Dagmar Gaßdorf - Die Taube auf dem Dach

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Das Buch erzählt mit erfrischender Leichtigkeit die vier Generationen umfassende Geschichte einer Aufsteigerfamilie. Im Mittelpunkt steht das Ruhrgebietskind Barbara, so getauft wegen der Schutzpatronin der Bergleute, dem es gelingt, sich mit Energie und Kreativität aus der Enge seiner Herkunft zu befreien und diesen Impuls an die Nachkommen weiterzugeben.
Wie man sich «aus dem Staub macht», ohne die Bodenhaftung zu verlieren, ist eine spannende Lektüre mit Tiefgang und ein Leckerbissen für Sprachliebhaber. Vor allem aber ist es Kraftfutter für alle, die bereit sind, für ihre Träume zu kämpfen!

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Eigentlich fühlte Barbara sich auf ihrem Mädchengymnasium ganz wohl. Wenn sie trotzdem einmal in der Woche zum benachbarten Jungengymnasium ging, dann deshalb, weil nur dort Russisch angeboten wurde und sie eine unbändige Lust hatte, fremde Sprachen zu lernen, besonders auch solche mit fremden Schriftzeichen. Hätten sie Chinesisch angeboten, hätte sie auch das gelernt.

Dort, in der Schulbank des Jungengymnasiums, machte Barbara zum ersten Mal die Erfahrung, wie es ist, das einzige weibliche Wesen in einer männlichen Runde zu sein. Einer von denen, die auch Russisch lernten, wollte sie immer zu Spaziergängen einladen. Aber er sprach einfach zu schlecht Russisch. Nicht, dass das eine notwendige Voraussetzung für schöne Spaziergänge gewesen wäre; aber es störte Barbara. Außerdem reichte es, dass sie mit Ludger bereits einen Freund hatte. Mit ihm machte sie Fahrrad-Ausflüge; in ihm hatte sie einen Tanzstundenpartner, der gut tanzen konnte; und ihrer beider Lieblingsmusik schnitt er zu langen Magnetbändern für seinen Uher-Recorder zusammen, denn technisch begabt war Ludger auch.

Mit Ludger würde sie auch zum Abiturball gehen, den sie organisiert hatte. Irgendwie schaffte sie das alles: Klassensprecherin und Schulsprecherin, Nachhilfestunden geben, Katholische Jugend, sonntags freiwilliger sozialer Dienst im Krankenhaus, Ausflüge mit Ludger, Musik hören und ganz nebenbei das beste Abitur des Jahrgangs.

Der Abiball war die erste Groß-Veranstaltung, die Barbara organisierte, und das ohne Geld. Sie wollte unbedingt in das elegante Ausflugslokal, das hoch über der Ruhr in einem herrlichen Park lag und über einen großen Festsaal verfügte. Allein schon die Raumhöhe war gewaltig und ein Traum für ein Kind aus bescheidenen Verhältnissen. Ja, da oben auf der Empore sollten ihre Eltern sitzen!

Mit zwei weiteren Mädchen aus der Schülervertretung war sie auf den Hügel gezogen, um mit dem Wirt zu verhandeln. „Schauen Sie“, sagte sie zu dem staunenden Mann, „Saalmiete können wir natürlich nicht zahlen; aber unsere Eltern sind so stolz auf uns, dass sie alle viel bestellen werden, und wir werden den Saal so schön schmücken, dass die Zeitung bestimmt ein Foto bringt, und das ist doch auch gut für Sie, nicht wahr?“

Der Wirt war verblüfft und sagte: „Ja, dann bin ich mal gespannt!“ Man muss das Eisen schmieden, wenn es heiß ist. Darum ging Barbara sofort zur Detailplanung über. „Was halten Sie davon“, sagte sie zu dem Mann, „wir nehmen unser Ballmotto wörtlich und hängen den Himmel voller Geigen. Aus Pappe natürlich. Das dürfen wir doch, oder? Die wiegen ja nichts und sehen toll aus!“

Barbaras Kolleginnen verdrehten die Augen: Da müsste man ja mindestens zweihundert Geigen basteln, damit das auch wirklich „toll“ aussah. Zum Glück hielten sie den Mund, was Barbara die Gelegenheit gab, mit einem Kompliment wieder in die Spur zu kommen. „Wir haben gehört, dass der Flügel dahinten einen ganz ausgezeichneten Klang hat. Darum würden wir gern demnächst einmal mit einer Klassenkameradin kommen, die wunderbar singen kann. Isabell klingt wie eine Opernsängerin; sie ist nur jünger. Sie werden staunen! Und unser Musiklehrer würde sie begleiten, auch bei der Probe. Vielleicht würden die beiden ja auch, wenn Ihnen das gefällt, noch einmal bei einem anderen Anlass in Ihrem schönen Haus auftreten.“

Der Abiball war an einem Samstagabend. Montags erschien ein Foto im Lokalteil der Zeitung: Es zeigte einen Festsaal, dessen Himmel voller Geigen hing, und im Vordergrund ein junges Tanzpaar: Ludger und Barbara, wie die beiden offensichtlich gerade den Fotografen „einkaufen“. Denn eine der wichtigsten Lektionen für ihr Berufsleben hatte Barbara bereits gelernt: Wer sich nicht selbst verkaufen kann, kann auch niemand anderem etwas verkaufen.

Das Studium

Bei der Wahl des Studiums war Barbara erstaunlich ideenlos. Noch nicht einmal so sehr, was den Ort anging, denn da lag die Ruhr-Universität buchstäblich nahe, und sie genoss, obwohl noch sehr jung, bereits einen recht guten Ruf. Außerdem konnte Barbara mangels reicher Eltern ohnehin nicht wie die Chefarzt-Tochter Marie-Helen verkünden, im Winter werde sie in Freiburg und im Sommer in Kiel studieren, wegen des Skifahrens in der kalten und des Segelns in der warmen Jahreszeit.

Neidisch war Barbara nicht; das gehörte sich nicht. Aber es kann nicht geleugnet werden, dass es sie doch ein wenig freute, als sie zehn Jahre später beim ersten Klassentreffen nach dem Abitur mit einem Mercedes-Cabrio vorfahren konnte, was sich Marie-Helen, die Lehrerin geworden war, von ihrem Salär nicht hätte leisten können – jedenfalls nicht, solange ihre Eltern noch nicht tot waren und sie noch nicht geerbt hatte.

Die Ruhr-Universität Bochum thronte hoch über dem grünen Lottental. Ihre lang gestreckten Betongebäude, ein merkwürdiger Fremdkörper in einer ausgedehnten Wald- und Wiesenlandschaft, die kein Fremder in dieser Ruhr-Idylle erwartet hätte, trugen solche Namen wie GA, GB und GC – wobei das geistlose G kurioserweise für „Geisteswissenschaften“ stand. Vom Tal aus betrachtet sahen die Gebäude aus wie die Zinken eines Kammes.

Die Uni-Parkplätze waren von Anfang an überfüllt, denn seit den Nachwehen des Wirtschaftswunders ist es in Deutschland Tradition zu bauen, ohne zu überlegen, wie man das neue Ziel denn wohl bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen könnte. Im Ruhrgebiet kann es sogar passieren, dass die Erreichbarkeit selbst dann bescheiden bleibt, wenn sich etwas zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Da ist es dann möglich, dass es auch nach Jahrzehnten „internationaler Leitmessen“ immer noch keine direkte Bahnlinie zum nahe gelegenen internationalen Flughafen gibt.

Menschen neigen dazu zu lieben, was ihnen ein historischer Zufall als Heimat beschert hat, und egal, wie diese Heimat aussieht, haben sie das Bedürfnis, stolz auf sie zu sein. Das galt auch für Barbara, hinderte sie aber nicht daran, mit Befremden zu reagieren, als ihr Ruhrgebiet beschloss, sich „Metropole Ruhr“ zu nennen. Für einen Haufen von Städten und Gemeinden, die immer schon klagen, dass noch nicht einmal die Spurbreiten ihrer Straßenbahnen übereinstimmen, ohne an diesem Missstand etwas zu ändern, oder, da ihnen das Geld dazu fehlt, den Aufstand zu proben gegenüber Land und Bund und Abhilfe einzufordern, fand sie das anmaßend und fast peinlich.

Sagen durfte man das nicht; dann wäre man als „Nestbeschmutzer“ bezeichnet worden. Dabei sprach daraus doch nur der Ärger über das, was Barbara gern die „Frustrationstoleranz der Ruhris“ nannte. Da zahlten hoch verschuldete Kommunen nach der Wende jahrelang Solidarbeiträge Richtung Osten und sagten selbst dann nicht „Jetzt sind wir aber dran!“, als sie Berichte von einer U-Bahn für Leipzig hörten, mit Türen aus Echtholz und mit facettierten Fensterscheiben, und von einem Flughafen für Erfurt, an dem täglich drei Flugzeuge starteten. Denn im Ruhrgebiet ist man nicht neidisch.

Wer Zeitungen las, und das tat Barbara, der wusste, dass ihr Bundesland in der Blütezeit von Kohle und Stahl viele Jahre lang anderen deutschen Ländern beim Durchfüttern solcher Kummerkinder wie Bayerischer Wald und Schwäbische Alb unter die Arme gegriffen hatte. Da war es doch nur angemessen, dass es nach dem Ende der Schwerindustrie auch einmal andersherum ging. Aber dazu hätte man sich ehrlich machen müssen, statt nach dem halbwegs geglückten Strukturwandel von „Metropole Ruhr“ zu reden. Aber der Ruhri hat ein Talent im Schönreden der Dinge – nach dem von einem seiner komischen Talente auf den Punkt gebrachten Motto: „Woanders is auch scheiße.“

Für Barbara gehörte zu einer Metropole zumindest ein schnelles und bequemes Verkehrssystem. Da rechneten sie in einer Art trotziger me-too -Haltung immer wieder vor, dass es nirgendwo auf der Welt eine solche Dichte von Opern-, Konzert- und Schauspielhäusern und Museen aller Art gebe; aber wenn man versuchte, von einer Stadt zur anderen zu gelangen, war man auf das Auto angewiesen und stand im Stau. In einer Art Hassliebe hatten die Eingeborenen die einmal als „Ruhrschnellweg“ gedachte A40 „Ruhrschleichweg“ getauft. Und eine gescheite Sekretärin, die jeden Morgen von Dortmund nach Essen fahren musste, schlief lieber eine halbe Stunde länger und schminkte sich im Auto.

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