor schon vor verschlossener Tür gespielt und sie als Lieblingsnummern des Tieres vermerkt, weil es sich dabei manchmal gegen die Tür warf. Von Fairuz bis zu Liebesliedern hatte Sammy alles ausprobiert, doch eine garantierte Reaktion hatten nur martialische Blechbläser ausgelöst. Nach ein paar Takten trat das Tier hinter einer Reihe Stoffballen hervor und wiegte seine beachtliche Körpermasse zur Musik.

Abu Satar packte das Vieh am Bein, knurrte »Ach-tung!«, und der junge Sammy stand sofort wieder wie ein Brett. Die Marschkapelle, gerade in den letzten Zügen ihrer Interpretation von »Wenn ich einmal reich wär«, wurde abrupt ausgestellt. Abu Satar zerrte das Tier wieder hinter den Vorhang. Zu Atem gekommen, bat er Hussein zu sich. Als Sammy frische Drinks gemixt und sie sich gesetzt hatten, tätschelte Abu Satar der glatthaarigen Sau, die nun friedlich zu seinen Füßen lag, die markante Schnauze und sprach zu Hussein: »Dies, mein Freund, ist die Zukunft.«

6

»In was für eine Schlangengrube hast du uns nur gestürzt!« Mutter Fadhma beschimpft das Foto an der Wohnzimmerwand. »Wo du uns doch behüten solltest!«

Feinnervig wie eine Wünschelrute würde sie jegliche Veränderung im Raum spüren, von Temperatur über Atmosphäre bis zu den Lichtverhältnissen. Doch alles bleibt genau, wie es ist, ein klares Zeichen, dass Al Dschid sie überhaupt nicht beachtet. Sein Bild strahlt nur die ganz eigene Eitelkeit arabischer Männer aus. Mit seinem sorgsam arrangierten Kopfputz aus Kefije und Agal wirkt er wie ein beduinischer Stammesfürst.

»Selbst schuld bin ich.« Jetzt richtet sich ihr Groll nach innen. Sie hat ihn immer verwöhnt. Sein bodenlanger Dschellaba-Mantel ist gestärkt und unnachgiebig wie sein Stolz; damit er so wird, hatte sie jede Faser einzeln gebügelt. Als der Auslöser gedrückt wurde, beugte sich Al Dschid vor, den linken Zeigefinger anklagend ausgestreckt, auf halbem Wege eingefangen zwischen Stirnrunzeln und durchdringendem Starren. Auf dem Bild wie im echten Leben ganz der klassische Patriarch.

»Du hast immer gesagt, dass du all deine Kinder liebst. Aber nur ihre große Menge hast du geliebt!«, raunzt sie wieder das Porträt an. »Und sobald sie das Land verlassen hatten, haben sie uns vergessen, auch da hast du dich geirrt.«

Al Dschid hatte ihr versichert, viele Kinder seien besser als nur ein paar; er bezeichnete sie oft als seine Versicherung. In Erinnerung an diese Worte klatscht sie laut und schnell, eine Geste, mit der sie ihren Ehemann, sich selbst und all ihre Anstrengungen quasi gleich aus der Welt schafft. Wenn sie nicht einmal auf die eigenen Söhne zählen können, müssen sie wohl etwas falsch gemacht haben. Zu viele ihrer Kinder sind ausgewandert; wäre die Mehrzahl von ihnen zu Hause geblieben, Al Dschid und Fadhma wären geschützt und sicher gewesen. Eine schmerzhafte Leere breitet sich in ihrem Brustkorb aus. Sie braucht von dem Mann auf dem Bild unbedingt Zuspruch, lediglich ein winziges Zeichen, doch er starrt nur vor sich hin.

Sie seufzt frustriert. Entweder hat ihr Ehemann seine Pflichten vernachlässigt oder es ist ihm einfach egal, wie seinem Sohn. Als Familienoberhaupt müsste Hussein Samira unter Kontrolle haben. Doch unter der Knute dieser grässlichen Ehefrau hat er die Fähigkeit zu klarem Denken eingebüßt. Und nun wird wegen seiner Probleme eine schlimme Situation noch schlimmer. Nicht als Einziger in der Familie hat er die Kunst perfektioniert, alles zu sehen und gleichzeitig so zu tun, als wüsste er von nichts. Auch Fadhma hat gesehen, wie er spätabends ins Haus torkelt, und am nächsten Morgen die Niederlage in seinem Atem gerochen, schal und faulig. Trotz ihres eigenen Unglücks wird ihr das Herz weich. Bei genauerem Hinsehen ist Nadschlas Sohn kein gänzlich schlechter Mann. Nur schwach und leicht zu beeinflussen ist er. Wie bei allen Kindern ist Fadhma bereit, gegenüber Husseins Fehlern und Exzessen Nachsicht zu zeigen, doch für den Mann, der verantwortlich ist für Husseins Korrumpierung, gilt das keinesfalls. Hinter Husseins Kümmernissen lauert die Spukgestalt ihres heimtückischen Bruders. Windig und gierig war Abu Satar schon immer, doch dass er ihre Familie zerstören würde, hätte sie nie erwartet. Ihr Hass auf ihn fährt ihr wie ein Messer quer durch die Rippen.

Als seine ältere Schwester akzeptierte Fadhma sein Verhalten bedingungslos, solange sie noch unter einem Dach lebten. Am Tag der Beerdigung ihres Vaters sagte Abu Satar, dass Fadhma von nun an im Haus bleiben würde. Keine Familienehre sei schützenswert, wenn sich Frauen frei in der weiten Welt herumtrieben. Da sie bei niemandem hätte Einspruch einlegen können, gab sie widerwillig nach.

Da es alles, was sie nur brauchen konnte, im Geschäft ihres Bruders gab, wurde sie praktisch zu seiner Gefangenen. Nur Abu Satars Geschäftspartner kamen ins Haus, und nach einer Weile bemühte sich im Dorf niemand mehr, nach Fadhma zu fragen. Wenn Abu Satars Ehefrau sie kleinmachte, versprach Fadhma, sich mehr anzustrengen. Sie war die Hauptleidtragende der Witze seiner Kinder und lachte dabei am lautesten. Einmal hörte sie, wie ihr Bruder mit einem Geschäftsfreund über die Bestimmung der Frau sprach. Sie dienten zum Kochen und Putzen, sagte er, dann leiser: und noch zu einer einzigen anderen Sache. Bei seinem Compagnon sorgte das für tosendes Gelächter. Fadhmas Selbstwertgefühl war so weit gesunken, dass sie sich nicht mehr sicher war, ob sie überhaupt anderer Meinung war. Sie wusste, was sie von ihm und seiner Familie erwarten konnte. Ihr Leben war völlig eingeschränkt, aber zumindest kümmerte man sich um sie. Mit der Zeit fügte sie sich einem Schicksal, das sie als unverrückbar wahrnahm.

Nach Nadschlas Tod brachte Al Dschids Heiratsantrag das Gleichgewicht durcheinander; der Antrag gähnte wie ein Abgrund vor ihr. Nach jahrelanger Tristesse empfand Fadhma Glück als etwas für all jene, die nie im Weg waren. Die Möglichkeit von etwas Unbekanntem machte Fadhma Angst. Es gab keine Garantie, dass sie gut behandelt werden würde. Am schlimmsten war, dass sie wusste, dies war ihre letzte Chance. Falls sich die Ehe als eine Enttäuschung herausstellen sollte, bezweifelte sie, ob sie das überleben würde. Sie versuchte, ihre Ängste mit ihrem Bruder zu besprechen, der ihr sagte: »Ich habe meine Pflicht getan. Tu du nun deine.«

Mit jedem Tag wurde sie aufgewühlter. Nadschla hatte Al Dschid sechs gesunde Söhne geboren, einen nach dem anderen. Sooft Fadhma die Kleinen von ihrem Versteck hinter dem Vorhang im Geschäftsraum flüchtig zu sehen bekam, traten ihr Tränen in die Augen; nie würde sie ihre tote Mutter ersetzen können, ihre geliebte Schwester. Fadhma sank tiefer in die Depression. Selbst mit der Ehe durfte sie nur auf die Krümel von einem anderen Tisch hoffen. Saft- und kraftlos hing sie im Haus ihres Bruders herum und war mit der Welt uneins.

Eines Tages kam eine Truppe Clowns in ausgeblichenen Harlekinkostümen ins Dorf marschiert und bewarb ihre einzige und alleinige Aufführung mit dem nasalen Plärren einer Zurna-Flöte. Das ganze Dorf war hingerissen. Abu Satar, der in seinem Leben noch keinen Tag Urlaub genommen hatte, schloss das Geschäft und versammelte seine Familie. Als sie losgingen, ließ seine Ehefrau Fadhma nicht aus der Haustür treten und schloss hinter sich ab, ohne sich auch nur zu verabschieden.

Fadhma hatte sich an diese Art kleinlicher Grausamkeit gewöhnt, doch nun, da sie allein im Haus war, beleuchtete diese Gemeinheit das gesamte Ausmaß ihrer Misere. Früher hätte Fadhma ihr Schicksal akzeptiert und wäre auf das Dach gestiegen, wo die Kräuter für das Satar trockneten. In der Arbeit mit den Blättern und Blüten des Thymians, von dem die alten Griechen glaubten, dass er innere Stärke und Mut anrege, hatte sie schon immer Trost gefunden. Doch nicht einmal ein Kräuterrezept mit den Zaubereigenschaften des Hanfes hätte ihren jetzigen Seelenkummer heilen können. Sie fürchtete sich davor, ihr vertrautes Leben aufzugeben, egal wie sehr man sie malträtierte. Gleichzeitig machte die Aussicht auf ein besseres Leben, egal wie schwach, ihre gegenwärtige Situation unerträglich. Ihr Geist drehte sich wie ein Mühlrad.

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