Henry Mason
Die Sommernachtsträumer
Ein Schauspiel für Menschen ab sechs Jahren
Nach „Ein Sommernachtstraum” von William Shakespeare
FELIX BLOCH ERBEN
Verlag für Bühne, Film und Funk
Inhaltsverzeichnis
Title Page Henry Mason Die Sommernachtsträumer Ein Schauspiel für Menschen ab sechs Jahren Nach „Ein Sommernachtstraum” von William Shakespeare FELIX BLOCH ERBEN Verlag für Bühne, Film und Funk
Personenverzeichnis Personenverzeichnis in der Reihenfolge ihres Auftretens Die Menschen Willem Marie, seine Mutter, Handschuhmacherin Mylord, ein Bräutigam Mylady, eine Braut Die Feen Der Puck, Oberons Diener Oberon, der Feenkönig Titania, die Feenkönigin Brennnessel, Titanias Diener Kaulquappe, Titanias Dienerin Das Stück spielt in England, vielleicht um 1575, oder um 1900. Oder auch nicht. Jedenfalls nicht hier, nicht heute. Mehrfachbesetzungen für 2D, 2H Willem Marie/Der Puck/Kaulquappe Mylord/Oberon/Brennnessel Mylady/Titania Zur Aussprache der Namen Willem - das „W“ wie das deutsche „wollen“, nicht das englische „William“ Marie - deutsche Aussprache, mit der Betonung auf der zweiten Silbe Mylord und Mylady - das „My“ wie da deutsche „mild“, nicht das englische „my“
Szenario Szenario Prolog Willem Szene 1 Eine matschige Landstraße, an einem verregneten Sommernachmittag Willem, Marie Szene 2 Kurz danach, vor einer Kirche Mylady, Mylord, Willem, Marie Szene 3 Im Feenwald, nachts, bei Regen Willem, der Puck, Oberon, Titania Szene 4 Anderswo im Feenwald, kurz danach Willem, der Puck Szene 5 Wieder anderswo im Feenwald, Titanias Schlafplatz Titania, Oberon, der Puck, Willem, Brennnessel, Kaulquappe Szene 6 Verfolgungsjagd/Eine nasse Stelle im Wald, kurz vor Sonnenaufgang Titania, Willem, Brennnessel, Kaulquappe, Oberon, der Puck Szene 7 Vor der Kirche, an einem sonnigen Sommermorgen Mylady, Mylord, Marie, Willem
Prolog Prolog Sommer, Sonnenuntergang. Wir erahnen eine Waldesidylle. Musik. WILLEM Ich träume, dass ich mich im Wald verlaufen habe. Das letzte Sonnenlicht fällt durch die Bäume und es ist ganz still. Nein - die Bienen, die höre ich summen, wo der Thymian blüht. Dicke braune Hummeln sind es, und sie summen im Chor. Hier bleibe ich, für immer. Da steht einer im Moos. Ein Schatten, ein Kobold, ein Waldgeist, ein Puck. Er riecht nach Pilzen, nach Most. Katzenaugen hat er und verklebte Flügel wie eine uralte Libelle; lange Beine, weiß wie Knochen. Und jetzt - jetzt lächelt er ... Seine Zähne sind kleine gelbe Klappmesser ...! Weg hier, nichts wie weg! So schnell ich kann, durch das Grün, durch Brombeerhecken und Farne, den vertrockneten Bach entlang. Aber der Puck ist schneller. Er baumelt aus den Ästen, er schnappt nach meinen Füßen, links, rechts, die Sonne rutscht immer tiefer und plötzlich ist sie verschwunden. Vor mir liegt ein grüner Teppich - ein Sumpf - ein schwarzes Moos - pfui, wie das stinkt! - da springe ich hoch, hoch, aus den Augenwinkeln sehe ich auch den Puck zum Sprung ansetzen, aber diesmal war ich schneller, schneller, der schnellste! Dort ist der Waldrand, da! Nur ein Stück noch, nur ein kleines Stück, da kreischt der Puck auf und unter mir öffnet sich ein Schacht, ich falle, schneller als ich Luft holen kann, ich falle ins Schwarze, schnappe nach Wurzeln, links, rechts, ins Schwarze, die Erde verschluckt mich und auf einmal, auf einmal macht es -
Szene 1
Szene 2
Szene 3
Szene 4
Szene 5
Szene 6
Szene 7
Über den Autor
Über das Stück
Impressum
in der Reihenfolge ihres Auftretens
Die Menschen
Willem
Marie, seine Mutter, Handschuhmacherin Mylord, ein Bräutigam Mylady, eine Braut
Die Feen
Der Puck, Oberons Diener Oberon, der Feenkönig Titania, die Feenkönigin Brennnessel, Titanias Diener Kaulquappe, Titanias Dienerin
Das Stück spielt in England, vielleicht um 1575, oder um 1900. Oder auch nicht. Jedenfalls nicht hier, nicht heute.
Mehrfachbesetzungen für 2D, 2H
Willem
Marie/Der Puck/Kaulquappe
Mylord/Oberon/Brennnessel
Mylady/Titania
Zur Aussprache der Namen
Willem - das „W“ wie das deutsche „wollen“, nicht das englische „William“
Marie - deutsche Aussprache, mit der Betonung auf der zweiten Silbe
Mylord und Mylady - das „My“ wie da deutsche „mild“, nicht das englische „my“
Prolog Willem
Szene 1Eine matschige Landstraße, an einem verregneten Sommernachmittag Willem, Marie
Szene 2Kurz danach, vor einer Kirche Mylady, Mylord, Willem, Marie
Szene 3Im Feenwald, nachts, bei Regen Willem, der Puck, Oberon, Titania
Szene 4Anderswo im Feenwald, kurz danach Willem, der Puck
Szene 5Wieder anderswo im Feenwald, Titanias Schlafplatz Titania, Oberon, der Puck, Willem, Brennnessel, Kaulquappe
Szene 6Verfolgungsjagd/Eine nasse Stelle im Wald, kurz vor Sonnenaufgang Titania, Willem, Brennnessel, Kaulquappe, Oberon, der Puck
Szene 7Vor der Kirche, an einem sonnigen Sommermorgen Mylady, Mylord, Marie, Willem
Sommer, Sonnenuntergang. Wir erahnen eine Waldesidylle. Musik.
WILLEMIch träume, dass ich mich im Wald verlaufen habe. Das letzte Sonnenlicht fällt durch die Bäume und es ist ganz still. Nein - die Bienen, die höre ich summen, wo der Thymian blüht. Dicke braune Hummeln sind es, und sie summen im Chor. Hier bleibe ich, für immer.
Da steht einer im Moos. Ein Schatten, ein Kobold, ein Waldgeist, ein Puck. Er riecht nach Pilzen, nach Most. Katzenaugen hat er und verklebte Flügel wie eine uralte Libelle; lange Beine, weiß wie Knochen. Und jetzt - jetzt lächelt er ... Seine Zähne sind kleine gelbe Klappmesser ...!
Weg hier, nichts wie weg! So schnell ich kann, durch das Grün, durch Brombeerhecken und Farne, den vertrockneten Bach entlang. Aber der Puck ist schneller. Er baumelt aus den Ästen, er schnappt nach meinen Füßen, links, rechts, die Sonne rutscht immer tiefer und plötzlich ist sie verschwunden. Vor mir liegt ein grüner Teppich - ein Sumpf - ein schwarzes Moos - pfui, wie das stinkt! - da springe ich hoch, hoch, aus den Augenwinkeln sehe ich auch den Puck zum Sprung ansetzen, aber diesmal war ich schneller, schneller, der schnellste!
Dort ist der Waldrand, da! Nur ein Stück noch, nur ein kleines Stück, da kreischt der Puck auf und unter mir öffnet sich ein Schacht, ich falle, schneller als ich Luft holen kann, ich falle ins Schwarze, schnappe nach Wurzeln, links, rechts, ins Schwarze, die Erde verschluckt mich und auf einmal, auf einmal macht es -
Auf einmal macht es PLATSCH.Wir sind an einer Landstraße, an einem verregneten Sommernachmittag, und eben ist ein Pferdewagen vorbeigefahren, mitten durch eine Pfütze. Willem steht da, durchnässt und ausnahmsweise sprachlos. Willems Mutter Marie eilt dem Wagen nach. Sie trägt eine große Ledertasche. Auch sie ist ziemlich nass.
MARIEHe! Hallo! Sie da! Nehmen Sie uns mit? Bitte? - Willem, komm! - Ich muss zum großen Haus - Willem! Komm schon! - Nehmen Sie uns - Jetzt bleiben Sie doch stehen!
WILLEM (imitiert Puck) Ahaargh ...
MARIEStehenbleiben, ihr - ! - Willem!! - He!
(Aber wie wir am Pferdegetrappel hören können, ist der Wagen an ihnen vorbeigefahren. Marie schreit ihm hinterher.)
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