FEDERWEG 130 – 180 mm
GEWICHT 11 – 16 kg
Mit viel Federweg und wenig Gewicht ist das Endurobike wohl das vielseitigste Rad. Es klettert gut bergauf, hat aber durch die Federwege großes Abfahrtspotenzial. Neuer Trend sind Trailbikes mit weniger Hub aber dafür mehr Schub am Berg. Hier werden bei 11 Kilogramm Gewicht etwa 130 mm Federweg realisiert. Flacher Lenkwinkel und abfahrtsorientierte Geometrie sorgen für maximalen Trailspaß. Pärchen Nummer Drei.
FEDERWEG 180 – 220 mm
GEWICHT 16 – 20 kg
Downhillbikes haben jede Menge Federweg und werden jedes Jahr leichter – top Carbon Versionen wiegen um die 16 Kilo und kosten so viel wie ein Kleinwagen. Typ Nummer Vier findet’s gut, führt seinen Downhiller brav im Bike-Park aus. Die Freeride-Versionen sind etwas verspielter und können zur Not auch bergauf bewegt werden, wichtig bei beiden: große Federwegsreserve für große Sprünge und weiche Landungen.
FEDERWEG 0 – 100 mm
GEWICHT 12 – 15 kg
Oft in städtischer Umgebung zu finden oder auf dem Pumptrack in deiner Nähe. Das Dirtbike ist stark ans BMX-Rad angelehnt und funktioniert am besten im Dirtpark oder in der Stadt. Reduziert: meist nur eine Rückbremse und keine Gänge. Etwas spezieller sind die Slopestyle Fullys die immer öfter im Bike-Park zu finden sind. Die Federung hilft bei großen Sprüngen und Stunts. Die Jugend trägt gern Jeans und T Shirt!
BASICS
2 SCHALTEN UND BREMSEN
BEI 27 GÄNGEN WIRD ES ANFANGS IM GETRIEBE MAL KRACHEN.
UND WENN MAN AUF LOSEM SCHOTTER ZU HEFTIG AN DER VORDERBREMSE ZIEHT, KANN DAS VORDERRAD AUSBRECHEN. MOUNTAINBIKEN IST MEHR ALS NUR FAHRRAD FAHREN. IM GELÄNDE SOLLTE MAN EIN PAAR TIPPS ZU SCHALTUNG UND BREMSEN BEACHTEN.
GRUNDPOSITIONFINDE DEINE MITTE. DAS GEWICHT IMMER MITTIG ÜBER DEM BIKE VERTEILT, DER BLICK WEIT NACH VORN, SO FÜHLT SICH BIKEN IM FLOW SCHWERELOS AN.
Schalten kann doch jedes Kind – das stimmt, wenn man zuletzt auf dem Fahrrad saß, als eine Dreigang-Nabenschaltung namens „Torpedo“ Stand der Technik war. Inzwischen hat sich an Mountainbikes die robuste und einfach einzustellende Kettenschaltung durchgesetzt, wie sie prinzipell auch beim Rennrad schon seit Jahrzehnten im Einsatz ist. Die Anzahl der Gänge wird dabei aus der Zahl der Kettenblätter vorn und der Ritzel hinten bestimmt. Drei Kettenblätter mal sieben Ritzel hinten machte 21 Gänge. Bei älteren oder billigen Bikes sind es 18, bei Hightech-Rädern inzwischen 27 Gänge, da an der hinteren Nabe durch kompakte Bauweise und schmale Ketten neun Ritzel untergebracht werden. Die tatsächlich nutzbare Zahl der Gänge liegt bei rund vierzehn, denn einige der möglichen Gänge sind vom Übersetzungsverhältnis nahezu identisch. Die Übersetzung bestimmt auch die sogenannte Entfaltung. Pro Kurbelumdrehung legt man je nach eingelegtem Gang eine bestimmt Wegstrecke zurück, das nennt man Entfaltung. Mountainbikes müssen ein großes Spektrum abdecken, da man mit ihnen extreme Steigungen bewältigen will, aber auch zum Teil mit bis zu 80 Stundenkilometern bergab unterwegs ist.
Die kleinsten, also die Berggänge (englisch: granny gear – Großmutter-Gänge – genannt) stellen dabei eine sogenannte Untersetzung dar. Dabei liegt die Kette vorn auf dem kleinsten inneren Kettenblatt mit meist 22 Zähnen und hinten auf dem innersten größten Ritzel, das je nach Zahnkranzpaket 30 bis 34 Zähne aufweist. Als Beispiel: Bei einer Übersetzung von 22:28 dreht sich also das Hinterrad bei einer kompletten Kurbelumdrehung rund 0,785 Mal. Das ergibt eine Entfaltung – bei einem Radumfang von 2,08 Metern – von etwa 1,6 Metern. Gleiche Rechnung für einen mittelgroßen Gang: Übersetzung 32 vorn, 16 hinten, somit erhält man eine Entfaltung von rund 4,2 Metern. Man legt also mit wenigen Kurbelumdrehungen große Strecken zurück.
OPTIMALE DREHZAHL SPART KRAFT
Zweck der Übersetzung ist es, möglichst immer die gleiche Drehzahl oder Kadenz zu gewährleisten, optimal sind etwa 60 bis 80 Kurbelumdrehungen pro Minute. Rennradfahrer und Profis versuchen noch höhere Trittfrequenzen zu erreichen, zum Teil 90 bis 120. Dies gilt natürlich nicht bei extremen und langen Steigungen, wie sie bei Mountainbike-Touren im Gebirge auftreten, und für Einsteiger. Doch zumindest versucht man, sich diesem Ideal anzunähern, weil Untersuchungen ergeben haben, dass höhere Umdrehungszahlen bei geringerem Kraftaufwand der menschlichen Beinmuskulatur entgegenkommen.
GRUNDPOSITIONENTSPANNTE POSITION IM STEHEN, ARME UND BEINE SIND BEWEGUNGSBEREIT. WENN DU DAS LOT FÄLLST, BEFINDET SICH DER KÖRPERSCHWERPUNKT GENAU ZWISCHEN VORDER- UND HINTERRAD.
Das Schalten im Gelände sollte immer nach dem gleichen Schema und vor allem vorausschauend geschehen. Da der Biker sein eigener Motor ist, bringt es wenig, erst dann zu schalten, wenn einem am Berg die Kraft ausgeht. Man sollte sein Kraftwerk schön in Schwung halten. Also schaltet man schon in der Ebene oder auf den ersten Metern des Anstiegs in kleinere Gänge, um die Dynamik zu erhalten und seine Power zu konservieren. Weil die Kette auf den hinteren Ritzeln kleinere Sprünge macht und vorn unwilliger von Kettenblatt zu Kettenblatt wandert, sollte man vor Anstiegen zuerst vorn und dann hinten schalten. Alle Gangschaltungen, egal ob Trigger- (Daumen-Daumen-Schalthebel), Rapidfire-(Daumen-und-Zeigefinger-Schalthebel) oder Drehgriff-Systeme (GripShift), steuern das hintere Schaltwerk mit den rechten Schalthebeln. Den vorderen sogenannten Umwerfer direkt über dem Tretlager, betätigt man mit dem links angebrachten Schalthebel. Dieser entfällt bei den 1×11 und 1×12 Systemen.
Am besten übt man in der Ebene und auf den ersten Touren ein wenig das Schalten und erfühlt, wie lange es dauert, bis die Kette vom mittleren aufs kleine Blatt fällt bzw. bis sie vom kleinen oder mittleren auf das größere Kettenblatt klettert. Dies ist natürlich vom Schaltungsmodell und von der Drehzahl abhängig. Je schneller sich die Kurbeln drehen, desto flotter wird auch die Kette wechseln. Auch das ist ein Grund, weswegen man vor dem Anstieg, wenn man noch flott kurbelt, den vorderen Umwerfer betätigen sollte. Stampft man nur noch langsam wie ein Schiffsdiesel den Berg hoch, und betätigt dann (links) den Umwerfer, wird es eine halbe Ewigkeit dauern, bis die Kette dorthin gerasselt ist, wo sie hin soll.
CHECK!
Grundposition: mittig über dem Bike
Augen schauen voraus
Finger bremsbereit an den Bremshebeln
Arme und Beine bewegungsbereit
Lenker locker halten
Der zweite Grund, warum man frühzeitig schalten sollte: Die Kette steht erheblich unter Zug, wenn man mit voller Kraft tritt. Gleichzeitig wird sie nun aber vom Umwerfer gezwungen, sich zu verbiegen, und steht seitlich unter Druck. Je weniger Kraft, also Zug, auf der Kette lastet, desto flotter und reibungsloser wird sie von einem Kettenblatt zum anderen laufen. Das hört man auch, zuweilen sehr deutlich. Obwohl moderne Fahrradketten sehr flexibel und gleichzeitig haltbar sind, quittieren sie Schaltvorgänge unter voller Last mit hörbarem Krachen und Ächzen. Wenn man während des Schaltvorgangs kurz den Druck vom Pedal nimmt, werden die Gänge schneller flutschen und die Kette wird sich außerdem mit einer längeren Lebensdauer bedanken.
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