»Na, wegen der Tiere und so.«
»Warum?«
»Die Tiere tun mir halt leid.«
»Warum?«
»Die miserable Tierhaltung zum Beispiel. Außerdem ist Fleisch nicht gesund.«
»Warum?« Provokativ und gleichzeitig amüsiert blicke ich Edward an.
»Weil das Fleisch voller Antibiotika und anderer Medikamente ist. Und nun frag nicht wieder warum!«
UPS, er ist sauer!
Gnädig lenke ich ein: »Es nutzt doch keinem Tier etwas, wenn du wegen so halbherziger Argumente zum Vegetarier wirst. Gegen unwürdige Massentierhaltung, Antibiotika oder andere Medikamente kannst du als Einzelner sowieso nichts tun. Das Einzige, was du für dein Gewissen – und natürlich auch deine Gesundheit – machen kannst, ist, qualitatives Fleisch zu kaufen. Selbstverständlich ist es teurer, aber man muss sich für eins entscheiden: Entweder billig oder qualitativ. So einfach ist das. Und dann musst du auch kein Vegetarier werden. Es sei denn, du möchtest es, als Zeichen für deine Überzeugung.«
Erst jetzt merke ich, dass sich alle Augenpaare auf mich gerichtet haben.
Anerkennend nickt Chris mir zu. »Hey, Finja, das war wirklich eine ausgezeichnete Argumentation.«
Genervt tuend verdrehe ich die Augen und beginne dann, herzhaft zu lachen.
»Aber ... aber ... ihr könnt doch keine glücklichen Tiere essen!«
Alle schauen verdutzt zu Lucias jüngstem Sohn Theo, dessen Augen sich sogar mit Tränen gefüllt haben.
»Die Unglücklichen müssen erlöst werden und die anderen sollen glücklich weiterleben!« Um seine Überzeugung zu untermauern, stampft der kleine Kerl energisch mit einem Bein auf den Boden.
Augenblicklich beginnen alle zu lachen.
***
Ich habe in den letzten zwei Wochen immer wieder an Lucias Geburtstag zurückgedacht. An die netten Gespräche und, zu meiner Schande muss ich es zugeben, auch an Edward. Mein Gott, ist der Typ sexy! Eigentlich dürfte ich gar nicht solche Fantasien haben, denn immerhin könnte Edward mein Sohn sein. Zugegeben, ich wär eine sehr, sehr junge Mama mit siebzehn Jahren gewesen, aber biologisch wäre es durchaus möglich. Na wenigstens ist Edward nicht mehr minderjährig ...
Im Moment befinde ich mich auf meinem Flug nach Italien. So hoch über den Wolken fühlt sich das Träumen ganz leicht an. Zwei Wochen Gardasee. Danach werde ich Edward hoffentlich wieder ganz vergessen haben.
Mit von der Partie ist der klägliche Rest der Clique, der noch Single ist: Conny, Ulli, Tom und meine Wenigkeit.
Die nächsten zwei Wochen werden der Hammer, und ich bin fest gewillt, nichts anbrennen zu lassen und endlich mal wieder Spaß zu haben.
Das Hotel ist wirklich traumhaft, die Zimmer sauber und komfortabel. Ich teile mir eins mit Conny.
Nachdem ich meinen Koffer ausgepackt habe, trete ich auf den Balkon hinaus. Die Aussicht ist atemberaubend schön.
»Conny, komm, das musst du dir anschauen!«
Auch Conny verschlägt es den Atem. Seelig stehen wir beide auf dem Balkon und genießen den Anblick und die Ruhe.
Später treffen wir »unsere« Männer zum Abendessen und schmieden einige Pläne für die nächsten Tage.
»Also ich bin müde. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ich mich für heute zurückziehe. Bis später, Finja.« Mit diesen Worten verabschiedet sich Conny und läuft in Richtung Lift.
»Warte, ich will noch mein Jäckchen holen, falls es abkühlt.« Eilig laufe ich Conny hinterher.
Als ich wieder an die Hotelbar komme, befinden sich Ulli und Tom schon in Gesellschaft von zwei hübschen Mädchen.
Okay, auch gut, ein bisschen allein sein, wird mir guttun. So verlasse ich das Hotel und laufe die Straße entlang in Richtung Strand. Es ist eine milde Sommernacht, trotzdem bin ich froh, meine Strickjacke dabei zu haben.
Am Strand angekommen, ziehe ich meine Ballerinas aus und laufe barfüßig durch den Sand. Das Wasser, das meine Füße umspült, ist angenehm warm. So gehe ich am Strand entlang, ganz in meine eigene Welt versunken.
»Finja?«
Schuldbewusst zucke ich aus meinen Gedanken. Hat mich da gerade wirklich jemand gerufen oder habe ich mir das nur eingebildet?
»Finja! Ich kann es nicht glauben, du bist es wirklich!«
Als ich mich umdrehe, blicke ich direkt in Edwards blaue Augen. Was macht der denn hier? Ein kalter Schauer durchfährt mich. Wollte ich nicht eigentlich ein bisschen Abstand von diesem göttlichen Knaben haben? Los, Finja: Schultern straffen und Frontalangriff.
»Edward! Ach nein ... Verfolgst du mich etwa?«
Edwards Lächeln ist lasziv. »Oder du mich.«
Ich muss lachen. »Träum weiter!« Keck zwinkere ich Edward zu und setze dann zum Gehen an.
»Kann ich dich ein Stück begleiten?«, fragt er.
Ich halte abrupt in meiner Bewegung inne und zucke mit den Schultern. »Klar, warum nicht?«
Die nächsten Minuten laufen wir schweigend nebeneinander her. Ich wüsste gern, was Edward jetzt denkt.
»Bist du allein hier?« Mit dieser Frage holt Edward mich aus meinen Gedanken.
»Nein, noch mit drei Freunden. Und du?«
»Wir sind zu acht hier.«
Stumm nicke ich. Das gibt es auch nicht oft, dass mir die Worte fehlen.
Doch Edward ist plötzlich in Redelaune. Er erzählt mir von seinen Zukunftsplänen, seinen Hobbys, seinem Leben. Mir scheint es fast, als wolle er sich bei mir interessant reden. Nur wieso? Für sein Alter wirkt er sehr erwachsen. Es macht wirklich Spaß, ihm zuzuhören.
»Du sagst ja gar nichts!«, mokiert er sich.
»Dafür sagst du umso mehr.«
Empört bleibt Edward stehen und zieht mich mit einem Ruck zu sich herum. Fassungslos schaue ich ihn an.
»Ich mag dein Lächeln, Finja. Es betont deine vollen Lippen.«
Noch bevor ich etwas erwidern kann, drückt Edward seine Lippen auf meine. Geschickt fährt er mit seiner Zunge in meinen Mund. Mit seinen Fingern gleitet er durch mein Haar. Ich bin völlig überrumpelt von seiner Aktion, lasse ihn aber gewähren.
Als sich unsere Lippen wieder trennen, lächelt Edward mich schüchtern an. Dieser Blick ist der Hammer! Augenblicklich spüre ich das verräterische Kribbeln in meinen Lenden.
»Na, wenn das so ist ...«
Ohne weiter darüber nachzudenken, ziehe ich Edward sein Shirt über den Kopf und betrachte seine Bauchmuskeln. Dieser Anblick gefällt mir wirklich sehr.
»Was hast du vor?« Edwards Lächeln ist anzüglich.
Doch in diesem Moment wird mir klar, dass ich das Zepter abgeben muss. Wenn er mich verführt, dann ist das ja okay, aber umgekehrt ist es ein NO GO für mich.
»Wenn du nicht willst, kann ich ja aufhören!«, sage ich.
»Nein, Finja, das war doch nur Spaß!«
Ah, mein Plan geht also auf!
»Ich stehe auf so Späße nicht!« Mit diesen Worten drehe ich mich um und setze somit alles auf eine Karte.
»Nein, bitte, Finja, geh nicht! Es tut mir leid!«
Mit provozierendem Grinsen drehe ich mich zu Edward um. Der Arme ist regelrecht blass geworden vor Panik.
»Okay, dann mach es wieder gut!«
»Wie?«
»Lass dir etwas einfallen!«
So graziös wie nur möglich setze ich mich in den Sand und schaue Edward auffordernd an. Dieser atmet tief durch und lässt dann seine Hüften kreisen. Geschickt schlüpft er aus seinen Shorts. WOW – er trägt gar keinen Slip darunter. Wer hätte das gedacht? Der nackte Edward gefällt mir wirklich sehr. Sein Schwanz ist zwar nicht riesig, aber dafür schön dick.
Splitterfasernackt tritt Edward auf mich zu. Die Erregung ist ihm deutlich anzusehen. Mit einem einzigen Schubser drückt er mich in den Sand zurück und küsst mich fordernd. Mit seinen Händen wandert er unter meine Bluse und knete meine Brust durch den Stoff meines BHs. Er hat noch viel zu lernen, schallt es mir durch den Kopf, aber für den Anfang macht er das gar nicht schlecht. Geschickt öffnet er die Knöpfe meiner Bluse und zieht mich dann hoch. Ohne weiteres Zögern beginnt mich Edward zu entkleiden. Dann ergreift er meine Hand und rennt mit mir in Richtung Wasser.
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