Adolf Jens Koemeda - Masaryk

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Laura und Pavel. Zwei Welten prallen aufeinander, von der Grenze getrennt zwischen Tschechien und Deutschland. Verbindungsglied ist die gemeinsame Geschichte der Vorfahren. Kann eine solche Beziehung gelingen, wenn die Wurzeln zwar passen, aber die heutigen Lebenseinstellungen nicht?
Liebe ist an sich schon kompliziert, doch diese spielt vor dem Hintergrund der tschechischen Geschichte und kreist immer wieder um die charismatische Person des Republikgründers Masaryk, von vielen als Heiliger verehrt, in der heutigen Betrachtungsweise wohl zu Recht auch als Machtpolitiker in der Kritik. So entfaltet sich das Panorama der tschechischen Gründungsgeschichte, während im Vordergrund Laura und Pavel um ihre Beziehung kreisen – bis zur Katastrophe.

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Meine Familie lebte also in Bayern. Zuerst eine Wohnung, dann ein gemietetes Reihenhaus mit Garten-Sitzplatz, nach etwa zehn Jahren der Kauf eines gemütlichen Einfamilienhauses. Dieser Lebensabschnitt soll allerdings nicht im Vordergrund meines Schreibens stehen, deshalb zurück nach Vojtyn und zu Blažeks.

Die Dankbarkeit spielte bei meinen Großeltern eine große Rolle. Aber bitte, nicht nur! Sympathie, ähnliche Interessen – offensichtlich stimmte bei den beiden Familien auch die Chemie. Am Anfang konnte meine Großmutter ohne Probleme über die Grenze reisen, danach gab es einen unschönen Papierkrieg und viele Erschwernisse.

Mama war bei unserer Abschiebung nach Deutschland etwa fünf Jahre alt, und sie verstand die Bindung ihrer Mutter an das ehemalige Elternhaus in Vojtyn nicht; sie war zeitweise regelrecht eifersüchtig und lehnte es ab, in das ehemalige Sudetenland mitzureisen. Erst viel später sah sie manches anders, mit Milena, der Tochter der Familie Blažek, fand sogar ein lauer Briefwechsel statt.

Aber: Das Reisen über die Grenze war nach etwa zwei weiteren Jahren nicht mehr möglich. Klar, es gab ab und zu auch Ausnahmen. Meine Mutter – im Unterschied zu ihrer Mama – akzeptierte es ohne Tränen.

Zum ersten Mal fuhr ich mit Mama nach Vojtyn im Jahre neunzig, knapp ein halbes Jahr nach dem Mauerfall. Ich freute mich.

Mamm hatte die erste Reise über die ehemalige Stacheldrahtgrenze schon drei Monate vorher alleine unternommen, und ihre Berichte darüber weckten meine Neugier; nicht übertrieben stark, und doch spürbar. Das Tal und das Haus kannte ich bereits von den vielen Schwarzweißfotos und ich wusste auch, dass Milena – Frau Blažek Junior, neuerdings Frau Mandlíková – einen Sohn hatte. Pavel.

Jetzt muss ich selbst kurz rechnen, Herr Durbach. Wie alt war ich damals? Siebzehn, nicht ganz. Aber bereits zwei oder drei Mal heftig verliebt gewesen, zugegeben, nie sehr lange.

Schöne Tage! Ich war froh, die viel besungene alte Heimat meiner Mutter endlich mit eigenen Augen zu sehen. Kleine Bäche, eine liebliche Landschaft und Wälder noch und noch – ähnlich hatte ich es mir auch vorgestellt. Und Mama lachte, tätschelte Blažeks immer wieder an Armen und Schultern und sprach so schnell und laut, wie ich sie selten gehört habe. Milena, Frau Mandlíková-Blažek, hatte von Anfang an Tränen in den Augen … na ja, ob alles wirklich so war, wie ich es jetzt beschreibe, weiß ich nicht mehr, die Richtung wird aber stimmen.

Milena, nur einige Monate älter als meine Mutter, war ursprünglich Krankenpflegerin gewesen, seit Frühling neunzig führte sie allerdings ein kleines Café-Restaurant. Wo? Ja, richtig! Bei uns, im Erdgeschoss unseres ehemaligen Hauses.

Wir hatten einen Tisch nur für uns, Milena wollte uns offensichtlich ihr Lokal im Betrieb zeigen: Bäuerliche Möblierung aus hellem Holz, an den Wänden Sprüche aus einem alten Bauernkalender und dazu Ölbilder – Berglandschaften – in üppig geschnitzten Holzrahmen; noch nicht direkt kitschig, doch hart an der Grenze.

Man lachte viel und zur späteren Stunde sang man natürlich. Es gab bald eine Stimmung im Raum, von der Mutter zu Hause oft gesprochen hatte – zugegeben, die Sitten dort sind schon anders als bei uns, zumindest in den Städten, die ich kenne.

Eine kleine Überraschung:

– Wir sollten, sagte Pavel, Mandlík Junior, ein halbes Jahr älter als ich – hier im Lokal lieber tschechisch sprechen.

– Wirklich … warum?, fragte ich.

– Ja, es wäre besser. Das weißt du doch, antwortete meine Mutter für ihn.

– Muss das sein, Mamm? Sag mir – warum?

– Ach, Laura, du bist noch jung … nicht alle Wunden von damals sind verheilt, vor allem bei den älteren Menschen nicht.

– So! Jetzt übertreibst du, Mamm!

– Für dich ist das kein Problem, kam Pavel meiner Mutter zu Hilfe. – Du sprichst beide Sprachen gleich gut.

– Gleich gut? Sag lieber gleich schlecht … brachte ich sofort meinen gewohnten Spruch, den ich in solchen Situationen gerne zum Besten gebe. – Aber richtig zuhause bin ich in keiner der beiden.

Leider lachte in dem Augenblick niemand. Auch wollte mir niemand meine betont selbstkritische Bemerkung ausreden, was ich erwartet hatte. Also gut: gleich schlecht!

Ich solle lieber tschechisch sprechen … nicht alle Wunden seien verheilt …

Stimmt das?, fragte ich mich, als ich im Auto saß und auf meine Mutter wartete. Ist das die Meinung der meisten Gäste in Milenas Lokal? Dass es in den ersten Monaten nach dem Kriegsende nicht überall so beinahe friedlich verlaufen war wie in Vojtyn, das wusste ich. Aber jetzt, mehr als sechzig Jahre danach, beschäftigen die alten Zeiten die Menschen immer noch?

Ich hupte. Ungern. Ein Signal muss ich der Mutter doch geben, dachte ich.

Und sie verstand es, schon zwei Minuten später stand sie neben dem Wagen.

– Saag mir, Mamm – wie ist das mit dem «Nicht-deutsch-reden», war das ernst gemeint?

– Bitter ernst, meine Liebe! Wir sind da im Grenzland, im tschechischen Pohraničí!

– Im Lokal saßen vorwiegend jüngere Menschen, die wissen von der Zeit nach dem Krieg wenig … und wollen vermutlich auch nicht viel wissen.

– Glaubst du? Da bin ich anderer Meinung, Laura.

Ich komme wieder ins Stocken. Soll ich hier weiterschreiben und mich einem Thema zuwenden, das Sie, Herr Durbach, gar nicht vorgeschlagen haben?

Meine Überlegung ist: Wenn wir bereits im Sudetengebiet mit seiner komplizierten Geschichte sind, darf ich doch dieses Kapitel nicht gänzlich auslassen … als Deutsche schon gar nicht. Ich versuche aber, unsere lange Debatte abgekürzt wiederzugeben.

– Du, Laura, sagte Mama und schaute mich kurz an, – du weißt nicht viel von der alten Zeit; unsere Gegend war überwiegend friedlich, auch nach dem Mai fünfundvierzig. Aber das war ein riesiges Glück, das wir da hatten.

Wir schwiegen ein paar Minuten. Zwei Kreuzungen.

– Die letzten Kriegstage waren schrecklich, fing sie wieder an. – Man schenkte einander nichts, brutal ging es auf beiden Seiten zu.

– Vae victis! Wehe dem Besiegten! Was die eingekesselten SS-Einheiten in Prag mit den aufständischen tschechischen Studenten angestellt haben, davon hast du sicher mal gehört, Mamm. Damals, unterhalb von Hradschin, im Hirschengraben … die Jelení Příkopy-Tragödie.

Mama fuhr ungewöhnlich langsam und fast immer mit dem falschen Gang – es hopste und schepperte. Ich wollte noch etwas bemerken, beherrschte mich aber und schwieg. Nur einmal schaute ich sie kurz an.

– Ist etwas?

– Nein, Mamm, es kam mir bloß in den Sinn, dass auch die Tschechen nicht zimperlich waren … die Volksgerichte in Landskron, zum Beispiel! Dass man die einheimischen Deutschen ins Löschwasserreservoir geschubst hat, das wirst du nicht leugnen wollen, davon gibt es zahlreiche Fotos.

– Moment! Das waren nicht die Tschechen. Es handelte sich vor allem um Svoboda-Soldaten aus der Slowakei. Verrohung, Verfall der Moral und der Menschlichkeit … das erlebt man am Ende eines Krieges oft. Und dieser Krieg war fürchterlich. Nur: Angefangen haben ihn weder die Tschechen noch die Russen.

Ich hätte aufhören sollen, und das fiel mir in diesem Augenblick schwer.

– Und der Todesmarsch der mährischen Deutschen im Mai von Brünn nach Österreich? Mehr als zehntausend Menschen verließen damals die mährische Hauptstadt. Und wie viele kamen an? Viele waren es nicht, die genauen Zahlen sind bis heute unbekannt. Man weiß bloß, dass einige Hunderte von Toten bei Pohořelice verscharrt wurden und mehrere Tausende am Straßenrand liegengeblieben waren.

Mama, die die ganze Zeit nur schlich, fuhr jetzt noch langsamer. Ich schaute sie wieder an; ihre Augen glänzten. Zuletzt hielt sie an. Sie wischte sich die Tränen weg und stieg aus.

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